Liebe Lehmgrubenschützerinnen und Lehmgrubenschützer,
am 20.09.2022 wurde im Besigheimer Gemeinderat über die Lehmgrube beraten. Das Landratsamt Ludwigsburg hatte dazu - endlich - ein Gutachten ("Würdigung" genannt) veröffentlicht. Dort wird von 126 Wildbienenarten ausgegangen (S. 9), darunter "landesweit als stark gefährdet" (S. 7) geltende.
Dennoch sollen nur ca. 4,2 ha der Lehmgrube zum flächenhaften Naturdenkmal erhoben werden, also nur ca. 2/3. Herr Dr. Sußner als Vertreter des Landratsamtes bestätigte in der Sitzung, dass nicht ausgeschlossen werden könne, dass die nicht geschützten Flächen auch seltene Wildbienenarten beheimaten. Das Neubaugebiet "Sprollweg" sei im Zuge von Gesprächen mit dem Käufer dimensioniert worden, so Herr Bürgermeister Bühler.
Dieser Vorgang ist bemerkenswert, da §28 des Bundesnaturschutzgesetzes eine "wissenschaftliche[]" Begründung für die Ausweisung eines Naturdenkmals verlangt. Verhandlungen sind nicht vorgesehen. Wissenschaftlich hätten vermutlich noch mehr Flächen geschützt werden müssen. Ich muss dies als Einknicken des Landratsamtes vor einem finanzkräftigen Unternehmen interpretieren. Das wiederum gefährdet jedoch das Vertrauen in die rechtstaatliche Ordnung: Bei Kindern, die eine BMX-Bahn bauen, streng sein, bei Unternehmen, die mit der Planierung der Lehmgrube gegen geltendes Recht verstoßen haben, großzügig: Das passt nicht zusammen!
Daraus erhebe ich die Forderung, dass das Landratsamt das nach dem Flächennutzungsplan vorgesehene Neubaugebiet Sprollweg auf Artenvorkommen begutachtet, um die Zerstörung seltener Tierarten zu verhindern, aber auch um ein rechtstaatliches Verfahren sicherzustellen.
Bemerkenswert ging es jedoch weiter. Von Seiten der Freien Wähler/FDP-Fraktion wurde ein Antrag eingebracht, welcher an Stelle eines Naturdenkmals ein frei betretbares Landschaftsschutzgebiet vorsieht. Da viele der seltenen Wildbienen im Lehmboden brüten hätte dies die Ausrottung bedeutet. Dennoch stimmten acht Gemeinderäte (FWV/FDP, der CDU-Teil der FrAktionsgemeinschaft sowie einer der Wir-Fraktion) für diesen Antrag, acht dagegen (Bürgermeister Bühler, zwei des WIR-Teils der FrAktionsgemeinschaft, Gesamt-BMU und Gesamt-SPD). In Folge konnte weder für noch gegen die Erhebung zum flächenhaften Naturdenkmal entschieden werden. Zuvor hatte Herr Dr. Sußner vom Landratsamt bereits erklärt, dass die Entscheidung des Gemeinderates KEINE Auswirkungen auf die Unterschutzstellung habe.
Wenn Entscheidungsträger (Frauen waren nicht darunter) so mit wissenschaftlichen Erkenntnissen eines Gutachtens umgehen versetzt mich dies in Sorge! Wie sollen wissenschaftlich nachgewiesene Probleme wie die menschengemachte Klimaerhitzung angegangen werden, wenn eindeutige Gutachten zur Lehmgrube im wahrsten Sinne des Wortes mit Füßen getreten werden?
Liebe Lehmgrubenschützerinnen und Lehmgrubenschützer,
am 20.09.2022 wurde im Besigheimer Gemeinderat über die Lehmgrube beraten. Das Landratsamt Ludwigsburg hatte dazu - endlich - ein Gutachten ("Würdigung" genannt) veröffentlicht. Dort wird von 126 Wildbienenarten ausgegangen (S. 9), darunter "landesweit als stark gefährdet" (S. 7) geltende.
Dennoch sollen nur ca. 4,2 ha der Lehmgrube zum flächenhaften Naturdenkmal erhoben werden, also nur ca. 2/3. Herr Dr. Sußner als Vertreter des Landratsamtes bestätigte in der Sitzung, dass nicht ausgeschlossen werden könne, dass die nicht geschützten Flächen auch seltene Wildbienenarten beheimaten. Das Neubaugebiet "Sprollweg" sei im Zuge von Gesprächen mit dem Käufer dimensioniert worden, so Herr Bürgermeister Bühler.
Dieser Vorgang ist bemerkenswert, da §28 des Bundesnaturschutzgesetzes eine "wissenschaftliche[]" Begründung für die Ausweisung eines Naturdenkmals verlangt. Verhandlungen sind nicht vorgesehen. Wissenschaftlich hätten vermutlich noch mehr Flächen geschützt werden müssen. Ich muss dies als Einknicken des Landratsamtes vor einem finanzkräftigen Unternehmen interpretieren. Das wiederum gefährdet jedoch das Vertrauen in die rechtstaatliche Ordnung: Bei Kindern, die eine BMX-Bahn bauen, streng sein, bei Unternehmen, die mit der Planierung der Lehmgrube gegen geltendes Recht verstoßen haben, großzügig: Das passt nicht zusammen!
Daraus erhebe ich die Forderung, dass das Landratsamt das nach dem Flächennutzungsplan vorgesehene Neubaugebiet Sprollweg auf Artenvorkommen begutachtet, um die Zerstörung seltener Tierarten zu verhindern, aber auch um ein rechtstaatliches Verfahren sicherzustellen.
Bemerkenswert ging es jedoch weiter. Von Seiten der freien Wähler/FDP-Fraktion wurde ein Antrag eingebracht, welcher an Stelle eines Naturdenkmals ein frei betretbares Landschaftsschutzgebiet vorsieht. Da viele der seltenen Wildbienen im Lehmboden brüten hätte dies die Ausrottung bedeutet. Dennoch stimmten acht Gemeinderäte (FWV/FDP, der CDU-Teil der FrAktionsgemeinschaft sowie einer der Wir-Fraktion) für diesen Antrag, acht dagegen (Bürgermeister Bühler, BMU und SPD). In Folge konnte weder für noch gegen die Erhebung zum flächenhaften Naturdenkmal entschieden werden. Zuvor hatte Herr Dr. Sußner vom Landratsamt bereits erklärt, dass die Entscheidung des Gemeinderates KEINE Auswirkungen auf die Unterschutzstellung habe.
Wenn Entscheidungsträger (Frauen waren nicht darunter) so mit wissenschaftlichen Erkenntnissen eines Gutachtens umgehen versetzt mich dies in Sorge! Wie sollen wissenschaftlich nachgewiesene Probleme wie die menschengemachte Klimaerhitzung angegangen werden, wenn eindeutige Gutachten zur Lehmgrube im wahrsten Sinne des Wortes mit Füßen getreten werden?
Liebe Unterstützer*innen der Lehmgrube Besigheim,
dankenswerterweise hat die Redaktion des Neckar-Enzboten nun ausführlich berichtet. Da einige Teile des Interviews gekürzt werden mussten finden Sie unten die Vollversion.
Die Entscheidung des Gemeinderates Besigheim wurde vertagt. Die Unterschutzstellung von 2/3 der Lehmgrube bleibt so offen. Ich bin jedoch zuversichtlich, dass immerhin dieses Minimalziel erreicht wird.
Hier nun das Interview:
*1) Wie bewerten Sie grundsätzlich die Pläne des Landratsamtes, die Lehmgrube als Naturdenkmal auszuweisen?*
Das Landratsamt hat auf Grundlage seltener Wildbienenvorkommen entschieden, die Lehmgrube als Naturdenkmal auszuweisen. Das ist super! In der Lehmgrube nisten viele verschiedene Wildbienenarten im Boden. Eine Umsiedlung solcher bodenbrütender Arten ist laut Dr. Westrich, Deutschlands renommiertestem Wildbienenexperten, nicht möglich. Da aber die Hälfte der in Deutschland vorkommenden Wildbienenarten besonders bedroht sind ist das die einzig richtige Entscheidung.
*2) Ich hatte aus Ihrem E-Mail-Verkehr entnommen, dass Sie sich eine räumlich noch weiterreichende Ausweisung als Naturdenkmal gewünscht hätten. Inwiefern gehen Ihnen die Pläne nicht weit genug? Was ist Ihre konkrete Kritik?*
Das Landratsamt hat versichert und ist m. E. laut Gesetz dazu verpflichtet, die Entscheidung über ein Naturdenkmal allein aufgrund ökologischer Überlegungen zu entscheiden. Über zwei Jahre Verhandlung haben nun dazu geführt, dass an den mit Hecken bewachsenen Rändern der Lehmgrube schätzungsweise 3 Bauplätze entstehen sollen. Hierzu habe ich 2 Kritikpunkte anzuführen: Erstens ist die Ökologie die Wissenschaft von den Wechselbeziehungen von Lebewesen. Wildbienen ernähren sich von Nektar und Pollen, es besteht also eine Wechselbeziehung mit den Hecken. Man nimmt den Wildbienen ihre Nahrung weg. Und all jenen Arten, die laut Dr. Westrich in den verdorrten, alten Brombeerranken leben, zusätzlich die Nistmöglichkeit. Die Planung des Landratsamtes hat also nichts mit einer Entscheidung auf Grundlage ökologischer Überlegungen zu tun, und das ist empörend. Zweitens wird auf diese Weise ein Unternehmen belohnt, welches durch die Planierung eines Teiles der Lehmgrube einen eklatanten Rechtsbruch beging. Das unterhöhlt das Gefühl rechtsstaatlicher Ordnung. Denn wenn man bei Kindern, die eine BMX-Bahn bauen, streng ist, bei finanzstarken Unternehmen aber großzügig, dann hat das m. E. ein Gschmäckle.
*3) Mit welchen Argumenten werden Sie den Planungen widersprechen?*
Meine Argumente sind oben zu entnehmen. Es ist Aufgabe der Naturschutzverbände den Planungen zu widersprechen, was sie mit ähnlichen Argumenten bereits gemacht haben.
*4) Was wünschen Sie sich für das Gelände?*
Die Lehmgrube ist wunderschön! Es hat sich eine besondere Gemeinschaft an Lebewesen herausgebildet. Lassen wir dieses Ökosystem in Frieden – und freuen uns an ihrem Anblick. Ich wünsche mir, dass die Lehmgrube als Biotop in Gänze und durch extensive Beweidung erhalten bleibt.
*5) Wie genau können Sie sich eine Bebauung des Ziegelei-Areals vorstellen?*
Man muss zwischen Lehmgrube und Ziegeleiareal unterscheiden. Die Lehmgrube soll, auch in den Heckenbereichen, zur Freude aller erhalten bleiben. Aber das Ziegeleiareal soll entwickelt werden. Die Chance, das altehrwürdige Ziegeleigebäude zu entwickeln und durch neue Gebäude zu ergänzen hat man verpasst. Um das Klima nicht weiter anzuheizen bleibt jetzt nur noch die Entwicklung eines Quartiers auf Grundlage des Nachhaltig Bauen Baden-Württemberg – das bedeutet z. B. nur Plusenergiehäuser aus nachhaltigen Baustoffen, Mischung von Arbeiten und Wohnen, durch nachhaltige Verkehrskonzepte den Autoverkehr reduzieren usw..
Liebe Unterstützende,
die Lehmgrube wird ein flächenhaftes Naturdenkmal werden. So sieht es das Landratsamt nun vor, nach über 2 Jahren Verhandlung. Das ist ein riesiger Erfolg - und wäre ohne Ihre Unterstützung - Ihre Unterschrift - nicht denkbar gewesen.
Leider sollen Gebiete am Rande dennoch bebaut werden - schätzungsweise 3 Bauplätze sollen entstehen. Das ist aus 2 Gründen problematisch. Zum einen kann dies kein Entscheid sein, der allein auf ökologischen Überlegungen fußt. Denn die Heckenbereiche der Lehmgrube sind als Biotop besonders wertvoll. Es ist anzunehmen, dass dort seltene Tier-, insbesondere Vogelarten, Schutz finden. Ob dies ausreichend kartiert wurde ist zweifelhaft. Es ist naheliegend, dass dies Einfluss nähme auf das Ökosystem Lehmgrube und damit auch auf die Wildbienenvorkommen.
Zum anderen wird so ein Unternehmen auch noch belohnt, welches durch die Planierung der Lehmgrube einen eklatanten Rechtsbruch initiierte. Das unterhöhlt das Gefühl rechtsstaatlicher Ordnung.
Zwei Dinge können wir dagegen machen. Zum einen E-Mails an das Landratsamt schreiben und den Planungen widersprechen (mail@landkreis-ludwigsburg.de). Zum anderen eine Fotoaktion: Fotografieren Sie die Tiere, v. a. Vögel, die Sie auf der Lehmgrube entdecken und senden Sie mir diese bis zum 07.08.22 zu (inkl. Datum an jotemben@gmail.com). Ich werde die Arten zusammen mit Expert*innen bestimmen (gute Auflösung der Bilder hilft) und als Entscheidungshilfe dem Landratsamt zukommen lassen.
Ich bin mir sicher: Wenn viele mitmachen können wir so noch mehr der Lehmgrube schützen.
Herzliche Grüße
Benjamin Tempel
Leider muss ich die traurige Mitteilung überbringen, dass die Ziegelei abgerissen wird. Das Landratsamt Ludwigsburg teilte mir gerade mit, dass "das Landesamt für Denkmalpflege die Denkmaleigenschaft verneint hat und die artenschutzrechtlichen Voraussetzungen erfüllt sind." Damit ist der Abbruch rechtmäßig.
Wieder fällt ein ortsprägendes Gebäude, das bei seiner Entwicklung viel CO2 eingespart hätte, anregender Lebensraum hätte werden können. Das System „abreißen statt entwickeln“ gehört auf den Prüfstand - es ist aus der Zeit gefallen.
Herzlich danke ich für alles Engagement. Ohne dies wäre wahrscheinlich bereits früher abgerissen worden, und die Wildbienen der Lehmgrube wären nicht mehr. Die Lehmgrube scheint, sollten sich die Planungen bewahrheiten, unter dauerhaften Schutz gestellt werden.
Mir wurden Informationen von der Stadtverwaltung weitergeleitet, dass die Lehmgrube Besigheim nicht bebaut wird („Aufgrund des Vorkommens von geschützten Wildbienenarten, wird eine Bebauung der Lehmgrube nicht möglich sein.“). Das ist ein unglaublicher Erfolg, der nicht denkbar wäre ohne jede einzelne Unterschrift, die von Ihnen gegeben wurde. Vielen herzlichen Dank, auch im Namen der Wildbienen!
Was zeigt das? Demokratie lebt vom Protest, vom Einsatz jeder/s Einzelnen. Dann können auch zunächst unmöglich erscheinende Ziele erreicht werden.
Ein ebenso unmöglich erscheinendes Ziel ist es, die alte Ziegelei zu erhalten und den Vorplatz nachhaltig zu bebauen (siehe Anhang). Mit dem Argument, man könne bei einem Neubau mehr Wohnraum schaffen, wird dies von Seiten der Stadtverwaltung abgelehnt. Dabei ist ein überaus großer Anteil neu geschaffenen Wohnraums auf größere Wohnflächen pro Person zurückzuführen (www.tagesschau.de/wirtschaft/wohnungen-123.html). Für mehr Luxus soll also wieder ein ortsprägendes Gebäude (das man entwickeln könnte) abgerissen werden und dafür ein Beton-Vielgeschosser entstehen. Ein Vorhaben, das zugleich auf einen Streich immense Mengen CO2 freisetzt. Wann sollen wir Schritte zur CO2-Freiheit gehen wenn nicht jetzt? Dies immer auf die Zukunft zu verschieben und dadurch das Problem unseren Kindern zu überlassen ist verantwortungslos.
Was Amnesty International seit Jahrzehnten weiß gilt auch hier: Protest-E-Mails werden wahrgenommen. Für die Genehmigung des Abrisses ist das Landratsamt zuständig. Richten Sie also Ihren höflich und sachlich formulierten Protest gegen den Abriss der Ziegelei Besigheim an das Landratsamt: mail@landkreis-ludwigsburg.de
Um den Gemeinderat aufzufordern, einen Bebauungsplan vorzugeben, der auch den Bedürfnissen zukünftiger Generationen entspricht, wenden Sie sich bitte an den Besigheimer Gemeinderat: sessionnet.besigheim.de/bi/kp0040.php?__kgrnr=1&
Bitte nehmen Sie mich ins CC, damit ich einen Überblick über die Anzahl der E-Mails habe: jotemben@gmail.com
Formulierungshilfen – sowohl für das Landratsamt als auch für den Gemeinderat - siehe unten. Individuelle formuliert E-Mails sind aber erfahrungsgemäß wirkungsvoller.
Wenn 100 E-Mails verschickt werden (höflich und am besten individuell) dann sehe ich Chancen.
Am liebsten würde ich mit Ihnen allen feiern. Corona lässt das noch nicht zu. Lasst uns einstweilen den nächsten Schritt für ein lebenswertes Besigheim und Deutschland gehen.
Benjamin Tempel
***
Sehr geehrte Damen und Herren des Landratsamtes,
Die Ziegelei Besigheim soll bald abgerissen werden. Es handelt sich um ein ortsprägendes, Entwicklungsmöglichkeiten bietendes Gebäude. Ein Abriss, verbunden mit den CO2-Emisionen eines Betonneubaus, ist wider jede nachhaltige Stadtentwicklung.
Ich bitte Sie deshalb: Genehmigen Sie den Abriss nicht, verhindern Sie, dass eins ums andere Mal ortsprägende Altgebäude platt gemacht werden – und schonen Sie unser Klima.
Mit freundlichen Grüßen
[NAME; ADRESSE]
***
Sehr geehrte Stadträtin, sehr geehrter Stadtrat,
der Gemeinderat Besigheim hat die Möglichkeit, über den Bebauungsplan das Gebiet der Ziegelei Besigheim nachhaltig zu entwickeln. So, dass die Gebäude nicht aus dem Klimakiller Beton bestehen (www.tagesspiegel.de/wissen/die-klimaschaedliche-gier-nach-zement-klimakiller-beton/25033772.html), sondern weitgehend aus nachhaltigen Materialien wie der CO2-Senke Holz. So, dass kein Verkehrsinfarkt in Richtung Löchgauer Straße droht, z. B. durch ein Mischgebiet, das Arbeitsort und Wohnen mit kurzen, fußläufigen Wegen verbindet.
Entwickeln Sie solche Vorgaben, dass etwas schönes, sinnvolles und innovatives entstehen kann, etwas, was den Anforderungen des Klimawandels und künftiger Generationen gerecht wird.
Schönster Weinort war Besigheim lange genug? Der Besigheimer Gemeinderat hat die Chance, die Weichen anders zu stellen!
Mir wurden Informationen von der Stadtverwaltung weitergeleitet, dass die Lehmgrube Besigheim nicht bebaut wird ("...Aufgrund des Vorkommens von geschützten Wildbienenarten, wird eine Bebauung der Lehmgrube nicht möglich sein."). Das ist ein unglaublicher Erfolg, der nicht denkbar wäre ohne jede einzelne Unterschrift, die von Ihnen gegeben wurde. Vielen herzlichen Dank, auch im Namen der Wildbienen!
Was zeigt das? Demokratie lebt vom Protest, vom Einsatz jeder/s Einzelnen. Dann können auch zunächst unmöglich erscheinende Ziele erreicht werden.
Ein ebenso unmöglich erscheinendes Ziel ist es, die alte Ziegelei zu erhalten und den Vorplatz nachhaltig zu bebauen. Mit dem Argument, man könne bei einem Neubau mehr Wohnraum schaffen, wird dies von Seiten der Stadtverwaltung abgelehnt. Dabei ist ein überaus großer Anteil neu geschaffenen Wohnraums auf größere Wohnflächen pro Person zurückzuführen (www.tagesschau.de/wirtschaft/wohnungen-123.html). Es gibt ja nicht immer mehr Menschen in Deutschland. Für mehr Luxus soll also wieder ein ortsprägendes Gebäude, das man entwickeln könnte, abgerissen werden und dafür ein Beton-Vielgeschosser entstehen. Ein Vorhaben, das zugleich auf einen Streich immense Mengen CO2 freisetzt. Wann sollen wir Schritte zur CO2-Freiheit gehen wenn nicht jetzt? Dies immer auf die Zukunft zu verschieben und dadurch das Problem unseren Kindern zu überlassen ist verantwortungslos.
Die E-Mails an den Gemeinderat (siehe Anhang) werden wahrgenommen, obwohl noch nicht viele geschickt wurden. Wenn jetzt weitere 100 verschickt werden (am besten individuell formuliert – es gibt auf der Neuigkeitenseite aber auch eine Vorlage) dann sehe ich Chancen.
Am liebsten würde ich mit Ihnen allen feiern. Corona lässt das noch nicht zu. Lasst uns einstweilen den nächsten Schritt für ein lebenswertes Besigheim und Deutschland gehen.
openPetition hat heute eine Erinnerung an die gewählten Vertreter im Parlament Gemeinderat geschickt, die noch keine persönliche Stellungnahme abgegeben haben.
Bisher haben 4 Parlamentarier eine Stellungnahme abgegeben.
Ich nehme eine gewisse Resonanz auf die E-Mails an den Gemeinderat war. Das stimmt mich hoffnungsvoll. Vielen Dank allen, die bereits mitgemacht haben! Wer Zeit hat, die E-Mail (teilweise) individuell zu schreiben (und nicht nur die Vorlage) kann dadurch stärker Einfluss nehmen...
PS: Bei der Fotomontage des zukünftigen Ziegeleiareals handelt es sich um ein mögliches Aussehen, nicht um konkrete Pläne. Stilistisch dürfte es jedoch dem Original recht nahe kommen...
Ich habe mich rechtlich rückversichert: der Gemeinderat ist Herr über den Bebauungsplan und damit des Verfahrens (sorry für die nicht gegenderte Sprache ;-)). Der Zug ist also mitnichten abgefahren. Sondern es handelt sich de facto um eine demokratische Entscheidung. ...
Das Ziel ist nicht, ein totes Denkmal zu errichten oder stehen zu lassen, sondern etwas lebendiges in Kombination von altem und neuem zu errichten, wie in Kornwestheim bei Salamander oder in der Speicherstadt in HH. Auch hier wird Wohnraum geschaffen, aber als Mischgewerbe - wodurch auch der Verkehrsinfarkt, der auch an der Marienstraße droht, verhindert werden könnte. Und: ich bin nicht überzeugt davon, dass über die Neugestaltung des Emella-Geländes alle glücklich sind - ich jedenfalls nicht.
Mithin: Es lohnt sich also, alle Interessierten zu werben und für eine lebenswerte Stadt zu kämpfen.