in der Nacht auf den 1. März 2022 ist der Sammlungszeitraum für die Petition zu Ende gegangen. Ich danke allen, die sich beteiligt haben. Es war vergebens. Die qualitativ hochwertige, hoch kompatible und technisch makellos funktionierende Verbreitung der ARD-Hörfunkprogramme ist seit 14. Dezember 2021 beendet und sie wird nicht wiederkommen.
Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass ich die Petition nicht einreichen werde. Die ARD hat die Realität der Haushaltsausstattung mit häufig AAC-untauglicher Empfangstechnik und die Realität der Ausstattung von Kabelnetzen mit häufig nicht bezahlbar auf AAC aufrüstbarer Umsetzertechnik trotz Warnungen ignoriert. Warum sollte sie jetzt, mit geschaffenen Fakten, etwas an dieser Haltung ändern? Eine Änderung wäre gar nicht mehr möglich, ohne die bereits Geschädigten zumindest partiell ein zweites mal zu schädigen.
Alles, was ich zu diesem für mich weiterhin skandalösen Vorgang noch zu sagen habe, finden Sie im anhängenden PDF. Nach letztlich 12 Monaten fast ausschließlicher Beschäftigung mit diesem Thema, nach mehr als 2000 Emails und vielen Telefonaten, nach tage- und nächtelangen technischen Analysen muss ich das Kapitel „Hörfunk“ für mich schon aus Gründen des Selbstschutzes beenden.
Ihnen wünsche ich für die Zukunft alles erdenklich Gute. Sie gehören offenbar genau wie ich zu einer „gesellschaftlichen Randgruppe“: Sie sind anständig (also leicht übergehbar), Sie sind kulturell interessiert und Sie erwarten Qualität. In einer Gesellschaft, in der Fassaden wichtiger sind als Substanz dahinter, in der leere Worthülsen wichtiger sind als reale Werte und in der man einen „Job“ macht, statt etwas wirklich gut zu machen, ist dafür kein Platz.
Passen Sie also bitte auf, dass Ihnen nicht noch an weiteren Stellen von welchen Kräften auch immer Teilhabe und somit Lebensqualität geraubt wird.
Und dann wird festgestellt, dass es am neuen Fernseher keinen analogen Ausgang mehr für den Ton gibt.
Also kommt ein neu erworbener HDMI-Audio-Extractor nebst neuem HDMI-Kabel dahinter und dann stellt man fest, dass das irgendwie gar nicht funktioniert.
Also der nächste Kauf: ein externer Digital-Analog-Wandler für den Anschluss an den optischen S/PDIF-Ausgang des Fernsehers. Das ist dann viel zu leise.
Nun kommt die Empfehlung, einen Kopfhörerverstärker zu kaufen und als Zwischenstufe in den Signalweg zu hängen.
Wir haben: einen eigentlich nicht geplanten neuen Fernseher, einen wertlosen aktiven Adapter, ein deshalb nicht benötigtes Kabel, einen weiteren aktiven Adapter – und immer noch nicht den funktionsfähigen Zustand von zuvor.
Ich muss davon ausgehen, dass ähnliche Erkenntniswege und Basteleien im Zusammenhang mit der Umstellung des ARD-Hörfunks auf AAC kein Einzelfall sind. Meldungen über aufgrund ihrer AAC-Untauglichkeit entsorgte, bestens funktionierende HDTV-Receiver und Unzufriedenheit über die neu erworbenen Nachfolgegeräte kenne ich auch woanders her.
Und schlimmer noch: selbst wenn alles bestmöglich funktionieren würde, wären Audioqualität und Funktionalität schlechter als zuvor.
Für mich steht das in komplettem Widerspruch zu den Verhaltensweisen, die die ARD in ihren Programmen gerne – und eigentlich zu Recht – anmahnt, die sie aber selbst nicht leben will. Damit ist eine Glaubwürdigkeit für mich nicht mehr gegeben.
Schade, dass sich die ARD mit solch mehrfach selbstschädigendem Verhalten so demontiert.
Ich habe das jetzt erst mitbekommen, da mich das Thema als nicht-TV-Geräte-Besitzer eigentlich nicht tangiert: „SACHSEN EINS“ das Mantelprogramm der sächsischen Lokal-TV-Programme, ist kürzlich auf Satellit gestartet. Man hatte das ganze mit AAC-Ton begonnen und ich sagte schon im Kreis von Fachkollegen, mal sehen, wie lange sie durchhalten, ihr Programm auf einer durchaus relevanten Anzahl an Geräten als Stummfilm anzubieten.
Sie haben nun nach wenigen Tagen auf MPEG 1 Layer II umgestellt:
Die sächsischen Lokal-TV-Programme wollen ihre Zielgruppe halt schon so weit wie möglich erreichen. Und da geht es um TV und nicht um Hörfunk, da geht es oft um Fernseher, die seit ca. 2009, als zunehmend digitale Satelliten- und/oder Kabelempfänger in die Geräte integriert wurden, meist irgendwie AAC-tauglich waren, da sie es wegen DVB-T in Skandinavien ohnehin sein mussten – im Gegensatz zu reinen Sat- oder Kabelreceivern, Kabelradios oder UKW-Umsetzern, bei denen das nie notwendig war und AAC deshalb eingespart wurde.
Und wieder ist die ARD mit der AAC- „Verschlüsselung“ ihres Hörfunks alleine auf Astra 19.2° Ost. Wer mag, kann gerne den automatischen Scan auf
Transponder für Transponder daraufhin untersuchen. AAC verwendet nur die ARD, sonst niemand.
Wie sich das mit dem beitragsfinanzierten Versorgungsauftrag in Übereinstimmung bringen lässt, bleibt mir ein Rätsel. Oder halt ein Symbol für die Verachtung der Beauftragenden und Finanzierenden der ARD – eine Verachtung ganz speziell der Hörfunknutzenden.
Es passt auch nicht zur Selbstdarstellung des Anspruchs der ARD, den Dr. Karola Wille, Intendantin des MDR, 2017 in einem Gastbeitrag für die WELT formulierte:
Unter einer Verpflichtung zum Gemeinwohl stelle ich mir etwas anderes vor, als ohne finanzielle oder technische Notwendigkeit den beitragsfinanzierten Hörfunk der ARD auf einen ungebräuchlichen und auf zahlreichen für den Hörfunk genutzten Geräten nicht unterstützten Standard umzustellen und damit Privatpersonen, Vereine (Antennengemeinschaften) und Unternehmen (Kabelnetzbetreiber) finanziell zu schädigen sowie die Programme der problemlosen Nutzbarkeit zu entziehen.
Es ist für mich unerträglich, wie die ARD auch mein Geld für solche Aktivitäten verwenden kann.
Es muss personelle Konsequenzen geben in der ARD.
Diejenigen, die diese Umstellung zu verantworten haben, obwohl Warnungen vor einer Umstellung auf AAC nachweislich schon 2019 (!) an ARD-Vertreter gerichtet und auch zu Kenntnis genommen wurden, obwohl mit Start dieser Petition im Juni 2021 die Warnungen erneuert und einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurden, obwohl spätestens seit den ersten Juliwochen 2021 mit den Rückmeldungen, welche Geräte alle nicht funktionieren, endgültig der Irrsinn dieser Umstellung belegt werden konnte, so dass ein Abbruch des Projektes in dieser Form vor dem „Point of no Retun“ noch möglich gewesen wäre, müssen zur Verantwortung gezogen werden. Diejenigen in der ARD, die verhindert haben, dass der Realität Gehör verschafft wird, dürfen ebenfalls nicht länger aus gesamtgesellschaftlich aufgebrachtem Rundfunkbeitrag finanziert werden.
Aktuell lässt sich die ARD also von den Sächsischen Lokal-TV-Anbietern regelrecht vorführen. Wer näher an der Realität der technischen Haushaltsausstattung der Bevölkerung ist, wird hier eindrucksvoll klar.
Normalerweise liegen die Blogeinträge über Nacht oder wenigstens für ein paar Stunden, bevor ich sie veröffentliche. Manches formuliere ich dann noch um, „entschärfe“ es gegebenenfalls.
Heute nicht.
Ich komme gerade vom Recyclinghof.
Seit Tagen schon verspürte ich das Drängen, auf den örtlichen Recyclinghof zu gehen und in den Containern für Elektro-Kleinschrott zu schauen, ob die Umstellung des ARD-Hörfunks auf AAC schon angekommen ist.
Heute passte es vom Wetter her, der Regen hatte aufgehört, es war noch hell genug – also ab aufs Fahrrad und los. Derzeit weile ich in meinem Elternhaus, also in der „Provinz“. Der dortige Recyclinghof ist entsprechend kleiner als mein eigentlicher Hof in Berlin.
Es war kaum Betrieb. Ich lehnte mein Fahrrad an und schaute in die 3 vor dem Bürogebäude stehenden kleinen Container. Massenhaft alte Tasten-Handys, ein feuerroter DSL-Router mit „Heckflossen“, einige rausgerissene alte Grafikkarten und CPUs, deren Beinchen-Zahl auf 486er schließen ließ, ein Pentium II oder III im schwarzen Slot-1-Gehäuse, ein ca. 20 Jahre alter, äußerlich absolut intakt aussehender CD-Player des Herstellers mit den 3 gekreuzten Stimmgabeln im Logo.
Eine Mitarbeiterin des Recyclinghofes näherte sich. Obwohl am Eingang und auf der Webseite etwas von „3G-Regel“ stand, fragte sie nicht nach meinen Impfnachweisen.
Ich versuchte, ein Gespräch zu beginnen, das darin münden sollte, dass ich eine Antwort auf die Frage bekomme, ob Geräte, die so, so oder so aussehen (dazu hatte ich Fotos mitgebracht), bereits hier abgegeben wurden, eventuell sogar auffällig gehäuft.
Sie schaute mich an, als wäre ich geistesgestört.
Ich kenne diese Reaktion, es ist eine der Methoden, die im privaten oder auch beruflichen Bereich gern genutzt werden, wenn Menschen lästig sind und man seine Ruhe vor ihren Anliegen haben will. Und ich war mein ganzes Leben lang lästig, entsprechend oft habe ich solche Reaktionen erfahren. Was andere von mir halten, ist mir aber egal, solange es nicht zur körperlichen oder sonstwie existentiellen Gefahr für mich wird.
Mein Blick fiel, als ich versuchte, mein Anliegen zu erklären, noch einmal in den ersten Container.
Da lag hochkant direkt an der Wand, Rückseite nach oben, ein vom Regen tropfnasses Gerät mit mir vertrautem Anblick. Es war die neuere Variante des DVB-Kabelradios mit dem „N“ am Ende der Modellbezeichnung. Die Stecker (2 Audio, Netzteil) steckten noch, die Kabel waren abgeschnitten.
Diese neuere, im fast quadratischen Gehäuse ausgelieferte Variante dürfte es seit Ende 2018 geben. Das Gerät war also maximal 3 Jahre alt. Mit Upgrade-Software für 6,90 EUR im Download (Warum zahlt das eigentlich nicht die ARD?) wäre es weiterhin spielfähig gewesen – unterstellen wir einmal, dass das Gerät nicht defekt war, aber die Dinger sind eigentlich unkaputtbar.
Mich hat es fast umgehauen. Der erste Weg zum Recyclinghof – und schon ein Volltreffer.
Ich zeigte auf das Gerät und sagte zur immer noch neben mir stehenden Mitarbeiterin: „genau dieses Gerät meine ich.“
Ihre Reaktion war auch fast erwartungsgemäß: sie unterstellte mir (nicht wirklich im Bösen, ihr war das alles sichtlich egal und nur lästig), das Gerät dort extra drapiert zu haben. Klar doch, ich nehme ein DVB-Kabelradio, stecke abgeschnittene Stecker ran, beträufele das Gerät mit Schmutzwasser und lege es auf dem Recyclinghof ab.
Menschen sind hochgradig kreativ, wenn es darum geht, ungewünschte Dinge nicht wahrnehmen oder wahrhaben zu müssen. Dabei werden auch gerne diejenigen, die auf Dinge aufmerksam machen, zu den Verursachern erklärt. Auch das kenne ich genug aus meinem Leben.
Ich äußerte dann den Wunsch, das Gerät so wie es da in der Kiste liegt, fotografieren zu dürfen. Ja, ich weiß: normale Menschen würden das einfach machen, ich will es aber anständig und korrekt machen und frage nach. Mit diesem Anliegen wurde ich an den Chef verwiesen, der erkennbar aus Angst vor Konsequenzen für ein Foto, auf dem nichts außer einem Ausschnitt eines Kleinschrott-Containers zu sehen ist, keine Erlaubnis erteilte. Auch dieses Verhalten ist mir aus dem Alltag nur zu vertraut. Oder halt die „Disziplinierungen“, wenn man der Situation angemessen und eigenständig handelt.
Um zu verhindern, dass ich weiterhin mit meiner Existenz belästigend wirke, flog das Gerät dann in hohem Bogen in einen der großen Schrottcontainer. Das wäre nicht nötig gewesen, ich hatte längst begriffen, dass man an diesem Ort einfach nur sein Ding machen will und der Rest der Welt egal ist.
Dieser Ort ist fast überall. Das ist Deutschland. Das Land, in dem man „seinen Job“ macht. Auch wenn der daraus besteht, den Karren gegen die Wand zu fahren – oder den Hörfunk auf unüblichen Codecstandard umzustellen und damit massiv zu schädigen.
In mir kocht die Wut.
Dieses Land braucht dringend mehr anständige und zukunftsfähige Menschen, die von Kleingeist und Mittelmaß als „lästig“ und „geistesgestört“ empfunden werden.
Es ist Tradition in meinem Elternhaus, dass am 24. Dezember vormittags der Weihnachtsbaum geschmückt wird. Meine Mutter hat diese Tradition einst aus ihrer Heimat im Thüringer Wald mitgebracht und über Jahrzehnte beibehalten – bis jetzt. Auch wenn es draußen nass und mild ist, während sie aus ihrer Kindheit von dauerhaft Schnee schon ab November berichten kann.
Meine Mutter ist 83 Jahre alt, hat zahlreiche ihre Lebensqualität deutlich beeinträchtigende Erkrankungen und wäre ich nicht vor Ort, wäre sie nun das vierte Weihnachten alleine. Auch ohne Pandemie könnte sie körperlich bedingt nicht mehr ins Weihnachtskonzert in die Kirche oder in die Philharmonie.
Vorhin hörte ich, dass im Wohnzimmer die Stereoanlage läuft. Eine Frauenstimme.
Ich ahnte schon, was gerade passiert und bin aus meinem Zimmer hoch. Meine Mutter versuchte, irgendwie etwas anderes als die uns hier wohlbekannte Ansage einzustellen. Doch egal auf welchem Speicherplatz – BR Klassik, Bayern 2, SWR 2, WDR 3, hr2 – überall nur die gleiche Stimme. Alle UKW-Umsetzungen der hochwertigen ARD-Kulturwellen übertragen in meinem Heimatnetz die Ansageschleife.
Es blieben nur der DLF, DLF Kultur, OE1 (immerhin!) und das von meiner Mutter wegen der Pop-Dudelhäppchen nicht gemochte MDR Kultur – auf allen lief nichts „weihnachtliches“ (sie suchte Klassik).
„Ich möchte diese Stimme nicht hören“ sagte sie.
Dann legte sie eine ihrer wenigen CDs ein.
In wie vielen Haushalten oder auch Seniorenheimen wird sich eine vergleichbare Szene in diesen Tagen abspielen? Und wie viele Betroffene – sowie auch deren Söhne, Schwiegertöchter oder Enkel – wissen immer noch nicht, warum das so ist, was zur Abhilfe formal getan werden müsste und dass viele Versuche, etwas zur Abhilfe zu tun, in Enttäuschung enden müssen, weil es kaum „AAC-taugliche“ Geräte gibt, die das AAC der ARD fehlerfrei in der noch systembedingt theoretisch möglichen Qualität spielen?
Wie auch immer – es ist so gewollt, mehr haben die Beitragszahlenden, die einfach nur in inhaltlich und technisch ordentlicher Qualität ARD-Radio hören wollen, offenbar nicht verdient. Aber auch „Stille Weihnachten“ können schön sein.
Vielleicht spielt ja der alte Plattenspieler noch und die Enkel haben etwas zu staunen über diese ihnen nicht bekannte, immer noch bestens funktionierende und nach wie vor kompatible Tontechnik. Vielleicht finden sich sogar alte Weihnachts- oder Märchenschallplatten, die nach Jahrzehnten wieder Gehör finden.
Für diese Weihnachten ist der Tipp zu spät, aber generell: für viele einst hochwertige Plattenspieler gibt es noch Ersatz-Riemen und einen einfachen, aber ordentlichen neuen Tonabnehmer bekommt man, so ein gängiges 1/2“- oder T4P-System verbaut ist, schon für weniger als 30 EUR. Ersatznadeln für viele ältere MM-Systeme sind auch noch im Fachhandel erhältlich.
Sollte die neuere Stereoanlage keinen Eingang für einen MM- oder MC-Tonabnehmer mehr aufweisen, aber einen freien Line-Eingang, können Sie mit einem externen Phono-Vorverstärker für die korrekte Anbindung sorgen. Der Fachhandel bietet da auch für weniger als 30 EUR brauchbare, solide Modelle für den Wiedereinstieg – für ältere einfache Plattenspieler angemessen, für hochwertige Plattenspieler kann man auch gerne in einer etwas höheren Preisklasse zugreifen.
Und niemand kann Ihnen Ihre Schallplatten inkompatibel zu Ihrem Plattenspieler machen.
In diesem Sinne: ich wünsche Ihnen, die Sie sich in dieser Petition engagiert haben, eine schöne Weihnachtszeit – egal ob still oder nicht. Vor allem aber eine Weihnachtszeit ohne öffentlich-rechtliche Abschalte-Schleifen oder andere Misstöne.
inzwischen erreichten mich mehrere Zuschriften Geschädigter, deren AAC-taugliche Geräte unbrauchbare Tonqualität aufweisen. Auch finden sich weitere Schilderungen in diversen Foren. Neben Knackgeräuschen, die das Hören von Kulturprogrammen unmöglich machen, ging es unter anderem um ein Gerät mit leiernder Wiedergabe, um Übersteuerung und damit Verzerrung des Audiosignals, um eigenmächtige Dynamikkompression des Empfängers, um stark schwankende Lautstärke, um allgemein minderwertige Audioqualität. Ein Techniker eines Großkabelnetzes fasste mir gegenüber die Rückmeldungen Betroffener so zusammen: „Die Kunden, die LC AAC empfangen können, sagen alle dass die Qualität deutlich schlechter ist als beim gewöhnten MPEG.“
Es handelte sich dabei natürlich ausschließlich um „AAC-taugliche“ Geräte – mit anderen Geräten hätten die Betroffenen ja gar nichts hören können.
Aus meinen Erfahrungen mit per Computer-Software decodiertem AAC-Audio der ARD-Hörfunkprogramme kann ich sagen: die Qualität von 128 kBit/s LC-AAC ist natürlich schlechter als die Qualität von 320 kBit/s MP2, sie muss technisch bedingt schlechter sein. Aber sie ist nicht so schlecht, wie es diese Beschreibungen darstellen. Einen Sonderfall stellen die Knackgeräusche dar, die auch bei den klanglich hochwertigsten Decodern auftreten und separat betrachtet werden müssen.
Offenbar können viele Geräte das Potential des Gesendeten nicht ausschöpfen. Damit sind diese Geräte letztlich ähnlich unbrauchbar wie nicht-AAC-taugliche Geräte. Vor einer Einführung des AAC-Standards beim ARD-Hörfunk hätte die Situation im Bestand durch die ARD evaluiert werden müssen. Dabei wären auch die vielen Geräte aufgefallen, die LC-AAC überhaupt nicht decodieren können. Es wirkt so, als wäre eine solche Evaluierung nicht erfolgt.
Es ist also bei weitem nicht damit getan, ein „AAC-taugliches“ Empfangsgerät zu besitzen oder sich ein solches zu beschaffen. Nicht einmal diejenigen, die sich nach Entwertung ihrer bislang funktionierenden Geräte noch einmal für einen Neukauf entscheiden, sind vor einem Fehlkauf sicher. Das ist eine nicht hinnehmbare Situation.
Einige der Betroffenen wandten sich wegen fehlerhafter Wiedergabe an die ARD. Die mir rückgemeldeten Antworten enthalten teils nicht hilfreiche Allgemeinaussagen. Teils wird der Hinweis gegeben, doch bitte ein Softwareupdate vom Hersteller des Gerätes einzufordern. Wie das bei einem vor einigen Jahren erworbenen Produkt einer Handelsmarke geschehen soll oder bei Geräten, deren Hersteller nicht mehr existiert, bleibt dabei offen. Im Falle von Kabelempfang wird die Verantwortung auf den Netzbetreiber übertragen – das steht auch so in den Formulierungen auf www.ARD-digital.de . Der Netzbetreiber kann aber auch nur das weiterleiten oder -verarbeiten, was die ARD liefert.
Auch hatte ich inzwischen mehrfach mit Geschädigten zu tun, die bislang nicht wussten, dass es für ihre Empfänger inzwischen ein Upgrade gibt. Da werden munter Neugeräte zum 5- bis 6-fachen Preis eines Software-Upgrades gekauft, ohne dass dies nötig wäre. Die mangelhafte Informationspolitik zeigt ihre Wirkung.
Für mich sind das alles „klassische“ Themen für den Verbraucherschutz. Den hatte ich bereits 2 mal versucht zu informieren, auf unterschiedlichen Wegen, am 20. Juli und am 22. November. Bislang erhielt ich keine Antwort.
Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) hat für solche Fälle ein Online-Beschwerdetool:
Über dieses Tool gibt es keine Beratung, aber der Sachverhalt wird gemeldet.
Wenn Sie ein AAC-taugliches Gerät haben und fehlerhafte, minderwertige Wiedergabe, hörbar schlechter als auf dem bisherigen Hörfunktransponder: melden Sie das bitte dort.
Wenn Sie ein HDTV-taugliches Gerät haben, das kein AAC-Audio spielt und somit noch ARD-Fernsehen in HD kann, aber keinen ARD-Hörfunk mehr: melden Sie das bitte dort.
Wenn Sie eine ausweichende, nicht hilfreiche (Softwareupdate von unbekanntem Hersteller beschaffen etc.) Antwort von der ARD bekommen haben: melden Sie das bitte dort.
Sie zahlen Rundfunkbeitrag. Sie sind Mitglied der Zivilgesellschaft. Sie haben also den öffentlich-rechtlichen Rundfunk selbst mit beauftragt und sie finanzieren ihn auch mit. Sorgen Sie bitte dafür, dass der öffentlich-rechtliche Rundfunk seiner gesellschaftlichen Verantwortung nachkommt und seine Beitragszahler nicht mit von ihnen nicht verschuldenden Problemen alleine lässt.
Vielen Dank und herzlichen Gruß
Christian Schubert
am 12. Dezember, 2 Tage vor der Abschaltung des ARD-Hörfunktransponders, erschien in der Süddeutschen Zeitung ein Artikel, der auf die Umstellung und ihre Gründe und Konsequenzen hinweisen sollte. Ich fand diesen Artikel erst heute – ich bin derzeit ca. 12 Stunden am Tag letztlich nur mit dem Thema dieser Petition beschäftigt und komme einfach nicht hinterher.
Hier können Sie den Artikel lesen:
Funkstille
Die ARD stellt Radio-Frequenzen um. Wer die Programme über Satellit oder Kabel empfängt, muss handeln.
Möglicherweise bin ich nicht der Einzige, der dringenden Bedarf zu Anmerkungen zu diesem Artikel verspürt. Ich habe meine Anmerkungen heute über den „Feedback“-Button direkt unter dem Text eingereicht. Wenn Sie ähnlichen Bedarf sehen, Ihre eigenen Erfahrungen und eventuelle Widersprüche zu den Aussagen dieses Artikels mitzuteilen, bitte ich Sie herzlich, diesem inneren Drängen auch nachzugeben.
Es wurde in den Medien kaum über die Umstellung berichtet – schon gar nicht in einer Weise, die den auftretenden Kollateralschäden angemessen ist. Mir ist es seit Sommer nicht gelungen, mediale Aufmerksamkeit zu erwecken. Egal was ich versuchte – Ignoranz war bislang das einzige, was als „Antwort“ kam.
in 2 Tagen soll der kompatible ARD-Hörfunk via Satellit abgeschaltet werden – noch darüber versorgte Kabelnetze sind dann ebenfalls betroffen. Empfangsgeräte und UKW-Umsetzer ohne AAC-Decoder sind ab 14. Dezember 2021 12 Uhr voraussichtlich nicht mehr in der Lage, ARD-Hörfunk wiederzugeben, mit Ausnahme des Programms von NDR Kultur, das bislang noch an einer Verbreitung in AC-3 festhält und wenigstens mit sämtlichen HDTV-Receivern prinzipiell hörbar ist.
Es ist nicht nur einfach so, dass ab 14. Dezember bestimmte Geräte schweigen, weil sie nicht AAC-tauglich sind. Das war das Szenario, von dem ich im Sommer ausgegangen bin. Aber es ist noch viel weitreichender.
Es gibt AAC-taugliche Geräte, die bei Programmen mancher Anstalten z.B. minütlich knacken. Das mag bei Rock- und Popmusik vielleicht nur alle paar Minuten auffallen, es macht aber das Anhören von Kulturwellen unmöglich.
Es gibt AAC-taugliche Geräte, die permanent „Mikroknackser“ ausgeben. Zu diesen Geräten gehören z.B. Fernseher mehrerer internationaler Marken, aber auch moderne Sat- und Kabelreceiver. Auch ein ca. 10.000 EUR teures Messgerät für Kabelnetzbetreiber und Antennenbauer knackt bei bestimmten AAC-Programmen.
In den vergangenen Tagen musste ich lernen, dass es sogar Geräte gibt, die bei der Wiedergabe leiern wie ein tragbarer Kassettenrecorder, den man schüttelt. Ein Sound, den ich seit Jahrzehnten nicht mehr gehört habe – er ist zurück, in AAC-tauglichen Satreceivern und offenbar auch in aktuellen UHD-Fernsehern mindestens eines großen internationalen Anbieters.
Dazu kommen teils massive Fehler bei der Audiowiedergabe: AAC wird zu hoch gepegelt und dann eigenmächtig im Receiver / Fernseher in der Dynamik komprimiert, so dass es „gepresst“ klingt. Dazu liegen zu mehreren Fabrikaten glaubwürdige Aussagen vor. Für ein Fabrikat wurde es in einem Forum auch graphisch eindeutig dokumentiert.
Fazit: nicht einmal mit AAC-tauglichen Geräten ist eine Benutzbarkeit des ARD-Hörfunks via Satellit oder Kabel sichergestellt. Da so viele unterschiedliche Geräte und Fabrikate Probleme bereiten, sehe ich auch nicht Fehler in einzelnen Geräten als Ursache dieser Probleme an.
Wie sich auf AAC aufgerüstete UKW-Umsetzer diesbezüglich verhalten, konnte ich noch nicht prüfen. Teils sind die Upgrades der Hersteller auch noch im Beta-Stadium, sind noch nicht ausgeliefert.
Die Verfügbarkeit von Informationen überhaupt, vor allem aber die barrierearme Verfügbarkeit von Informationen für nicht technisch Versierte zu diesem Thema ist nach wie vor miserabel. Viele bereits durch vorzeitig vorgenommene Umstellungen in Kabelnetzen Betroffene wissen bis heute nicht, warum ihr Empfangsgerät schweigt, wissen nicht, dass es für manche Geräte Upgrades gibt, wie man an diese herankommt und wie man sie installiert. Es besteht das Risiko, dass prinzipiell verwendbare Empfangsgeräte unnötigerweise in den Elektroschrott gelangen.
Ich bin nach ca. 8 Monaten, in denen ich mich fast ausschließlich mit diesem Thema befasst habe, psychisch und auch zunehmend physisch sehr erschöpft. Hinnehmen zu müssen, dass ein Rundfunkhörende, Kabelnetzbetreiber und auch Kulturschaffende schädigendes System durchgesetzt wird und wesentlich bessere, weniger schädigende Konzepte ignoriert werden, ist für mich unerträglich. Und ich nehme an, dass ich mit dieser Haltung nicht alleine stehe.
Auch wenn das Anliegen dieser Petition von den Medien ignoriert wird, auch wenn ich teils Anfeindungen, Hetze und Spott ausgesetzt bin: ich halte das, was hier geschieht, für skandalös und nicht hinnehmbar. Vor allem nicht hinnehmbar vor dem Hintergrund des gesamtgesellschaftlichen Auftrages der ARD, den wir letztlich alle gemeinsam erteilt haben und den wir alle gemeinsam finanzieren.
Aus diesem Grund habe ich mich entschlossen, die Zeichnungsfrist der Petition zu verlängern. Die Notwendigkeit dafür ist nach wie vor gegeben, der Missstand besteht weiterhin und hat inzwischen deutlich größere Ausmaße angenommen, als es im Sommer absehbar war.
Wenn Sie der Petition etwas Gutes tun möchten: bitte werben Sie für die Petition, bitte verbreiten Sie sie weiter. Alle Versuche meinerseits, mediale Öffentlichkeit zu erreichen, sind gescheitert. In den meisten Fällen erhielt ich nicht einmal eine Antwort.
Wenn Sie der Benutzbarkeit des ARD-Hörfunks via Satellit und Kabelnetze etwas Gutes tun wollen, dann melden Sie bitte Störungen / schlechte Audioqualität bei der Wiedergabe von ARD-Hörfunk mit Ihren (neuen?) DVB-Empfangsgeräten und nicht mehr funktionierende Empfangsgeräte konsequent an die jeweilige ARD-Anstalt und fordern Sie die Beseitigung dieses Mangels. Für technische Probleme gibt es da üblicherweise Mailadressen oder Kontaktformulare.
Ich wünsche Ihnen eine angenehme (Vor)weihnachtszeit!
Nach wie vor funktioniert das von der ARD ab 14.12.2021 geplante Hörfunksystem nicht fehlerfrei. Selbst AAC-taugliche Empfangsgeräte können die Signale nicht störungsfrei empfangen. Der bei Nutzerinnen/Nutzern und Kabelnetzbetreibern angerichtete Schaden ist somit noch deutlich höher als zum Startzeitpunkt der Petition angenommen. Die Petition geht deshalb in die Verlängerung - unverändert mit allen Forderungen.
Neues Zeichnungsende: 28.02.2022 Unterschriften zum Zeitpunkt der Änderung: 806
Eine Absichtserklärung, die es in sich hat: die ARD betont ihre Verantwortung für ökologische Nachhaltigkeit und ihre Verpflichtung zum Gemeinwohl. Bitte selbst lesen:
Erschienen ist diese Meldung am 22. September 2021. Zu diesem Zeitpunkt waren die Kollateralschäden der Umstellung des Hörfunks auf AAC längst bekannt und dokumentiert. Zu diesem Zeitpunkt lag das wesentlich nachhaltigere, ökologischere und die Beitragszahlenden wesentlich weniger schädigende Alternativkonzept seit knapp 2 Monaten vor
und zu diesem Zeitpunkt waren die Versuche der Geräteindustrie, zu retten, was noch zu retten ist, zwar schon in vollem Gange, aber keinesfalls so weit vorangeschritten, dass man nicht hätte noch die Notbremse ziehen können.
Aber Absichtserklärungen und reales Verhalten sind halt auch bei der ARD zwei unterschiedliche Dinge. Das eine sagen, das andere machen. Darunter leidet die Glaubwürdigkeit der ARD. Wie soll ich diesem Nachhaltigkeitsbericht
Die Notwendigkeit eines Geräteneukaufes, weil der vorhandene HDTV(!)-Receiver kein AAC kann und damit zwar weiterhin problemlos HD-Fernsehen, aber künftig keinen ARD-Hörfunk mehr wiedergeben kann, ist alles andere als „nachhaltig“. Das zu erwartende massenhafte Entsorgen formal aufrüstbarer Geräte mangels zugänglicher Informationen für die Betroffenen ist ebenso alles andere als nachhaltig.
Und auch „zentrale Abhilfe“ hat ihren ökologischen Fußabdruck: jedes Kabelnetz, das den Einsatz eines Transcoders für die ARD-Hörfunkprogramme zur Rückwandlung in einen zu allen Empfangsgeräten kompatiblen Standard auf sich nimmt, hat rund um die Uhr, das ganze Jahr hindurch, mit mindestens 100 Watt, eher 200 Watt zusätzlicher Leistungsaufnahme zu rechnen. Hinzu kommt dann noch der Energiebedarf der zur Einbindung dieses Transcodings in die vorhandene Kopfstelle notwendigen Geräte sowie die erhöhte Kühlleistung für die Technikzentrale, denn die Abwärme der Transcodierprozesse muss ja auch wieder raus geschafft werden.
So sind schnell 1500 - 2000 kWh jährlich zusätzlich fällig – meine Mutter und ich, der ich aufgrund ihres Alters inzwischen zwecks Unterstützung sehr häufig im Elternhaus bin, haben eine jährliche „Stromrechnung“ von ca. 1400 kWh. Für zwei Personen. Für ein ganzes Einfamilienhaus.
Kleine Kabelnetze gibt es unzählige. Und die Verantwortung für die Kompatibilität der Hörfunkverbreitung in den Netzen wurde von der ARD an die Netzbetreiber delegiert:
„Hinweis: Ihr Kabelnetzbetreiber hat sich entschlossen, Ihnen zukünftig das neue Angebot bereitzustellen? Welche Auswirkungen das auf Sie bzw. auf die von Ihnen verwendeten Endgeräte hat, müssen Sie mit Ihrem Kabelnetzbetreiber klären.“
Da ist es beinahe noch ökologisch beruhigend, dass sich kaum ein kleines Netz einen Transcoder für alle ARD-Hörfunkprogramme leisten kann. „Hat sich entschlossen“ ist dann auch eine sehr feine Formulierung für „hatte keine andere Wahl“.
Und wenn wieder einmal eine (so großartige – unbedingt ansehen!) Doku wie diese
in der ARD ausgestrahlt wird – welche Glaubwürdigkeit hat eine solche Sendung noch? Wissen die, die solche Dokus produzieren, eigentlich, was im gleichen Hause zu diesem Thema real noch so getan wird?