Medien

ARD-Radio via Satellit und Kabel: keine Entwertung der Empfangsgeräte durch Umstellung auf AAC!

Petent/in nicht öffentlich
Petition richtet sich an
Intendantinnen und Intendanten der ARD-Anstalten

1.031 Unterschriften

Die Petition wurde vom Petenten zurückgezogen

1.031 Unterschriften

Die Petition wurde vom Petenten zurückgezogen

  1. Gestartet 2021
  2. Sammlung beendet
  3. Eingereicht
  4. Dialog
  5. Gescheitert

Neuigkeiten

13.12.2021, 01:41

Sehr geehrte Zeichnende dieser Petition,

in 2 Tagen soll der kompatible ARD-Hörfunk via Satellit abgeschaltet werden – noch darüber versorgte Kabelnetze sind dann ebenfalls betroffen. Empfangsgeräte und UKW-Umsetzer ohne AAC-Decoder sind ab 14. Dezember 2021 12 Uhr voraussichtlich nicht mehr in der Lage, ARD-Hörfunk wiederzugeben, mit Ausnahme des Programms von NDR Kultur, das bislang noch an einer Verbreitung in AC-3 festhält und wenigstens mit sämtlichen HDTV-Receivern prinzipiell hörbar ist.

Es ist nicht nur einfach so, dass ab 14. Dezember bestimmte Geräte schweigen, weil sie nicht AAC-tauglich sind. Das war das Szenario, von dem ich im Sommer ausgegangen bin. Aber es ist noch viel weitreichender.

Es gibt AAC-taugliche Geräte, die bei Programmen mancher Anstalten z.B. minütlich knacken. Das mag bei Rock- und Popmusik vielleicht nur alle paar Minuten auffallen, es macht aber das Anhören von Kulturwellen unmöglich.

Es gibt AAC-taugliche Geräte, die permanent „Mikroknackser“ ausgeben. Zu diesen Geräten gehören z.B. Fernseher mehrerer internationaler Marken, aber auch moderne Sat- und Kabelreceiver. Auch ein ca. 10.000 EUR teures Messgerät für Kabelnetzbetreiber und Antennenbauer knackt bei bestimmten AAC-Programmen.

In den vergangenen Tagen musste ich lernen, dass es sogar Geräte gibt, die bei der Wiedergabe leiern wie ein tragbarer Kassettenrecorder, den man schüttelt. Ein Sound, den ich seit Jahrzehnten nicht mehr gehört habe – er ist zurück, in AAC-tauglichen Satreceivern und offenbar auch in aktuellen UHD-Fernsehern mindestens eines großen internationalen Anbieters.

Dazu kommen teils massive Fehler bei der Audiowiedergabe: AAC wird zu hoch gepegelt und dann eigenmächtig im Receiver / Fernseher in der Dynamik komprimiert, so dass es „gepresst“ klingt. Dazu liegen zu mehreren Fabrikaten glaubwürdige Aussagen vor. Für ein Fabrikat wurde es in einem Forum auch graphisch eindeutig dokumentiert.

Fazit: nicht einmal mit AAC-tauglichen Geräten ist eine Benutzbarkeit des ARD-Hörfunks via Satellit oder Kabel sichergestellt. Da so viele unterschiedliche Geräte und Fabrikate Probleme bereiten, sehe ich auch nicht Fehler in einzelnen Geräten als Ursache dieser Probleme an.

Wie sich auf AAC aufgerüstete UKW-Umsetzer diesbezüglich verhalten, konnte ich noch nicht prüfen. Teils sind die Upgrades der Hersteller auch noch im Beta-Stadium, sind noch nicht ausgeliefert.

Die Verfügbarkeit von Informationen überhaupt, vor allem aber die barrierearme Verfügbarkeit von Informationen für nicht technisch Versierte zu diesem Thema ist nach wie vor miserabel. Viele bereits durch vorzeitig vorgenommene Umstellungen in Kabelnetzen Betroffene wissen bis heute nicht, warum ihr Empfangsgerät schweigt, wissen nicht, dass es für manche Geräte Upgrades gibt, wie man an diese herankommt und wie man sie installiert. Es besteht das Risiko, dass prinzipiell verwendbare Empfangsgeräte unnötigerweise in den Elektroschrott gelangen.

Ich bin nach ca. 8 Monaten, in denen ich mich fast ausschließlich mit diesem Thema befasst habe, psychisch und auch zunehmend physisch sehr erschöpft. Hinnehmen zu müssen, dass ein Rundfunkhörende, Kabelnetzbetreiber und auch Kulturschaffende schädigendes System durchgesetzt wird und wesentlich bessere, weniger schädigende Konzepte ignoriert werden, ist für mich unerträglich. Und ich nehme an, dass ich mit dieser Haltung nicht alleine stehe.

Auch wenn das Anliegen dieser Petition von den Medien ignoriert wird, auch wenn ich teils Anfeindungen, Hetze und Spott ausgesetzt bin: ich halte das, was hier geschieht, für skandalös und nicht hinnehmbar. Vor allem nicht hinnehmbar vor dem Hintergrund des gesamtgesellschaftlichen Auftrages der ARD, den wir letztlich alle gemeinsam erteilt haben und den wir alle gemeinsam finanzieren.

Aus diesem Grund habe ich mich entschlossen, die Zeichnungsfrist der Petition zu verlängern. Die Notwendigkeit dafür ist nach wie vor gegeben, der Missstand besteht weiterhin und hat inzwischen deutlich größere Ausmaße angenommen, als es im Sommer absehbar war.

Wenn Sie der Petition etwas Gutes tun möchten: bitte werben Sie für die Petition, bitte verbreiten Sie sie weiter. Alle Versuche meinerseits, mediale Öffentlichkeit zu erreichen, sind gescheitert. In den meisten Fällen erhielt ich nicht einmal eine Antwort.

Wenn Sie der Benutzbarkeit des ARD-Hörfunks via Satellit und Kabelnetze etwas Gutes tun wollen, dann melden Sie bitte Störungen / schlechte Audioqualität bei der Wiedergabe von ARD-Hörfunk mit Ihren (neuen?) DVB-Empfangsgeräten und nicht mehr funktionierende Empfangsgeräte konsequent an die jeweilige ARD-Anstalt und fordern Sie die Beseitigung dieses Mangels. Für technische Probleme gibt es da üblicherweise Mailadressen oder Kontaktformulare.

Ich wünsche Ihnen eine angenehme (Vor)weihnachtszeit!

Herzlichen Gruß
Christian Schubert


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