Medien

ARD-Radio via Satellit und Kabel: keine Entwertung der Empfangsgeräte durch Umstellung auf AAC!

Petent/in nicht öffentlich
Petition richtet sich an
Intendantinnen und Intendanten der ARD-Anstalten
1.031 Unterstützende

Die Petition wurde vom Petenten zurückgezogen

1.031 Unterstützende

Die Petition wurde vom Petenten zurückgezogen

  1. Gestartet 2021
  2. Sammlung beendet
  3. Eingereicht
  4. Dialog
  5. Gescheitert

24.12.2021, 13:20

Es ist Tradition in meinem Elternhaus, dass am 24. Dezember vormittags der Weihnachtsbaum geschmückt wird. Meine Mutter hat diese Tradition einst aus ihrer Heimat im Thüringer Wald mitgebracht und über Jahrzehnte beibehalten – bis jetzt. Auch wenn es draußen nass und mild ist, während sie aus ihrer Kindheit von dauerhaft Schnee schon ab November berichten kann.

Meine Mutter ist 83 Jahre alt, hat zahlreiche ihre Lebensqualität deutlich beeinträchtigende Erkrankungen und wäre ich nicht vor Ort, wäre sie nun das vierte Weihnachten alleine. Auch ohne Pandemie könnte sie körperlich bedingt nicht mehr ins Weihnachtskonzert in die Kirche oder in die Philharmonie.

Vorhin hörte ich, dass im Wohnzimmer die Stereoanlage läuft. Eine Frauenstimme.

Ich ahnte schon, was gerade passiert und bin aus meinem Zimmer hoch. Meine Mutter versuchte, irgendwie etwas anderes als die uns hier wohlbekannte Ansage einzustellen. Doch egal auf welchem Speicherplatz – BR Klassik, Bayern 2, SWR 2, WDR 3, hr2 – überall nur die gleiche Stimme. Alle UKW-Umsetzungen der hochwertigen ARD-Kulturwellen übertragen in meinem Heimatnetz die Ansageschleife.

Es blieben nur der DLF, DLF Kultur, OE1 (immerhin!) und das von meiner Mutter wegen der Pop-Dudelhäppchen nicht gemochte MDR Kultur – auf allen lief nichts „weihnachtliches“ (sie suchte Klassik).

„Ich möchte diese Stimme nicht hören“ sagte sie.

Dann legte sie eine ihrer wenigen CDs ein.

In wie vielen Haushalten oder auch Seniorenheimen wird sich eine vergleichbare Szene in diesen Tagen abspielen? Und wie viele Betroffene – sowie auch deren Söhne, Schwiegertöchter oder Enkel – wissen immer noch nicht, warum das so ist, was zur Abhilfe formal getan werden müsste und dass viele Versuche, etwas zur Abhilfe zu tun, in Enttäuschung enden müssen, weil es kaum „AAC-taugliche“ Geräte gibt, die das AAC der ARD fehlerfrei in der noch systembedingt theoretisch möglichen Qualität spielen?

Wie auch immer – es ist so gewollt, mehr haben die Beitragszahlenden, die einfach nur in inhaltlich und technisch ordentlicher Qualität ARD-Radio hören wollen, offenbar nicht verdient. Aber auch „Stille Weihnachten“ können schön sein.

Vielleicht spielt ja der alte Plattenspieler noch und die Enkel haben etwas zu staunen über diese ihnen nicht bekannte, immer noch bestens funktionierende und nach wie vor kompatible Tontechnik. Vielleicht finden sich sogar alte Weihnachts- oder Märchenschallplatten, die nach Jahrzehnten wieder Gehör finden.

Für diese Weihnachten ist der Tipp zu spät, aber generell: für viele einst hochwertige Plattenspieler gibt es noch Ersatz-Riemen und einen einfachen, aber ordentlichen neuen Tonabnehmer bekommt man, so ein gängiges 1/2“- oder T4P-System verbaut ist, schon für weniger als 30 EUR. Ersatznadeln für viele ältere MM-Systeme sind auch noch im Fachhandel erhältlich.

Sollte die neuere Stereoanlage keinen Eingang für einen MM- oder MC-Tonabnehmer mehr aufweisen, aber einen freien Line-Eingang, können Sie mit einem externen Phono-Vorverstärker für die korrekte Anbindung sorgen. Der Fachhandel bietet da auch für weniger als 30 EUR brauchbare, solide Modelle für den Wiedereinstieg – für ältere einfache Plattenspieler angemessen, für hochwertige Plattenspieler kann man auch gerne in einer etwas höheren Preisklasse zugreifen.

Und niemand kann Ihnen Ihre Schallplatten inkompatibel zu Ihrem Plattenspieler machen.

In diesem Sinne: ich wünsche Ihnen, die Sie sich in dieser Petition engagiert haben, eine schöne Weihnachtszeit – egal ob still oder nicht. Vor allem aber eine Weihnachtszeit ohne öffentlich-rechtliche Abschalte-Schleifen oder andere Misstöne.

Herzlichen Gruß
Christian Schubert


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