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Petitionen blev trukket tilbage af indehaveren af petitionen
Andragendet er stilet til: Intendantinnen und Intendanten der ARD-Anstalten
Petition an die Intendantinnen und Intendanten der ARD-Anstalten
Joachim Knuth (NDR)
Dr. Yvette Gerner (Radio Bremen)
Patricia Schlesinger (RBB)
Prof. Dr. Karola Wille (MDR)
Manfred Krupp (hr)
Tom Buhrow (WDR)
Prof. Dr. Kai Gniffke (SWR)
Dr. Katja Wildermuth (BR)
Martin Grasmück (SR)
Wir fordern die ARD auf, die Verbreitung ihrer Hörfunkprogramme über Satellit Astra 19,2° Ost auch über das Jahr 2021 hinaus in den kompatiblen Standards MPEG 1 Layer II und AC3 in transparenter Audioqualität fortzusetzen und die Umstellung auf den Codec-Standard AAC zu unterlassen.
Wir – das sind Menschen, die aus unterschiedlichsten Gründen ARD-Hörfunk über Satellit oder Kabelanschluss nutzen: aufgrund der großen, überregionalen Programmvielfalt, aufgrund des Zugangs zu den Kulturwellen aller ARD-Anstalten und zu den Mehrkanalton-Sendungen der Kulturwellen, aufgrund der nicht auf UKW verfügbaren Zusatzprogramme, aufgrund der bislang exzellenten Audioqualität, die von keinem anderen Empfangsweg erreicht wird. Wir schätzen den stabilen Empfang und die unkomplizierten Empfangsgeräte, die Möglichkeit eines einfachen 1:1-Programm-Mitschnittes sowie die Nutzbarkeit der Angebote ohne Erfordernis einer Internet-Infrastruktur.
Einige von uns sind als Kabelnetz-Betreiber aktiv, setzen ARD-Hörfunk von Satellit in Kabelnetze um – sowohl digital (DVB-C) als auch teils noch in Form eines umfangreichen, überregionalen UKW-Angebotes. Wir wünschen, dass unsere Investitionen in Empfangstechnik und auch die Investitionen unserer Kundinnen und Kunden nicht durch die Umstellung auf einen weitgehend inkompatiblen Übertragungsstandard entwertet werden. Wir wünschen mit der verfügbaren Technik verwendbare, gängigen deutschen Broadcast-Standards entsprechende Signale hoher Qualität.
Begrundelse
Bislang verbreitet die ARD ihre Hörfunk-Programme über Satellit in exzellenter Qualität. Stereo-Programme werden in 320 kBit/s MPEG 1 Layer II und einige Kulturwellen zusätzlich in 448 kBit/s AC3 ausgestrahlt. Letzteres erlaubt auch Mehrkanalton, was für Hörspiele ebenso genutzt wird wie für die Übertragung von Konzerten.
Durch die Einspeisung in Kabelnetze wird auch den Haushalten mit Kabelanschluss der Zugang zu diesem überregionalen und hochqualitativen Verbreitungsweg möglich. Insgesamt steht dieses Angebot damit knapp 90% aller Haushalte zur Verfügung. [1]
Seit 2018 wird der DVB-Kabelempfang als UKW-Nachfolgesystem beworben. Es werden spezielle Empfangsgeräte dafür angeboten.
Die ARD beabsichtigt nun, Ende 2021 die Verbreitung ihrer Hörfunkprogramme via Satellit auf den Audiocodec AAC umzustellen. [2]
Es droht das Aus für viele Empfangsgeräte.
Die DVB-Kabelradios werden teils kein AAC-Update erhalten. Es droht die massenhafte Entwertung aktueller Technik, die als vermeintlich zukunftssicheres System erworben wurde.
Gleiches gilt für viele Receiver, die zum Radiohören über Satellit oder Kabel genutzt werden – auch für hochwertige HDTV-Receiver mit besonderer Eignung für Hörfunk durch Programmnamen-Anzeige und teils RDS-Anzeige.
Der UKW-Kabelempfang ist bedroht.
Kleinere Kabelnetze müssen oft auf einen Großteil der Hörfunkprogramme via UKW verzichten. Nur wenige UKW-Umsetzer erhalten (kostenpflichtige) Updates. Dabei sinkt die Zahl der möglichen Umsetzungen teils deutlich – bis auf die Hälfte.
Es droht eine Minderung der Audioqualität.
Um die bislang gebotene Audioqualität zu erreichen, müsste eine Bitrate von 256 kBit/s LC-AAC genutzt werden. Lässt man noch vertretbare Abstriche an der Qualität zu, wären mindestens 160 kBit/s LC-AAC nötig. [3], [4]
Die ARD verwendet künftig meist 128 kBit/s – teils mit bereits hörbarer Beeinträchtigung. Einige Empfangsgeräte decodieren fehlerhaft (Pegel, Dynamik) und ruinieren die Qualität deutlich hörbar.
AAC erschwert den Zugang zu den Mehrkanalton-Sendungen.
Für Mehrkanalton via AAC gibt es keine breite Endgeräteunterstützung. Auch kann die Stereo-Fassung künftig nur bei BR Klassik separat übertragen werden. Bei den anderen Kulturwellen entfällt die Stereo-Fassung bei Surround-Sendungen.
Es droht vorsätzliche Obsoleszenz vieler Empfangsgeräte.
Eine Entwertung aktueller Empfangsgeräte durch die ARD ist ökologisch und auch hinsichtlich des Umganges mit der Rundfunkbeitrag-entrichtenden Bevölkerung verwerflich. Das betrifft sogar noch unverkaufte Geräte, die sich auf dem Weg zwischen Hersteller und Endkunden befinden.
Keine Anzeige von Zusatzinformationen mehr möglich.
Der Nutzungskomfort sinkt ebenfalls, da keine Anzeige von Zusatzinformationen (Radiotext) mit Bestandsgeräten mehr möglich ist.
Kleinere / regionale Kabelnetze werden benachteiligt.
Eine Umwandlung (Transcoding) von AAC in den kompatiblen Standard MPEG 1 Layer II ist möglich, aber für Betreiber kleinerer und regionaler Netze als professionelle Lösung nicht finanzierbar. Erschwerend kommt hinzu, dass diese Netzbetreiber keine Einspeiseentgelte von der ARD erhalten, also sämtliche Kosten auf die angeschlossenen Haushalte abwälzen müssen. [5]
Solche Netze müssen den ARD-Hörfunk 1:1 durchleiten, ihn also künftig in AAC anbieten. Kundinnen / Kunden dieser Netze hätten entwertete Empfangsgeräte und könnten auch nicht auf ein Kabel-UKW-Angebot ausweichen, da auch dort der ARD-Hörfunk nicht mehr angeboten werden kann.
Fazit: viel Ärger bei Nutzerinnen / Nutzern, nur minimale Ersparnis auf Seiten der ARD.
Für die Hörfunkverbreitung via Satellit hat die ARD einen Aufwand von ca. 17,6 Mio. EUR je 4 Jahre angemeldet [6]. Legt man dies auf sämtliche Beitragskonten [7] um, ergibt sich ein Betrag von knapp 10 Cent je Jahr und Beitragskonto – also ein Betrag von weniger als 1 Cent je Monat und Beitragskonto.
Zum Vergleich: allein für die Produktion von „Tatort“ und „Polizeiruf 110“ werden ca. 14 Cent je Monat und Haushalt verwendet, also mehr als das 14-fache. [8]
[1] Digitalisierungsbericht Video 2020, S. 27
https://www.die-medienanstalten.de/publikationen/digitalisierungsbericht-video/digitalisierungsbericht-2020
[2] https://www.infosat.de/radio/astra-192-ost-ard-h-rfunkprogramme-ziehen-um
[3] https://api.semanticscholar.org/CorpusID:49188017
[4] BBC R&D White Paper WHP 061, June 2003, S. 26
http://downloads.bbc.co.uk/rd/pubs/whp/whp-pdf-files/WHP061.pdf
[5] https://www.teltarif.de/kabelfernsehen-fernsehen-kabel-frk/news/73118.html
[6] 22. KEF-Bericht, S. 98
https://kef-online.de/fileadmin/KEF/Dateien/Berichte/22._Bericht.pdf
[7] Rundfunkbeitrag - Jahresbericht 2019, S. 12/13
https://www.rundfunkbeitrag.de/e175/e6373/Jahresbericht_2019.pdf
[8] Ausgaben für den Tatort im Ersten
https://www.ard.de/die-ard/wie-wir-funktionieren/Ausgaben-fuer-den-Tatort-100
Bildrechte: Andrzej Rembowski / Pixabay License https://pixabay.com/de/service/license / https://pixabay.com/de/photos/radio-konsole-studio-audio-ton-4292411
Nyheder
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Nachricht zu einer abgeschlossenen Petition
den 23-03-2022Sehr geehrte Hörfunk-Interessierte,
in der Nacht auf den 1. März 2022 ist der Sammlungszeitraum für die Petition zu Ende gegangen. Ich danke allen, die sich beteiligt haben. Es war vergebens. Die qualitativ hochwertige, hoch kompatible und technisch makellos funktionierende Verbreitung der ARD-Hörfunkprogramme ist seit 14. Dezember 2021 beendet und sie wird nicht wiederkommen.
Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass ich die Petition nicht einreichen werde. Die ARD hat die Realität der Haushaltsausstattung mit häufig AAC-untauglicher Empfangstechnik und die Realität der Ausstattung von Kabelnetzen mit häufig nicht bezahlbar auf AAC aufrüstbarer Umsetzertechnik trotz Warnungen ignoriert. Warum sollte sie jetzt, mit geschaffenen Fakten, etwas an dieser Haltung ändern? Eine Änderung wäre gar nicht mehr möglich, ohne die bereits Geschädigten zumindest partiell ein zweites mal zu schädigen.
Alles, was ich zu diesem für mich weiterhin skandalösen Vorgang noch zu sagen habe, finden Sie im anhängenden PDF. Nach letztlich 12 Monaten fast ausschließlicher Beschäftigung mit diesem Thema, nach mehr als 2000 Emails und vielen Telefonaten, nach tage- und nächtelangen technischen Analysen muss ich das Kapitel „Hörfunk“ für mich schon aus Gründen des Selbstschutzes beenden.
Ihnen wünsche ich für die Zukunft alles erdenklich Gute. Sie gehören offenbar genau wie ich zu einer „gesellschaftlichen Randgruppe“: Sie sind anständig (also leicht übergehbar), Sie sind kulturell interessiert und Sie erwarten Qualität. In einer Gesellschaft, in der Fassaden wichtiger sind als Substanz dahinter, in der leere Worthülsen wichtiger sind als reale Werte und in der man einen „Job“ macht, statt etwas wirklich gut zu machen, ist dafür kein Platz.
Passen Sie also bitte auf, dass Ihnen nicht noch an weiteren Stellen von welchen Kräften auch immer Teilhabe und somit Lebensqualität geraubt wird.
Herzlichen Gruß
Christian Schubert -
Schöner Basteln dank der ARD
den 05-02-2022Aus einem Forum zum Thema Rundfunkempfang:
„Ich hatte mir vor 2 Wochen einen neuen Fernseher zugelegt. Der Grund war, dass mein alter Loewe auf Radio kein AAC kann.“
https://www.rundfunkforum.de/viewtopic.php?p=1641475#p1641475
Und dann wird festgestellt, dass es am neuen Fernseher keinen analogen Ausgang mehr für den Ton gibt.
Also kommt ein neu erworbener HDMI-Audio-Extractor nebst neuem HDMI-Kabel dahinter und dann stellt man fest, dass das irgendwie gar nicht funktioniert.
Also der nächste Kauf: ein externer Digital-Analog-Wandler für den Anschluss an den optischen S/PDIF-Ausgang des Fernsehers. Das ist dann viel zu leise.
Nun kommt die Empfehlung, einen Kopfhörerverstärker zu kaufen und als Zwischenstufe in den Signalweg zu hängen.
Wir haben: einen eigentlich nicht geplanten neuen Fernseher, einen wertlosen aktiven Adapter, ein deshalb nicht benötigtes Kabel, einen weiteren aktiven Adapter – und immer noch nicht den funktionsfähigen Zustand von zuvor.
Ich muss davon ausgehen, dass ähnliche Erkenntniswege und Basteleien im Zusammenhang mit der Umstellung des ARD-Hörfunks auf AAC kein Einzelfall sind. Meldungen über aufgrund ihrer AAC-Untauglichkeit entsorgte, bestens funktionierende HDTV-Receiver und Unzufriedenheit über die neu erworbenen Nachfolgegeräte kenne ich auch woanders her.
Und schlimmer noch: selbst wenn alles bestmöglich funktionieren würde, wären Audioqualität und Funktionalität schlechter als zuvor.
Für mich steht das in komplettem Widerspruch zu den Verhaltensweisen, die die ARD in ihren Programmen gerne – und eigentlich zu Recht – anmahnt, die sie aber selbst nicht leben will. Damit ist eine Glaubwürdigkeit für mich nicht mehr gegeben.
Schade, dass sich die ARD mit solch mehrfach selbstschädigendem Verhalten so demontiert.
Herzlichen Gruß
Christian Schubert -
Sächsisches Lokal-TV ist realitätsbewusster als die ARD
den 30-01-2022Ich habe das jetzt erst mitbekommen, da mich das Thema als nicht-TV-Geräte-Besitzer eigentlich nicht tangiert: „SACHSEN EINS“ das Mantelprogramm der sächsischen Lokal-TV-Programme, ist kürzlich auf Satellit gestartet. Man hatte das ganze mit AAC-Ton begonnen und ich sagte schon im Kreis von Fachkollegen, mal sehen, wie lange sie durchhalten, ihr Programm auf einer durchaus relevanten Anzahl an Geräten als Stummfilm anzubieten.
Sie haben nun nach wenigen Tagen auf MPEG 1 Layer II umgestellt:
https://www.digitalbitrate.com/dtv.php?mux=11067&pid=31308&live=61&sec=0&lang=en
https://de.kingofsat.net/tp.php?tp=40
Die sächsischen Lokal-TV-Programme wollen ihre Zielgruppe halt schon so weit wie möglich erreichen. Und da geht es um TV und nicht um Hörfunk, da geht es oft um Fernseher, die seit ca. 2009, als zunehmend digitale Satelliten- und/oder Kabelempfänger in die Geräte integriert wurden, meist irgendwie AAC-tauglich waren, da sie es wegen DVB-T in Skandinavien ohnehin sein mussten – im Gegensatz zu reinen Sat- oder Kabelreceivern, Kabelradios oder UKW-Umsetzern, bei denen das nie notwendig war und AAC deshalb eingespart wurde.
Und wieder ist die ARD mit der AAC- „Verschlüsselung“ ihres Hörfunks alleine auf Astra 19.2° Ost. Wer mag, kann gerne den automatischen Scan auf
https://www.digitalbitrate.com/dtv.php?live=61&mux=11067&liste=2&lang=en
Transponder für Transponder daraufhin untersuchen. AAC verwendet nur die ARD, sonst niemand.
Wie sich das mit dem beitragsfinanzierten Versorgungsauftrag in Übereinstimmung bringen lässt, bleibt mir ein Rätsel. Oder halt ein Symbol für die Verachtung der Beauftragenden und Finanzierenden der ARD – eine Verachtung ganz speziell der Hörfunknutzenden.
Es passt auch nicht zur Selbstdarstellung des Anspruchs der ARD, den Dr. Karola Wille, Intendantin des MDR, 2017 in einem Gastbeitrag für die WELT formulierte:
https://www.welt.de/debatte/kommentare/article169213287/Die-ARD-ist-nah-bei-den-Menschen.html
Unter einer Verpflichtung zum Gemeinwohl stelle ich mir etwas anderes vor, als ohne finanzielle oder technische Notwendigkeit den beitragsfinanzierten Hörfunk der ARD auf einen ungebräuchlichen und auf zahlreichen für den Hörfunk genutzten Geräten nicht unterstützten Standard umzustellen und damit Privatpersonen, Vereine (Antennengemeinschaften) und Unternehmen (Kabelnetzbetreiber) finanziell zu schädigen sowie die Programme der problemlosen Nutzbarkeit zu entziehen.
Es ist für mich unerträglich, wie die ARD auch mein Geld für solche Aktivitäten verwenden kann.
Es muss personelle Konsequenzen geben in der ARD.
Diejenigen, die diese Umstellung zu verantworten haben, obwohl Warnungen vor einer Umstellung auf AAC nachweislich schon 2019 (!) an ARD-Vertreter gerichtet und auch zu Kenntnis genommen wurden, obwohl mit Start dieser Petition im Juni 2021 die Warnungen erneuert und einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurden, obwohl spätestens seit den ersten Juliwochen 2021 mit den Rückmeldungen, welche Geräte alle nicht funktionieren, endgültig der Irrsinn dieser Umstellung belegt werden konnte, so dass ein Abbruch des Projektes in dieser Form vor dem „Point of no Retun“ noch möglich gewesen wäre, müssen zur Verantwortung gezogen werden. Diejenigen in der ARD, die verhindert haben, dass der Realität Gehör verschafft wird, dürfen ebenfalls nicht länger aus gesamtgesellschaftlich aufgebrachtem Rundfunkbeitrag finanziert werden.
Aktuell lässt sich die ARD also von den Sächsischen Lokal-TV-Anbietern regelrecht vorführen. Wer näher an der Realität der technischen Haushaltsausstattung der Bevölkerung ist, wird hier eindrucksvoll klar.
Herzlichen Gruß
Christian Schubert
Debatter
Zwei hochwertige DVB-S Empfänger sind nun ohne Radioempfang. Wenn ich Radio der ARD Kette hören möchte, muß ich den Computer parallel laufen lassen, um das Signal zu dekodieren. Das mag den Betreibern Geld sparen, dafür muß es der Kunde nun ausgeben. Abgesehen davon, daß sich die Tonqualität nun keinesfalls verbessert hat und ich auch kein besseres "Hörerlebnis" habe, gäbe es eine sehr einfache Methode für die ARD zu sparen. Man könnte einige der insgesamt 12 (!) TV Regionalprogramme des WDR einstellen !
Der er ikke noget CONTRA-argument endnu.