Region: Thüringen
Kultur

Protest gegen die Verkaufsentscheidung der Ordensburg Liebstedt

Petent/in nicht öffentlich
Petition richtet sich an
Ministerpräsident des Freistaates Thüringen

1.115 Unterschriften

Der Petition wurde nicht entsprochen

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Der Petition wurde nicht entsprochen

  1. Gestartet 2016
  2. Sammlung beendet
  3. Eingereicht
  4. Dialog
  5. Beendet

Neuigkeiten

17.12.2016, 16:17

Leserbrief zu ihrem Bericht, Ordensburg wird erneut verkauft vom 3.12.2016, von Klaus Jä¬ger

Als Coburger habe ich immer ein Interesse daran, was sich in dem 8 km weiten Nach¬bar¬land Thüringen so tut. Hier im Leseraum der Kurverwaltung hängen die Deutschen Blät¬ter von Nord bis Süd.
Als Zeitungsmann, Kollege, 18 Jahre FN, mußte ich verschiedene Tageszeitungen le¬sen. Wegen Zeitknappheit, meist senkrecht. Wenn es nötig erschien und angebracht war, auch zwischen den Zeilen.

So fiel mir jetzt auf, dass "Böhm/Schneider" nur "Strohmänner" sein können und da¬hin¬ter sich etwas ganz Anderes versteckt. Ihre Leser sollten eigentlich die Wahrheit er¬fah¬ren. Hier kann nicht der Euro entscheidend sein.
Jetzt wurde mir auch klar, warum ich seit einiger Zeit von dieser Ver¬ein¬i¬gung/Unternehmen, Werbematerial und Mitgliedsangebote in meinem Briefkasten vor¬fin¬de. Mein Name ist ja in der Burg zu finden. Eigentlich hätte die Bevölkerung und die Le¬ser ihrer Zeitung ein Anrecht darauf, vor dem Verkauf zu erfahren, was "Marion Schnei¬der" mit der Burg vor hat. Das Anwesen steht ja bewußt auch unter Denk¬mal¬schutz. Man spricht darüber ein "Schulungszentrum"! Für was? Es war doch alles schon mal da, hat man das nach 20 Jahren Wiedervereinigung schon vergessen?
Das Land Thüringen kann sich glücklich schätzen,
solche Zeugen der Geschichte zu besitzen. Die Ballei (Provinz) des Deutschen Ordens ist die Älteste im Reich. Es gab 12 Balleien zwischen Reval und Palermo, mit 340 Nie¬der-las¬sun¬gen (Kommenden). Ich habe fast alle in 50 Jahren nach Spuren besucht, drü¬ber berichtet und viele Zeugen der Geschichte gefunden, um sie
für die Nachwelt zu erhalten.

Dazu empfehle ich das Buch "Deutscher Orden und Thüringen Mühlhausen 2014 von Tho¬mas Müller.

Gleich nach der Wende begab ich mich auf Spuren suche, über Mühlhausen, Staats¬ar¬chiv, durch Thüringen, Liebstedt und Nägetstedt (Kommenden) hatten es mir besonders an¬ge-tan. Was bis jetzt daraus geworden ist, zeugt vom Fleiß, Einsatz und Begeisterung der Bürger, die es geschaffen haben. So etwas gibt man nicht in die Hände, die es in die¬sem Sinne nicht erhalten wollen und können.

Deutschland wird zum Freizeitland in Europa, wozu auch schon Thüringen und Sach¬sen gehört. Leicht zu erkennen, wenn man die UrlaubskataIoge für 2017 durchblättert. Mein Glückwunsch.

Abgestimmt auf Geschichte, Kultur, Kunst, Romantik, Gastronomie und Sport.

Mit Wartburg, Elisabeth, Luther usw. ist es dabei nicht getan. Der Deutsche Orden hat wie¬der seine Berechtigung im Freistaat Thüringen zurückgewonnen. Nehmen Sie sich ein Beispiel an unserem Nachbarn Polen, der die Reste, die es nach dem Krieg noch gab, jetzt im Land aus der Ordenszeit wieder zum Verständnis der Besucher mit Erfolg her¬ge¬rich¬tet hat.

Es wäre nicht zu verantworten, dieses Juwel Liebstedt, einmalig in Europa, aus dem gan¬zen Geschichtsnachlaß im Land, anderen, einem unpassenden Vorhaben zu über¬las¬sen.

Ich empfehle Ihnen den Bericht im Buch, Seite 171 "Der Deutsche Orden in Thüringen heu¬te wieder angekommen im Land der hl. Elisabeth.

Die Entscheidung, der Verantwortlichen für den Beschluß, kann. ich mir nur so erklären, dass sie von der Geschichte dieser Burg keine Ahnung haben. Verständlich nach 40 Jah-ren Mauer.

Vielleicht sind die kommenden besinnlichen Tage dazu angebracht, diese falsche Ent¬schei¬dung noch mal zu überdenken.

Das Siegel, ein kleines Kunstwerk aus über 800 Jahre alten Geschichte des Deutschen Or¬dens soll daran erinnern, welches Fest wir zu Weihnachten eigentlich feiern.

Ein Fund auf meinen Reisen der Spurensuche im Staatsarchiv
Rewal gefunden. Es gehörte dem Landmeister von Livland, Goswin von Herike aus dem Jahre.1348, auch ein Gebiet des Deutschen
Ordens. Es zeigt die Reichweite, in die auch Liebstedt mit einge¬bunden war und ge¬hör¬te.
Hans-Georg Boehm
jetzt Bad Mergentheim

ehem. Residenzstadt
des Deutschen Ordens


14.12.2016, 19:20

Ordensburg Liebstedt: Laut Vorstand gibt‘s fünf Interessenten für Ausstelllung. Mit dem Packen habe man begonnen
14. Dezember 2016 / 02:37 Uhr
Ritterkämpfe auf der Ordensburg. Foto: Lorenz-Bauer Ritterkämpfe auf der Ordensburg. Foto: Lorenz-Bauer

Liebstedt. Noch ist der Verkauf der Ordensburg nicht vollzogen. Allerdings entschied der Finanzausschuss des Landtages jüngst, die historische Immobilie an Investoren um das Ehepaar Klaus-Dieter Böhm und Marion Schneider zu veräußern. Sie hatten im Vergleich zu einem Mitbewerber, dem sich unter anderem die Ordensburg-Gilde zugehörig fühlte, offenbar das bessere Angebot gemacht.

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Gestern nun trafen sich nach Informationen unserer Zeitung Vertreter der Landesentwicklungsgesellschaft (LEG) Thüringen und die Investoren in der Verwaltung der Landgemeinde Ilmtal-Weinstraße. Der Termin war intern, weshalb Bürgermeister Thomas Gottweiss (CDU) auf Nachfrage der TA um Verständnis bat, nichts zum Inhalt des Gesprächs sagen zu wollen.

Anzunehmen ist indes, dass es darum ging, sich des gegenseitigen Wohlwollens und des Willens zur Zusammenarbeit zu versichern. Auch dürfte das weitere Vorgehen seitens der LEG – sie verkauft die Immobilie – und das Konzept der Investoren zur Sprache gekommen sein. Offiziell bestätigt allerdings wurde diesbezüglich nichts.

Derweil bleibt die Ordensburg-Gilde gemäß ihrer Ankündigung hart. Auf Nachfrage sagte Thomas Waschke vom Vorstand, dass man in jedem Fall ausziehen wird. Es gebe bereits fünf Interessenten für die Ausstellung. Man werde deren Angebote nun genau prüfen. Derweil werde man alles nach und nach zusammenpacken, was mobil und vereinseigen ist. Waschke sagte aber, dass die Ausstellung nur als Komplettpaket und als Dauerleihgabe weggehe; zerstückelt werde sie keinesfalls. Auch werde der Verein anderswo seine Arbeit fortsetzen. Sämtliche Termine fürs nächste Jahr, die der Verein ausgemacht habe, würden abgesagt.

Außerdem sei der Verein dabei, sich aus verschiedenen Mitgliedschaften zurückzuziehen. Ein Beispiel ist die aus dem Verein Burgenstraße Thüringen. In einem Schreiben von Vereinschef Gerhard Schade an diesen heißt es unter anderem: "Wie mehrfach angekündigt, stellt die Ordensburg-Gilde ihre Arbeit auf der Burg ein und zieht sich einschließlich der Ausstellungen zurück. Wir bedauern diesen Schritt zutiefst, aber laut Satzung ist unser Arbeitsziel, der Erhalt der Burg als öffentlicher Kultur- und Geschichtsort des Freistaates Thüringen, auf der Grundlage eines Privateigentums nicht mehr umzusetzen."

Und weiter schreibt er: "Die Gilde wird ihre Arbeit ohne Ordensburg in Zusammenarbeit mit den Partnern in Thüringen und darüber hinaus fortsetzen. Insbesondere wird es uns ein Anliegen sein, die Arbeit am europaweiten Netzwerk zum Deutschen Orden weiterzuführen und auszubauen."

Dirk Lorenz-Bauer / 14.12.16


14.12.2016, 00:12

Auf der Hmpage des Freistaates Thüringen:
"Herr Thomas Waschke erhält die „Kulturnadel des Freistaats Thüringen“ für sein langjähriges und ehrenamtliches Engagement zur Bewahrung des kulturellen Erbes der Ordensburg Liebstedt. Thomas Waschke ist Gründungsmitglied des 1992 gegründeten Vereins „Komturei – Liebstedt“, heute bekannt als „Ordensburg-Gilde e. V.“. Seiner Beharrlichkeit ist es zu verdanken, dass heute in der Ordensburg der Gemeinde Liebstedt ein funktionierender Verein vorbildliche kulturelle Arbeit leistet, sich die Burg durch die Vernetzung vieler Partner mit einem neuen Gesicht präsentiert und mittlerweile viele Besucher dieses Kleinod des Kreises Weimarer Land besichtigen, kennen und schätzen. Über das Jahr hinweg werden die unterschiedlichsten Feste und Veranstaltungen durchgeführt, um die wichtige Burg der Ballei (Bezeichnung der Provinzen des Deutschen Ordens) für Besucher zu öffnen und mit Leben zu erfüllen. Die geplante Dauerausstellung „Deutscher Orden – Ballei Thüringen“ wird sich intensiv mit der 825-jährigen Geschichte des „Deutschen Ordens“ befassen und zeigt eine wertvolle Sammlung von Siegel-Repliken, die der Ordensburg-Gilde auf Grund des hohen Vertrauens von einem Sponsor überlassen wurde. Thomas Waschke und sein unermüdlich ehrenamtlich tätiges Gilde-Team schufen 2015 für die Ausstellung unter anderen zwei Dioramen-Vitrinen zur Geschichte der Ballei Thüringen und zur geschichtlichen Einführung zum Deutschen Orden. Im Tor-Turm der Burg ist bereits die Ausstellung „Die Heilige Elisabeth von Thüringen - das Wunder lebt“ zu besichtigen. Auch hier wird die Verbindung zur Geschichte des Ordens deutlich. Das von ihr gegründete Franziskus-Hospital ging 1234 an den Deutschen Orden über. Thomas Waschke hat diese Ausstellung als Dauerleihgabe aus Marburg nach Liebstedt geholt. Er behält sein Ziel, die wichtige Rolle der Ordensburg Liebstedt als einzige Burg dieser Form in Mitteldeutschland und die authentische Darstellung der Geschichte des Deutschen Ordens im Kreis Weimarer Land umfassend aufzuzeigen, klar im Blick. Hierzu bindet er stetig weitere Partner ein und überzeugt mit seiner herausragenden Arbeit der vergangenen Jahre Sponsoren und Leihgeber. Darüber hinaus ist Thomas Waschke auch im publizistischen Bereich tätig. Zwei Bände aus der Reihe „Christliche Stätten und Gemeinschaften im Landkreis Weimarer Land“ liegen bereits vor. Beide Bände sind empfohlene Bücher des Kultusministeriums für den Schulunterricht. Ein dritter Band über die Ordensburg Liebstedt ist bereits in Arbeit. 2012 erhielt Thomas Waschke für seine langjährige Arbeit als Bodendenkmalpfleger im Weimarer Land und insbesondere für sein Engagement für die Ordensburg Liebstedt den Thüringer Denkmalschutzpreis für archäologische Denkmalpflege."




11.12.2016, 20:24

02.12.2016, 16:21 Uhr |
Rot-Rot-Grün verhindert gründliche Befassung mit Verkauf der Ordensburg
Kowalleck: Linkskoalition an transparenter Entscheidungsfindung nicht interessiert

Erfurt – Die rot-rot-grüne Mehrheit im Haushalt- und Finanzausschuss hat eine gründliche Befassung mit dem Verkauf der Ordensburg Liebstedt verhindert. Ein Antrag der CDU-Fraktion auf Verschiebung der Entscheidung über die Einwilligung in den Verkauf wurde abgelehnt. „Nach so vielen Jahren, die sich das Land Thüringen nun bereits mit der zukünftigen Entwicklung der Ordensburg beschäftigt, wären ein paar Wochen für eine transparente Entscheidungsfindung nicht nur sinnvoll, sondern notwendig gewesen. Stattdessen wird der Verkauf jetzt blind abgenickt“, erklärte dazu der haushalts- und finanzpolitische Sprecher der CDU-Fraktion, Maik Kowalleck. Dem Ausschuss war die Vorlage, in der erstmals ein neuer Investor vorgestellt wurde, erst vor wenigen Tagen zugeleitet worden.


„Gerade vor dem Hintergrund des außergewöhnlichen ehrenamtlichen Engagements und der Bemühungen der Ordensburg-Gilde hätte eine Verschiebung der Entscheidung die Möglichkeit eröffnet, sich eingehender mit den Nutzungskonzepten zu befassen. Dieses jahrhundertealte Bauwerk hätte es verdient gehabt, dass finanzielle und konzeptionelle Aspekte der Verkaufsentscheidung sorgfältig gegenüber dem herausragenden ehrenamtlichen Einsatz abgewogen werden“, sagte Kowalleck. „Gerade was konkrete Investitionszusagen des Bieters angeht, mangelt es dem Handeln der Landesregierung derzeit an Klarheit. Dass dieses Thema von der Landesregierung im Schweinsgalopp durchgepeitscht wurde, lässt auch das vorgebliche Engagement des Ministerpräsidenten für das Ehrenamt als Lippenbekenntnis erscheinen“, so der CDU-Haushaltspolitiker abschließend.

Felix Voigt
Stellv. Pressesprecher


09.12.2016, 19:55

Von der Startseite des Gildevereins der Ordensburg Liebstedt:
"Es war einmal …
… so fangen viele Märchen an und meist haben sie auch ein Happy End.
Nicht so die Ordensburg Liebstedt, deren Schicksal sich am 2. Dezember 2016 durch eine übereilte Entscheidung des Thüringer Finanzministeriums besiegelte und dem einheimischen Verein, der Ordensburg-Gilde e. V., nach 25 Jahren gemeinnütziger Tätigkeit, unzähligen Stunden ehrenamtlichen Bürgerengagements, in diversen Programmen des Arbeitsamtes und mit mehr als 2,5 Mio € an Zuschüssen durch Spenden, Eigenmittel und Fördergelder für die Sanierung in und um die Ordensburg eine Ohrfeige versetzte. Für ihre Bemühungen wurden Mitglieder der Ordensburg-Gilde mit mehreren Ehrenamtsauszeichnungen, der Kulturnadel und dem Denkmalpreis des Freistaates Thüringen geehrt. Ist das jetzt als Farce zu sehen oder gibt es tatsächlich Menschen die Ahnung haben und das Engagement tatsächlich zu schätzen wissen? Herr Ramelow gehört ganz sicher nicht dazu. Er hat es bis heute versäumt, sich vor Ort ein Bild vom Zustand der Ordensburg, von den Ausstellungen usw. zu machen. Logisch, man kennt sich. Vielleicht hofft man hier auf einen größeren Wahlzuspruch durch die Schneider/Böhm-Gruppe als durch den kleinen Ort Liebstedt.
Lassen wir die Geschichte zur Erinnerung noch einmal Revue passieren.
Die Ordensburg Liebstedt ist die letzte und einzig noch komplett erhaltene Kreuzritterburg des Deutschen Ritterordens in Mitteleuropa, mit einem 500 Jahre alten Sitz (Komturei) des Deutschen Ordens. Sie ist das einzige unter Schutz stehende (1956) Flächendenkmal des Deutschen Ordens in Thüringen mit einem Areal von ca. 4 ha, die letzte und größte Durchgangsburg in Europa, die ihre hierfür typischen Merkmale bis in unsere Zeit erhalten hat. Die Ordensburg wurde auf einer Fernhandels- und Pilgerstraße (Meridianstraße, Nord/Südachse) von Hamburg nach Venedig errichtet (die Straße besitzt eine Nutzung vom Neolithikum bis zum 19. Jhd.). Sie ist die einzig erhaltene Niederungsburg in Deutschland, die noch in Teilen ein komplett erhaltenes Dreifach–Graben–Wallsystem zur Sicherung der Vor- und Kernburg besitzt, das die Ortslage Liebstedt mit einbezog. Hier war ein früher Einsatzort der norddeutschen Backsteingotik in Mauerwerk- und Gewölben in Thüringen, wobei die Gebäude der Kernburg zwar Veränderungen durch die Jahrhunderte ihres Bestehens hindurch erfuhren, die Wahrnehmung ihrer Substanz wird jedoch bestimmt durch die Bauphasen der Spätgotik und Renaissance.
Auch gab sie Schutz und Herberge den Händlern, Handwerkern und Pilgern sowie Pflege der Kranken im Hospital.
Momentan konnten folgende Ausstellungen besichtigt werden bzw. waren in Vorbereitung befindlich:
„Der Deutsche Orden – Ballei Thüringen“,
„Die heilige Elisabeth von Thüringen – Das Wunder lebt“,
„1806 – Napoleon Feldzug in Thüringen“
ab 2017: Sammlung "Das Marienbild auf Siegeln im Wandel der Zeit"
Da die Fachwelt hohes Interesse zeigt, werden diese anerkannten Ausstellungen dann in anderen Objekten des Deutschen Ordens bzw. auch in anderen Bundesländern präsentiert.
Auch entfallen damit alle wirtschaftlichen Alleinstellungen, wie z. B. das auf die Gilde ausgestellte Brenn- und Braurecht.
Nun hat die Ordensburg-Gilde bis zum 31. Dezember 2016 Zeit, das Areal zu räumen und das Gelände für immer zu verlassen.
Allerdings wird die Burg ihre Tore am 9. Dezember 2016 als Adventstürchen im Liebstedter Adventskalender noch einmal ab 18.00 Uhr allen Bürgern und Freunden öffnen.
Einhellig beschloss die Kirchgemeinde den Gottesdienst zu Heilig Abend am 24. Dezember 2016, ab 16.45 Uhr, in der altehrwürdigen Ordensburg Liebstedt zu feiern. Alle sind herzlich willkommen – auch Herr Ramelow."


09.12.2016, 19:41

Ich werde bald auf die Mitteilung vom 09.12.2016 antworten und auch zu den Äußerungen im MDR Thüringen vom 05.12.2016:
"Die Ordensburg Liebstedt ist verkauft
von Matthias Thüsing
In der Wahrnehmung von Ministerpräsident Bodo Ramelow haben die 'braven Ordensleut` der Burg Liebstedt' die Grenzen des Anstands überschritten. "Georg Prinz zu Lippe in einem offenen Brief eine Insolvenz zu unterstellen, ist ehrabschneidend", poltert der Ministerpräsident. Der adlige Winzer hatte 2011 das historische Gemäuer gekauft, jedoch wehrte sich die Gemeinde über Jahre hinweg gerichtlich gegen den Verkauf der Burg. Am Ende zog sich Prinz zur Lippe mit allen seinen Weingütern aus Thüringen zurück, nicht aus finanziellen Gründen, sondern weil er sich in Weimar nicht willkommen fühlte.
Den Prinzen als Investor für die Burg aus dem 10. Jahrhundert hätten die Liebstädter also schon verjagt, erinnert Ramelow. Nun droht sich die Geschichte zu wiederholen. Eine Bietergruppe um Klaus-Dieter Schneider-Böhm und seine Frau Marion Schneider - die beiden sind Betreiber mehrerer Kliniken und Spaßbäder - hat für die Burg geboten. Es heißt, die Böhms wollen hier ihren Wohnsitz nehmen. Marion Schneider hält sich jedoch noch bedeckt. Sie werde die Öffentlichkeit später über ihre Pläne informieren. Zunächst wolle man intern beraten, wann dafür der richtige Zeitpunkt gekommen sei.
Ordensburg-Gilde fürchtet um die Zukunft der Burg
Die Ordensburg-Gilde, die seit Jahren das Objekt bewirtschaftet und das dortige Museum in ehrenamtlicher Arbeit betreut, fürchtet um ihre Zukunft in der Burg. "Die Landesentwicklungsgesellschaft (LEG) hat uns immer nur Knüppel zwischen die Beine geworfen", sagt Rainer Schade, Vorsitzender des Vereins. Seit Jahren bemühe man sich darum die Burg zu übernehmen.
Erst habe der Immobilienentwickler der Landesregierung den Ehrenamtlern den Prinzen vor die Nase gesetzt, jetzt solle es der Thermenkönig werden. Dabei habe der bereits im Vorjahr sein Kaufangebot schon einmal zurückgezogen, behauptet Schade. Dem Verein hingegen werde nicht einmal die notwendige Zeit eingeräumt, eine gemeinnützige GmbH zu gründen, die mitbieten könne. Doch genau das sei einmal Forderung der LEG gewesen. Der Verein benötige aber hierfür noch Zeit. 

Innenhof der Ordensburg Liebstedt.
Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK
Ramelow sagt: "Seit 2006 hatte der Verein Zeit, Geld etwa über Crowdfunding aufzutreiben, eine Stiftung zu gründen und ein nachhaltiges Konzept auszuarbeiten". Keinen Schritt vorwärts sei der Verein gekommen. Mittlerweile habe der Steuerzahler die Unterhaltungskosten auf der Burg aufgebracht. Irgendwann müsse einmal Schluss sein. Es ist die neue Linie der Staatskanzlei: Ungenutzte Schlösser sollen nun endlich privaten Interessenten, Unternehmen oder auch freien Trägern der Wohlfahrtspflege angeboten werden.
Das also war die Ausgangslage am Freitag vor der Sitzung des Finanzausschusses im Thüringer Landtag. Weil die Burg als kulturhistorisch wertvoll gilt, kann die Landesentwicklungsgesellschaft als Eigentümerin nicht alleine über einen Verkauf beschließen. Der Ausschuss bestimmt den Käufer. Auf dem Tisch der Ausschussmitglieder lagen die Konzepte beider Interessenten. Den Zuschlag bekam Familie Schneider-Böhm. Zum Kaufpreis wurden keine Angaben gemacht, allerdings habe die Gilde weniger Geld geboten. Das scheint den Ausschlag gegeben zu haben. Der Ausschussvorsitzende, Jörg Geibert (CDU) bezeichnete beide Betreiberkonzepte als "gleichermaßen dünn".
Trotz des Zuschlags - der Streit um die Liebstedter Burg dürfte an Härte eher noch zunehmen. Denn schon wird in Ordenskreisen an die Gemeinsamkeiten in den Biographien von Investor Böhm und Bodo Ramelow aufmerksam gemacht. Böhm war in den 1980er-Jahren Bezirksvorsitzender der Deutschen Kommunistischen Partei (DKP) in Freiburg, zu einer Zeit, in der sich der jetzige Ministerpräsident ebenfalls in diesen Kreisen bewegte. "


09.12.2016, 19:33

Sehr geehrter Herr Paschinsky,

vielen Dank für Ihre E-Mail an den Ministerpräsidenten. Zunächst darf ich mich in aller Form für die verspätete Antwort entschuldigen. Es klingt nicht gut, ist aber so. Sie sind auf meinem Schreibtisch auf dem falschen Stapel gelandet. Das tut mir leid, denn inzwischen sind ja in Bezug auf die Ordensburg Liebstedt Entscheidungen gefallen, die hoffentlich für eine stabile Zukunft dieses wichtigen Denkmals sorgen.

Der Ministerpräsident ist ganz bei Ihnen. Die Ordensburg muss erhalten und gesichert werden. Das ehrenamtliche Engagement ist lobens- und anerkennenswert aber es kommt offenkundig an Grenzen. Seit Jahren werden tragfähige Strukturen gesucht und nicht gefunden. Alle bisher vorgestellten Konzepte konnten nicht überzeugen, vor allem im Hinblick auf eine stabile wirtschaftliche Tragfähigkeit.

Das Land besitzt aber viele Kulturgüter und muss die vorhandenen Mittel effektiv einsetzen. Deswegen braucht es für die Zukunft tragfähige Konzepte.

Der Haushaltsausschuss des Landtages hat nun entschieden, einem Investor den Zuschlag zu geben, der ausdrücklich seine Bereitschaft erklärt hat mit der Ordensburg-Gilde weiter zusammenarbeiten zu wollen und der Gilde auch weiter die Nutzung der Burg zu ermöglichen.

Es sollten also alle Beteiligten diese Chance nutzen.

Mit freundlichen Grüßen

Torsten Weil
Büroleiter


08.12.2016, 20:14

Überarbeitung und Kürzung zum besseren Verständnis


Neuer Petitionstext: Am 2. Dezember 2016 beschloss der Finanzausschuss des Thüringer Landtages das die Ordensburg Liebstedt für 160.000 € an einen Herrn Klaus-Dieter Böhm (Thermen in Bad Sulza, Bad Schandau, Schloss Auerstedt und andere Ost-Immobilien) (u.a. Geschäftführer Toskanaworld) mit Unterstützung auch der Linken durch die Partei „Die Linken“ verkauft wird.
Doch zu diesem Zeitpunkt war womöglich nach unterrichteten Kreisen bereits der Kaufvertrag zwischen der LEG Thüringen mbH und Herrn Böhm und Frau Schneider bereits notariell beurkundet. Nach MDR Thüringen von gestern vom 07.12.2016 soll der Kaufvertrag zwischen ihm und der Landesentwicklungsgesellschaft noch nicht unterzeichnet gewesen sein.
Der Verkauf muss unter allen Umständen verhindert werden. Bitte appellieren und protestieren Sie auch mit gegen den Verkauf und für die Erhaltung der Ordensburg Liebstedt für alle, wie sie in den letzten 26 Jahren durch den Gildeverein bewahrt und genutzt wurde. Hier
Weitere Informationen finden Sie auf
der Inhalt der aktuellen Homepage: www.ordensburg-liebstedt.de/ „: "Es war einmal … … so fangen viele Märchen an und meist haben sie auch ein Happy End. Nicht so die Ordensburg Liebstedt, deren Schicksal sich am 2. Dezember 2016 durch eine übereilte Entscheidung des Thüringer Finanzministeriums besiegelte und dem einheimischen Verein, der Ordensburg-Gilde e. V., nach 25 Jahren gemeinnütziger Tätigkeit, unzähligen Stunden ehrenamtlichen Bürgerengagements, in diversen Programmen des Arbeitsamtes und mit mehr als 2,5 Mio. € an Zuschüssen durch Spenden, Eigenmittel und Fördergelder für die Sanierung in, und um die Ordensburg eine Ohrfeige versetzte. Für ihre Bemühungen wurden Mitglieder der Ordensburg-Gilde mit mehreren Ehrenamtsauszeichnungen, der Kulturnadel und dem Denkmalpreis des Freistaates Thüringen geehrt. Ist das jetzt als Farce zu sehen oder gibt es tatsächlich Menschen die Ahnung haben und das Engagement tatsächlich zu schätzen wissen? Herr Ramelow gehört ganz sicher nicht dazu. Er hat es bis heute versäumt, sich vor Ort ein Bild vom Zustand der Ordensburg, von den Ausstellungen usw. zu machen. Logisch, man kennt sich. Vielleicht hofft man hier auf einen größeren Wahlzuspruch durch die Schneider/Böhm-Gruppe als durch den kleinen Ort Liebstedt. Lassen wir die Geschichte zur Erinnerung noch einmal Revue passieren. Die Ordensburg Liebstedt ist die letzte und einzig noch komplett erhaltene Kreuzritterburg des Deutschen Ritterordens in Mitteleuropa, mit einem 500 Jahre alten Sitz (Komturei) des Deutschen Ordens. Sie ist das einzige unter Schutz stehende (1956) Flächendenkmal des Deutschen Ordens in Thüringen mit einem Areal von ca. 4 ha, die letzte und größte Durchgangsburg in Europa, die ihre hierfür typischen Merkmale bis in unsere Zeit erhalten hat. Die Ordensburg wurde auf einer Fernhandels- und Pilgerstraße (Meridianstraße, Nord/Südachse) von Hamburg nach Venedig errichtet (die Straße besitzt eine Nutzung vom Neolithikum bis zum 19. Jhd.). Sie ist die einzig erhaltene Niederungsburg in Deutschland, die noch in Teilen ein komplett erhaltenes Dreifach–Graben–Wallsystem zur Sicherung der Vor- und Kernburg besitzt, das die Ortslage Liebstedt mit einbezog. Hier war ein früher Einsatzort der norddeutschen Backsteingotik in Mauerwerk- und Gewölben in Thüringen, wobei die Gebäude der Kernburg zwar Veränderungen durch die Jahrhunderte ihres Bestehens hindurch erfuhren, die Wahrnehmung ihrer Substanz wird jedoch bestimmt durch die Bauphasen der Spätgotik und Renaissance. Auch gab sie Schutz und Herberge den Händlern, Handwerkern und Pilgern sowie Pflege der Kranken im Hospital. Momentan konnten folgende Ausstellungen besichtigt werden bzw. waren in Vorbereitung befindlich: „Der Deutsche Orden – Ballei Thüringen“, „Die heilige Elisabeth von Thüringen – Das Wunder lebt“, „1806 – Napoleon Feldzug in Thüringen“ ab 2017: Sammlung "Das Marienbild auf Siegeln im Wandel der Zeit". Da die Fachwelt hohes Interesse zeigt, werden diese anerkannten Ausstellungen dann in anderen Objekten des Deutschen Ordens bzw. auch in anderen Bundesländern präsentiert. Auch entfallen damit alle wirtschaftlichen Alleinstellungen, wie z. B. das auf die Gilde ausgestellte Brenn- und Braurecht. Nun hat die Ordensburg-Gilde bis zum 31. Dezember 2016 Zeit, das Areal zu räumen und das Gelände für immer zu verlassen. Allerdings wird die Burg ihre Tore am 9. Dezember 2016 als Adventstürchen im Liebstedter Adventskalender noch einmal ab 18.00 Uhr allen Bürgern und Freunden öffnen. Einhellig beschloss die Kirchgemeinde den Gottesdienst zu Heilig Abend am 24. Dezember 2016, ab 16.45 Uhr, in der altehrwürdigen Ordensburg Liebstedt zu feiern. Alle sind herzlich willkommen – auch Herr Ramelow." Bitte kommen Sie alle am Heiligen Abend um 16:45 Uhr aus Solidarität mit dem Gildeverein und aus Protest gegen diese Verschleuderung zum evangelisch-lutherischen lutherischen Gottesdienst in die Burg des Deutschen Ordens nach Liebstedt.

www.ordensburg-liebstedt.de


Neue Begründung: Früher war es die CDU, die den Verkauf an einen Prinzen zur Lippe für 150.000 € unterstützt hatte, der schließlich am Widerstand der Bevölkerung in Liebstedt und im Landkreis Weimarer Land scheiterte.
Die landeseigene Entwicklungsgesellschaft, die wohl weniger entwickelt als abwickelt, (in Entwicklungsgesellschaft hat ähnlich der Manier der Treuhandanstalt - nur wesentlich später) hat damaligen Treuhand alles daran gesetzt, den Gildeverein bei seiner Arbeit aufzuhalten und zu behindern.
Der Verein, der seit vor 1990 den Verfall dieser einzigartige Burganlage (Durchgangsburg auf der Kupferstraße von Venedig bis Hamburg einzigartigen und weiter) und letzte erhaltene letzten erhaltenen Ordensburg des Deutschen Ordens der Ballei Thüringen, erhalten und der Öffentlichkeit erstmals zugänglich machte, hat in der Burg eine Reihe von Ausstellungen zur Geschichte des Deutschen Ordens, der Ballei Thüringen, der Schutzpatronin Landgräfin von Thüringen, der heiligen Elisabeth (2016) sowie täglicher Besichtigungsmöglichkeiten und vieler kultureller Veranstaltungen, zuletzt am vergangenen 1. Advent, zu gestaltet.
Der Verein hatte seit 1990 mit Unterstützung von Bund, Land, EU, LEG und anderen Geldgebern und viel ehrenamtlicher Unterstützung der Bevölkerung, Vereinsmitglieder und Unternehmen der Region für mehr als 2,2 Millionen € die Burganlage denkmalspflegerisch gestaltet. Mehrere Räume, darunter auch die große jetzt beheizbare Scheune für 300 Personen wurden komplett eingerichtet und mit allen erforderlichen technischen Einrichtungen (Ausschankanlage, Backofen, Toiletten, Grill etc.) versehen. Die Ordensburg wäre auch von dem Verein und mit anderen regionalen Unternehmen (Agrargesellschaft Pfiffelbach mbH, Vereinsbrauerei Apolda, Weingut Klaus GmbH) als Gesellschafter einer gGmbH oder Stiftung für den gleichen Betrag oder mehr gekauft worden. Hierzu wurden dem Land und der LEG Vorschläge und Konzeptionen unterbreitet, die sowohl eine Stiftung als auch eine gGmbH mit und ohne Beteiligung des Landes vorsahen. Doch dem Verein wurde keine Bedeutung und Beachtung geschenkt. Vom Ehrenamt wird wohl nur immer dann gesprochen, wenn Dumme gesucht werden, die umsonst für das Allgemeinwohl arbeiten.
Wenn die Arbeit getan ist und Werte geschaffen wurden, findet sich schnell jemand der sich hieran zu bereichern sucht. Seien es Prinzen oder andere Personen, die beispielsweise der Scientology Organisation oder dubiosen Organisationen wie Anastasia nahe stehen und persönliche Verbindungen zu linken Politikern in Thüringen haben sollen. Wir sind sehr enttäuscht und hätten eine solche leichtfertige Entscheidung von den Provinzpolitikern Politikern in Thüringen nicht erwartet. Deswegen rufen wir alle zum Protest gegen diese Entscheidung auf.
Helfen Sie mit Ihrer Solidarität dem Gildeverein der Ordensburg Liebstedt zu seinem Recht. Durch Ihre Unterschrift und Bekundung, damit die verantwortlichen Politiker zur Überprüfung ihrer falschen Entscheidung angehalten werden und sich die Ordensburg und die jahrzehntelange unermüdliche Arbeit vor Ort auf der Ordensburg Liebstedt selber ansehen.
Senden Sie Ihren Protest direkt an den Ministerpräsidenten des Freistaates Thüringen, Herrn Bodo Ramelow Regierungsstaße 73 in 99084 Erfurt oder per e-mail: bodo.ramelow@tsk.thueringen.de.
Dass wir Hilfe schon jetzt und so dringend brauchen, hätte keiner vor einer Woche gedacht, als das 1. Adventswochenende festlich und besinnlich mit 1.000 Besucher und Gästen begangen wurde. Dabei Mit dabei waren auch wieder unseren unsere tschechischen Freunden, Freunde, die mit ihrer Mittelaltergruppe uns seit Jahren zu Ostern und im Advent besucht haben und uns mit mittelalterlicher Musik, Aufführungen von Krippenspielen, Legenden der heiligen Elisabeth von Thüringen und ritterlichen Kämpfen, Handarbeiten und ihren heimischen Erzeugnissen – vielem mehr erfreuten.
In den vergangenen Jahren wurden über 9.000 Unterschriften für die Erhaltung der Burg als öffentliche Einrichtung gesammelt. Darunter auch im Ausland, wie z.B. in Ehrenberg (Tirol) 2015. 2015.
„Denn es sind die, die unlautere Machenschaften begehen zum Nachteil der Bürger aus niedrigen und eigensüchtigen Gründen, die sich das gemeine Volk zum Feinde machen - auch in Arroganz ihrer Macht, ihrer Überheblichkeit und ihrer Verachtung Anderer und nicht das Volk ist Feind einer gerechten und klugen Obrigkeit“ (frei nach Thomas Müntzer).
Daher werden bis zum Jahresende schwarze Fahnen auf unserer Burg wehen.



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