14.12.2016, 19:20
Ordensburg Liebstedt: Laut Vorstand gibt‘s fünf Interessenten für Ausstelllung. Mit dem Packen habe man begonnen
14. Dezember 2016 / 02:37 Uhr
Ritterkämpfe auf der Ordensburg. Foto: Lorenz-Bauer Ritterkämpfe auf der Ordensburg. Foto: Lorenz-Bauer
Liebstedt. Noch ist der Verkauf der Ordensburg nicht vollzogen. Allerdings entschied der Finanzausschuss des Landtages jüngst, die historische Immobilie an Investoren um das Ehepaar Klaus-Dieter Böhm und Marion Schneider zu veräußern. Sie hatten im Vergleich zu einem Mitbewerber, dem sich unter anderem die Ordensburg-Gilde zugehörig fühlte, offenbar das bessere Angebot gemacht.
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Gestern nun trafen sich nach Informationen unserer Zeitung Vertreter der Landesentwicklungsgesellschaft (LEG) Thüringen und die Investoren in der Verwaltung der Landgemeinde Ilmtal-Weinstraße. Der Termin war intern, weshalb Bürgermeister Thomas Gottweiss (CDU) auf Nachfrage der TA um Verständnis bat, nichts zum Inhalt des Gesprächs sagen zu wollen.
Anzunehmen ist indes, dass es darum ging, sich des gegenseitigen Wohlwollens und des Willens zur Zusammenarbeit zu versichern. Auch dürfte das weitere Vorgehen seitens der LEG – sie verkauft die Immobilie – und das Konzept der Investoren zur Sprache gekommen sein. Offiziell bestätigt allerdings wurde diesbezüglich nichts.
Derweil bleibt die Ordensburg-Gilde gemäß ihrer Ankündigung hart. Auf Nachfrage sagte Thomas Waschke vom Vorstand, dass man in jedem Fall ausziehen wird. Es gebe bereits fünf Interessenten für die Ausstellung. Man werde deren Angebote nun genau prüfen. Derweil werde man alles nach und nach zusammenpacken, was mobil und vereinseigen ist. Waschke sagte aber, dass die Ausstellung nur als Komplettpaket und als Dauerleihgabe weggehe; zerstückelt werde sie keinesfalls. Auch werde der Verein anderswo seine Arbeit fortsetzen. Sämtliche Termine fürs nächste Jahr, die der Verein ausgemacht habe, würden abgesagt.
Außerdem sei der Verein dabei, sich aus verschiedenen Mitgliedschaften zurückzuziehen. Ein Beispiel ist die aus dem Verein Burgenstraße Thüringen. In einem Schreiben von Vereinschef Gerhard Schade an diesen heißt es unter anderem: "Wie mehrfach angekündigt, stellt die Ordensburg-Gilde ihre Arbeit auf der Burg ein und zieht sich einschließlich der Ausstellungen zurück. Wir bedauern diesen Schritt zutiefst, aber laut Satzung ist unser Arbeitsziel, der Erhalt der Burg als öffentlicher Kultur- und Geschichtsort des Freistaates Thüringen, auf der Grundlage eines Privateigentums nicht mehr umzusetzen."
Und weiter schreibt er: "Die Gilde wird ihre Arbeit ohne Ordensburg in Zusammenarbeit mit den Partnern in Thüringen und darüber hinaus fortsetzen. Insbesondere wird es uns ein Anliegen sein, die Arbeit am europaweiten Netzwerk zum Deutschen Orden weiterzuführen und auszubauen."
Dirk Lorenz-Bauer / 14.12.16