Region: Thüringen
Kultur

Protest gegen die Verkaufsentscheidung der Ordensburg Liebstedt

Petent/in nicht öffentlich
Petition richtet sich an
Ministerpräsident des Freistaates Thüringen
1.115 Unterstützende 264 in Thüringen

Der Petition wurde nicht entsprochen

1.115 Unterstützende 264 in Thüringen

Der Petition wurde nicht entsprochen

  1. Gestartet 2016
  2. Sammlung beendet
  3. Eingereicht
  4. Dialog
  5. Beendet

23.12.2016, 14:11

Aber es regt sich auch Protest. So erreichte die Redaktion ein Brief von Hans-Georg Böhm aus Bad Mergentheim:

Als Coburger habe ich immer ein Interesse daran, was sich im Nachbarland Thüringen tut.

In Sachen Ordensburg fiel mir jetzt auf, dass "Böhm/Schneider" nur Strohmänner sein können und dahinter sich etwas ganz Anderes versteckt. Jetzt wurde mir auch klar, warum ich seit einiger Zeit von dieser Vereinigung/Unternehmen, Werbematerial und Mitgliedsangebote in meinem Briefkasten vorfinde. Mein Name ist ja in der Burg zu finden.

Man spricht darüber, ein "Schulungszentrum" zu errichten. Für was? Es war doch alles schon mal da, hat man das nach 20 Jahren Wiedervereinigung schon vergessen?

Deutschland wird zum Freizeitland in Europa, wozu auch schon Thüringen und Sachsen gehört. Mit Wartburg, Elisabeth, Luther usw. ist es dabei nicht getan. Der Deutsche Orden hat wieder seine Berechtigung im Freistaat Thüringen zurückgewonnen. Nehmen Sie sich ein Beispiel an unserem Nachbarn Polen, der die Reste, die es nach dem Krieg noch gab, jetzt im Land aus der Ordenszeit wieder zum Verständnis der Besucher mit Erfolg hergerichtet hat.

Es wäre nicht zu verantworten, dieses Juwel Liebstedt, einmalig in Europa, einem unpassenden Vorhaben zu überlassen. So etwas gibt man nicht in die Hände, die es in diesem Sinne nicht erhalten wollen und können. Die Entscheidung, der Verantwortlichen, kann ich mir nur so erklären, dass sie von der Geschichte dieser Burg keine Ahnung haben.

Vielleicht sind die kommenden besinnlichen Tage dazu angebracht, diese falsche Entscheidung noch mal zu überdenken.

TA / 23.12.16


23.12.2016, 14:07

Georg Rotowski, Vorsitzender des Mittelaltervereins "Lager derer von Greifenstein" schreibt:

Der Mittelalterverein "Lager derer von Greifenstein" hat seit 2013 auf Grundlage einer Vereinbarung mit der Ordensburg-Gilde seine Vereinsräume und das Lager für die gesamte Ausrüstung in der Ordensburg. Daher sind wir vom Verkauf der Burg mittelbar betroffen.

Ich setzte ich mich am 6. Dezember mit dem neuen Eigentümer, Herrn Böhm, telefonisch in Verbindung, um den Wahrheitsgehalt der durch Herrn Waschke von der Ordensburg-Gilde gestellten Forderung, die Burg bis zum 31. Dezember zu räumen, zu überprüfen.

Mir wurde durch Herrn Böhm erklärt, dass er keinerlei Interesse daran habe, dass die derzeitigen Nutzer der Burg diese verlassen müssen. Im Gegenteil, er möchte Anfang des kommenden Jahres eine Gesprächsrunde mit allen Nutzern zur Ideenfindung durchführen. Er hat auch keinerlei Absicht, den mittelalterlichen Charakter der Burg zu verändern und sie wird auch in Zukunft der Öffentlichkeit zugänglich sein. Er bedauerte den unumstößlich scheinenden Entschluss der Gilde, nicht mit ihm zusammenarbeiten zu wollen und die Burg zu räumen.

Diesen Entschluss kann auch ich nicht nachvollziehen. In meinen Augen schadet die Gilde mit diesem Entschluss der Burg und sich selbst. Nicht Herr Böhm "ohrfeigt" die langjährige ehrenamtliche Arbeit der Gilde, sondern sie "ohrfeigt" sich selbst und macht ihre Arbeit zunichte. Wer nicht einmal bereit ist, mit dem neuen Eigentümer zu reden, kann natürlich auch nicht seine Absichten kennen.

Ebenso macht man es sich mit der Begründung zum Rückzug aus dem Verein Burgenstraße Thüringen sehr einfach. Ich zitiere: "... aber laut Satzung ist unser Arbeitsziel, der Erhalt der Burg als öffentlicher Kultur- und Geschichtsort des Freistaates Thüringen, auf der Grundlage eines Privateigentums nicht mehr möglich."

Der Erhalt des Kultur- und Geschichtsortes, ob nun im Besitz des Freistaates oder in privater Hand, sollte jetzt mehr denn je in den Vordergrund rücken.

Es gibt mehr als genug Beispiele in der deutschen Burgenlandschaft, wo Burgen in privater Hand zum einen sehr gut erhalten und zum anderen wahre Publikumsmagneten sowohl als Geschichtsort sowie ebenso als viel gefragter Kulturstandort sind. Warum soll das in Liebstedt nicht ebenso gelingen.

Wir als Verein werden die Findung eines realisierbaren Nutzungskonzeptes unterstützen und daran mitarbeiten, so wie es sich Herr Böhm wünscht.


23.12.2016, 12:52

Kaum ein Thema berührt die Leser derzeit so wie der Beschluss zum Verkauf der Ordensburg. So schrieb Klaus Hoppe aus Apolda:

Zum Streit der Liebstedter Gilde mit Familie Schneider/Böhm möchte ich folgendes sagen: Familie Schneider/Böhm gehören nicht zu jenen aus den alten Bundesländern, die hier billige Immobilien und Grundstücke erworben haben, um sie anschließend mit hohem Gewinn weiterzuverhökern. Im Gegenteil: Sie investieren, damit etwas Schönes für das Gemeindewohl entsteht, wenn ich an die Toskana-Therme, das renovierte Schloss in Auerstedt, die Malorca und das Weidenrutenhaus denke. Alles was sie anpackten klappte. Auch Sport, Kultur und Kinderhilfswerke werden durch Familie Schneider/Böhm tatkräftig unterstützt. Sie sind doch bereit, auch künftig mit der Liebstedter Gilde zusammenzuarbeiten und deren Vorstellungen in dem zu erarbeitenden Konzept umzusetzen. Bei gutem Willen auf beiden Seiten könnte der Konflikt geheilt werden. Das setzt aber voraus, dass die Gilde auf die Familie Schneider/Böhm zugeht und Gesprächsbereitschaft zeigt. Mit einem Rückzug in den Schmollwinkel kann niemand interessiert sein. Wie sagt doch das Sprichwort: "Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben!" Die jetzige Lösung gefällt mir besser als der Verkauf an den Prinzen zu Lippe als abgeschottetes Weingut.


21.12.2016, 19:21

20. Dezember 2016 / 02:00 Uhr

Liebstedt. Mit ihrer Räumung der Liebstedter Burg macht die Ordensburg-Gilde ihre eigene Ankündigung wahr. Der rege Geschichtsverein hatte erklärt, sich aus der Burg zurückziehen zu wollen, sobald das Objekt an Privatinvestoren verkauft würde, sagt Thomas Waschke, 2. Vorsitzender des Vereins. Dieser Fall ist nun eingetreten (TA berichtete).

Die LEG hatte der Gilde keine Kündigung ausgesprochen.

TA / 20.12.16


21.12.2016, 12:14

Den Bundespreis für Handwerk in der Denkmalpflege 2016 nimmt die Firma Elgo aus den Händen von Ministerpräsident Bodo Ramelow entgegen. Foto: Paul-Phillip Braun

Apolda. Als Träger des "Bundespreises für Handwerk in der Denkmalpflege" kann sich die Apoldaer Elektrotechnikfirma Elgo von Rudolf Goziewski bezeichnen. Das Unternehmen wurde mit anderen Handwerksfirmen dieser Tage von Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linkspartei) mit der Auszeichnung geehrt.

Verdient haben sich die Elek-triker vom Faulborn den Titel bei ihrem Einsatz bei der Sanierung des Wohnhauses Sparmberg in Gera. Das unter Denkmalschutz stehende im Bauhaus-Stil errichtete Gebäude wurde umfassend saniert. Die Jury des Wettbewerbs unter Federführung der Deutschen Stiftung Denkmalschutz lobte Eigentümerin Katharina Wünscher: "Mit behutsamen Eingriffen hat sie die Qualitäten des über viele Jahre unbeachteten Gebäudes wiedererstehen lassen. Unter Einbeziehung eines eingespielten Teams hochqualifizierter und motivierter Handwerker und einer in der Denkmalpflege erfahrenen Architektin wurde die noch erhaltene Originalsubstanz am Gebäude und der Innenausstattung behutsam freigelegt und instand gesetzt."

Selbst für die Elektriker war das eine Herausforderung, weiß Rudolf Goziewski und zählt auf: "Der Umgang mit dem Untergrund war nicht so einfach. Zudem durften keine Oberflächen verletzt werden." Hinzu kam, dass Schalter und Steckdosen in ihrem Innern zwar modernen Ansprüchen genügen müssen, außen aber nach den Vorgaben des Bauhaus-Stils ausgewählt sein mussten. Glücklicherweise gibt es heute wirklich fast alles.

Bei der Preisverleihung in der Thüringer Staatskanzlei war auch Kreishandwerksmeister Holger Prüfer anwesend.

Der "Bundespreis für Handwerk in der Denkmalpflege" wird nur alle sieben Jahre in Thüringen verliehen.

Klaus Jäger / 21.12.16


21.12.2016, 10:56

als die LEG den Vertrag mit der Ordensgilde kündigte, Mitte November an den Herrn Ministerpräsidenten. Dann erfuhr ich nebenbei in Liebstedt am 1. Advent, dass der Haushalts- und Finanzausschuss des Landtages am 02.12.2016 eine Entscheidung über den Verkauf der Ordensburg treffen würde.
Statt der erwarteten Antwort auf mein Schreiben (eine Antwort erhielt ich durch den Büroleiter des Ministerpräsidenten per E-Mail am 9. Dezember) klingelte am Abend des 2. Dezember das Telefon und man teilte mir mit, dass der Verkauf der Ordensburg durch die LEG an Herrn Böhm beschlossen worden sei.
Nach den Informationen, die mir nun vorliegen, handelt es sich bei dieser Entscheidung um eine "postfaktische". Der Ministerpräsident ließ verbreiten (MDR Thüringen - Matthias Thüsing vom 02.12.2016): ""Seit 2006 hatte der Verein Zeit, Geld etwa über Crowdfunding aufzutreiben, eine Stiftung zu gründen und ein nachhaltiges Konzept auszuarbeiten". Keinen Schritt vorwärts sei der Verein gekommen. Mittlerweile habe der Steuerzahler die Unterhaltskosten auf der Burg aufgebracht. Irgendwann müsse einmal Schluss sein. Es ist die neue Linie der Staatskanzlei: Ungenutzte Schlösser sollen nun endlich privaten Interessenten, Unternehmen oder auch freien Trägern der Wohlfahrtspflege angeboten werde.""

Das ist leider, was die Ordensburg Liebstedt betrifft, eine glatte Lüge. Der Gildeverein hat seit Beginn seiner Arbeit auf der Ordensburg keinerlei Unterhaltungskosten vom "Steuerzahler" erhalten. Es wurden 2,3 Mio. € an Investitionen, Denkmalpflege und Werterhaltung aus Spenden, ehrenamtlicher Arbeit und Fördermitteln der Gemeinde Liebstedt, des Landkreises, Landes, Bundes und der EU investiert. Aber die Unterhaltung und der Betrieb der Burg als Museum mit mehreren ständigen Ausstellungen, die erst vom Verein geschaffen wurden, der Betrieb der Gastronomie und der Proben- und Verwaltungsräume für die Unterhaltung erfolgte ausschließlich durch den Verein aus eigenen Mitteln, unentgeltlich, Förderungen für ABM- und so genannten 1 € Jobs und Praktikanten. Andererseits hatte sich die landeseigene Entwicklungsgesellschaft (LEG) mbH als Grundstückseigentümerin verpflichtet, dem Gildeverein für die Verwaltung und Betrieb der Burg monatlich 500 € zu zahlen. Diese Zahlungen wurden bereits im Jahre 2011 eingestellt, als die Burg an einen Prinzen zur Lippe verkauft werden sollte. Mittlerweile stehen diese Zahlungen in Höhe von 35.000 € aus, hinzu kommen Zinsen in Höhe von 5.000,- €. Es kann also überhaupt keine Rede davon sein, dass das Land Unterhaltungskosten für die Burg aufbringen musste. Dem Ministerpräsidenten war auch bekannt, dass der Verein mit Unterstützern vor allem aus der Wirtschaft der Umgegend eine öffentlich rechtliche Stiftung (mit Beteiligung des Freistaates) oder eine bürgerlichen Rechtes bzw. eine gGmbH nach dem Vorbild des Deutschordensmuseums gGmbH Bad Mergentheim gründen wollte. Die LEG lehnte jede Beteiligung hieran, ob als Stiftung noch als gGmbH ab. Deswegen hat der Verein mit anderen Partnern als Gesellschaftern eine gGmbH gegründet, die den gleichen Kaufpreis für das Grundstück gezahlt hätte. Auch Konzepte liegen dem Ministerpräsidenten vor. Schließlich ist die Existenz des Betriebs der Ordensburg durch den Gildeverein seit mehr als 25 Jahren, mit täglichen Öffnungszeiten des Museums und seiner Ausstellungen, mit Veranstaltungen und Festen, mehr als ein Konzept, sondern gelebte ehrenamtliche Realität ohne Betriebskosten auf Kosten des Freistaates, sondern auf Kosten des Gildevereins.
Die Gilde hatte mir mitgeteilt, dass sie, falls sie in Form einer gGmbH mit anderen Gesellschaftern oder einer Stiftung die Ordensburg nicht erhalten würde, ihre Tätigkeit dort einstellen werde. Das war der Anlass meines Schreibens an den Herrn Ministerpräsidenten.

Sie können sich sicher meine Betroffenheit vorstellen und meine Sorge um die Menschen, die in Liebstedt seit mehr als 25 Jahren den Erhalt und die sinnvolle Nutzung der Burg für die Öffentlichkeit und als Denkmal des Ordens in Mitteldeutschland ermöglicht haben.

So entschloss ich mich zu einem Protest aufzurufen, den Sie sicher inzwischen kennen. Leider sind es wohl zu wenige Menschen, die sich hierfür interessieren, zumal in der Vorweihnachtszeit.

So werden wir alle wohl diesen herben Verlust hinnehmen müssen, der umso schmerzlicher ist, als er die Initiative der interessierten, heimatverbundenen Bevölkerung ins Herz trifft. Deswegen und nicht "nur" weil es wohl um den heute wichtigsten Ort zur Erinnerung an das friedvolle Wirken des Ordens in Thüringen ging.

Der Weihnachtgottesdienst in der Ordensburg am Heiligen Abend um 16:45 Uhr, wird die letzte Veranstaltung sein, die der Gildeverein als Gastgeber für die Kirchgemeinde ermöglicht hat. Ich werde mit meiner Frau dabei sein.

Ja Weihnachten ist für Christen eines der wichtigsten Feste "Euch ist heute der Heiland geboren" tönt es besinnlich in der Hoffnung für uns und die Welt. Das Weihnachtsfest ist eigentlich Provokation!

Di


21.12.2016, 10:51

Liebe Freunde der Ballei Thüringen des Deutschen Ordens,
Teilnehmer des Netzwerkes Ballei Thüringen,
verehrte Komture der Ballei in Darstellung,
sehr geehrte Damen und Herren,

anlässlich des bevorstehenden Weihnachtsfestes und der tragischen Ereignisse um das Schicksal der Ordensburg Liebstedt übersende ich mein diesjähriges Schreiben in digitalisierter Form.
Gleichzeitig gebe ich die Zugänge zu meiner Petition gegen den Verkauf der Ordensburg an die Böhm/Schneider-Gruppe bzw. die „Burg Liebstedt GmbH & Co. KG (Mitgesellschafter ein Herr Klaus Dieter Böhm und eine Frau Marion Schneider, in der Sie viele Informationen aus Presse und anderen Medien erhalten können sowie zur Seite des Ordensburg Gilde e.V..
Darin sind unter anderem der Leserbrie des Herrn Hans-Georg Boehm, dem Spender der Siegel-Repliken-Sammlung des Deutschen Ordens aus Bad Mergentheim an die Thüringer Allgemeine, der offene Brief des Gildevereins und meine Erwiderung auf die Verlautbarungen des Herrn Ministerpräsidenten des Freistaates Thüringen gegenüber dem MDR Thüringen vom 02.12.2016.
Ich wünsche Ihnen und uns allen gesegnete Weihnachten.
Ihr Gerhard Paschinsky

Weihnachtsgruß der Ballei Thüringen des Deutschen Ordens
"Divinus Edictum"e.V. a. d. 2016

Pax vobiscum, liebe Brüder und Schwestern, Freunde, Aktivsten und Mitstreiter, verehrte Damen und Herren,

auch in diesem Jahre fehlen mir die Worte, weil immer noch und wieder Krieg herrscht, wenig gegen dessen Beseitigung und für Gerechtigkeit getan wird. Immer noch und wieder gehen viele Tausende an unserer Gleichgültigkeit verzweifeln und zugrunde.

Hoffnungsvoll begann dieses Jahr wie ein jedes und nun müssen wir uns fragen was hat es uns gebracht und wir ihm.

Für die Ballei Thüringen begann das Jahr 2016 gut. Am 15. April wurde die vom Gildeverein der Ordensburg lange vorbereitete Ausstellung "DIE HEILIGE ELISABETH VON THÜRINGEN - DAS WUNDER LEBT" mit einem Festakt und einem fröhlichen Fest auf der Ordensburg eröffnet. Zuvor mussten die ehemals verwohnten Räume instand gesetzt und in den für öffentliche Ausstellungen geforderten Zustand versetzt werden.

Am 23. und 24.04.2016 wurde ich zur Eröffnung der Sonderausstellung: Schätze des Deutschen Ordens im Schloss Bad Mergentheim eingeladen. Hier trafen wir das Ehepaar Waschke vom Vorstand der Ordensburg Liebstedt. Es war ein sehr schönes Erlebnis, sowohl die einführenden Vorträge, die Ausstellung mit Empfang und ein Fest mit dem Hochmeister Bischof, Abt Dr. Platter. Durch die freundliche Einladung über die Herren Boehm und Waschke nahmen wir am Tisch des Hochmeisters Platz und wurden freundlich bewirtet. Am folgenden Sonntag konnten wir die festliche Messe im Münster mit dem Hochmeister feiern, der eine festliche Prozession mit ihm, hunderten Uniformierten und vielen Familiaren folgte.

In Ehrenberg ist es gelungen wieder eine Feldmesse (ökumenische Andacht) unter Mitwirkung von Freunden, wie Maria von der Kommende Einsiedel, dem Pfarrerehepaar Baier aus Rothenburg bei Regen in der Kapelle bei der Klause abzuhalten. Die Kapelle war mehr als voll. Im Anschluss fanden mehrere beeindruckende Schwertleiten statt. Wir, (Komtur Ditrich von Colditz (Zschillen), Gräfin Ruth geb. von Karlsburg zu Preußen und ich) waren in diesem Jahr nicht als "Divinus Edictum“, sondern als Gäste bei Hochmeister Friedrich von Sachsen und seinen hohen Gästen aus dem Auslande. Vom Veranstalter wurde uns ein Vertrag für die Messe angeboten, den wir aber nicht geschlossen haben.

Ab Herbst gab es Probleme, zuerst erkrankte unser Gildevorsitzender Herr Gerhard Schade, so musste das vorgesehene Treffen der Mitglieder des Netzwerkes Ballei Thüringen OT ausfallen.
Am Zwätzener Planfest konnten wir in diesem Jahr leider nicht dabei sein. Neues von dort, außer dass die Universität das Anwesen der Landkomturei veräußert hat, habe ich nichts gehört. Hoffen wir, dass die historischen Gebäude erhalten und denkmalspflegerisch saniert werden. Womöglich krönt das Wappen dann wieder die Einfahrt im Torbogen.
Nägelstedt habe ich im Frühjahr nur einen kurzen Besuch ab gestattet. Ich hoffe im nächsten Jahr kommt es wieder zu Treffen mit diesem so aufgeschlossenem freundlichen Ort.
Weitere Kontakte nach Mühlhausen, Griefstedt und Halle konnten noch nicht geknüpft werden.
Herr Thomas Waschke, zweiter Vorsitzender des Gildevereins der Ordensburg Liebstedt erhielt aus den Händen der Kulturstaatssekretärin Thüringens die „Kulturnadel des Freistaats Thüringen“ für sein langjähriges und ehrenamtliches Engagement zur Bewahrung des kulturellen Erbes der Ordensburg Liebstedt. So eine schöne Sache könnte man denken, aber dann kam es schlimm. Offenbar bewahrheiteten sich die Gerüchte, die ich nicht glauben wollte. Ein Herr Böhm aus Bad Sulza ("Thermenbaron") interessierte sich schon länger für die Ordensburg bei der LEG (Landesentwicklungsgesellschaft Thüringen mbH), wohl so etwas wie die Treuhandanstalt für den Osten, nur hier für Thüringen. Ich wandte mich erneut, wie vor zwei Jahren, als


19.12.2016, 14:46

Nach den Informationen, die mir nun vorliegen, handelt es sich bei dieser Entscheidung um eine "postfaktische". Der Ministerpräsident ließ verbreiten (MDR Thüringen - Matthias Thüsing vom 02.12.2016): ""Seit 2006 hatte der Verein Zeit, Geld etwa über Crowdfunding aufzutreiben, eine Stiftung zu gründen und ein nachhaltiges Konzept auszuarbeiten". Keinen Schritt vorwärts sei der Verein gekommen. Mittlerweile habe der Steuerzahler die Unterhaltskosten auf der Burg aufgebracht. Irgendwann müsse einmal Schluss sein. Es ist die neue Linie der Staatskanzlei: Ungenutzte Schlösser sollen nun endlich privaten Interessenten, Unternehmen oder auch freien Trägern der Wohlfahrtspflege angeboten werde.""

Das ist leider was die Ordensburg Liebstedt betrifft eine glatte Lüge. Der Gildeverein hat seit Beginn seiner Arbeit auf der Ordensburg keinerlei Unterhaltungskosten vom "Steuerzahler" erhalten. Es wurden 2,3 Mio. € an Investitionen, Denkmalpflege und Werterhaltung aus Spenden, ehrenamtlicher Arbeit und Fördermitteln der Gemeinde Liebstedt, des Landkreises, Landes, Bundes und der EU investiert. Aber die Unterhaltung und der Betrieb der Burg als Museum mit mehreren ständigen Ausstellungen, die erst vom Verein geschaffen wurden, der Betrieb der Gastronomie und der Proben- und Verwaltungsräume für die Unterhaltung erfolgte ausschließlich durch den Verein aus eigenen Mitteln, unentgeltlich, Förderungen für ABM- und so genannten 1 € Jobs und Praktikanten. Andererseits hatte sich die landeseigene Entwicklungsgesellschaft (LEG) mbH als Grundstückseigentümerin verpflichtet, dem Gildeverein für die Verwaltung und Betrieb der Burg monatlich 500 € zu zahlen. Diese Zahlungen wurden bereits im Jahre 2011 eingestellt, als die Burg an einen Prinzen zur Lippe verkauft werden sollte. Mittlerweile stehen diese Zahlungen in Höhe von 35.000 € aus, hinzu kommen Zinsen in Höhe von 5.000,- €. Es kann also überhaupt keine Rede davon sein, dass das Land Unterhaltungskosten für die Burg aufbringen musste. Dem Ministerpräsidenten war auch bekannt, dass der Verein mit Unterstützern vor allem aus der Wirtschaft der Umgegend eine öffentlich rechtliche Stiftung (mit Beteiligung des Freistaates) oder eine bürgerlichen Rechtes bzw. eine gGmbH nach dem Vorbild des Deutschordensmuseums gGmbH Bad Mergentheim gründen wollte. Die LEG lehnte jede Beteiligung hieran, ob als Stiftung noch als gGmbH ab. Deswegen hat der Verein mit anderen Partnern als Gesellschaftern eine gGmbH gegründet, die den gleichen Kaufpreis für das Grundstück gezahlt hätte. Auch Konzepte liegen dem Ministerpräsidenten vor. Schließlich ist die Existenz des Betriebs der Ordensburg durch den Gildeverein seit mehr als 25 Jahren, mit täglichen Öffnungszeiten des Museums und seiner Ausstellungen, mit Veranstaltungen und Festen, mehr als ein Konzept, sondern gelebte ehrenamtliche Realität ohne Betriebskosten auf Kosten des Freistaates, sondern auf Kosten des Gildevereins.
Die Gilde hatte mir mitgeteilt, dass sie, falls sie in Form einer gGmbH mit anderen Gesellschaftern oder einer Stiftung die Ordensburg nicht erhalten würde, ihre Tätigkeit dort einstellen werde. Das war der Anlass meines Schreibens an den Herrn Ministerpräsidenten.

Sie können sich sicher meine Betroffenheit vorstellen und meine Sorge um die Menschen, die in Liebstedt seit mehr als 25 Jahren den Erhalt und die sinnvolle Nutzung der Burg für die Öffentlichkeit und als Denkmal des Ordens in Mitteldeutschland ermöglicht haben.

So entschloss ich mich zu einem Protest aufzurufen, den Sie sicher inzwischen kennen. Leider sind es wohl zu wenige Menschen, die sich hierfür interessieren, zumal in der Vorweihnachtszeit.

So werden wir alle wohl diesen herben Verlust hinnehmen müssen, der umso schmerzlicher ist, als er die Initiative der interessierten, heimatverbundenen Bevölkerung ins Herz trifft. Deswegen und nicht "nur" weil es wohl um den heute wichtigsten Ort zur Erinnerung an das friedvolle Wirken des Ordens in Thüringen ging.

Der Weihnachtgottesdienst in der Ordensburg am Heiligen Abend um 16:45 Uhr, wird die letzte Veranstaltung sein, die der Gildeverein als Gastgeber für die Kirchgemeinde ermöglicht hat. Ich werde mit meiner Frau dabei sein.


18.12.2016, 18:54

An die Mitglieder des Haushalts- und Finanzausschusses
des Thüringer Landtages

Floßmann, Kristin (CDU)
Geibert, Jörg (CDU)
Kowalleck, Maik (CDU)
Schulze, Simone (CDU)
Raymond Walk (CDU)
Huster, Mike (DIE LINKE)
Kalich, Ralf (DIE LINKE)
Kuschel, Frank (DIE LINKE)
Wolf, Torsten (DIE LINKE)
Matschie, Christoph (SPD)
Pidde, Dr. Werner (SPD)
Kießling, Olaf (AfD)
Müller, Olaf (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

mdl.flossmann@gmx.de
kontakt@joerg-geibert.de
info@maik-kowalleck.de
mdl@simone-schulze-cdu.de
post@raymondwalk.de
wkb@die-linke-shk.de
die-linke-sok@t-online.de
kuschel@die-linke-thl.de
kontakt@torsten-wolf-jena.de
post@matschie.de
wernerpidde@gmx.de
olaf.kiessling@afd-thueringen.de
olaf.mueller@gruene-fraktion.thueringen.de

wurde von mir folgende E-Mail gesandt:

„Hier ein Kommentar auf meine Petition:

Kommentar eines Unterzeichners der Petition
Nicht öffentlich (Apolda) - 18.12.2016 12:42 Uhr
„Ich habe das Gefühl, dass es bei der Endscheidung zum Verkauf der Ordensburg Liebstedt die Unwissenheit über die Bedeutung dieser einmaligen Burg des Deutschen Ordens maßgeblich war. Hier spiegelt sich das Desinteresse derer wieder, die in der heutigen Zeit auf den Gymnasien die Möglichkeit hatten, Geschichte abzuwählen! Wir können nur hoffen, dass es keine ferngesteuerte Endscheidung war. Auch möchte ich gern einmal wissen, wer vom Finanzausschuss des Thüringer Landtages überhaupt die Burg kennt und das was die Ehrenamtler geschaffen haben!“
Hier der Leserbrief des Herrn Hans-Georg Boehm aus Bad Mergentheim auch als Weihnachtsbotschaft für Sie:
Leserbrief zu ihrem Bericht, Ordensburg wird erneut verkauft vom 3.12.2016, von Klaus Jä¬ger

Als Coburger habe ich immer ein Interesse daran, was sich in dem 8 km weiten Nach¬bar¬land Thüringen so tut. Hier im Leseraum der Kurverwaltung hängen die Deutschen Blät¬ter von Nord bis Süd.
Als Zeitungsmann, Kollege, 18 Jahre FN, mußte ich verschiedene Tageszeitungen le¬sen. Wegen Zeitknappheit, meist senkrecht. Wenn es nötig erschien und angebracht war, auch zwischen den Zeilen.

So fiel mir jetzt auf, dass "Böhm/Schneider" nur "Strohmänner" sein können und da¬hin¬ter sich etwas ganz Anderes versteckt. Ihre Leser sollten eigentlich die Wahrheit er¬fah¬ren. Hier kann nicht der Euro entscheidend sein.
Jetzt wurde mir auch klar, warum ich seit einiger Zeit von dieser Ver¬ein¬i-gung/Unternehmen, Werbematerial und Mitgliedsangebote in meinem Briefkasten vor¬fin¬de. Mein Name ist ja in der Burg zu finden. Eigentlich hätte die Bevölkerung und die Le¬ser ihrer Zeitung ein Anrecht darauf, vor dem Verkauf zu erfahren, was "Marion Schnei¬der" mit der Burg vor hat. Das Anwesen steht ja bewußt auch unter Denk¬mal¬schutz. Man spricht darüber ein "Schulungszentrum"! Für was? Es war doch alles schon mal da, hat man das nach 20 Jahren Wiedervereinigung schon vergessen?
Das Land Thüringen kann sich glücklich schätzen,
solche Zeugen der Geschichte zu besitzen. Die Ballei (Provinz) des Deutschen Ordens ist die Älteste im Reich. Es gab 12 Balleien zwischen Reval und Palermo, mit 340 Nie¬der¬las¬sun¬gen (Kommenden). Ich habe fast alle in 50 Jahren nach Spuren besucht, drü¬ber berichtet und viele Zeugen der Geschichte gefunden, um sie
für die Nachwelt zu erhalten.

Dazu empfehle ich das Buch "Deutscher Orden und Thüringen Mühlhausen 2014 von Tho¬mas Müller.

Gleich nach der Wende begab ich mich auf Spuren suche, über Mühlhausen, Staats¬ar¬chiv, durch Thüringen, Liebstedt und Nägetstedt (Kommenden) hatten es mir besonders an¬ge¬tan. Was bis jetzt daraus geworden ist, zeugt vom Fleiß, Einsatz und Begeisterung der Bürger, die es geschaffen haben. So etwas gibt man nicht in die Hände, die es in die¬sem Sinne nicht erhalten wollen und können.

Deutschland wird zum Freizeitland in Europa, wozu auch schon Thüringen und Sach¬sen gehört. Leicht zu erkennen, wenn man die UrlaubskataIoge für 2017 durchblättert. Mein Glückwunsch.

Abgestimmt auf Geschichte, Kultur, Kunst, Romantik, Gastronomie und Sport.

Mit Wartburg, Elisabeth, Luther usw. ist es dabei nicht getan. Der Deutsche Orden hat wie¬der seine Berechtigung im Freistaat Thüringen zurückgewonnen. Nehmen Sie sich ein Beispiel an unserem Nachbarn Polen, der die Reste, die es nach dem Krieg noch gab, jetzt im Land aus der Ordenszeit wieder zum Verständnis der Besucher mit Erfolg her¬ge¬rich¬tet hat.

Es wäre nicht zu verantworten, dieses Juwel Liebstedt, einmalig in Europa, aus dem gan¬zen Geschichtsnachlaß im Land, anderen, einem unpassenden Vorhaben zu über¬las¬sen.

Ich empfehle Ihnen den Bericht im Buch, Seite 171 "Der Deutsche Orden in Thüringen heu¬te wieder angekommen im Land der hl. Elisabeth.

Die Entscheidung, der Verantwortlichen für den Beschluß, kann. ich mir nur so erklären, dass sie von der Geschichte dieser Burg keine Ahnung haben. Verständlich nach 40 Jah¬ren Mauer.

Vielleicht sind die kommenden besinnlichen Tage dazu angebracht, diese falsche Ent¬schei¬dung noch mal zu überdenken.

Das Siegel, ein kleines Kunstwerk aus über 800 Jahre alten Gesch


18.12.2016, 13:14

Um Missverständnissen vorzubeugen: Sehen Sie irgendwelche islamischen Schriften auf dem Foto? Das sind nur schwarze Trauerfahnen.Do you see any islamic writings on it? These are just black flags.



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