17.12.2016, 16:17
Leserbrief zu ihrem Bericht, Ordensburg wird erneut verkauft vom 3.12.2016, von Klaus Jä¬ger
Als Coburger habe ich immer ein Interesse daran, was sich in dem 8 km weiten Nach¬bar¬land Thüringen so tut. Hier im Leseraum der Kurverwaltung hängen die Deutschen Blät¬ter von Nord bis Süd.
Als Zeitungsmann, Kollege, 18 Jahre FN, mußte ich verschiedene Tageszeitungen le¬sen. Wegen Zeitknappheit, meist senkrecht. Wenn es nötig erschien und angebracht war, auch zwischen den Zeilen.
So fiel mir jetzt auf, dass "Böhm/Schneider" nur "Strohmänner" sein können und da¬hin¬ter sich etwas ganz Anderes versteckt. Ihre Leser sollten eigentlich die Wahrheit er¬fah¬ren. Hier kann nicht der Euro entscheidend sein.
Jetzt wurde mir auch klar, warum ich seit einiger Zeit von dieser Ver¬ein¬i¬gung/Unternehmen, Werbematerial und Mitgliedsangebote in meinem Briefkasten vor¬fin¬de. Mein Name ist ja in der Burg zu finden. Eigentlich hätte die Bevölkerung und die Le¬ser ihrer Zeitung ein Anrecht darauf, vor dem Verkauf zu erfahren, was "Marion Schnei¬der" mit der Burg vor hat. Das Anwesen steht ja bewußt auch unter Denk¬mal¬schutz. Man spricht darüber ein "Schulungszentrum"! Für was? Es war doch alles schon mal da, hat man das nach 20 Jahren Wiedervereinigung schon vergessen?
Das Land Thüringen kann sich glücklich schätzen,
solche Zeugen der Geschichte zu besitzen. Die Ballei (Provinz) des Deutschen Ordens ist die Älteste im Reich. Es gab 12 Balleien zwischen Reval und Palermo, mit 340 Nie¬der-las¬sun¬gen (Kommenden). Ich habe fast alle in 50 Jahren nach Spuren besucht, drü¬ber berichtet und viele Zeugen der Geschichte gefunden, um sie
für die Nachwelt zu erhalten.
Dazu empfehle ich das Buch "Deutscher Orden und Thüringen Mühlhausen 2014 von Tho¬mas Müller.
Gleich nach der Wende begab ich mich auf Spuren suche, über Mühlhausen, Staats¬ar¬chiv, durch Thüringen, Liebstedt und Nägetstedt (Kommenden) hatten es mir besonders an¬ge-tan. Was bis jetzt daraus geworden ist, zeugt vom Fleiß, Einsatz und Begeisterung der Bürger, die es geschaffen haben. So etwas gibt man nicht in die Hände, die es in die¬sem Sinne nicht erhalten wollen und können.
Deutschland wird zum Freizeitland in Europa, wozu auch schon Thüringen und Sach¬sen gehört. Leicht zu erkennen, wenn man die UrlaubskataIoge für 2017 durchblättert. Mein Glückwunsch.
Abgestimmt auf Geschichte, Kultur, Kunst, Romantik, Gastronomie und Sport.
Mit Wartburg, Elisabeth, Luther usw. ist es dabei nicht getan. Der Deutsche Orden hat wie¬der seine Berechtigung im Freistaat Thüringen zurückgewonnen. Nehmen Sie sich ein Beispiel an unserem Nachbarn Polen, der die Reste, die es nach dem Krieg noch gab, jetzt im Land aus der Ordenszeit wieder zum Verständnis der Besucher mit Erfolg her¬ge¬rich¬tet hat.
Es wäre nicht zu verantworten, dieses Juwel Liebstedt, einmalig in Europa, aus dem gan¬zen Geschichtsnachlaß im Land, anderen, einem unpassenden Vorhaben zu über¬las¬sen.
Ich empfehle Ihnen den Bericht im Buch, Seite 171 "Der Deutsche Orden in Thüringen heu¬te wieder angekommen im Land der hl. Elisabeth.
Die Entscheidung, der Verantwortlichen für den Beschluß, kann. ich mir nur so erklären, dass sie von der Geschichte dieser Burg keine Ahnung haben. Verständlich nach 40 Jah-ren Mauer.
Vielleicht sind die kommenden besinnlichen Tage dazu angebracht, diese falsche Ent¬schei¬dung noch mal zu überdenken.
Das Siegel, ein kleines Kunstwerk aus über 800 Jahre alten Geschichte des Deutschen Or¬dens soll daran erinnern, welches Fest wir zu Weihnachten eigentlich feiern.
Ein Fund auf meinen Reisen der Spurensuche im Staatsarchiv
Rewal gefunden. Es gehörte dem Landmeister von Livland, Goswin von Herike aus dem Jahre.1348, auch ein Gebiet des Deutschen
Ordens. Es zeigt die Reichweite, in die auch Liebstedt mit einge¬bunden war und ge¬hör¬te.
Hans-Georg Boehm
jetzt Bad Mergentheim
ehem. Residenzstadt
des Deutschen Ordens