Region: Thüringen
Kultur

Protest gegen die Verkaufsentscheidung der Ordensburg Liebstedt

Petent/in nicht öffentlich
Petition richtet sich an
Ministerpräsident des Freistaates Thüringen
1.115 Unterstützende 264 in Thüringen

Der Petition wurde nicht entsprochen

1.115 Unterstützende 264 in Thüringen

Der Petition wurde nicht entsprochen

  1. Gestartet 2016
  2. Sammlung beendet
  3. Eingereicht
  4. Dialog
  5. Beendet

09.12.2016, 19:41

Ich werde bald auf die Mitteilung vom 09.12.2016 antworten und auch zu den Äußerungen im MDR Thüringen vom 05.12.2016:
"Die Ordensburg Liebstedt ist verkauft
von Matthias Thüsing
In der Wahrnehmung von Ministerpräsident Bodo Ramelow haben die 'braven Ordensleut` der Burg Liebstedt' die Grenzen des Anstands überschritten. "Georg Prinz zu Lippe in einem offenen Brief eine Insolvenz zu unterstellen, ist ehrabschneidend", poltert der Ministerpräsident. Der adlige Winzer hatte 2011 das historische Gemäuer gekauft, jedoch wehrte sich die Gemeinde über Jahre hinweg gerichtlich gegen den Verkauf der Burg. Am Ende zog sich Prinz zur Lippe mit allen seinen Weingütern aus Thüringen zurück, nicht aus finanziellen Gründen, sondern weil er sich in Weimar nicht willkommen fühlte.
Den Prinzen als Investor für die Burg aus dem 10. Jahrhundert hätten die Liebstädter also schon verjagt, erinnert Ramelow. Nun droht sich die Geschichte zu wiederholen. Eine Bietergruppe um Klaus-Dieter Schneider-Böhm und seine Frau Marion Schneider - die beiden sind Betreiber mehrerer Kliniken und Spaßbäder - hat für die Burg geboten. Es heißt, die Böhms wollen hier ihren Wohnsitz nehmen. Marion Schneider hält sich jedoch noch bedeckt. Sie werde die Öffentlichkeit später über ihre Pläne informieren. Zunächst wolle man intern beraten, wann dafür der richtige Zeitpunkt gekommen sei.
Ordensburg-Gilde fürchtet um die Zukunft der Burg
Die Ordensburg-Gilde, die seit Jahren das Objekt bewirtschaftet und das dortige Museum in ehrenamtlicher Arbeit betreut, fürchtet um ihre Zukunft in der Burg. "Die Landesentwicklungsgesellschaft (LEG) hat uns immer nur Knüppel zwischen die Beine geworfen", sagt Rainer Schade, Vorsitzender des Vereins. Seit Jahren bemühe man sich darum die Burg zu übernehmen.
Erst habe der Immobilienentwickler der Landesregierung den Ehrenamtlern den Prinzen vor die Nase gesetzt, jetzt solle es der Thermenkönig werden. Dabei habe der bereits im Vorjahr sein Kaufangebot schon einmal zurückgezogen, behauptet Schade. Dem Verein hingegen werde nicht einmal die notwendige Zeit eingeräumt, eine gemeinnützige GmbH zu gründen, die mitbieten könne. Doch genau das sei einmal Forderung der LEG gewesen. Der Verein benötige aber hierfür noch Zeit. 

Innenhof der Ordensburg Liebstedt.
Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK
Ramelow sagt: "Seit 2006 hatte der Verein Zeit, Geld etwa über Crowdfunding aufzutreiben, eine Stiftung zu gründen und ein nachhaltiges Konzept auszuarbeiten". Keinen Schritt vorwärts sei der Verein gekommen. Mittlerweile habe der Steuerzahler die Unterhaltungskosten auf der Burg aufgebracht. Irgendwann müsse einmal Schluss sein. Es ist die neue Linie der Staatskanzlei: Ungenutzte Schlösser sollen nun endlich privaten Interessenten, Unternehmen oder auch freien Trägern der Wohlfahrtspflege angeboten werden.
Das also war die Ausgangslage am Freitag vor der Sitzung des Finanzausschusses im Thüringer Landtag. Weil die Burg als kulturhistorisch wertvoll gilt, kann die Landesentwicklungsgesellschaft als Eigentümerin nicht alleine über einen Verkauf beschließen. Der Ausschuss bestimmt den Käufer. Auf dem Tisch der Ausschussmitglieder lagen die Konzepte beider Interessenten. Den Zuschlag bekam Familie Schneider-Böhm. Zum Kaufpreis wurden keine Angaben gemacht, allerdings habe die Gilde weniger Geld geboten. Das scheint den Ausschlag gegeben zu haben. Der Ausschussvorsitzende, Jörg Geibert (CDU) bezeichnete beide Betreiberkonzepte als "gleichermaßen dünn".
Trotz des Zuschlags - der Streit um die Liebstedter Burg dürfte an Härte eher noch zunehmen. Denn schon wird in Ordenskreisen an die Gemeinsamkeiten in den Biographien von Investor Böhm und Bodo Ramelow aufmerksam gemacht. Böhm war in den 1980er-Jahren Bezirksvorsitzender der Deutschen Kommunistischen Partei (DKP) in Freiburg, zu einer Zeit, in der sich der jetzige Ministerpräsident ebenfalls in diesen Kreisen bewegte. "


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