Region: Thüringen
Kultur

Protest gegen die Verkaufsentscheidung der Ordensburg Liebstedt

Petent/in nicht öffentlich
Petition richtet sich an
Ministerpräsident des Freistaates Thüringen
1.115 Unterstützende 264 in Thüringen

Der Petition wurde nicht entsprochen

1.115 Unterstützende 264 in Thüringen

Der Petition wurde nicht entsprochen

  1. Gestartet 2016
  2. Sammlung beendet
  3. Eingereicht
  4. Dialog
  5. Beendet

09.12.2016, 19:55

Von der Startseite des Gildevereins der Ordensburg Liebstedt:
"Es war einmal …
… so fangen viele Märchen an und meist haben sie auch ein Happy End.
Nicht so die Ordensburg Liebstedt, deren Schicksal sich am 2. Dezember 2016 durch eine übereilte Entscheidung des Thüringer Finanzministeriums besiegelte und dem einheimischen Verein, der Ordensburg-Gilde e. V., nach 25 Jahren gemeinnütziger Tätigkeit, unzähligen Stunden ehrenamtlichen Bürgerengagements, in diversen Programmen des Arbeitsamtes und mit mehr als 2,5 Mio € an Zuschüssen durch Spenden, Eigenmittel und Fördergelder für die Sanierung in und um die Ordensburg eine Ohrfeige versetzte. Für ihre Bemühungen wurden Mitglieder der Ordensburg-Gilde mit mehreren Ehrenamtsauszeichnungen, der Kulturnadel und dem Denkmalpreis des Freistaates Thüringen geehrt. Ist das jetzt als Farce zu sehen oder gibt es tatsächlich Menschen die Ahnung haben und das Engagement tatsächlich zu schätzen wissen? Herr Ramelow gehört ganz sicher nicht dazu. Er hat es bis heute versäumt, sich vor Ort ein Bild vom Zustand der Ordensburg, von den Ausstellungen usw. zu machen. Logisch, man kennt sich. Vielleicht hofft man hier auf einen größeren Wahlzuspruch durch die Schneider/Böhm-Gruppe als durch den kleinen Ort Liebstedt.
Lassen wir die Geschichte zur Erinnerung noch einmal Revue passieren.
Die Ordensburg Liebstedt ist die letzte und einzig noch komplett erhaltene Kreuzritterburg des Deutschen Ritterordens in Mitteleuropa, mit einem 500 Jahre alten Sitz (Komturei) des Deutschen Ordens. Sie ist das einzige unter Schutz stehende (1956) Flächendenkmal des Deutschen Ordens in Thüringen mit einem Areal von ca. 4 ha, die letzte und größte Durchgangsburg in Europa, die ihre hierfür typischen Merkmale bis in unsere Zeit erhalten hat. Die Ordensburg wurde auf einer Fernhandels- und Pilgerstraße (Meridianstraße, Nord/Südachse) von Hamburg nach Venedig errichtet (die Straße besitzt eine Nutzung vom Neolithikum bis zum 19. Jhd.). Sie ist die einzig erhaltene Niederungsburg in Deutschland, die noch in Teilen ein komplett erhaltenes Dreifach–Graben–Wallsystem zur Sicherung der Vor- und Kernburg besitzt, das die Ortslage Liebstedt mit einbezog. Hier war ein früher Einsatzort der norddeutschen Backsteingotik in Mauerwerk- und Gewölben in Thüringen, wobei die Gebäude der Kernburg zwar Veränderungen durch die Jahrhunderte ihres Bestehens hindurch erfuhren, die Wahrnehmung ihrer Substanz wird jedoch bestimmt durch die Bauphasen der Spätgotik und Renaissance.
Auch gab sie Schutz und Herberge den Händlern, Handwerkern und Pilgern sowie Pflege der Kranken im Hospital.
Momentan konnten folgende Ausstellungen besichtigt werden bzw. waren in Vorbereitung befindlich:
„Der Deutsche Orden – Ballei Thüringen“,
„Die heilige Elisabeth von Thüringen – Das Wunder lebt“,
„1806 – Napoleon Feldzug in Thüringen“
ab 2017: Sammlung "Das Marienbild auf Siegeln im Wandel der Zeit"
Da die Fachwelt hohes Interesse zeigt, werden diese anerkannten Ausstellungen dann in anderen Objekten des Deutschen Ordens bzw. auch in anderen Bundesländern präsentiert.
Auch entfallen damit alle wirtschaftlichen Alleinstellungen, wie z. B. das auf die Gilde ausgestellte Brenn- und Braurecht.
Nun hat die Ordensburg-Gilde bis zum 31. Dezember 2016 Zeit, das Areal zu räumen und das Gelände für immer zu verlassen.
Allerdings wird die Burg ihre Tore am 9. Dezember 2016 als Adventstürchen im Liebstedter Adventskalender noch einmal ab 18.00 Uhr allen Bürgern und Freunden öffnen.
Einhellig beschloss die Kirchgemeinde den Gottesdienst zu Heilig Abend am 24. Dezember 2016, ab 16.45 Uhr, in der altehrwürdigen Ordensburg Liebstedt zu feiern. Alle sind herzlich willkommen – auch Herr Ramelow."


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