Umwelt

Kein großflächiger Holzeinschlag im Frohnauer Wald - Berlins Wälder konsequent schützen

Petition richtet sich an
Senatorin für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt Ute Bonde, Leiter der Landesforstverwaltung Berlin Gunnar Heyne

2.604 Unterschriften

1.175 von 2.200 für Quorum in Berlin Reinickendorf Berlin Reinickendorf

2.604 Unterschriften

1.175 von 2.200 für Quorum in Berlin Reinickendorf Berlin Reinickendorf
  1. Gestartet 2021
  2. Sammlung noch > 5 Wochen
  3. Einreichung
  4. Dialog mit Empfänger
  5. Entscheidung

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Neuigkeiten

18.09.2024, 09:04

Liebe Unterstützerinnen und Unterstützer,

wie laden Sie alle herzlich zum kommenden Treffen der Waldinitiative ein.

🔹Informations- und Vernetzungstreffen für alle Unterstützer der Waldinitiative Berlin
📆 Montag, den 23. September 2024 | 19:00 Uhr
📍Seniorenfreizeitstätte Hermsdorf | Berliner Straße 105/107 in 13467 Berlin-Hermsdorf, nahe Bushaltestelle Waldseeweg (Bus 220)

Themen des Treffens werden u.a. sein

- die neue Webseite der Waldinitative: waldinitiative.berlin

- unsere Mitgliedschaft bei der Bundesbürgerinitiative Waldschutz: www.bundesbuergerinitiative-waldschutz.de

- Vorstellung unserer politischen Arbeit

Bitte erscheinen Sie zahlreich, um dem Wald eine kräftige Stimme zu geben!
Eine Anmeldung (unter waldinitiative-berlin@protonmail.com) ist nicht obligatorisch, würde uns aber bei der Planung helfen.

Wir freuen uns auf Sie!

Foto: Grünes Blätterdach im Frohnauer Wald. Durch das Ausbleiben von Einschlägen, konnte der Frohnauer Wald ein naturgemäßes geschlossenes Kronendach ausbilden.


10.07.2024, 01:16

Liebe Unterstützerinnen und Unterstützer, liebe Freunde des Berliner Waldes!

Hiermit laden wir Sie herzlich ein zum nächsten expertengeführten Waldspaziergang mit der Waldinitiative Berlin. Diesmal soll es unter dem Titel „Das geheime Leben des Waldbodens“ um den humosen Untergrund gehen - einen häufig unter- und geringgeschätzten Teil unseres Waldes.

📆 Samstag, den 13. Juli 2024 | 13:00 Uhr
📍Waldeingang Ecke Schönfließer/Mehringer Straße, Berlin-Frohnau

Der Boden ist eine wichtige und wertvolle natürliche Ressource unseres Waldes. Boden nimmt Wasser wie ein Schwamm auf: Bis zu einem Volumenanteil von 60%. Boden ist die wichtigste terrestrische Kohlenstoffsenke und speichert weltweit mehr Kohlenstoff als die gesamte oberirdische Pflanzenmasse . Boden ist zentral für die Biodiversität: Pro Hektar Waldboden finden sich bis zu 25 Tonnen Bodenlebewesen. Boden ist sensibel und entwickelt sich langsam: Der Aufbau von einem Zentimeter Boden nimmt bis zu 300 Jahre in Anspruch.

Gleichzeitig erlebten wir in den letzten Jahren auch in den Berliner Wäldern durch die Befahrung des Waldbodens mit dutzenden Tonnen schweren Holzerntemaschinen auf einem engen Netz an durch den Wald gezogenen Fahrtwegen eine irreversible Zerstörung von Waldböden auf großer Fläche. Durch Verdichtung und Verformung verliert der Waldboden seine Fähigkeit zur Wasseraufnahme, seinen Sauerstoff und sein vielfältiges Biom. Die brachiale Befahrung bei der Holzernte hat in Baden-Württemberg bereits dazu geführt, dass über 50% der Waldbodenfläche in den befahrbaren Lagen als geschädigt gilt (J. Schäffer, 2012). Die weitere Zerstörung dieses zentralen Teils unseres Berliner Bürgerwaldes gilt es jetzt zu stoppen!

Beginnen Sie mit uns, dem Waldboden Aufmerksamkeit zu schenken!

Wir laden Sie herzlich ein und freuen uns auf Sie!

Eine Anmeldung (unter waldinitiative-berlin@protonmail.com) ist nicht obligatorisch, würde uns aber bei der Planung helfen.

Ihre Waldinitiative Berlin

Foto: Fliegenpilz, Oktober 2023


29.06.2024, 21:22

Liebe Unterstützerinnen und Unterstützer der Waldinitiative Berlin,

hiermit laden wir Sie herzlich zu unserem kommenden Treffen ein!

🔹Informations- und Vernetzungstreffen der Waldinitiative Berlin
📆 Montag, den 8. Juli 2024 | 19:00 Uhr
📍Seniorenfreizeitstätte Hermsdorf | Berliner Straße 105/107 in 13467 Berlin-Hermsdorf, nahe Bushaltestelle Waldseeweg (Bus 220)

Themen werden unter anderem sein:

- das Einschlagsmoratorium in den Berliner Wäldern und der politische Prozess zum gesunden und naturnahen Wald

- unsere Waldbegehung mit Vertretern der Fraktionen im Abgeordnetenhaus, der Staatssekretärin der Senatsverwaltung und dem Vorsitzenden des Beirates der Naturwald Akademie Lübeck

- Untersuchungen der Waldinitiative in verschiedenen Einschlagsgebieten der Berliner Forsten

Wir bitten Sie, zahlreich zu erscheinen, um dem Wald eine kräftige Stimme zu geben!
Eine Anmeldung (unter waldinitiative-berlin@protonmail.com) ist nicht obligatorisch, würde uns aber bei der Planung helfen.

Wir freuen uns auf Sie und grüßen Sie herzlich!
Ihre Waldinitiative Berlin

Foto: Alt-Eiche im Frohnauer Wald. Der Anteil alter Bäume hat in den deutschen Wäldern durch intensive Bewirtschaftung stark abgenommen. Alte Bäume sind besonders wichtig für den Erhalt des Waldinnenklimas, weisen durch ihr epigenetisches Gedächtnis häufig eine höhere Klimaresilienz auf und bieten Strukturen für unzählige holzbewohnende Arten des Waldes.


03.06.2024, 18:31

- Aktualisierung des Mailto-Links, um alle relevanten Adressaten zu erreichen.


Neuer Petitionstext:

+++ Waldexterne Aktion aus gegebenem Anlass: Bezirksamt Reinickendorf plant Rodung eines ganzen Straßenzuges für Autoparkplätze verhindern – jetzt Protestmail schicken oder E-Mail-Entwurf hier herunterladen! +++ Stoppen+++ Stoppen wir die Ausräumung der Berliner Wälder! Nachhaltige Waldbehandlung statt Ausverkauf unserer natürlichen Ressourcen! DerRessourcen! Der Berliner Wald befindet sich in einer kritischen Gesundheitssituation. Nur noch wenige Bäume gelten als frei von Schäden. Dennoch lassen die Berliner Forsten (BF) jährlich zehntausende gesunde Laub- und Nadelbäume durch private Papier- und Brennstoffunternehmen fällen. Sie riskieren damit unnötig den Fortbestand unseres Waldes.  WirWaldes.  Wir fordern einen einstweiligen Stopp dieser großflächigen Fällungen und die Umsetzung einer naturnahen Waldbehandlung, um dem Berliner Wald die Chance auf Regeneration zu gewähren.



Neues Zeichnungsende: 01.01.2025
Unterschriften zum Zeitpunkt der Änderung: 2.476 (1.154 in Berlin Reinickendorf)


31.05.2024, 18:09

Liebe Unterstützerinnen und Unterstützer,

auch wenn diese Petitionsneuigkeit nicht unmittelbar die Berliner Waldgebiete betrifft, möchten wir Sie mit Euch teilen, da sie im Einklang mit unserem grundsätzlichen Anliegen steht und insbesondere für uns Berlinerinnen und Berliner von besonderem Interesse sein dürfte.

Im Rahmen der Erneuerung der Senheimer Straße in Berlin-Frohnau plant das Bezirksamt (BA) Reinickendorf, fast 80 gesunde, alte Spitz- und Bergahorne zu Gunsten doppelter Parkstreifen zu fällen. Bis heute hat keine Beteiligung der Anwohnerschaft stattgefunden. Offenbar ist der energische Protest von uns Bürgern das Einzige, was die historische Allee noch retten kann.

Wir bitten Sie deshalb, eine vorgefertigte Protestmail an das BA zu schicken.
Dafür brauchen Sie nur auf den blauen Link auf unserer Petitionsseite (kurzlinks.de/r4zw) klicken und können die Mail direkt mit ihrem Mailprogramm öffnen. Alternativ können Sie den Mailtext samt Adressen unter kurzlinks.de/zpnq herunterladen (oben rechts auf das Herunterladen-Symbol klicken). Bitte nicht vergessen, die Mail zu unterzeichnen.

Wenn Sie sich weitergehend für die Rettung der alten Alleebäume interessieren, kommen Sie gerne zu einem ersten Informations- und Vernetzungstreffen

am 29. Juni 2024 um 15:00 Uhr
in der Katholischen Kirche St. Hildegard, Senheimer Straße 35-37 in 13465 Berlin.

Oder melden Sie sich unter gumbel@buerck.com bei Frau Dr. Cornelia Gumbel.

Es wirkt wie aus der Zeit gefallen:

Nachdem das Jahr 2023 das wärmste und jeder (!) der vergangenen 11 Monate der jeweils heißeste seit Beginn der Wetteraufzeichnungen war, nachdem Berlin 2023 das deutsche Bundesland mit der heißesten Sommermitteltemperatur und der April 2024 bereits 1,58° C wärmer als der vorindustrielle Referenzzeitraum gewesen ist, nachdem sich das Land Berlin einen Stadtentwicklungsplan Klima (StEP Klima) sowie ein Klimaschutzprogramm 2030 (BEK 2030) gegeben hat und nun kurz davor steht, einen Hitzeaktionsplan auszuarbeiten, nachdem in allen größeren europäischen Städten Projekte der Stadtbegrünung umgesetzt, Klimaanpassungsstrategien erprobt und Konzepte zur Kühlung städtischer Räume vorangetrieben werden,

nach alle dem kommt das BA Reinickendorf auf die Idee, ganze Straßenzüge voll uralter Baumriesen für üppige Parkstreifen zu roden. Und es wurde bereits mit den Fällungen begonnen!

Im Rahmen einer Erneuerung der Senheimer Straße in Berlin-Frohnau sollen insgesamt 68 Allebäume auf der Ost- und 11 auf der Westseite der Straße gefällt werden. 4 Bäume sind bereits im April abgesägt worden. Die vermeintliche Notwendigkeit dieser Rodung ergibt sich aus dem Festhalten des BA an beidseitigen Parkstreifen mit einer Gesamtbreite von 4 Metern.
Bereits im kommenden Herbst sollen die übrigen 75 Bäume gefällt werden.
Dass ein Teil der uralten Spitz- und Bergahorne durch junge Baumschulware ersetzt werden soll, kann nicht ernsthaft als Kompensation des ökologischen und städtebaulichen Schadens angesehen werden.

Die Bedeutung der Bäume für das Stadtklima, die Stadtnatur und das Wohlbefinden der Anwohner einigen Dutzend Parkplätzen unterzuordnen, und bei der Beseitigung ganzer Alleen auf eine Einbeziehung der Anwohner zu verzichten, halten wir nicht für ein zeitgemäßes städtebauliches Vorgehen.

Wir Anwohner erwarten vom BA die Einstellung der aktuellen Fäll-Pläne und machen darauf aufmerksam, dass wir alle demokratischen Wege zu nutzen bereit sind, um eine Zerstörung unseres Stadtviertels zu verhindern. Wir bitten das BA mit Ernsthaftigkeit und Nachdruck, gemeinsam mit uns einen Weg des Dialogs im Sinne einer partizipativen und einvernehmlichen Stadtentwicklung zu gehen.

Bitte unterzeichnen Sie unsere Protest-Mail oder schreiben sie selbst an das BA oder die Senatsverwaltung. Die Adressen finden sich im oben genannten Dokument.

Ihre Waldinitiative Berlin

Foto: Schauplatz der ersten Baumfällungen und der bisherige Zustand der historischen Allee. © Thomas Rost


30.05.2024, 21:13

Aktualisiert wurde der optische Stil. Außerdem die inhaltlichen Ausführung. Die Aktualisierung dient der Übersichtlichkeit und der Verständlichkeit unseres Anliegens.


Neue Begründung:

Die Waldinitiative Berlin ist aus dem Widerstand der Bevölkerung gegen massive Fällungen im Frohnauer Wald im Nordwesten Berlins entstanden und setzt sich für einen naturgemäßen Umgang mit allen von den BF bewirtschafteten Waldgebieten ein. Der Berliner Wald schmiegt sich als grünes Band im Norden, Westen und Osten an die Großstadt an. Er ist ein einzigartiges Naturjuwel von nicht bezifferbarem Wert für die Region und ihre Bewohner. Sei es als ökologischer Rückzugsraum für Flora und Fauna, als Wasserspeicher, Kaltluftreservoir, „Klimaanlage“ und Luftfilter für die Metropole oder als Erholungsort für uns Bürgerinnen und Bürger. Doch die Zukunft dieses Juwels steht aktuell akut auf dem Spiel. Intensive forstwirtschaftliche Eingriffe und die Fällung hunderttausender Bäume haben dem Wald in den letzten Jahren großen Schaden zugefügt und zu seiner Degeneration beigetragen. Laut Waldzustandsbericht (WZB) 2023 sind 94% der Berliner Waldbäume geschädigt. Keine der in Stichproben untersuchten Eichen gilt noch als gesund. Die Absterberaten der Bäume sind auf Rekordniveau. Der katastrophale Gesundheitszustand des Berliner Waldes wird von den BF selbst auf Trockenheit und Hitze zurückgeführt – Parameter, auf die die Forstverwaltung durch Holzernte und Forstwirtschaft selbst den größten Einfluss nimmt.  Zuletzt sind jedes Jahr viele zehntausend Festmeter Bäume in den Berliner Wäldern eingeschlagen worden. Bäume, auf die unser kranker Wald nicht mehr verzichten kann. Die (meist im Namen des Waldumbaus) betriebenen exzessiven Einschläge bewirken durch eine Öffnung des Kronendaches erhöhte Trockenheit und Hitze in den Wäldern – insbesondere im Sommer. Im Fachjargon spricht man vom „Heißschlagen“. Zuzüglich zur Auflichtung und Ausdünnung der ohnehin im deutschen Vergleich vorratsarmen Bestände bewirkt die Ernte und der Abtransport des Holzes mittels dutzender Tonnen schwerer Forstmaschinen (sog. Harvester und Forwarder) eine irreversible Verpressung und Verformung des sensiblen Waldbodens, der daraufhin in seiner Wasseraufnahmefähigkeit und Durchlüftung langfristig geschädigt bleibt. Für diese Forstmaschinen werden Fahrtwege im Wald geschlagen bzw. offengehalten und zum Teil geschottert, was weiter zur Fragmentierung der Waldbestände und einer Störung des unter normalen Bedingungen kühl-feuchten Waldinnenklimas beiträgt. Expertenbeiträgt. Die BF begründen ihre massiven Einschläge regelmäßig mit der Notwendigkeit zu sogenanntem Waldumbau. Dieses Narrativ ist von uns zusammen mit zahlreichen Fachleuten längst widerlegt worden. Zum einen fällen die BF regelmäßig tausende Laubbäume und zerstören Buchen- und Eichenbestände, die sich längst in einem naturnahen Zustand befinden. Zum anderen weist Berlin selbst in Kiefern-dominierten Gebieten flächendeckend einen Unterstand aus Laubbäumen auf, während die Kiefern sich unter den Verhältnissen der eigenen Beschattung nicht mehr reproduzieren. Eine natürliche und schonende Transformation hin zu Laubwald ist also längst im Gange und wird gerade im Klimawandel durch weiteres Heißschlagen aufs Spiel gesetzt. Experten aus der Forstwissenschaft, dem Natur- und Landschaftsschutz sind sich einig: Was unser Wald jetzt braucht, ist Ruhe und eine Chance auf Regeneration. Die Berliner Senatsverwaltung hat aus diesem Grund gegenüber den BF eine Wende zu naturgemäßer Waldbehandlung verordnet, die wir unterstützen und die von den Förstern jetzt umgesetzt werden muss. Wir fordern: 1.    Ein sofortiges Einschlagsmoratorium in allen von den BF bewirtschafteten Wäldern.2.    DasWäldern.

2.    Das Aussetzen des Wirtschaftsplanes der BF, auf dessen Basis jährlich zehntausende Berliner Waldbäume an Privatunternehmen der Papier- und Brennstoffindustrie verkauft werden.3.    Diewerden.

3.    Die Verbannung von Harvestern aus unserem Wald.4.    DieWald.

4.    Die weitere Fragmentierung des Waldes durch Anlage neuer Rückegassen, Fahrt- und Waldwege sowie deren Schotterung einzustellen.5.    Dieeinzustellen.

5.    Die Fällung von Bäumen im Namen der Verkehrssicherung gemäß Urteil des BGH streng auf waldatypische Gefahren zu beschränken und das bei der Verkehrssicherung anfallende Holz im Wald zu belassen.6.    Diebelassen.

6.    Die künstliche Erzeugung von Totholz, etwa durch Ringeln, Kronensprengung und andere Maßnahmen einzustellen.7.    Dieeinzustellen.

7.    Die Erarbeitung einer neuen Waldbaurichtlinie, die sich gemäß dem Lübecker Modell an dem Prinzip des minimalen Eingriffs orientiert, d.h. die natürlichen Prozesse weitestgehend wirken lässt und den Wald als selbstoptimierendes Ökosystem anerkennt. Sie soll die Naturschutz-, Klimaregulations- und Erholungsfunktion des Waldes in den Vordergrund stellen.8.    Denstellen.

8.    Den Förstern gegenüber eine fachliche und praktische Anleitung bei der Umstellung auf eine naturnahe Waldbehandlung zu gewährleisten, etwa in Form von Fortbildungen und Einbindung externer Experten.9. DieExperten.

9. Die Konsequenzen natürlicher Regeneration ebenso wie früherer Auflichtung und Ausdünnung von Waldgebieten durch jährliches Monitoring zu analysieren und auszuwerten.



Neues Zeichnungsende: 01.01.2025
Unterschriften zum Zeitpunkt der Änderung: 2.452 (1.136 in Berlin Reinickendorf)


30.05.2024, 18:50

- Anpassung an politische Entwicklung und Aktualisierung fachlicher Informationen


Neuer Petitionstext:

Zehntausende Bäume+++ vorWaldexterne Fällung:Aktion aus gegebenem Anlass: Bezirksamt Reinickendorf plant Rodung eines ganzen Straßenzuges für Autoparkplätze – jetzt Protestmail schicken oder E-Mail-Entwurf hier herunterladen! +++ Stoppen wir die Ausräumung der Berliner ForstenWälder! widersetzenNachhaltige Waldbehandlung statt Ausverkauf unserer natürlichen Ressourcen! Der Berliner Wald befindet sich Anweisung der Senatsverwaltung zu Einschlagsbegrenzung:Jetzt Protest-Brief an Senatorin Manja Schreiner schickenEntgegenin einer durchkritischen dieGesundheitssituation. SenatsverwaltungNur angeordnetennoch Einschlagsbegrenzungwenige planenBäume gelten als frei von Schäden. Dennoch lassen die Berliner Forsten (BF) fürjährlich zehntausende gesunde Laub- und Nadelbäume durch private Papier- und Brennstoffunternehmen fällen. Sie riskieren damit unnötig den AnfangFortbestand desunseres kommendenWaldes.  Wir Jahresfordern 2024,einen zehntausendeeinstweiligen BäumeStopp indieser dengroßflächigen Fällungen und die Umsetzung einer naturnahen Waldbehandlung, um dem Berliner undWald Brandenburgerdie ErholungswäldernChance auf Regeneration zu fällen. Wir befürchten eine langfristige Zerstörung unseres Waldes und stellen uns diesem Vorhaben in den Weg. Wenngleich der Frohnauer Wald aufgrund unseres Protestes diesen Winter noch unangetastet bleiben soll, könnte er schon im kommenden Winter wieder in die Einschlags-Pläne aufgenommen werden!Wir fordern: Lassen Sie Ihre Fäll-Pläne fallen und setzen Sie in Berlin einen naturnahen Umgang mit unserem Erholungs- und Naturschutzwald um!gewähren.



Neue Begründung:

WirDie habenWaldinitiative dieBerlin Petitionist imaus Angesichtdem einer konkreten Bedrohung des Frohnauer Waldes durch exzessiven Holzeinschlag gestartet und konnten diesen in Frohnau bislang verhindern. Gleichzeitig finden in anderen Teilen des wertvollen Berliner Erholungswaldes Fällungen derselben Art nach wie vor trotz erheblicher Kritik von Forst- und Naturschutzfachleuten statt! Allein in diesem Winter gilt es, zehntausende Bäume vorWiderstand der AbholzungBevölkerung zugegen retten!Der Frohnauer Wald befindet sich im äußersten Nordwesten Berlins. Er ist von herausragendem Wert für die Großstadt - sei es als Erholungsraum für die Bewohner der Region, als Kaltluftreservoir im Randgebiet der Metropole oder als Rückzugsort für zahlreiche Tiere und Pflanzen. Er stellt dabei ein reiches und vielfältiges Mosaik aus Laub- und Mischwald, Feuchtgebieten und geschichtsträchtigen Sukzessionsflächen mit aufgegebenen Waldstraßen und ehemaligem Grenzstreifen dar. Grasfrösche, Schwarzspechte, Kolkraben und Rote Waldameisen finden hier ein Zuhause. Die Frohnauer lieben ihren Wald - und das aus gutem Grund.Umso größer ist das Unverständnis, das uns im Hinblick auf die akuten Pläne befällt, großangelegtemassive Fällungen im Frohnauer Wald durchzuführenim -Nordwesten Berlins entstanden und umsosetzt entschlossenersich lehnenfür wireinen diesenaturgemäßen ab. Das Vorhaben,Umgang mit schwerenallen Maschinenvon unseremden BF bewirtschafteten Waldgebieten ein. Der Berliner Wald riesigeschmiegt Mengensich Holzals grünes Band im Norden, Westen und Osten an die Großstadt an. Er ist ein einzigartiges Naturjuwel von nicht bezifferbarem Wert für die Region und ihre Bewohner. Sei es als ökologischer Rückzugsraum für Flora und Fauna, als Wasserspeicher, Kaltluftreservoir, „Klimaanlage“ und Luftfilter für die Metropole oder als Erholungsort für uns Bürgerinnen und Bürger. Doch die Zukunft dieses Juwels steht aktuell akut auf dem Spiel. Intensive forstwirtschaftliche Eingriffe und die Fällung hunderttausender Bäume haben dem Wald in den letzten Jahren großen Schaden zugefügt und zu entnehmen,seiner zeigtDegeneration beigetragen. Laut Waldzustandsbericht (WZB) 2023 sind 94% der Berliner Waldbäume geschädigt. Keine der in unserenStichproben Augen,untersuchten wieEichen weniggilt dienoch Landesforstverwaltungals diegesund. VielschichtigkeitDie Absterberaten der Bäume sind auf Rekordniveau. Der katastrophale Gesundheitszustand des Wertes unseresBerliner Waldes verstandenwird hat.Dievon Landesforstverwaltungden beabsichtigt,BF selbst auf einer Fläche von rund 28 ha Kiefern, Eichen, Buchen, BirkenTrockenheit und PappelnHitze zuzurückgeführt fällen und kaschiert die wirtschaftlichen Interessen mit dem VerweisParameter, auf die vermeintlichedie NotwendigkeitForstverwaltung durch Holzernte und Forstwirtschaft selbst den größten Einfluss nimmt.  Zuletzt sind jedes Jahr viele zehntausend Festmeter Bäume in den Berliner Wäldern eingeschlagen worden. Bäume, auf die unser kranker Wald nicht mehr verzichten kann. Die (meist im Namen des Waldumbaus) betriebenen exzessiven Einschläge bewirken durch eine Öffnung des Kronendaches erhöhte Trockenheit und Hitze in den Wäldern – insbesondere im Sommer. Im Fachjargon spricht man vom „Heißschlagen“. Zuzüglich zur Auflichtung unseresund Waldes. DieAusdünnung dreider Dürresommerohnehin zwischenim 2018deutschen Vergleich vorratsarmen Bestände bewirkt die Ernte und 2020 richteten an den Kronen der größerenAbtransport Bäumedes schwereHolzes Schädenmittels andutzender undTonnen hinterließen ein stark geöffnetes Kronendach. Es waren damals die großen Bäume, die den Aufwuchs vor der Sonne schützten und verhinderten, dass er in noch größerem Maßstab vertrocknete. Das nun beabsichtigte Anlegen von breiten Fahrspuren für dieschwerer Forstmaschinen (sog. HarvesternHarvester und Forwardern)Forwarder) eine irreversible Verpressung und Verformung des sensiblen Waldbodens, der daraufhin in seiner Wasseraufnahmefähigkeit und Durchlüftung langfristig geschädigt bleibt. Für diese Forstmaschinen werden Fahrtwege im Wald geschlagen bzw. offengehalten und zum Teil geschottert, was weiter zur Fragmentierung der Waldbestände und einer Störung des unter normalen Bedingungen kühl-feuchten Waldinnenklimas beiträgt. Experten aus der Forstwissenschaft, dem Natur- und Landschaftsschutz sind sich einig: Was unser Wald jetzt braucht, ist Ruhe und eine Chance auf Regeneration. Die Berliner Senatsverwaltung hat aus diesem Grund gegenüber den BF eine Wende zu naturgemäßer Waldbehandlung verordnet, die wir unterstützen und die Entnahme tausender Bäume würde unseren Wald weiter schädigen.Zusätzlich zuvon den Auswirkungen,Förstern diejetzt dasumgesetzt Fehlenwerden muss. Wir fordern: 1.    Ein sofortiges Einschlagsmoratorium in allen von den BF bewirtschafteten Wäldern.2.    Das Aussetzen des Wirtschaftsplanes der BäumeBF, selbstauf nachdessen sichBasis ziehenjährlich würde,zehntausende verdichtenBerliner dieWaldbäume schwerenan Fäll-Privatunternehmen der Papier- und TransportmaschinenBrennstoffindustrie verkauft werden.3.    Die Verbannung von Harvestern aus unserem Wald.4.    Die weitere Fragmentierung des Waldes durch ihreAnlage Lastneuer denRückegassen, Boden so, dass seine Fähigkeit zur Aufnahme von Wasser gestört wird. Um HarvesterFahrt- und ForwarderWaldwege ökonomischsowie einsetzenderen zuSchotterung könneneinzustellen.5.    Die braucht es ein System aus regelmäßig angelegten Fahrtwegen. Diese werden freiFällung von Bäumen gehaltenim Namen der Verkehrssicherung gemäß Urteil des BGH streng auf waldatypische Gefahren zu beschränken und verringern somit die Waldfläche. Bei starken Sommerstürmen können solche Schneisen auch das Sturmwurfrisiko erhöhen. Der Berliner Waldzustandsbericht 2023 spricht eine klare Sprache: „Noch nie gab es so wenige gesunde Bäume.“ Lediglich 6 %bei der BäumeVerkehrssicherung weisenanfallende keineHolz Schädenim auf,Wald zu belassen.6.    Die künstliche Erzeugung von Totholz, etwa eindurch DrittelRingeln, ist sogar schwer geschädigt. Bei einigen Baumarten weisen die Statistiken keine gesunden Exemplare mehr auf. Die Absterberaten sind auf einem Rekordhoch angelangt. [1]Wir wenden uns deshalb an die Senatsverwaltung für Umwelt, VerkehrKronensprengung und Klimaschutzandere sowieMaßnahmen an das Landesforstamt und fordern 1.    die Aussetzung der geplanten großangelegten Fällungen im durch die BF bewirtschafteten Wald und ein einstweiliges Einschlagmoratorium nicht nur für Frohnau, sondern für alle von den Berliner Forsten bewirtschafteten Wälder. 2.    in Frohnau und Berlin auf den Einsatz von schweren Großmaschinen wie Harvestern, der mit einer irreversiblen Bodenverdichtung und ausgiebigen Kollateralschäden bei den nicht genutzten Bäumen einhergeht, zu verzichten. 3.    in Frohnau und Berlin weniger Holz zu ernten als nachwächst.4.    den Erhalt alter Bäume! Sie sind die Zukunft des Waldes und Lebensstätte für seltene und geschützte Arten.5.    in Frohnau und Berlin eine auf Qualität statt auf Quantität ausgerichtete Holzernte, die auf Einzelstamm-Entnahme setzt.6.    in Frohnau und Berlin die Anwendung des ökologischen und ökonomischen Prinzips der Eingriffsminimierung und der Nutzung natürlicher (Klima-)Adaptationsfähigkeit statt eingriffsintensivem „Waldumbau“.7.    dieeinzustellen.7.    Die Erarbeitung einer neuen Waldstrategie für Berlin,Waldbaurichtlinie, die sich gemäß dem KlimawandelLübecker Modell an dem Prinzip des minimalen Eingriffs orientiert, d.h. die natürlichen Prozesse weitestgehend wirken lässt und den neuenWald forstwissenschaftlichenals Erkenntnissen Rechnungselbstoptimierendes trägt.[2]8.    die  ForstverwaltungÖkosystem technisch,anerkennt. personell  undSie finanziellsoll angemessendie auszustatten.Naturschutz-, DieKlimaregulations- Revierförstereienund dürfenErholungsfunktion des Waldes in den Vordergrund stellen.8.    Den Förstern gegenüber eine fachliche und praktische Anleitung bei der WaldbewirtschaftungUmstellung nichtauf deeine factonaturnahe zurWaldbehandlung kostengünstigstenzu Lösunggewährleisten, verpflichtetetwa werden.Diein Form von uns geforderte Forstpolitik wird längst in anderen deutschen Stadtwäldern praktiziertFortbildungen und hatEinbindung sichexterner dortExperten.9. Die bewährt.Konsequenzen Dazunatürlicher gehörenRegeneration etwaebenso derwie Stadtwaldfrüherer in LübeckAuflichtung und GöttingenAusdünnung sowievon derWaldgebieten Kirchwalddurch injährliches Passau.[1]Monitoring www.berlin.de/forsten/waldschutz/waldzustandsberichte/[2]zu mluk.brandenburg.de/sixcms/media.php/9/3_IbischBlumr%C3%B6der_Waldentwicklung%20und%20%C3%96kosystemleistungen.pdfanalysieren und auszuwerten.



Neues Zeichnungsende: 01.01.2025
Unterschriften zum Zeitpunkt der Änderung: 2.452 (1.136 in Berlin Reinickendorf)


20.05.2024, 19:07

Liebe Freundinnen und Freunde des Waldes,

hiermit laden wir alle Mitglieder und Unterstützer der Waldinitiative und solche, die es werden möchten, zu unserem kommenden Treffen in Berlin-Hermsdorf ein.

Wie bereits beim letzten Mal, treffen wir uns in der Seniorenfreizeitstätte Hermsdorf.

🔹Informations- und Vernetzungstreffen der Waldinitiative Berlin
📆 Montag, 27. Mai | 19:00 Uhr
📍Seniorenfreizeitstätte Hermsdorf | Berliner Straße 105/107 in 13467 Berlin-Hermsdorf, nahe Bushaltestelle Waldseeweg (Bus 220)

Auch dieses Mal, wird es viel Neues zu berichten geben. Insbesondere über unseren entscheidenden waldpolitischen Erfolg: Die Kurskorrektur der Senatsverwaltung hin zu naturnaher und zeitgemäßer Waldbehandlung. Außerdem ein Treffen der Waldinitiative mit der Sprecherin für Umwelt und Klimaschutz der SPD-Fraktion im Abgeordnetenhaus, Linda Vierecke, unsere neue Webseite, aktuelle umweltpolitische Konflikte in Berlin-Frohnau und ein Treffen unseres Sprecherrates mit dem Leiter des Forstamtes Tegel, Marc Franusch.

Wir bitten Sie, zahlreich zu erscheinen, um dem Wald eine kräftige Stimme zu geben!
Eine Anmeldung (unter waldinitiative-berlin@protonmail.com) ist nicht obligatorisch, würde uns aber bei der Planung helfen.

Wir freuen uns auf Sie und grüßen Sie herzlich!
Ihre Waldinitiative Berlin

Foto: Verschiedene Laubbäume schließen das Kronendach im Frohnauer Wald und schaffen ein kühl-feuchtes Mikroklima, August 2023


14.04.2024, 23:42

Liebe Unterstützerinnen und Unterstützer,

nach dem entschiedenen und lauten Protest der Waldinitiative sowie von Anwohnern und Experten aus dem Naturschutz und der Forstwissenschaft gegen die massiven Fällungen und die damit verbundene Schädigung unserer Waldgebiete Anfang dieses Jahres, können wir einen wichtigen Etappensieg für den Berliner Wald verbuchen.

Ende März 2024 ordnete Frau Staatssekretärin (StS) Britta Behrendt aus der Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt (SenMVKU) gegenüber den Berliner Forsten (BF) eine umfassende Kurskorrektur an. Um den schwer angeschlagenen Berliner Wald zu schützen und weitere Schädigungen zu verhindern, soll die Waldbehandlung sich fortan an Prinzipien der Naturnähe und forstwirtschaftlichen Eingriffsminimierung orientieren. Die ministeriale Anordnung umfasst u.a.:

• Die Umsetzung des Lübecker Modells, das den Wald als sich selbst optimierendes Ökosystem begreift, in dem natürliche Entwicklungs- und Adaptationsprozesse möglichst ungestört ablaufen sollen,

• Ein Moratorium auf Holzeinschlag in Laubwäldern,

• Eine Beschränkung des Holzeinschlages auf reine Kiefernforsten mit weniger als 10% Laubholzanteil,

• Eine Begrenzung der jährlichen Holzernte auf 10.000 Festmeter (fm),

• Ein Verbot der Absenkung des Bestockungsgrades durch Holzernte unter 0,8,

• Ein Verbot der künstlichen Erzeugung von Totholz, d.h. dem gezielten Abtöten lebender Altbäume,

• Eine Beschränkung der Verkehrssicherungspflicht, d.h. des Fällens von Bäumen im Namen der Sicherung von Wegen etc., auf waldatypische Gefahren und öffentliche Verkehrswege, wie es die aktuelle Rechtsprechung vorsieht.

Gemeinsam mit zahlreichen Naturschutz- und Forstexperten sowie Umweltverbänden begrüßt die Waldinitiative Berlin diesen Schritt ausdrücklich und unterstützt Frau StS Behrendt sowie den Leiter der BF Gunnar Heyne auf dem Weg zu einem schonenderen Umgang mit unserem Berliner Wald. Die von der SenMVKU verordneten neuen Regeln sind waldökologisch wichtig und weisen in die richtige Richtung!

Gleichwohl betonen wir, dass im Angesicht der katastrophalen Gesundheitssituation unseres Waldes eine weitergehende Reglementierung des Holzeinschlages unbedingt notwendig ist und die aktuellen Anordnungen der Senatsverwaltung keinesfalls ausreichen. Da jede Art von Fällung mit der Erzeugung trockenerer und heißerer Zustände im Wald verbunden ist, fordert die Waldinitiative ein vollständiges Einschlagsmoratorium und ein Verbot des Einsatzes von Harvestern in allen von den BF bewirtschafteten Wäldern! Weiterhin muss die aktuelle Anordnung unbedingt gesetzlich verankert werden, damit sie nicht unter einer neuen Senatsverwaltung gekippt werden kann.

Wir wissen, dass dieser wichtige Teilerfolg der Zivilgesellschaft zum Schutz des Berliner Waldes massivem Druck von Seiten der bundesweiten Holzlobby und forstwirtschaftlichen Interessensgruppen sowie aus den einzelnen Berliner Forstämtern und -revieren ausgesetzt ist. Man befürchtet, Berlin könnte zu einem Präzedenzfall für nachhaltige Waldbehandlung werden, der die Gewinninteressen von Waldbesitzern tangiert. Die Senatsverwaltung darf diesem Druck auf keinen Fall nachgeben. Wir als Bürgerinnen und Bürger dürfen uns unseren Erfolg für den Wald nicht nehmen lassen!

Das Deutsche und Berliner Waldgesetz geben uns auf voller Linie Recht: Der Berliner Wald gehört der Berliner Bevölkerung und es besteht kein Gebot zur Holzernte. Jeder Eingriff hat sich streng der Erholungs- und Naturschutzfunktion unseres Waldes unterzuordnen. Dass einem Wald, in dem aktuell nur noch 6% der Bäume als „frei von Schäden“ bezeichnet werden, dennoch jedes Jahr zehntausende gesunde Bäume für die Verarbeitung durch die Zellstoff- und Papierindustrie sowie für die Holzverbrennung abverlangt werden soll, ist nicht länger akzeptabel. Das Narrativ eines Waldumbaus, der durch massiven Einschlag – auch von Laubbäumen – und die Fragmentierung der Waldbestände heiße und trockene Verhältnisse schafft, während der Waldzustandsbericht alljährlich Hitze und Trockenheit als Hauptursachen für das Absterben unserer Waldbäume benennt, ist weder konsistent noch glaubwürdig.

In diesem Sinne, bitten wir Sie, den Berliner Wald weiterhin mit aller Kraft zu unterstützen, um unseren wichtigen Zwischenerfolg ausbauen zu können. Sie können sich ebenfalls gerne an die BF (gunnar.heyne@forsten.berlin.de) und die SenMVKU (senatorin@senmvku.berlin.de) wenden, um sie in ihrem Kurs zu bestätigen und sie aufzufordern, dem Druck der Holzlobby nicht nachzugeben!

Frühlingshafte Grüße von Ihrer
Waldinitiative Berlin

Foto: Die natürliche Transformation von Kiefernbeständen durch von selbst aufwachsende Laubbäume - wie hier in Berlin-Frohnau (September 2023) - schont Waldböden und erhält das kühl-feuchte Mikroklima. Sie ist biologisch vielfältiger, ökologisch stabiler und im Gegensatz zur Kombination aus massiven Fällungen und Nachpflanzung gleichaltriger Baumschulware komplett kostenlos.


03.04.2024, 01:41

Liebe Unterstützerinnen und Unterstützer,

obwohl wir zusammen mit Ihnen und renommierten Forstexperten bereits im Vorfeld vor den verheerenden Konsequenzen für das Waldökosystem gewarnt und lautstark gegen die massiven als „Waldumbau“ deklarierten Fäll-Pläne der Berliner Forsten (BF) protestiert hatten, hat die Forstbehörde Anfang dieses Jahres ernst gemacht und über 40.000 Kubikmeter (Festmeter, fm) Bäume in den von ihr bewirtschafteten Erholungswäldern, darunter streng geschützten FFH-Gebieten, einschlagen lassen.

Die von den Fällungen betroffenen Teile des Berliner Waldes geben ein erschreckendes Bild ab und sind bisweilen kaum wiederzuerkennen: Viele Meter hohe und dutzende Meter lange Holzpolter säumen breite zerfahrene Waldwege, die dem industriellen Abtransport tausender gefällter Waldbäume, nicht mehr dem erholsamen Waldbesuch dienen. Zu befürchten ist, dass hier in Zukunft noch Schotter ausgebracht werden soll - vermeintlich, um die Waldwege wiederherzustellen – was den Erholungswert und Waldcharakter noch weiter verringern würde. Auf einem engen Netz meterbreiter Fahrtwege sind für Holzernte und -transport überschwere Forstmaschinen in regelmäßigen Abständen tief in den Wald eingedrungen. Große Teile des Waldes gleichen nach den ausgiebigen Fällungen versehrten Parkanlagen mit dünnem Baumbesatz und zerstörtem Unterwuchs. Die BZ titelt gar: „Teile des Grunewalds abgeholzt“.

Und selbst wenn die BF auf Kahlschläge verzichtet haben, so ist das Waldökosystem durch die Fällarbeiten nachhaltig schwer geschädigt worden. Die über 20 Tonnen schweren Fäll- und Rückemaschinen verpressen den sensiblen Waldboden irreversibel. Der ohnehin junge Baumbestand wurde durch die Fällung zehntausender Bäume weiter ausgedünnt und degradiert. Durch das Anlegen teils zweispuriger Erntewege und die erhebliche Auflichtung des Kronendaches werden sich die betroffenen Waldgebiete besonders im Sommer aufheizen und Feuchtigkeit, das heißt ihr waldeigenes Mikroklima, verlieren.

Die BF behaupten, ihre groß angelegten Fällungen zum Zwecke des „Waldumbaus“ zu betreiben. Ein inkonsistentes Narrativ, wie die Waldinitiative (WI) gemeinsam mit dem BUND Berlin und weiteren Naturschutz- und Forstexperten seit Jahren aufzeigt. Zum einen, weil viele tausend – oft alte – Laubbäume gefällt werden, also gerade die Bäume, die die BF vorgeben zu fördern. Zum anderen, weil die meisten der kieferndominierten Flächen in Berlin einen ausgeprägten Unterstand aus zahlreichen Laubbaumarten aufgebaut haben, während sich die Kiefern als Lichtbaumart nicht mehr im Bestand verjüngen und schrittweise abgehen, sodass eine natürliche und schonende Transformation längst im Gange ist.

Tatsächlich sprach der Leiter des besonders stark betroffenen Forstamtes Grunewald in einer schriftlichen Stellungnahme gegenüber der WI von „wirtschaftlich sinnvollen Maßnahmen“. Ein bekannter Forstexperte und langjähriger Forstamtsleiter hatte uns bei einer Vorab-Begehung bestätigt: „Die Fäll-Pläne tragen klar die Handschrift des Erntegedankens“. Die tausenden Waldbäume des Grunewaldes wurden stehend an den Privatkonzern Mercer verkauft, der insbesondere führend im Bereich der Herstellung von Brenn- und Zellstoff aus Holz ist. Auf schriftliche Anfrage erfuhren wir vom Leiter des Forstamtes Grunewald, dass das Unternehmen gerade das Laubholz zum Teil bereits für 8 € pro fm erworben hat. Da viele Bäume weniger als einen fm verwertbares Holz aufweisen, müssen wir davon ausgehen, dass die BF unsere so wertvollen Waldbäume teils für unter 10 € pro Stück für die Herstellung kurzlebiger Holzprodukte verkaufen. Ein in Zeiten von Klimawandel und Artensterben zweifelhafter Gewinn für das Land Berlin und seine Bürger. Das alles geschieht in einem Wald, dessen Gesundheit aufgrund von Hitze und Trockenstress zuletzt einen historischen Tiefpunkt erreicht hat.

Nur noch 6% der Berliner Waldbäume gelten als frei von Schäden. Vor diesem Hintergrund hatte die vorige Senatsverwaltung (SenMVKU) eine Obergrenze von „30% des jahresüblichen Holzeinschlages“ angeordnet. Die BF setzen sich mit dem Einschlag von über 40.000 fm über diese ministeriale Anordnung hinweg. Gleichzeitig haben die BF den Bürgern im Vorlauf der Fällungen Falschinformationen über die Einschlagsmenge kommuniziert, als sie Mitte des vergangenen Jahres schriftlich versprachen, nicht mehr als 30.000 fm einzuschlagen.

Unter den Anwohnern ist noch während der Fällungen ein Sturm der Entrüstung losgebrochen. Viele hundert entsetzte Berliner protestierten bei den BF und der SenMVKU gegen die Zerstörung ihrer Naherholungsgebiete. Diese Proteste wirken. Die Diskussion über einen zeitgemäßen Umgang mit dem Berliner Wald ist bereits angestoßen worden. Deshalb bitten wir Sie, an die BF (gunnar.heyne@forsten.berlin.de) und die SenMVKU (senatorin@senmvku.berlin.de) zu schreiben und diese Petition zu teilen.

Als WI setzen wir uns das Ziel, dass wir diese zerstörerischen Eingriffe in unserem Berliner Wald das letzte Mal gesehen haben!


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