30.05.2024, 21:13
Aktualisiert wurde der optische Stil. Außerdem die inhaltlichen Ausführung. Die Aktualisierung dient der Übersichtlichkeit und der Verständlichkeit unseres Anliegens.
Neue Begründung:
Die Waldinitiative Berlin ist aus dem Widerstand der Bevölkerung gegen massive Fällungen im Frohnauer Wald im Nordwesten Berlins entstanden und setzt sich für einen naturgemäßen Umgang mit allen von den BF bewirtschafteten Waldgebieten ein. Der Berliner Wald schmiegt sich als grünes Band im Norden, Westen und Osten an die Großstadt an. Er ist ein einzigartiges Naturjuwel von nicht bezifferbarem Wert für die Region und ihre Bewohner. Sei es als ökologischer Rückzugsraum für Flora und Fauna, als Wasserspeicher, Kaltluftreservoir, „Klimaanlage“ und Luftfilter für die Metropole oder als Erholungsort für uns Bürgerinnen und Bürger. Doch die Zukunft dieses Juwels steht aktuell akut auf dem Spiel. Intensive forstwirtschaftliche Eingriffe und die Fällung hunderttausender Bäume haben dem Wald in den letzten Jahren großen Schaden zugefügt und zu seiner Degeneration beigetragen. Laut Waldzustandsbericht (WZB) 2023 sind 94% der Berliner Waldbäume geschädigt. Keine der in Stichproben untersuchten Eichen gilt noch als gesund. Die Absterberaten der Bäume sind auf Rekordniveau. Der katastrophale Gesundheitszustand des Berliner Waldes wird von den BF selbst auf Trockenheit und Hitze zurückgeführt – Parameter, auf die die Forstverwaltung durch Holzernte und Forstwirtschaft selbst den größten Einfluss nimmt. Zuletzt sind jedes Jahr viele zehntausend Festmeter Bäume in den Berliner Wäldern eingeschlagen worden. Bäume, auf die unser kranker Wald nicht mehr verzichten kann. Die (meist im Namen des Waldumbaus) betriebenen exzessiven Einschläge bewirken durch eine Öffnung des Kronendaches erhöhte Trockenheit und Hitze in den Wäldern – insbesondere im Sommer. Im Fachjargon spricht man vom „Heißschlagen“. Zuzüglich zur Auflichtung und Ausdünnung der ohnehin im deutschen Vergleich vorratsarmen Bestände bewirkt die Ernte und der Abtransport des Holzes mittels dutzender Tonnen schwerer Forstmaschinen (sog. Harvester und Forwarder) eine irreversible Verpressung und Verformung des sensiblen Waldbodens, der daraufhin in seiner Wasseraufnahmefähigkeit und Durchlüftung langfristig geschädigt bleibt. Für diese Forstmaschinen werden Fahrtwege im Wald geschlagen bzw. offengehalten und zum Teil geschottert, was weiter zur Fragmentierung der Waldbestände und einer Störung des unter normalen Bedingungen kühl-feuchten Waldinnenklimas beiträgt. Expertenbeiträgt. Die BF begründen ihre massiven Einschläge regelmäßig mit der Notwendigkeit zu sogenanntem Waldumbau. Dieses Narrativ ist von uns zusammen mit zahlreichen Fachleuten längst widerlegt worden. Zum einen fällen die BF regelmäßig tausende Laubbäume und zerstören Buchen- und Eichenbestände, die sich längst in einem naturnahen Zustand befinden. Zum anderen weist Berlin selbst in Kiefern-dominierten Gebieten flächendeckend einen Unterstand aus Laubbäumen auf, während die Kiefern sich unter den Verhältnissen der eigenen Beschattung nicht mehr reproduzieren. Eine natürliche und schonende Transformation hin zu Laubwald ist also längst im Gange und wird gerade im Klimawandel durch weiteres Heißschlagen aufs Spiel gesetzt. Experten aus der Forstwissenschaft, dem Natur- und Landschaftsschutz sind sich einig: Was unser Wald jetzt braucht, ist Ruhe und eine Chance auf Regeneration. Die Berliner Senatsverwaltung hat aus diesem Grund gegenüber den BF eine Wende zu naturgemäßer Waldbehandlung verordnet, die wir unterstützen und die von den Förstern jetzt umgesetzt werden muss. Wir fordern: 1. Ein sofortiges Einschlagsmoratorium in allen von den BF bewirtschafteten Wäldern.2. DasWäldern.
2. Das Aussetzen des Wirtschaftsplanes der BF, auf dessen Basis jährlich zehntausende Berliner Waldbäume an Privatunternehmen der Papier- und Brennstoffindustrie verkauft werden.3. Diewerden.
3. Die Verbannung von Harvestern aus unserem Wald.4. DieWald.
4. Die weitere Fragmentierung des Waldes durch Anlage neuer Rückegassen, Fahrt- und Waldwege sowie deren Schotterung einzustellen.5. Dieeinzustellen.
5. Die Fällung von Bäumen im Namen der Verkehrssicherung gemäß Urteil des BGH streng auf waldatypische Gefahren zu beschränken und das bei der Verkehrssicherung anfallende Holz im Wald zu belassen.6. Diebelassen.
6. Die künstliche Erzeugung von Totholz, etwa durch Ringeln, Kronensprengung und andere Maßnahmen einzustellen.7. Dieeinzustellen.
7. Die Erarbeitung einer neuen Waldbaurichtlinie, die sich gemäß dem Lübecker Modell an dem Prinzip des minimalen Eingriffs orientiert, d.h. die natürlichen Prozesse weitestgehend wirken lässt und den Wald als selbstoptimierendes Ökosystem anerkennt. Sie soll die Naturschutz-, Klimaregulations- und Erholungsfunktion des Waldes in den Vordergrund stellen.8. Denstellen.
8. Den Förstern gegenüber eine fachliche und praktische Anleitung bei der Umstellung auf eine naturnahe Waldbehandlung zu gewährleisten, etwa in Form von Fortbildungen und Einbindung externer Experten.9. DieExperten.
9. Die Konsequenzen natürlicher Regeneration ebenso wie früherer Auflichtung und Ausdünnung von Waldgebieten durch jährliches Monitoring zu analysieren und auszuwerten.
Neues Zeichnungsende: 01.01.2025
Unterschriften zum Zeitpunkt der Änderung: 2.452 (1.136 in Berlin Reinickendorf)