Fortsetzung zu „Bebauung Messeparkplatz: Wo stehen wir? Wie geht es weiter? Was kann getan werden?“
Was bedeutet das Verfahren jetzt? Was gibt es für Handlungsspielräume?
Das bedeutet, dass jetzt entschieden wurde: „Lieber Investor, wir, die politischen Mehrheitsvertreter*innen der Stadt Essen, sind interessiert an deinem Bauvorhaben. Leg uns mal bitte alle Informationen dazu vor und wir prüfen jetzt, ob alles in Ordnung ist.“ D.h. der Investor beauftragt jetzt auf Grund der jetzigen Zusage der Stadt ein prestigeträchtiges, renommiertes Planungsbüro aus Düsseldorf die Entwürfe zu konkretisieren und zu dem Bauvorhaben beginnen jetzt allerlei Untersuchungen, wie etwa zur Verkehrssituation.
Welche Handlungsspielräume gibt es?
In diesem Verfahren wird es eine frühzeitige Öffentlichkeitsbeteiligung für die Bürgerinnen und Bürger im Stadtteil geben. D.h. schon während des Prüf-Verfahrens werden die Baupläne 14 Tage an einer öffentlichen Einrichtung öffentlich zugänglich gemacht und danach findet eine abendliche Anhörung statt. Dabei handelt es sich zwar nicht um eine „Wunschkiste“, doch das bedeutet, dass Bürgerinnen und Bürger sich über den Planungsstand informieren und bei der „abendlichen Anhörung“ ihre Bedenken und Einwände einbringen können, die anschließend in dem Planverfahren von der Verwaltung mit geprüft werden.
Diese frühzeitige Öffentlichkeitsbeteiligung wird voraussichtlich Anfang 2020 stattfinden und sollte unbedingt genutzt werden! Es ist ein ernst zu nehmendes Instrument der Einflussnahme von Seiten der Bürgerschaft auf das Verfahren.
Wo gibt es in dem Verfahren noch Einflussmöglichkeiten?
1. Können während des Planverfahrens Bedenken von bestimmten Institutionen angebracht werden.
2. Können Bürgerinnen und Bürger innerhalb von 30 Tagen nach der Offenlegung des Bebauungsplanentwurfs ihre sachlichen Einwände begründet einbringen. Das sollte auf jeden Fall auch genutzt werden, nur da ist das Verfahren schon sehr weit fortgeschritten. Und:
3. liegt die Entscheidung über den Beschluss der Bebauung immer noch und am Ende beim Rat, also bei Menschen, wobei es bei den aktuellen Mehrheitsverhältnissen im Rat momentan für eine Entscheidung zugunsten der Perspektive der Bürger*innen ganz schön düster aussieht. Die jetzigen Mehrheitsverhältnisse im Rat haben sich klar für das Bauplanverfahren ausgesprochen!
Mit einer kleinen Randbemerkung möchte ich die kursierenden Gerüchte, das Gelände sei nun mal vor 30 Jahren an einen Investor verkauft worden und man könne an dessen Planungen jetzt nichts mehr ändern, revidieren. Nicht Investoren sollten Stadtplanung bestimmen, sondern eigentlich sollte Politik das tun. Aufgabe der Politik ist es, auf notwendige, zeitgemäße, heutige Veränderungen zu reagieren und entsprechende Weichen zu stellen - für die Menschen. Die Aufgabe von Politik ist es nicht, Investorenpläne umzusetzen.
Über das frühzeitige Öffentlichkeitsverfahren und weitere Zwischenstände werde ich hier weiterhin informieren und werde über den letzten Stand nochmals alles zusammengefasst spätestens am 12.09.2020 berichten.
In diesem Sinne: am Ball bleiben!
Gerne weitersagen.
es geht weiter im Kampf um der Erhalt der Freifläche auf dem Messeparkplatz P2: Ein Bündnis aus mehreren Initiativen aus den Stadtteilen Haarzopf, Schönebeck, Borbeck, Ickten, Kettwig und Rüttenscheid hat sich für den Erhalt von Grün- und Freiflächen zusammengetan, zu dem auch die Bewegung für den Erhalt des Messeparkplatzes P2 für den Stadtteil Rüttenscheid zählt.
Am kommenden Sonntag findet eine Demo statt. Die Email vom Organisator der Demo leite ich Euch hiermit weiter (s. unten). Kommt zahlreich und bringt Plakate für den Erhalt der Fläche auf dem Messeparkplatz P2 mit!
Sonnige Grüße und bis Sonntag!
Estelle
Liebe Freundinnen und Freunde!
Ich hoffe unsere Informationskampagnen waren weitreichend genug, dass Ihr bereits im Bilde seid: unsere Bürgerinitiative "Finger weg von Freiluftflächen" setzt sich gegen die geplante Bebauung von Landschaftsschutzgebieten, Waldflächen und klimarelevanter Grünzuge in unseren Stadtteilen ein.
Für den kommenden Sonntag, 3.11., rufen wir gemeinsam mit anderen Essener Bürgerinitiativen und Zusammenschlüssen (z.B. aus Schönebeck, Borbeck, Ickten, Rüttenscheid, Kettwig) zu einer großen Demonstration auf. Treffpunkt ist um 15 Uhr im Bürgerpark Haarzopf, Auf'm Bögel.
Wir würden uns freuen, wenn Ihr diese Information über Eure E-Mailverteiler senden könntet.
Antwortschreiben der Fraktionen CDU, SPD und FDP zu Bebauung P2
Liebe Messeparkplatz-Interessierte,
im Juli wurde von mir für www.openpetition.de/rettetruettenscheid ein Schreiben an alle P2-Bebauungs-befürwortenden Fraktionen herausgeschickt, welches ihr jeder Zeit auf dieser Internetseite in den Neuigkeiten unter dem 24.07.2019 16:17 Uhr einsehen könnt.
Von den vier angeschriebenen Fraktionen haben sich drei zurückgemeldet. Allein die EBB sieht keine Notwendigkeit die in einer Erinnerungsmail von mir angefragte „Gelegenheit zu nutzen, Ihre Position nochmals den Bürgerinnen und Bürgern darzulegen.“
Die drei Schreiben habe ich Euch unverändert in der Anlage hinzugefügt und lasse Euch selber ein Urteil darüber bilden. Zusammenfassend kann aber festgestellt werden, dass alle drei antwortenden Befürworterfraktionen das Bauvorhaben auf dem Messeparkplatz P2 einzig und allein mit einer Wohnungsnot in Essen begründen.
Die Fraktionen wurden daraufhin von mir darüber informiert, dass es diese Wohnungsnot in Essen nicht gibt (s. hierzu auch meinen Eintrag in den Neuigkeiten vom 30.07.2019):
Wie das Essener Amt für Statistik Anfang Juli festgestellt hat, ist bis zum Jahr 2030 mit einem Bevölkerungszuwachs von nur 1.600 Menschen in Essen zu rechnen, dieser begründet keinen massiven Wohnungsbau von Essen-weit 16.000 neuen Wohnungen, wie im Schreiben der FDP angegeben. Die Denkschrift des unabhängigen Stadt-Planungsbüros BKR untermauert die Prognose des Essener Amtes für Statistik.
Fazit: Es gibt keine nachvollziehbare Begründung, weshalb die Bebauung auf dem Messeparkplatz P2 für die Essener Bürger*innen notwendig sein sollte. Diese Bebauung ginge, wie in der Petitionsbegründung nachzulesen, mit massiven negativen Folgen für den Stadtteil und die hier lebenden Menschen einher. Die entsprechenden Fraktionen wurden von mir über die aktuellen Bevölkerungs-Prognoseergebnisse ihrer Verwaltung informiert. Bleibt zu hoffen, dass sie etwas aus diesem Erkenntnisgewinn machen. Ansonsten sollten wir es tun: die Bürgerinnen und Bürger!
Und das nicht erst bei den Wahlen, sondern schon jetzt. In acht der neuen Bezirke in Essen plant die Stadt insgesamt aktuell 22 massive Wohnbauprojekte - auch auf Grün-, Frei- und Waldflächen. Daher helft mit, das „Wohnungsnot-Gerücht“ auszuräumen: informiert Eure Nachbarn, Freunde und Umgebung über die aktuelle Bevölkerungsprognose, verbreitet die aktuellen Ergebnisse der Bevölkerungsprognose des Essener Amtes für Statistik, klärt darüber auf, dass es laut aktueller Prognosen keine Wohnungsnot in Essen geben kann. Beim Bäcker, am Schultor, in der Schlange an der Kasse. Mit dieser Aufklärung helft ihr allen Betroffenen - und am Ende auch Eurer Stadt.
- der folgende Text besteht aus 2 Einträgen, s. unter Fortsetzung –
Ist es euch auch aufgefallen? Am 25.07. der Titel in der WAZ: „Nur 1.600 Einwohner mehr bis zum Jahr 2030. Statistiker der Stadt dämpfen Erwartungen an die Bevölkerungsentwicklung“. Ich freute mich schon: Eine Stadt, die nicht sonderlich wächst, hat keine Wohnungsnot und braucht keine massenhafte Bebauung. Die Bebauung des Messeparkplatzes: ade. Juchu!
Zwei Tage später kam die Ernüchterung. Wieder das Angstszenario, die horroreinflößende Meldung im Artikel „Wo wollen wir wohnen?“ vom 27.07., Zitat: „Nach den Berechnungen des Instituts für Wohnwesen, Immobilienwirtschaft, Stadt- und Regionalplanung (InWis) fehlen in den nächsten 10 bis 15 Jahren in Essen 16.000 Wohnungen.“
Hmm, ja was stimmt denn da nun, liebe WAZ? Einfach mal die Daten nehmen, die für den jeweiligen Artikel passen? Das nenne ich ja mal gründlich recherchierter Journalismus.
1.600 Einwohner oder 16.000 Wohnungen bis 2030? Das ist hier die Frage? Ich habe mir beide Artikel nochmal angesehen und selbst recherchiert: Um die unterschiedlichen Ergebnisse zu verstehen, muss man sich die Herangehensweise an das Zahlenmaterial anschauen, welches vom Amt für Statistik und vom InWis genutzt wird.
Das Amt für Statistik nimmt, wie auch andere Institute, die vorhandenen Daten der Bevölkerung dieser Stadt, wie z.B. Altersstruktur der Bevölkerung, Lebenserwartung und daraus zu erwartende Sterberate, Frauen im gebärfähigen Alter und daraus zu erwartende Geburtenrate oder auch der Zuwanderung und Abwanderungen, um eine Prognose oder wie das Amt selbst lieber sagt, eine „Vorausberechnung“ der Bevölkerungsentwicklung zu erstellen. Es greift dabei auf aktuelles, zeitnahes Zahlenmaterial zurück.
Argumentative Unterstützung für die eher maue Bevölkerungsentwicklung erhält das Essener Amt für Statistik vom unabhängigen Stadtplanung-Büro BKR aus Essen, welches schon im Jahr 2017 in seiner Denkschrift die Frage stellte: „Immer mehr Wohnbauflächen für eine wachsende Stadt Essen?“ www.bkr-essen.de/wp-content/uploads/2019/03/48_BKR_Essen_Denkschrift_Wachsende_Stadt_Essen1.pdf
In der Denkschrift des BKR wird unter Punkt 4. „Das Märchen fehlender Leerstände“ auch die Methode des InWis erläutert.
Die Zahlen des InWis sind irreführend und die Ergebnisse veraltet. Unter anderem basieren ihre Prognosen und Hochrechnungen auf den Zeitraum, in dem hohe Zuzüge in die Stadt strömten, welche fast ausschließlich auf Zuwanderung aus dem Ausland, z.B. durch die EU-Osterweiterung oder die Flüchtlinge zurückzuführen sind. Das waren Ausnahmesituationen. Seit März 2017 ist die Bevölkerung in Essen sogar rückläufig.
Die Landesstatistiker des IT NRW stellen selbst bei ihrer letzten optimistischen Prognose fest, dass ab dem Jahr 2032 für NRW ein Bevölkerungsrückgang einsetzt, der bis zum Ende des Berechnungshorizonts im Jahr 2060 anhält.
Dazu BKR für Essen: „Wenn der heutige Flüchtlingsboom zurückgeht, wird der boomende Wohnungsbau über kurz oder lang zu einem Leerstandsproblem führen – vor allem in Regionen mit Strukturproblemen. Häuser werden aber für eine längere Lebensdauer geplant als 10 Boomjahre – kann man der Wohnungswirtschaft ernsthaft einen zunehmenden Wohnungsbau auf Basis einer kurzfristigen, optimistischen Vorausberechnung empfehlen?“
Das bedeutet, dass das Hauptargument der P2-Baubefürworter*innen, dringend benötigten Wohnraum schaffen zu müssen, offiziell und jetzt auch amtlich wegfällt. Das Bauvorhaben ist mit einer Wohnungs-Notsituation nicht mehr zu begründen!
Eine Antwort dafür, weshalb das Zahlenmaterial des eigenen Essener Amtes seinen Weg nicht bei den politischen Entscheidungsträger*innen „findet“, ist im Artikel vom 25.07. auch nachzulesen: „Wenn die Stadt ihre ehrgeizigen Neubaupläne umsetzt, (...) besteht ein weiteres Wachstumspotenzial in Höhe von rund 5.000 Personen“(bis 2030). D.h. es wird hier also nicht für einen tatsächlichen Bedarf gebaut, der eine Wohnungs-Not lindern soll, sondern um ein „Wachstumspotential“ zu erreichen. Am Ende wird hier sogar am Bedarf der hier lebenden Menschen vorbeigebaut, wie von BKR im Jahr 2017 analysiert.
Fortsetzung s. nächster Eintrag.
Was haben die ganzen Statistiken von InWis, dem Institut für Wirtschaftsforschung in Köln, IT NRW bis hin zu der des Amtes für Statistik in Essen gemeinsam? In all diesen Statistiken werden weder ökologische, noch städtebauliche Bewertungen, noch individuelle Spezifika eine Stadt vorgenommen noch berücksichtigt. Das bedeutet:
Hitzerekorde und die daraus resultierenden Folgen für den Städtebau (hier nachzuschauen: www.tagesschau.de/multimedia/video/video-571927.html
) oder individuelle Besonderheiten der Stadt Essen, wie z.B. in hohem Maße fehlende KiTa-Plätze (fairer Weise sei gesagt: Die Politik arbeitet daran, besser ist es noch nicht), das extreme Nord-Süd-Sozialgefälle oder auch Leerstände in einer unattraktiven Innenstadt sind nicht im Fokus dieser „Wohnungs-Statistiken“. All diese Themen, die mit der Fragestellung „Wie wollen wir wohnen“ verbunden sind und die von der Politik auch in der Stadt-PLANUNG direkt beeinflusst werden, untersuchen die Statistiker, die eine Stadt als reinen Wohnungs-Wirtschaftsstandort beurteilen nicht!
Wachstumspotential-Ergebnisse, die perspektivisch auf eine reine Wohnungs-Wirtschaft ausgelegt sind und weitere Betonmeere in die Städte zu spülen verheißen, sollte man die Studien und Untersuchungen der Experten wie dem Climate Service Center Germany in Hamburg entgegengehalten. Dieses stellt aktuell bei seiner Vorhersage zur Entwicklung bei den Spitzenwerten der Hitzewellen fest: „Wenn man den regionalen Klimamodellen Glauben schenkt, dann können bspw. im Oberrheingraben zur Mitte des Jahrhunderts bis zu 44, 45 oder 46 Grad kommen. Ballungszentren seien besonders betroffen.“ (Zitat, WAZ 26.07.2019). Der Regionalverband Ruhr (RVR) empfiehlt: „Das Ruhrgebiet muss vom Grün her denken. Den angeblichen Widerspruch zwischen wirtschaftlicher Prosperität und Klimaschutz möchte der RVR auflösen und aufzeigen, dass sich diese beiden für unsere Zukunft im Ruhrgebiet wichtigsten Bereiche sogar gegenseitig bedingen anstatt auszuschließen. Kein Unternehmen wolle heute noch in einer Betonwüste arbeiten.“ (WAZ, 27.07.2019)
In ihrer Wohnumgebung wollen die Menschen eine Betonwüste erst recht nicht!
SPD Ratsherr und Vorsitzender des Planungsausschusses Thomas Rotter hat gar kein Verständnis dafür und kommentiert die Widerstände der Bürger*innen und Bezirksvertretungen gegen die ausgewählten 28 Bauflächen im Rahmen des Bürgerforums „Wo wollen wir wohnen“ im o.g. WAZ Artikel lapidar so: „Immer nur nein sagen - damit kommen wir nicht weiter.“ (Eine Analyse dieses „Bürgeforums“ spare ich mir an dieser Stelle, es sei nur am Rande bemerkt, dass die Bürger*innen, welche die Bau-Flächen auswählen sollten, von den Flächen keine tiefergehende Kenntnis hatten und selbst auch nicht dort wohnen.)
Thomas Rotter möchte als Vorsitzender des Planungsausschusses der Stadt Essen u.a. mit einem solche unschlagbar sachkundigen Argument „Immer nur nein sagen – damit kommen wir nicht weiter“, u.a. an so einem Bauvorhaben auf dem Messeparkplatz „festhalten“ (WAZ vom 17.07.2019) ? Ein Umdenken, wie auch bei den 10 anderen bereits durchgeführten Bauvorhaben der letzten 10 Jahre in Rüttenscheid kommt für ihn nicht in Frage, trotz der Widerstände, Argumente (unter www.openpetition.de/rettetruettenscheid), Zeichen der Zeit? Da kann ich nur mal Thomas Rotter selbst zitieren: „Immer nur nein sagen, Herr Rotter, zu den statistischen Bevölkerungsentwicklungs-Ergebnissen der eigenen Verwaltung, zu Anliegen der Bürger*innen, zu Gegenargumenten mit recherchierten Fakten, zu den (Klima-)Zeichen der Zeit und zu Stadt-PLANUNG an sich – damit kommen wir nicht weiter!“
In diesem Sinne: immer schön nein sagen!
Estelle
P.S.: Ich empfehle eine Emailaktion an Herrn Rotter (gerne weitersagen!) noch vor der nächsten Planungsausschusssitzung im September unter thomas.rotter@spd-essen.de mit dem 3Zeiler:
Sehr geehrter Herr Rotter,
Bezug nehmend auf die Fragestellung und den WAZ Artikel vom 27.07.2019 „Wo wollen wir wohnen?“ teile ich Ihnen mit: Bestimmt nicht in dem geplanten Bauvorhaben auf dem Messeparkplatz P2! Ich bin gegen dieses Bauvorhaben und begründe meine Ablehnung mit dem sachkundigen Argument: „Immer nur nein (zum Bürger) sagen – damit kommen wir nicht weiter!“ Weitere Gründe finden Sie unter: www.tagesschau.de/multimedia/video/video-571927.html
Mit freundlichen Grüßen
und den gesamten Ausschuss, samt Opposition, mit in cc zu nehmen: barbara.soloch@spd-essen.de, daniel.behmenburg@googlemail.com; paul.coenen@spd-essen.de; peter.dinkelmann@spd-essen.de; jens.groene@spd-essen.de; martin.schlauch@spd-essen.de; kipphardtguntmar@aol.com; post@ubeul.de; kladiek@gmail.com; hans-peter.huch@gmx.de; uwe.kutzner@innogy.com; peter-lotz@gmx.de; christoph.kerscht@gruene-essen.de; hiltrud.schmutzler-jaeger@gruene-essen.de
- alles Adressen, die im Internet öffentlich sind.
nach dem Bericht aus der Zeitung zu den getauschten Grundstücken zwischen Messe und Hopf-Gruppe, habe ich heute an die entsprechenden Befürworter-Fraktionen eine Anfrage zugemailt.
Diese füge ich Euch hiermit unten zur Info bei.
Hitzige Grüße von Estelle
Sehr geehrter Herr SPD-Fraktionsvorsitzender Vogel,
sehr geehrter Herr CDU-Fraktionsvorsitzender Uhlenbruch,
sehr geehrter Herr FDP-Fraktionsvorsitzender Schöneweiß,
sehr geehrter Herr Hemsteeg (EBB),
am 17.07.2019 war der Presse zu entnehmen, dass die städtische Gesellschaft MESSE ESSEN der Hopf-Gruppe durch Grundstückstausche das Bauvorhaben auf dem Messeparkplatz P2 ermöglicht. Wie dem Artikel zu entnehmen war, stehen die aktuellen, politischen Entscheidungsträger*innen Zitat „hinter dem Bauvorhaben“ - entgegen der am 24.05.2018 geschlossen geäußerten Bedenken - auch ihrer eigenen Parteikolleg*innen - der zuständigen Bezirksvertretung II (ris.essen.de/vorgang/?__=UGhVM0hpd2NXNFdFcExjZUnUOIxYTgFBi5LkywTq_CE).
Auch die FDP und die EBB haben sich, wie anschließend in der Presse zu entnehmen war, deutlich für die Bebauung auf dem Messeparkplatz P2 ausgesprochen.
Ich gehe davon aus, dass Sie sich vor dieser eindeutigen und folgenschweren Fürsprache intensiv mit der Materie/der P2-Bebauung und den Folgen für die hier lebenden Menschen und den Stadtteil befasst haben. Ich bitte Sie daher, Ihr fundiertes Know-How mit den Bürger*innen zu teilen und drei Fragen zur Thematik zu beantworten:
1. Im Stadtteil Rüttenscheid werden/wurden in den letzten 10 Jahren 10 Großwohnbauprojekte realisiert. (Zur Erinnerung: Baumstr., ehem. Fabbrica Italiana Gelände, Rüttenscheider Höfe, ehem. Holz Conrad Gelände, 2 Projekte in der Veronikastr., Rü-Bogen, Spedition Paas (folgt), Henri-Dunant-Str. sowie Köndgenstr.). Von den 50 bestehenden Essener Stadtteilen ist mir kein weiterer bekannt, in welchem, in dem selben Zeitraum und in dem Ausmaß, eine solche Großwohnbauprojektdichte stattfindet/-gefunden hat - noch in Zukunft geplant ist. Meiner erste Frage an Sie lautet daher:
Wie erklären Sie den Bürgerinnen und Bürgern der anderen 49 Stadtteile diese einseitige Ungleichgewichtung und Konzentration auf den einen einzigen Stadtteil Rüttenscheid?
2. Die massenhafte Bebauung in Rüttenscheid geht, wie aus der Presse zu entnehmen ist, mit entsprechenden Veränderungen in dem Stadtteil einher. Die geplante Bebauung auf dem Messeparkplatz P2 birgt zusätzlich noch einschneidende Nachteile für den Stadtteil Rüttenscheid und die hier lebenden Menschen. Die 9 Begründungspunkte der Nachteile für die Menschen/den Stadtteil finden Sie (mit entsprechenden Quellenangaben) unter www.openpetition.de/RettetRuettenscheid. Die Petition wurde, wie Sie gewiss u.a. der Presse entnommen haben, noch im März 2019 an OB Kufen übergeben.
Meine zweite Frage lautet:
Nach Ihrer aktuellen Fürsprache für das Bauvorhaben auf dem Messeparkplatz P2, bitte ich Sie, im Namen von www.openpetition.de/RettetRuettenscheid, welche von 876 Petent*innen unterzeichnet wurde, mir/uns mitzuteilen, wie Sie bzw. Ihre Fraktion die in der Petition begründeten 9 Nachteile des Bauvorhabens für die hier lebenden Menschen und den Stadtteil Rüttenscheid für die Zukunft zu lösen gedenken?
Bei Ihren Lösungsvorschlägen zu den 9 Begründungspunkten der Petition bitte ich Sie zudem, die Ergebnisse des Klimaatlas Essen (aus dem Jahre 2002) mit zu berücksichtigen (s. Ausschnitt Anlage) und zu erläutern, wie Sie dieses offensichtlich eklatante Defizit auszugleichen gedenken.
3. Der Tagesthemenbeitrag vom 23.07.2019 von Jenni Rieger widmet sich der Frage: „Hitzerekorde: Wie können Städte lebenswert bleiben?“ zu finden unter www.tagesschau.de/multimedia/video/video-571927.html. In den 3Minuten40 sind Fakten zu dichter Bebauung einfach verständlich erläutert, daraus resultierende Problemstellungen der Städteplanung sowie Lösungsvorschläge zu entnehmen.
10 Großwohnbauprojekte wurden in den letzten 10 Jahren in einem der bereits am dichtesten besiedelten Stadtteile umgesetzt, gestartet oder stehen kurz davor realisiert zu werden. Nicht ein einziges Mal wurde sich bei der Planung und Entwicklung der entsprechenden Flächen für eine klimaangepasste Nutzung für den Stadtteil und alle hier lebenden Menschen entschieden. Meine dritte und letzte Frage an Sie lautet daher:
Wie gedenken Sie den Stadtteil Rüttenscheid nach dieser Dekade der Baurekorde und Betonflut für die sommerlichen Hitzerekorde zu wappnen und für die Zukunft lebenswert zu gestalten?
Diese Anfrage geht an die „P2-Bebauungs-Befürworter-Fraktionen“ CDU, SPD, FDP sowie die EBB-Gruppe und ist jeder Zeit inkl. Antworten nachzulesen unter www.openpetition.de/RettetRuettenscheid.