Bildung

Aufruf für ein freies Geistesleben an Waldorfschulen

Petent/in nicht öffentlich
Petition richtet sich an
Die freien Waldorfschulen

2.482 Unterschriften

Der Petition wurde nicht entsprochen

2.482 Unterschriften

Der Petition wurde nicht entsprochen

  1. Gestartet 2021
  2. Sammlung beendet
  3. Eingereicht am 03.04.2021
  4. Dialog
  5. Beendet

Neuigkeiten

27.05.2021, 20:42

Paderborn, 27.05.2021. Wir haben eine kleine Änderung an den 7 Fragen vorgenommen. Die abgeänderte Version finden sie hier:

Sehr geehrte Mitglieder des Vorstandes des Bundes der Freien Waldorfschulen,

Wir würden gerne ein paar Fragen an sie richten, da es durch ihre Stellungnahme vom 05.05.2021 möglicherweise zu Missverständnissen gekommen ist.

Unsere Petition für ein freies Geistesleben wurde von 2482 ehemaligen und aktuellen Waldorfeltern Lehrern und Schülern unterzeichnet und wir fühlen uns verantwortlich sie erneut zur Beantwortung ungeklärter Fragen aufzufordern.

Unserer Ansicht nach ist es elementar, seinen Standpunkt auf eine differenzierte Art und Weise auszudrücken und deswegen würden wir Ihnen gerne die Möglichkeit geben, dies zu tun.

1. Was werden sie tun, um der Spaltung innerhalb der Waldorfschulen vorzubeugen?

2. Welche Standpunkte bezüglich der Covid-19-Krise sind Ihrer Ansicht nach zulässig und wer bestimmt dies auf welcher Grundlage?

3. Dürfen an Waldorfschulen die von der Regierung eingeführten Maßnahmen offen diskutiert werden? Dürfen die Regeln bezüglich der Verhältnismäßigkeit hinterfragt werden?

4. Sind in ihren Augen alle den Maßnahmen gegenüber kritisch eingestellten Menschen “Coronaleugner” oder potenzielle “Maßnahmenverweigerer”?

5. Wie definieren sie den Begriff ‘Verschwörungstheorie’? Machen sie einen Unterschied zwischen den Vermutungen, die dem NSU-Skandal oder der NSA-Überwachungsaffäre vorausgingen und sich bewahrheitet haben und antisemitischen Theorien wie der “jüdischen Weltverschwörung”? Ist es in ihren Augen zielführend, jede Hypothese, die der Regierung oder den Geheimdiensten Rechtsbrüche unterstellt, als Verschwörungstheorie zu bezeichnen?

6. Was hat sie dazu veranlasst, den Wortlaut ihrer Pressemitteilung vom 05.05.2021 zu ändern? Am 05.05.2021 hieß es im Wortlaut: „Coronaleugner und Maßnahmenverweigerer haben keinen Platz an unseren Schulen.”

Am 10.05. wurde die Pressemitteilung nachträglich geändert zu „Coronaleugnung und Maßnahmenverweigerung haben keinen Platz …” Warum datieren sie diese nachträgliche Änderung fälschlicherweise auf den 05.05.2021?

7. Der baden-württembergische Antisemitismusbeauftragte Michael Blume schrieb am 01. Mai 2021 in einem Beitrag auf SWR Aktuell, dass er sich wünscht, die Waldorfschulen würden „taffer“ und „ohne Rücksichtnahme“ gegen sogenannte “Verschwörungsleute” vorgehen. Sie schrieben am 04.05. auf ihrer Website, dass sie diesen Beitrag als “wohltuend konstruktiv” empfinden. Bitte erläutern Sie, wie sie sich ein Vorgehen ohne Rücksichtnahme im Detail vorstellen?

Wir freuen uns auf ihre Antwort und stehen jederzeit für ein konstruktives Gespräch zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen

Jonathan Ario, Helena Ario, Agnes Strauß, Jakob Dorn


24.05.2021, 12:03

Sehr geehrte Unterstützerinnen und Unterstützter,

die Stellungnahme des Bundes der Freien Waldorfschulen vom 05.05.2021 geschah in einem engen zeitlichen Zusammenhang mit unserer Stellungnahme, sodass wir uns entschieden haben dem Vorstand des Bundes der Freien Waldorfschulen insgesamt 7 Fragen zu stellen. Wir werden sie zeitnah informieren, ob unsere Fragen beantwortet wurden.

Unsere Nachricht an den Vorstand des Bundes der Freien Waldorfschulen:

Sehr geehrte Mitglieder des Vorstandes des Bundes der Freien Waldorfschulen,

Wir würden gerne ein paar Fragen an sie richten, da es durch ihre Stellungnahme vom 05.05.2021 möglicherweise zu Missverständnissen gekommen ist.
Unsere Petition für ein freies Geistesleben wurde von 2482 ehemaligen und aktuellen Waldorfeltern Lehrern und Schülern unterzeichnet und wir fühlen uns verantwortlich sie erneut zur Beantwortung ungeklärter Fragen aufzufordern.

Unserer Ansicht nach ist es elementar, seinen Standpunkt auf eine differenzierte Art und Weise auszudrücken und deswegen würden wir Ihnen gerne die Möglichkeit geben, dies zu tun.

1. Was werden sie tun, um der Spaltung innerhalb der Waldorfschulen vorzubeugen?

2. Welche Standpunkte bezüglich der Covid-19-Krise sind Ihrer Ansicht nach zulässig und wer bestimmt dies auf welcher Grundlage?

3. Dürfen an Waldorfschulen die von der Regierung eingeführten Maßnahmen offen diskutiert werden? Dürfen die Regeln bezüglich der Verhältnismäßigkeit hinterfragt werden?

4. Sind in ihren Augen alle den Maßnahmen gegenüber kritisch eingestellten Menschen “Coronaleugner” oder potenzielle “Maßnahmenverweigerer”? Sehen sie in der Verwendung des Wortes ‘Leugner’ eine problematische Assoziation zu dem Begriff ‘Holocaustleugner’ und ist Ihrer Meinung nach ein solcher Vergleich notwendig und ist es überhaupt anständig, einen solchen Vergleich zu ziehen?

5. Wie definieren sie den Begriff ‘Verschwörungstheorie’? Machen sie einen Unterschied zwischen den Vermutungen, die dem NSU-Skandal oder der NSA-Überwachungsaffäre vorausgingen und sich bewahrheitet haben und antisemitischen Theorien wie der “jüdischen Weltverschwörung”?
Ist es in ihren Augen zielführend, jede Hypothese, die der Regierung oder den Geheimdiensten Rechtsbrüche unterstellt, als Verschwörungstheorie zu bezeichnen?

6. Was hat sie dazu veranlasst, den Wortlaut ihrer Pressemitteilung vom 05.05.2021 zu ändern?
Am 05.05 hieß es im Wortlaut: „Coronaleugner und Maßnahmenverweigerer haben keinen Platz an unseren Schulen.”
Am 10.05. wurde die Pressemitteilung nachträglich geändert zu „Coronaleugnung und Maßnahmenverweigerung haben keinen Platz ...“ Warum datieren sie diese nachträgliche Änderung fälschlicherweise auf den 05.05.2021?

7. Der baden-württembergische Antisemitismusbeauftragte Michael Blume schrieb am 01. Mai 2021 in einem Beitrag auf SWR Aktuell, dass er sich wünscht, die Waldorfschulen würden "taffer" und "ohne Rücksichtnahme" gegen sogenannte “Verschwörungsleute” vorgehen. Sie schrieben am 04.05. auf ihrer Website, dass sie diesen Beitrag als “wohltuend konstruktiv” empfinden.
Bitte erläutern Sie, wie sie sich ein Vorgehen ohne Rücksichtnahme im Detail vorstellen?

Wir freuen uns auf ihre Antwort und stehen jederzeit für ein konstruktives Gespräch zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen

Jonathan Ario, Helena Ario, Agnes Strauß und Jakob Dorn



04.05.2021, 12:34

Sehr geehrte Unterzeichnerinnen und Unterzeichner,

wir kontaktieren sie bezüglich der Petition: ‘Aufruf für ein freies Geistesleben’.

Die Petition wurde am 03.04.2021 an den Bund der Freien Waldorfschulen überreicht und bis heute steht eine Stellungnahme des Bundes aus.

In der römischen Rechtssprechung gilt der Grundsatz: “Audiatur et altera pars”, das bedeutet, jeder hat das Anrecht gehört zu werden, bevor der Richter sein Urteil fällen darf. Dieser Grundsatz gilt auch im alltäglichen Leben, ein Mensch mit einem starken Sinn für Integrität hört sich alle beteiligten Seiten an und fällt erst dann sein Urteil.

Wir sind enttäuscht, dass der Bund der Freien Waldorfschulen unser Anliegen für so unwichtig hält, dass sie es für nicht notwendig halten, darauf zu reagieren.

Auf der anderen Seite hatte der “Bund der Freien Waldorfschulen“ eine andere Petition ehemaliger Schüler bundesweit an alle Schulen gesandt.

Wir halten das einseitige Eingehen auf die Bedürfnisse und Wünsche von Schülern, Eltern und Lehrer für falsch und vertreten den Ansatz von Marshall B. Rosenberg, dass die Bedürfnisse eines jeden Menschen gehört werden sollten und wir hatten gehofft, dass der Bund der Freien Waldorfschulen sich daran ein Vorbild nimmt.

Nichtsdestotrotz war es nie unser alleiniges Ziel, Forderungen an den Bund heranzutragen, eine Veränderung kann einzig und alleine dann entstehen, wenn jeder Einzelne mit gutem Vorbild voranschreitet und Verantwortung übernimmt für sich selbst, seine Familie und für die gesamte Gesellschaft.

In diesem Sinne ist der Aufruf für ein freies Geistesleben und eine offene Debattenkultur ein Aufruf an jeden einzelnen Menschen, selbst Verantwortung zu übernehmen und sich für einen konstruktiven Dialog mit Andersdenkenden einzusetzen.

Verantwortung zu übernehmen ist eines der wichtigsten Prinzipien, das wir in der Waldorfschule lernen durften.

“Die eigene Philosophie lässt sich nicht am besten in Worten ausdrücken; sie zeigt sich in den Entscheidungen, die man trifft. Wenn ich aufhöre, über die Bedeutung dessen nachzudenken, was ich gelernt habe, gibt es vieles, an das ich fest glaube, und vieles, bei dem ich mir unsicher bin. Auf lange Sicht formen wir unser Leben und wir formen uns selbst. Der Prozess endet nie, bis wir sterben. Und die Entscheidungen, die wir treffen, sind letztlich unsere eigene Verantwortung.“ (Eleanor Roosevelt).

Wir haben in den vergangenen Monaten zahlreiche Gespräche mit Befürwortern und Gegner der Maßnahmen geführt und sind nach jedem Gespräch mit dem Gefühl herausgegangen, dass wir mehr Gemeinsamkeiten haben, als Unterschiede.

Letztendlich sind wir alle Menschen und wir sollten sehr vorsichtig sein, wenn Menschen aufgrund ihrer religiösen und politischen Überzeugungen in Kategorien von Gut und Böse eingeteilt werden.

Wie sagte schon der russische Literaturnobelpreisträger Aleksandr Solzhenitsyn:

„Die Linie, die Gut und Böse trennt, verläuft nicht durch Staaten, nicht zwischen Klassen und auch nicht zwischen politischen Parteien – sondern mitten durch jedes menschliche Herz“.

Abschließend wollten wir uns noch bei Ihnen Bedanken für die Unterstützung und die vielen inspirierenden Kommentare auf der Petitionsseite. Wenn sie noch etwas hinzufügen möchten, können sie uns gerne über unsere Website kontaktieren oder dort einen Kommentar hinterlassen.

freiesgeisteslebenaufruf.wordpress.com/

Auf unserer Website finden sie auch unseren neusten Text den “Offener Brief für mehr Menschlichkeit in der Corona-Krise.“ Der Brief kann auch als PDF heruntergeladen werden.

freiesgeisteslebenaufruf.wordpress.com/offener-brief-fur-mehr-menschlichkeit/

Des Weiteren würden wir sie gerne auf das neue Magazin “Der Auf-merker” hinweisen.

„Eine Menschen-verbindungsplattform – im schönsten Falle …“

Mit dem Auf-Merker – Magazin für wache Menschen wollen die Herausgeber einen Beitrag leisten zur Freiheit im Geistesleben in diesen herausfordernden Zeiten.

Unter dem folgenden Link findet man die Möglichkeit, das Magazin mit vielen interessante, hilfreichen und kritischen Beiträgen als PDF herunterzuladen.

www.anthro.berlin/auf-merker/

Einen wichtigen Beitrag für das freie Geistesleben leistet unsere Ansicht nach auch der Telegramm-Kanal und die Website von Antje Bek.

t.me/Waldorfpaedagogen

www.antje-bek.de/

Wir wünschen ihnen alles Gute für die Zukunft! Bleiben wir aufrecht in unserer Haltung, wachsam im Geist und friedvoll im Herzen.

Mit herzlichen Grüßen

Jonathan Ario, Helena Ario, Jakob Dorn, Andreas Heim und Agnes Strauß


07.04.2021, 16:17

Dokument anzeigen

Ein Brief an die Schulleitungen und Kollegien der Waldorfschulen bundesweit.

Das Ziel ist es, diesen Brief auszudrucken und an so viele Schulen wie möglich zu schicken und zwar via Post.

Wenn sie die Menschlichkeit in der Corona-Krise fördern möchten, dann unterschreiben sie jetzt den offenen Brief und schicke sie ihn via Post an ihre lokale Schule.

Bitte teilen sie den Brief, der hier als PDF-Datei zu finden ist, in ihrem Freundes- und Bekanntenkreis!

Den offenen Brief finden sie auch auf unserer Website:
freiesgeisteslebenaufruf.wordpress.com/blog-2/



02.04.2021, 20:26

Sehr geehrte Unterzeichner,

ich hoffe, es geht ihnen trotz dieser stürmischen Zeit gut.

Ich kontaktiere sie bezüglich der Übergabe des Aufrufs: 'Für ein freies Geistesleben an Waldorfschulen’.

Die Petition wurde am Dienstag, dem 30.03.2021 postalisch an den 'Bund der Freien Waldorfschulen' übergeben, mit der Aufforderung, die in der Petition genannten Punkte umzusetzen oder zumindest Stellung zu beziehen.

Wir sind nach wie vor überwältigt von der Resonanz, den der Aufruf hervorgerufen hat, wir haben sogar einen Brief mit manuell gesammelten Unterschriften erhalten, viele Grüße und ein großes Dankeschön gehen dafür an einen lieben Menschen aus Berlin.

Wir sind längst nicht mehr alleine mit unserer Forderung nach einer offenen und fairen Debattenkultur, in der Wochenzeitung 'Der Freitag' erschien kürzlich ein 'Manifest für die offene Gesellschaft', in welchem von namhaften Intellektuellen ein ruhiger und angstfreier Austausch zur Corona-Thematik gefordert wird. [1]

Die Autoren kommen nicht umhin, die unsäglichen Etikette: ‘Verschwörungsfanatiker’, ‘Extremisten’ und ‘Demokratiefeinde’ zu verwenden, ohne diese zu definieren oder zu reflektieren, ganz zu schweigen von differenzieren.

Der Philosoph und Professor der Princeton University Walter Kaufmann schreibt in "The Faith of a Heretic", dass Labels nicht das selbstständige Denken ersetzen können:

"Das vielleicht beste Beispiel für den allgemeinen Mangel an hohen Standards in Fragen der Ehrlichkeit ist unsere Tendenz, in Etiketten zu denken … diese Etiketten haben einige Verwendungen, die vollkommen legitim sind, aber häufig fungieren sie als Hilfsmittel für Gedankenlosigkeit und erlauben es den Menschen, den Anschein zu erwecken, zu denken, wenn sie nur reden."[2]

Nichtsdestotrotz spiegelt sich in dem Aufruf die Sorge vor Konformitätsdruck, Schwarz-Weiß-Denken und Lagerbildung wider und ich denke, wir können uns dem abschließenden Satz des Manifests anschließen:

"Tauschen wir uns besonnen, in Ruhe, ohne Angst, mit Sinn für die Zwischentöne und ohne vorschnelle Schuldzuweisungen aus, auf der Basis eines Zusammenlebens in Freiheit und einer von uns allen geteilten Diskussions- und Streitkultur: hart in der Sache, aber moderat im Ton (fortiter in re, suaviter in modo). Für die offene und freie Gesellschaft."

In diesem Sinne sind wir uns sicher, dass die Samen des freien Geisteslebens, welche schon vor über 100 Jahren von Rudolf Steiner gesät wurden, auf fruchtbaren Boden fallen und in Zukunft in neuer Pracht aufblühen werden.

Wenn sie den Aufruf unterstützen wollen, leiten sie diese Mail an Freunde und Bekannte weiter. Neuigkeiten finden sie wie immer auf unserer Website.

freiesgeisteslebenaufruf.wordpress.com/

Wir wünschen ihnen wunderschöne Osterfeiertage, bleiben sie fröhlich und zuversichtlich!
Mit herzlichen Grüßen

Jonathan Ario

1: www.freitag.de/autoren/der-freitag/fuer-die-offene-gesellschaft-1
2: Walter Kaufmann: "The Faith of a Heretic"(1959), S.27


03.03.2021, 17:36

Liebe Unterstützerinnen und Unterstützer,

in der anthroposophischen Zeitschrift "Themen der Zeit" ist ein Beitrag von uns erschienen mit dem Titel: "Zwei Seiten einer Medaille?".

Den Artikel finden sie hier:
www.themen-der-zeit.de/zwei-seiten-einer-medaille/

Des Weiteren finden sie hier eine sehr lesenswerte Stellungnahme einer Waldorflehrerin bezüglich dem "offenen Brief gegen Verschwörungsmythen":

freiesgeisteslebenaufruf.wordpress.com/blog-2/

Mit freundlichen Grüßen,

Jonathan Ario




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