Region: Wuppertal
Bildung

Keine Schließung der "Kirchlichen Hochschule Wuppertal"!

Petition richtet sich an
Synode der Evangelischen Kirche im Rheinland - z. Hd. Herrn Präses Dr. Thorsten Latzel
2.689 Unterstützende
77% erreicht 3.500 für Sammelziel
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  1. Gestartet 29.05.2024
  2. Sammlung noch > 8 Wochen
  3. Einreichung
  4. Dialog mit Empfänger
  5. Entscheidung

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Der Evangelischen Kirche im Rheinland (EKiR) ist die „Kirchliche Hochschule Wuppertal“ (KiHo) zu teuer. Auf einer digitalen Sondersynode vom 6. bis 11. Juni 2024 sollen die Synodalen beschließen, ob und wie es mit der „Kirchlichen Hochschule Wuppertal“ weitergehen soll. Die Schließung der letzten großen und freien Evangelischen Kirchlichen Hochschule in Deutschland wäre (1.) ein großer Verlust für die Evangelische Kirche im Rheinland (EKiR), die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD), die Hochschullandschaft NRW und (2.) ein fatales öffentliches Statement gegen die Relevanz von Theologie und Kirche in und für unsere freiheitliche Gesellschaft.
Wir rufen die Synodalen der EKiR dazu auf, im Juni auf der Sondersynode für den Erhalt der "Kirchlichen Hochschule Wuppertal" zu stimmen.
Wir rufen die Synode dazu auf, in einem konzertierten Prozess zukunftsfähige Konzepte zu erarbeiten, die die Arbeit der KiHo als freie Hochschule auf einem analog hohen qualitativen Niveau wie bisher dauerhaft gewährleisten.
 
Die Unterschriften dieser online-Petition sollen der Synode der Evangelischen Kirche im Rheinland durch deren Präses, Herrn Dr. Thorsten Latzel, übergeben werden.

Begründung

Bei der Frage nach der Zukunft der Kirchlichen Hochschule darf es nicht nur um finanzielle Fragen gehen. Die Entscheidung impliziert konstitutive kirchenpolitische und theologische Prioritäten: Am 31. Mai 2024 feiert die KiHo zusammen mit dem Kirchenkreis Wuppertal den 90. Geburtstag der „Barmer Theologischen Erklärung“ an der KiHo und in der Gemarker Kirche in Barmen. In dieser Kirche hat die Synode der Bekennenden Kirche 1934 im Widerstand zu den Nationalsozialisten die „Barmer Theologische Erklärung“ beschlossen. Als Folge wurde 1935 unter größten finanziellen Anstrengungen die „Kirchliche Hochschule Wuppertal“ gegründet. Man wollte um jeden Preis eine inhaltlich freie Hochschule. Zeitgleich wurde damals an der Universität Bonn Karl Barth der Lehrstuhl entzogen, da seine Theologie bei den Nazis in Ungnade gefallen war. An einer Kirchlichen Hochschule wollte die Bekennende Kirche ohne staatliche Vorgaben die Pfarrer (damals noch alleine Männer!) frei ausbilden können. Schon 1937 wurde die KiHo verboten und musste in den Untergrund gehen. Dieses freiheitliche Erbe gibt die EKiR auf, sollte die KiHo als eigenständige Hochschule in Zukunft nicht mehr existieren. Es kann den Anschein haben, dass die Kirche die theologische Ausbildung ihrer eigenen PfarrerInnen nicht mehr ernst nimmt – welch eine Schwächung von Kirche in der Öffentlichkeit, zumal die Evangelische Kirche immer kleiner wird und an Plausibilität verliert. Passt das, die Barmer Theologische Erklärung feiern und gleichzeitig die Kirchliche Hochschule schließen? Welch ein fatales Signal in einer Zeit, in der theologische Fakultäten finanziell wie auch inhaltlich alles andere als gesichert sind. 1934 benannte die "Barmer Theologische Erklärung" in ihrer 5. These die Gefahr einer totalitären staatlichen Bevormundung der Kirche (und Gesellschaft) und erklärte die Notwendigkeit der theologischen Freiheit. Dafür stand damals eine freie Kirchliche Hochschule. Eine Schließung dieser Hochschule wäre auch ein immenser Verlust angesichts der immer mehr an Einfluss gewinnenden rechtspopulistischen Strömungen und Parteien. Diese wollen bekanntermaßen unsere freiheitlich-demokratische und plural-multireligiöse Gesellschaft beschneiden und damit auch eine freie Theologie einschränken. Wenn heute nicht die finanziellen Mittel für eine freie kirchliche Hochschule aufgebracht werden, könnte sich die Schließung der Kirchlichen Hochschule Wuppertal als historischer Fehler – auch für unsere Demokratie – erweisen. Wenn es der EKiR auch finanziell schwerfällt: Um der Freiheit von Theologie und Kirche (Gesellschaft) willen muss die Kirchliche Hochschule – als ein Projekt aller evangelischer Landeskirchen und der Evangelischen Kirche in Deutschland – erhalten bleiben.

Vielen Dank für Ihre Unterstützung, Dr. Andreas Obermann aus Wuppertal
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Neuigkeiten

  • Liebe Sympathisantinnen und Sympathisanten der "Kirchlichen Hochschule Wuppertal",
    fast eine Woche liegt nun die eindeutige Entscheidung der Sondersynode der EKiR zurück. Das beste und mutmachendste Ergebnis ist im Nachhinein, dass die sofortige Schließung der "Kirchlichen Hochschule Wuppertal" (KiHo) erst einmal abgewendet werden konnte!

    An dieser Stelle gebührt den Synodalen großer Dank!!

    Nun gilt es für alle Beteiligten der KiHo ein überzeugendes und - auch finanziell - tragfähiges Konzept eines Bildungscampus zu erarbeiten. Dabei wird es entscheidend sein, ob es gelingt, die KiHo als eine Hochschule zu sichern, die auf dem Niveau einer Fakultät mit Promotions- und Habilitationsrecht ein grundständiges Studium der Evangelischen Theologie... weiter

  • Liebe Sympathisantinnen und Sympathisanten der "Kirchlichen Hochschule Wuppertal",
    fast eine Woche liegt nun die eindeutige Entscheidung der Sondersynode der EKiR zurück. Das beste und mutmachendste Ergebnis ist im Nachhinein, dass die sofortige Schließung der "Kirchlichen Hochschule Wuppertal" (KiHo) erst einmal abgewendet werden konnte!

    An dieser Stelle gebührt den Synodalen großer Dank!!

    Nun gilt es für alle Beteiligten der KiHo ein überzeugendes und - auch finanziell - tragfähiges Konzept eines Bildungscampus zu erarbeiten. Dabei wird es entscheidend sein, ob es gelingt, die KiHo als eine Hochschule zu sichern, die auf dem Niveau einer Fakultät mit Promotions- und Habilitationsrecht ein grundständiges Studium der Evangelischen Theologie... weiter

  • Liebe Teilnehmerinnen und Teilnehmer an der Petition „Keine Schließung der Kirchlichen Hochschule Wuppertal!“,
    heute Abend ging die Sondersynode der EKiR zu Ende und wir könne es m.E. zunächst als gemeinsamen Erfolg verbuchen, dass sicherlich auch durch den öffentlichen Druck der Petition die Synode nicht für die sofortige Schließung der Hochschule gestimmt hat. Vielen Dank für Ihr großes Engagement!!
    Die Synode hat sich nun für eine modifizierte Version der Option 4 entschieden. Sie hat den Auftrag an eine Steuerungsgruppe erteilt, die Einrichtung eines theologischen Bildungscampus in Wuppertal zu prüfen. Das Ergebnis der Steuerungsgruppe soll der Frühjahrssynode 2025 vorlegt werden (detailliertere Infos werden Sie bestimmt zeitnah auf der... weiter

Wenn in naher Zukunft die theologischen Fakultäten zur Disposition stehen werden: wie wollen wir dann gegenüber dem Staat deren Fortexistenz begründen, wenn wir selbst unsere eigenen Hochschulen geschlossen haben?

Noch kein CONTRA Argument.

Warum Menschen unterschreiben

Die beiden verbliebenen Kirchlichen Hochschulen in Wuppertal und Neuendettelsau bieten besondere Bedingungen für die akademische Ausbildung angehender Pfarrer*innen. Sie müssten in ihren Landeskirchen Vorreiter sein für neue Wege des Theologiestudiums.

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