2.801 Unterschriften
Petition richtet sich an: Synode der Evangelischen Kirche im Rheinland - z. Hd. Herrn Präses Dr. Thorsten Latzel
Der Evangelischen Kirche im Rheinland (EKiR) ist die „Kirchliche Hochschule Wuppertal“ (KiHo) zu teuer. Auf einer digitalen Sondersynode vom 6. bis 11. Juni 2024 sollen die Synodalen beschließen, ob und wie es mit der „Kirchlichen Hochschule Wuppertal“ weitergehen soll. Die Schließung der letzten großen und freien Evangelischen Kirchlichen Hochschule in Deutschland wäre (1.) ein großer Verlust für die Evangelische Kirche im Rheinland (EKiR), die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD), die Hochschullandschaft NRW und (2.) ein fatales öffentliches Statement gegen die Relevanz von Theologie und Kirche in und für unsere freiheitliche Gesellschaft.
Wir rufen die Synodalen der EKiR dazu auf, im Juni auf der Sondersynode für den Erhalt der "Kirchlichen Hochschule Wuppertal" zu stimmen.
Wir rufen die Synode dazu auf, in einem konzertierten Prozess zukunftsfähige Konzepte zu erarbeiten, die die Arbeit der KiHo als freie Hochschule auf einem analog hohen qualitativen Niveau wie bisher dauerhaft gewährleisten.
Die Unterschriften dieser online-Petition sollen der Synode der Evangelischen Kirche im Rheinland durch deren Präses, Herrn Dr. Thorsten Latzel, übergeben werden.
Begründung
Bei der Frage nach der Zukunft der Kirchlichen Hochschule darf es nicht nur um finanzielle Fragen gehen. Die Entscheidung impliziert konstitutive kirchenpolitische und theologische Prioritäten: Am 31. Mai 2024 feiert die KiHo zusammen mit dem Kirchenkreis Wuppertal den 90. Geburtstag der „Barmer Theologischen Erklärung“ an der KiHo und in der Gemarker Kirche in Barmen. In dieser Kirche hat die Synode der Bekennenden Kirche 1934 im Widerstand zu den Nationalsozialisten die „Barmer Theologische Erklärung“ beschlossen. Als Folge wurde 1935 unter größten finanziellen Anstrengungen die „Kirchliche Hochschule Wuppertal“ gegründet. Man wollte um jeden Preis eine inhaltlich freie Hochschule. Zeitgleich wurde damals an der Universität Bonn Karl Barth der Lehrstuhl entzogen, da seine Theologie bei den Nazis in Ungnade gefallen war. An einer Kirchlichen Hochschule wollte die Bekennende Kirche ohne staatliche Vorgaben die Pfarrer (damals noch alleine Männer!) frei ausbilden können. Schon 1937 wurde die KiHo verboten und musste in den Untergrund gehen. Dieses freiheitliche Erbe gibt die EKiR auf, sollte die KiHo als eigenständige Hochschule in Zukunft nicht mehr existieren. Es kann den Anschein haben, dass die Kirche die theologische Ausbildung ihrer eigenen PfarrerInnen nicht mehr ernst nimmt – welch eine Schwächung von Kirche in der Öffentlichkeit, zumal die Evangelische Kirche immer kleiner wird und an Plausibilität verliert. Passt das, die Barmer Theologische Erklärung feiern und gleichzeitig die Kirchliche Hochschule schließen? Welch ein fatales Signal in einer Zeit, in der theologische Fakultäten finanziell wie auch inhaltlich alles andere als gesichert sind. 1934 benannte die "Barmer Theologische Erklärung" in ihrer 5. These die Gefahr einer totalitären staatlichen Bevormundung der Kirche (und Gesellschaft) und erklärte die Notwendigkeit der theologischen Freiheit. Dafür stand damals eine freie Kirchliche Hochschule. Eine Schließung dieser Hochschule wäre auch ein immenser Verlust angesichts der immer mehr an Einfluss gewinnenden rechtspopulistischen Strömungen und Parteien. Diese wollen bekanntermaßen unsere freiheitlich-demokratische und plural-multireligiöse Gesellschaft beschneiden und damit auch eine freie Theologie einschränken. Wenn heute nicht die finanziellen Mittel für eine freie kirchliche Hochschule aufgebracht werden, könnte sich die Schließung der Kirchlichen Hochschule Wuppertal als historischer Fehler – auch für unsere Demokratie – erweisen. Wenn es der EKiR auch finanziell schwerfällt: Um der Freiheit von Theologie und Kirche (Gesellschaft) willen muss die Kirchliche Hochschule – als ein Projekt aller evangelischer Landeskirchen und der Evangelischen Kirche in Deutschland – erhalten bleiben.
Link zur Petition
Abrisszettel mit QR Code
herunterladen (PDF)Angaben zur Petition
Petition gestartet:
29.05.2024
Petition endet:
14.02.2025
Region:
Wuppertal
Kategorie:
Bildung
Übersetzen Sie jetzt diese Petition
Neue SprachversionNeuigkeiten
-
Liebe Unterzeichnerinnen und Unterzeichner der Petition „Keine Schließung der Kirchlichen Hochschule Wuppertal“,
die Landessynode der Evangelischen Kirche im Rheinland erteilte bekanntermaßen im Juni 2024 einen Prüfauftrag, ob die Kirchliche Hochschule Wuppertal in Zukunft zu einem "Theologischen Bildungscampus" um- bzw. ausgebaut werden kann. Auf der ordentlichen Landessynode im Januar 2025 sollen unterschiedliche Modelle, durch eine Steuerungsgruppe evaluiert und eingebracht, diskutiert und entschieden werden. Ein wichtiger Punkt ist dabei die wirtschaftlich angespannte Situation. Die z.Zt. noch mitfinanzierende EKD und die Westfälische Kirche wollen sich sukzessive aus der Finanzierung der Kirchlichen Hochschule Wuppertal zurückziehen.... weiter -
Exposé zum "Bildungscampus Heiliger Berg Wuppertal"
am 13.10.2024Liebe Unterzeichnerinnen und Unterzeichner der Petition „Keine Schließung der Kirchlichen Hochschule Wuppertal“,
die Landessynode der Evangelischen Kirche im Rheinland erteilte bekanntermaßen im Juni 2024 einen Prüfauftrag, ob die Kirchliche Hochschule Wuppertal in Zukunft zu einem "Theologischen Bildungscampus" um- bzw. ausgebaut werden kann. Auf der ordentlichen Landessynode im Januar 2025 sollen unterschiedliche Modelle, durch eine Steuerungsgruppe evaluiert und eingebracht, diskutiert und entschieden werden. Ein wichtiger Punkt ist dabei die wirtschaftlich angespannte Situation. Die z.Zt. noch mitfinanzierende EKD und die Westfälische Kirche wollen sich sukzessive aus der Finanzierung der Kirchlichen Hochschule Wuppertal zurückziehen.... weiter -
Liebe Unterzeichnerinnen und Unterzeichner der Petition "Keine Schließung der Kirchlichen Hochschule Wuppertal",
nach längerer "Sendepause" möchte ich Sie hiermit informieren, dass es mittlerweile in Wuppertal ein Bündnis für die KiHo gibt, das einen Vorschlag für einen Bildungscampus vorzulegen beabsichtigt vor dem Hintergrund des Prüfauftrages der Sondersynode der Ev. Kirche im Rheinland aus dem Juni 2024. Ich hoffe, bald diesbezüglich Neuigkeiten in die Runde senden zu können.
Schon heute darf ich Ihnen ein Grußwort von Kirchenpräsidentin Pfarrerin Dorothee Wüst zusenden, das sie im Namen der Pfälzischen Kirche anlässlich des Europäischen Kongresses für Theologie mit dem Titel „Theologie der Zukunft“ in Heidelberg (8.-11. September 2024)... weiter
Debatte
Wenn in naher Zukunft die theologischen Fakultäten zur Disposition stehen werden: wie wollen wir dann gegenüber dem Staat deren Fortexistenz begründen, wenn wir selbst unsere eigenen Hochschulen geschlossen haben?
Noch kein CONTRA Argument.
Warum Menschen unterschreiben
Ich bin Religionslehrerin, kenne die KiHo schon aus Studientagen und wünsche mir eine Ausbildung für Pfarrer, die nicht nur an Universitäten nicht stattfindet.
Bildung muß erhalten bleiben
Weil wir solche Orte und Studienschwerpunkt brauchen um Studenten zu stärken und ihnen eine Lebensstationen und einen guten Start ins Leben zu ermöglichen.
Eine bedeutende Hochschule,
Ein bedeutender Ort.
die Ausbildung von Pfarrer*innen ist wichtig und die gemeinsame Ausbildung der Kirchliche Hochschule und der staatlichen Studiengänge ist wichtig für die Vielfalt und Breite der Ausbildung.
Werkzeuge für die Verbreitung der Petition.
Sie haben eine eigene Webseite, einen Blog oder ein ganzes Webportal? Werden Sie zum Fürsprecher und Multiplikator für diese Petition. Wir haben die Banner, Widgets und API (Schnittstelle) zum Einbinden auf Ihren Seiten. Zu den Werkzeugen
Religion muss aktuell bleiben