Region: Sachsen

Zurück auf Los - Strukturreform der Sächsischen Kirchenleitung stoppen - neu anfangen

Petent/in nicht öffentlich
Petition richtet sich an
Landessynode der Ev.-Luth. Landeskirche Sachsens

8.518 Unterschriften

Petent hat die Petition nicht eingereicht/übergeben.

8.518 Unterschriften

Petent hat die Petition nicht eingereicht/übergeben.

  1. Gestartet 2017
  2. Sammlung beendet
  3. Eingereicht
  4. Dialog
  5. Gescheitert

Neuigkeiten

04.04.2020, 02:11

Liebe Unterstützende,
der Petent oder die Petentin hat innerhalb der letzten 12 Monate nach Ende der Unterschriftensammlung keine Neuigkeiten erstellt und den Status nicht geändert. openPetition geht davon aus, dass die Petition nicht eingereicht oder übergeben wurde.

Wir bedanken uns herzlich für Ihr Engagement und die Unterstützung,
Ihr openPetition-Team


04.04.2019, 01:02

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Schwestern und Brüder,

von Mitgliedern der Landessynode gibt es hoffnungsvolle Zeichen, daß diese verkorkste Strukturreform doch noch grundlegend abgeändert werden könnte. Eine Gruppe von Synodalen hat sich in einem Brief an alle 80 „Kirchenparlamentarier“ gewandt.

In 10 Punkten beschreiben sie exakt und zutreffend die Mängel der Strukturreform. Zusammenfassung:
- Die Begründung für Regionenbildung, dort volle Stellen für Kantoren und Gemeindepädagogen anzubieten, fällt weg, wo diese bereits beim Kirchenbezirk angestellt sind.
- Das Landeskirchenamt hebelt Synodenbeschlüsse aus und setzt eigentlich das ursprüngliche Konzept „ Kirche mit Hoffnung“ durch.
- Schon lange gibt es in verschiedenen Gegenden geplante Strukturveränderungen. Diese sinnvollen Maßnahmen werden jetzt durch die starre Reform zerstört.
- Das Landeskirchenamt übt Druck auf Kirchgemeinden aus, indem vakante Pfarrstellen nicht besetzt werden.
- Die starren Zahlenvorgaben führen dazu, daß sich die 4000/5000/6000 Vorgaben verdoppeln können.
- In den neuen Leitungsgremien werden die Pfarrer mindestens ein Drittel der Kirchenvorstände ausmachen - oft sogar mehr. So wird ehrenamtliche Leitungsverantwortung eingeschränkt.
- In vielen Fällen werden in einem Kirchspiel/ Kirchgemeindebund 70 Arbeitnehmer angestellt sein. Das ist für ein monatlich tagendes Gremium nicht zu handhaben. Wer will noch Pfarramtsleiter werden und die Dienstaufsicht haben?
- Die Details und die Auswirkungen der Strukturmaßnahmen sind so kompliziert, daß sie in vielen Kirchgemeinden und Kirchenbezirken nicht verstanden werden. An die Stelle von mündigen und verantwortlichen Entscheidungen der Gremien tritt die Frage, was das LKA genehmigt.
- An der Gemeindebasis ist praktisch kein Haupt- oder Ehrenamtlicher vom Sinn der Reform überzeugt. Man fügt sich, resigniert, leistet hinhaltenden Widerstand oder tritt zurück. Die Strukturreform ermutigt niemanden sondern entmutigt.
- Nicht erst jetzt können Kirchgemeinden freiwillig fusionieren oder Kirchspiele bilden. Dies landeskirchenweit allen vorzuschreiben „ist weder geistlich noch organisatorisch noch demokratietechnisch vertretbar“.
- Historisch gesehen war die Mindestgröße einer Gemeinde der Amtsbereich einer Pfarrstelle. Dies zu vervielfachen ist weder sinnvoll noch erklärbar.
- Mit den Regionen definiert die Landeskirche neue geistliche Einheiten, die neben den Gemeinden stehen oder sie sogar ersetzen. Diese geistliche Grundsatzentscheidung darf nicht Nebenprodukt einer Organisationsveränderung sein.
- Die Behauptung, der Widerstand gegen die Strukturreform sei „Trauerarbeit“, ist unredlich. Die Gemeinden wollen ernstgenommen werden.

Wenn eine Reform auf so heftigen Widerstand stößt, kann man die Betroffenen
entweder überzeugen
oder sie nötigen
oder die Reform ändern.
Die Überzeugungsarbeit hat nicht funktioniert, Nötigung ist in der Kirche keine Alternative, also bleibt die Veränderung der Reform. (Ende der Zusammenfassung)

Dazu machen die Synodalen folgenden Vorschlag: (Zitat)
- Freiheit für alle Kirchgemeinden, sich zu Struktureinheiten beliebiger Größe (nach oben hin offen) aus Überzeugung und auf freiwilliger Basis zusammenzuschließen
- Struktureinheiten in einer Größenordnung, die 2040 noch mindestens 1 Pfarrstelle rechtfertigt
- Anstellung von Verkündigungsmitarbeitenden mindestens beim Kirchenbezirk, besser bei der Landeskirche, wenn kirchgemeindliche Strukturformen eine volle Stelle anstreben und diese nicht aus eigenen Kräften bereitstellen können.
Mit diesen Maßnahmen wäre den leitenden Prinzipien der gegenwärtigen Strukturreform (auskömmliche Mitarbeitendenstellen, langfristige Strukturperspektive) genüge getan. (Ende des Zitats)

Als Initiative „Zurück auf Los“ freuen wir uns sehr, daß es Synodale gibt, die den Mut haben, die Realität nicht nur zu sehen sondern sie auch auszusprechen. Wir wünschen uns sehr, daß die Landessynode diesem Ansinnen folgt und die Strukturreform in der geforderten Form abändert. Eine solche Veränderung würde einen großen Motivationsschub in den Ortsgemeinden erzeugen.

Als Gemeindebasis möchten wir die wegweisenden Vorschläge der Synodalengruppe unterstützen, indem wir uns
am Sonnabend, 6.4.2019, 10.00 Uhr - 13.00 Uhr,
vor der Dreikönigskirche, Hauptstr. 23, 01097 Dresden-Neustadt
zu einer Mahnwache versammeln.
Bitte bringen Sie als Zeichen des Gesprächsbedarfs runde Tische mit, falls Sie einen haben.

Lassen Sie uns im Gebet unseren Gott um eine sinnvolle Organisationsstruktur der Landeskirche bitten, um konstruktive Beratungen und um gute Entscheidungen der Landessynode.

Im Namen der Initiativgruppe grüße ich Sie herzlich
Ihr Friedhelm Zühlke


28.03.2019, 23:22

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Schwestern und Brüder,

die Sächsische Landeskirche kann die Strukturreform „durchziehen“ – auf der organisatorischen Ebene. Es ist vorstellbar, daß in einigen Jahren nach langem Widerstand, viel Druck und aufreibenden Rechtsstreitigkeiten das Landeskirchenamt den Vollzug der Regionalisierung auch der letzten Kirchgemeinde melden kann.

Die Sächsische Landeskirche kann die Strukturreform nicht „durchziehen“ – auf der Motivationsebene. Der Gemeindeaufbau lebt davon, daß die Haupt- und Ehrenamtlichen gerne und mit Leidenschaft arbeiten in Organisationsformen, die sinnvoll sind. Die Verlagerung der Verantwortung von der Gemeinde zur Region vermindert die Motivation der Mitarbeiter vor Ort.

In dieser Spannung befindet sich die Landeskirche gerade. Noch kann die Landessynode den Regionalisierungprozeß aufhalten oder wenigstens so steuern, daß die schlimmsten Folgen abgemildert werden.

Deswegen rufen wir die Landesynode auf:
- Richten Sie einen Runden Tisch ein, an dem Synodale und Gemeindebasis Auswege aus verfahrenen Situationen suchen können!
- Ermöglichen Sie Ausnahmen von der Regionalisierung!
- Kümmern Sie sich um die Ehrenamtlichen, wenn sie von ihren Ämtern zurückgetreten sind – und vor allem, damit sie nicht zurücktreten!

Um diese Anliegen zu unterstützen, führen wir wieder während der Synodentagung
am Sonnabend, 6. April 2019, 10.00 Uhr, eine Mahnwache durch
vor der Dreikönigskirche, Hauptstr. 23, 01097 Dresden-Neustadt.

Jeder, der für die gute Zukunft der lokalen Gemeinde eintreten will, ist herzlich willkommen.
Im Anschluß an die Mahnwache haben wir die Möglichkeit, als Besucher die Sitzung der Landessynode zu verfolgen. Die Verlaufsplanung finden Sie hier engagiert.evlks.de/landeskirche/mehr-zu/landessynode/berichte/verlaufsplanung-05-08-april-2019/

Lassen Sie uns die Synodentagung im persönlichen und im gottesdienstlichen Gebet begleiten.

Im Namen der Initiativgruppe grüßt Sie herzlich
Friedhelm Zühlke


17.03.2019, 23:55

Eingabe an die Landessynode

Sehr geehrter Herr Präsident,
liebe Schwestern und Brüder,

eigentlich hätte die Landeskirche viel Grund zum Feiern, nämlich 100 Jahre Überwindung des Landesherrlichen Kirchenregiments und Einführung der Sächsischen Kirchenverfassung 1922. Stattdessen erleben wir durch die Strukturreform die flächendeckende Zerstörung bewährter demokratischer Leitungsformen der örtlichen Gemeinden.

Als Initiative, deren Unterschriftensammlung mittlerweile über 8500 Unterstützer zählt, möchten wir uns erneut an Sie als die Vertretung aller Kirchgemeinden wenden. Wir haben Fragen und Anregungen zu folgenden drei Themenkomplexen der Strukturreform.

1. Mit dem Beschluß vor einem Jahr über die Kirchengesetze zur Regionalisierung hat die Landessynode der Strukturreform ein Ziel gegeben und einen Rahmen, der den Gemeinden einer Region ein paar Varianten ermöglicht. Allerdings hat die Synode keine Vorgaben zum Ablauf des Regionalisierungsprozesses gemacht. Dieser wird bestimmt von Entscheidungen des Landeskirchenamts, dem Geschick des Kirchenbezirks und zum kleinsten Teil von den Kirchgemeinden selbst. Sachfragen werden je nach Adressat unterschiedlich beantwortet. Was hier geht, ist dort nicht möglich.

Will die Landessynode den laufenden Prozeß steuern und will sie für einen einigermaßen fairen Ablauf sorgen? Wie erfährt die Landessynode eigentlich die Punkte, in denen sie kirchengesetzlich nachsteuern muß? An wen können sich Gemeinden wenden, wenn es bei der Umsetzung nicht funktioniert? Ist es korrekt, die Wiederbesetzung einer Pfarrstelle an die Durchführung von Strukturmaßnahmen zu binden?

Deshalb bitten wir die Landessynode: Richten Sie einen Runden Tisch ein aus Synodalen und Vertretern der Gemeinde. Am Runden Tisch soll unabhängig vom Landeskirchenamt über die Detailfragen der Reform gesprochen werden, und dadurch können Hinweise für notwendiges Nachsteuern gegeben werden. Dazu braucht es Freiheit und Ruhe. Nehmen Sie bitte den Zeitdruck weg. Heben Sie den Zeitplan des Landeskirchenamtes auf.

2. Die Sächsische Landeskirche ist geprägt von großer Vielfalt. Verschiedenste Frömmigkeitsformen, kontroverse theologische Überzeugungen, unterschiedliche Schwerpunkte und Arbeitsweisen stehen nebeneinander – und es klappt, weil jede Gemeinde ein großes Maß an Freiheit hat. Diese Freiheit fällt mit der Regionalisierung weg. Kirchenpolitisch gewinnt die Mehrheit in der Region, die Minderheit hat verloren. Die regionalen Minderheitsgemeinden haben ein gutes Gespür für ihre zukünftige Situation und werden sich einer Regionalisierung nicht widerstandslos beugen.

Will die Landessynode auf diese Art und Weise die Vielfalt der Landeskirche beschneiden? Ist der Landessynode bewußt, daß im schlimmsten Fall ganze Gruppen engagierter Gemeindeglieder darum die Landeskirche verlassen können?

Deshalb bitten wir die Landessynode: Ermöglichen Sie Ausnahmen von der Regionalisierung. Schaffen Sie die Möglichkeit, daß Gemeinden selbständig bleiben können, wenn sie es wollen und aus eigener Kraft könnten.

3. Wie zu erwarten war, haben Kirchenvorsteher wegen der Strukturreform ihren Rücktritt vom Amt erklärt. Gerade diese Schwestern und Brüder waren in höchstem Maß für ihre örtliche Gemeinde aktiv. Viele engagierte Gemeindeglieder arbeiten nun nicht mehr für die verfaßte Kirchgemeinde sondern organisieren lokale Parallelstrukturen.

Wie steht die Landessynode zu dem Phänomen der Rücktritte aus Ehrenämtern und zur Flucht in Parallelstrukturen? Wie würdigt die Landeskirche die Arbeit der Zurückgetretenen? Wie will sie weitere Ämterniederlegungen verhindern? Gibt es genug Ehrenamtliche für die Arbeit in den neuen Regionalstrukturen?

Deshalb bitten wir die Landessynode: Bieten Sie jedem zurückgetretenen Kirchenvorsteher ein Gespräch mit einem Landessynodalen seines Wahlkreises an. Machen Sie den oben genannten Runden Tisch zur „Ombudsstelle“ für frustrierte Ehrenamtliche, an die sie sich wenden können, wenn sie nicht mehr weiter wissen.

Liebe Schwestern und Brüder, wir empfinden die Situation als sehr ernst für die Landeskirche, und unsere Fragen sind nicht einfach nur rhetorische. Deswegen bitten wir (Sie als Synodale) um Antworten, die wir über die Petition veröffentlichen wollen.

Ihnen wünschen wir eine gesegnete und konstruktive Synodentagung

Für die Initiativgruppe „Zurück auf Los“
Conny Greiner,Ev.-Luth. St. Michaelis-Kirchgemeinde Plauen, Kbz. Plauen
Falk Gilbricht, Ev.-Luth. Kirchgemeinde Reinsberg, Kbz. Meißen-Großenhain
Jan Merkel, Ev.-Luth. Peter-Paul-Kirchgemeinde Vielau, Kbz. Zwickau
Stephan Nacke, Ev.-Luth. Kirchgemeinde Adorf/Erzgeb., Kbz. Annaberg
Friedhelm Zühlke, Ev.-Luth. St. Ursula-Kirchgemeinde Auerswalde, Kbz. Chemnitz


25.02.2019, 23:48

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Schwestern und Brüder,

gibt es Kriterien für die Leitung einer Kirche? Ja, die gibt es.
Ein Kriterium ist, den „magnus consensus“ zu suchen, die „große Übereinstimmung“. Dabei geht es eben nicht darum, gerade so die notwendige Mehrheit in einem Gremium zu bekommen, sondern einen gemeinsamen Weg zu suchen, der schließlich von allen mitgegangen werden kann.
Geht so etwas in einer so großen Organisation wie der sächsischen Landeskirche? Ja, das geht, und es gibt auch ein Beispiel dafür: Vor einiger Zeit haben wir über das Abendmahl mit Kindern gesprochen. Viele erinnern sich, es gab eine klare Fragestellung, faire Beteiligungsmöglichkeiten, einen angemessenen Zeitrahmen – und tatsächlich ein Ergebnis, mit dem alle zufrieden sind.

Leider ist die Landeskirche bei der Strukturreform diesen Weg nicht gegangen. Das erste Konzept, hinter verschlossenen Türen ausgearbeitet, konnte nicht gegen die Landessynode durchgesetzt werden. Es wurde stark abgeschwächt, und jetzt haben wir dieses bürokratische Monstrum, das auch nicht überzeugt.

Einer der größten Schwachpunkte ist, daß es bei der aktuellen Strukturreform keine begleitenden Hilfen zur Umsetzung gibt. Es gibt nur die Tausenderzahlen, die möglichen regionalen Rechtsformen und eine Zeitschiene des Landeskirchenamts für die Umsetzung. Damit läßt man die Kirchenbezirke und die neuen Regionen allein, und das LKA akzeptiert dann deren Ergebnisse - oder auch nicht.

Die Umsetzung der Strukturreform besteht letztlich in einer Vielzahl von Verwaltungsentscheidungen, die sinnvoll sein können - oder auch nicht.

In den Regionen, wo man sich bis jetzt nicht mehr oder weniger gütlich mit seinen Nachbargemeinden geeinigt hat, läuft alles auf Entscheidungen des Landeskirchenamtes hinaus. In dieser Situation sind die Gemeinden natürlich in der schwächeren Position. Das LKA hat Juristen, aber in welchem KV ist ein Anwalt, der sich mit Kirchenrecht auskennt?

Deshalb hat die Initiativgruppe eine Rechtsberatung durch einen Spezialisten für Kirchenrecht organisiert. Diese Beratung soll in der ersten Märzwoche stattfinden. Wenn Sie daran teilnehmen möchten, weil Sie wissen wollen, welche rechtlichen Möglichkeiten Sie als Gemeinde haben, dann melden Sie sich bitte unter der Mailadresse zurueckauflos(at)web.de oder schreiben Sie über die Schaltfläche „Frage an den Initiator“.

Freundliche Grüße
Friedhelm Zühlke

P.S.: Vielleicht wohnen Sie nicht in Sachsen oder haben die Berichterstattung nicht verfolgt: am 26. Januar war ein winterlicher Tag in Dresden und auf den sächsischen Autobahnen. Wir waren vielleicht dreißig oder vierzig Leute, die vor der Dreikönigskirche runde Tische und eine Kartonwand mit der Forderung nach einem „Runden Tisch“ aufgestellt haben.
Otto Guse, der Präsident der Landessynode, und Landesbischof Dr. Carsten Rentzing haben sich für uns Zeit genommen und mit uns gesprochen. Dadurch, daß zwischen den Wahlgängen der LKA-Präsidentenwahl immer drei Stunden Pause sein müssen, hatten wir auch Zeit, mit Synodalen ins Gespräch zu kommen. Einige von ihnen haben geraten, daß sich die Gemeinden erneut mit Eingaben an die Landessynode wenden sollten. In der Synode gibt es durchaus Verständnis für unsere Situation. Und die Landessynode kann etwas verändern.
Auf jeden Fall sind wir von den kirchlichen Entscheidungsträgern nicht unbemerkt geblieben. Auch die Medien haben uns durchweg in einem Atemzug mit der Präsidentenwahl erwähnt. Es kann also niemand sagen, die Strukturreform sei von der Basis akzeptiert.
Leider gibt es wegen der Strukturreform auch – wie zu erwarten – Rücktritte aus Kirchenvorständen. Das ist eine ganz bittere Folge der Reform, und ich bitte jeden, der darüber nachdenkt, bleiben Sie im Amt! Suchen Sie sich Rat und Unterstützung, aber geben Sie nicht auf.


25.01.2019, 18:58

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Schwestern und Brüder,

heute abend stellen sich die Kandidaten für das Präsidentenamt des LKA in der Landessynode vor. Bitte beten Sie für eine gute Wahlentscheidung.

Morgen früh, 26.1., 10.00 Uhr, beginnt unsere Versammlung vor der Dreikönigskirche, Hauptstr, Dresden-Neustadt.

Warum sollte man dort hinkommen? Weil man endlich mit den Schwestern und Brüdern reden kann, die für die Strukturreform verantwortlich sind, und die sie auch wieder ändern oder abschaffen können. Sie ist nicht alternativlos, sie hat keine Bedeutung für das Heil im Glauben (sagt der Landesbischof). Deshalb können wir so lange miteinander reden, bis es eine brauchbare Lösung gibt, die für alle gut ist.

Wir wollen uns einbringen. Wir haben für die Kirche viel anzubieten.

Herzliche Grüße im Namen der Initiativgruppe
Friedhelm Zühlke


20.01.2019, 00:09

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Schwestern und Brüder,

die Verlaufsplanung der Tagung der Landessynode ist veröffentlicht unter
engagiert.evlks.de/landeskirche/mehr-zu/landessynode/berichte/verlaufsplanung-2526-januar-2019/

Die Vorstellung der Kandidaten am Freitagabend ist mit Sicherheit sehr interessant. Die Sitzung ist öffentlich, die Teilnahme als Besucher ist möglich.

Am Samstag beginnt die Sitzung mit dem ersten Wahlgang um 9.00 Uhr. Deswegen treffen wir uns am 26.1.2019 um 10.00 Uhr vor der Dreikönigskirche, Hauptstr. 23, 01097 Dresden-Neustadt. Es ist kein Problem, später dazuzukommen.

Wenn im ersten Wahlgang kein Kandidat die nötige Zweidrittelmehrheit erreicht, folgt eine Pause von drei Stunden vor dem zweiten Wahlgang. In dieser Pause wird sich die Gelegenheit zum Gespräch mit Synodalen und anderen Verantwortungsträgern ergeben.

Ihnen allen wünsche ich im Namen der Initiativgruppe einen gesegneten Sonntag
Friedhelm Zühlke

Noch eine Idee: man kann auch einen runden Tisch mitbringen…


18.01.2019, 23:17

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Schwestern und Brüder,

die Umsetzung der Regionalisierungsmaßnahmen ist in vollem Gange. Was ist eigentlich das Problem an einer schlechten Struktur? Es ist, daß einmal geschaffene ungünstige Bedingungen auf Dauer festgeschrieben werden. Für eine auf ehrenamtliche Mitarbeit angewiesene Landeskirche ist das natürlich eine Katastrophe. Ehrenamtliche lassen sich nicht versetzen wie Arbeitnehmer. Viele in der Landeskirche Engagierte resignieren, sie finden sich entmutigt mit der Lage ab oder ziehen sich zurück.
Verschiedene Aktive wollen noch einmal während der Tagung der Landessynode am Samstagvormittag, 26.1.2019, auf ihre Situation aufmerksam machen.

Sie sind herzlich eingeladen, an dieser Mahnwache vor der
Dreikönigskirche, Hauptstr. 23, 01097 Dresden (Neustadt) teilzunehmen.

„Strukturmaßnahmen aussetzen – Runden Tisch einsetzen“ heißt das Motto wie die letzten Eingaben an die Kirchenleitung. Unser Ziel ist eine gute Lösung für jede Kirchgemeinde. Dies läßt sich nur erreichen, wenn die landeskirchlichen Leitungsgremien auf Augenhöhe mit den Basisvertretern reden, ohne daß gleichzeitig Druck ausgeübt wird.
Sie können gerne Plakate, Spruchbänder oder andere kreative Blickfänge mitbringen. Bei Fragen mailen Sie bitte an zurueckauflos(at)web.de oder über die Petition an „Frage an den Initiator“.

In der Pause zwischen den Wahlgängen zum Präsidenten des LKA haben wir die Chance, mit Synodalen ins Gespräch zu kommen.
Wenn die Verlaufsplanung der Synodentagung veröffentlicht ist, werde ich Sie über den genauen Beginn der Mahnwache auf diesem Wegen informieren. Es wird am Samstagvormittag sein.

Freundliche Grüße
Friedhelm Zühlke


14.01.2019, 00:20

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Schwestern und Brüder,

im Namen der Initiativgruppe wünsche ich Ihnen eine gesegnete Woche
Friedhelm Zühlke

(Wer zuerst die neuesten Mails liest, sollte zum besseren Verständnis mit Nr. 1 anfangen.)

Jetzt kommt Stephan Gerstenberg zu Wort:

- Wie erklären Sie sich den großen Widerstand der Gemeindebasis gegen
die Strukturreform?
Offensichtlich gibt es erheblichen Kommunikationsbedarf.

- Wie stehen Sie zu der Möglichkeit des LKA, Gemeinden gegen ihren
Willen zu Strukturmaßnahmen zu zwingen?
Kirche lebt von unten, braucht aber auch von oben die Stärkung und
Führung der Gemeinschaft, damit die Einheit bewahrt bleibt. Nur so sind
Subsidiarität und Solidarität auszugleichen. Deswegen halte ich es für
richtig, bei einem umfangreichen Veränderungsprozess wie der
Strukturreform auch Möglichkeiten vorzusehen, übergeordnete Ziele mit
Nachdruck zu erreichen. Dabei ist die Anwendung von Zwang immer ultima
ratio, wenn ein Konsens oder Kompromiss nicht gefunden werden kann.

- Befürworten Sie unsere Forderung, die Strukturmaßnahmen auszusetzen
und mit einem „Runden Tisch“ die Probleme auf Augenhöhe mit den
Gemeinden zu klären?
Ich befürworte sehr, die Probleme auf Augenhöhe mit den Gemeinden zu
klären. Im Laufe eines umfangreichen Reformprozesses wie bei der
vorliegenden Strukturreform sollte man immer wieder innehalten und den
Anpassungsbedarf prüfen. Das kann auch beinhalten, dass man mehr Zeit
für die Kommunikation und die weiteren Prozessschritte gewährt. Dabei
empfiehlt sich ein sehr umsichtiges Vorgehen. Denn viele haben sich
bereits auf den Prozess eingelassen, andere vielleicht weniger. Sehr
viele Belange sind abzuwägen. Für mich, der ich von außen und
unvoreingenommen komme, verbietet sich ein vorschnelles Urteil. Wenn ich
gewählt werden sollte, werde ich erst mal sehr viel zuhören und verstehen.

- Sind Sie bereit, nach einer erfolgreichen Wahl einer Einladung zu
einem Gespräch mit uns zu folgen?
Selbstverständlich. Ich bin auch gerne zu mehr als einem Gespräch bereit.


14.01.2019, 00:13

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Schwestern und Brüder,

weitere Informationen zu den Kandidaten finden Sie hier:
engagiert.evlks.de/landeskirche/mehr-zu/landessynode/berichte/27-landessynode-sondertagung-praesidentenwahl/

Jetzt folgen die Antworten von Friedrich Nollau:

- Wie erklären Sie sich den großen Widerstand der Gemeindebasis gegen die Strukturreform?
Erst einmal sehe ich keinen Widerstand gegen ein Strukturreform als solche. Alle Beteiligten sind sich bewußt, dass wir auf Veränderungen reagieren müssen, auch indem wir nicht mehr passende Strukturen anpassen und auch Einschnitte vorgenommen werden.
Der Gegenwind gegen geplante und inzwischen ja auch schon teilweise umgesetzte Maßnahmen hatte m.E. viele Gründe.
• das positive Ziel, das mit zukunftsfähigen Strukturen unter den absehbaren veränderten finanziellen und personellen Umständen gemeinsam erreicht werden soll und erreicht werden kann, war nicht ausreichend erkennbar. Diese Ziele wurden zu wenig erklärt und gemeinsam entwickelt.
• das Verfahren war für die Gemeinden nicht transparent; die öffentliche Diskussion begann vielfach zu dem Zeitpunkt, als die Entscheidung gefühlt schon getroffen war; so wurde z.B. die Situation in der Großstadt erst behandelt, als der grundsätzliche Rahmen schon klar war, so dass die Besonderheiten der Großstadt nicht mehr strukturiert berücksichtigt werden konnten
• vor allem die ehrenamtlichen Gemeindeglieder fühlen sich durch die großen Strukturen überfordert
• Strukturveränderungen benötigen Zeit, in denen Gemeinden zueinander finden können. Wenn Zusammenschlüsse am Ende eines Prozesses gestanden hätten und nicht am Anfang, wäre die Akzeptanz sicher höher gewesen.
• Daneben spielt sicher auch Ärger und Trauer über unausweichliche Veränderungen eine Rolle.
Unabhängig hiervon kann ich mir eine Strukturreform ohne heftige Diskussionen nicht vorstellen. Wichtig ist, dass der Gegenwind konstruktiv zu besseren Lösungen beiträgt und beitragen kann, und dass wir uns als Kirche auch nicht dauerhaft mit uns selbst und unseren Strukturen beschäftigen, sondern mit der Verkündigung des Evangeliums in Wort und Tat.

- Wie stehen Sie zu der Möglichkeit des LKA, Gemeinden gegen ihren Willen zu Strukturmaßnahmen zu zwingen?
Erst einmal ist das LKA an die Kirchenverfassung, die Kirchengesetze und die Beschlüsse der Landessynode gebunden. Die zwangsweise Durchsetzung von Maßnahmen kann dabei geboten sein, sie kann aber nur ultima ratio sein. Im Vorfeld müssen immer alternative Lösungen gesucht werden, wobei ich nicht den Eindruck habe, dass das LKA derzeit leichtfertig Zwangsmaßnahmen durchführt.
Wichtiger ist mir aber ein anderer Aspekt in diesem Zusammenhang: rein faktisch sind Zwangsmaßnahmen in der heutigen Zeit kein geeignetes Mittel, um Gemeinde zu bauen. Da erfolgt sofort die Abstimmung mit den Füßen. Wir müssen deshalb bereits im Vorfeld eine Kultur des Dialogs und des Ausgleichs schaffen, dass Zwangsmaßnahmen am Ende nicht erforderlich sind. Dies ist nicht einfach und erfordert viel Zeit und Kraft, lohnt sich aber.


- Befürworten Sie unsere Forderung, die Strukturmaßnahmen auszusetzen und mit einem „Runden Tisch“ die Probleme auf Augenhöhe mit den Gemeinden zu klären?
Aussetzen: nein. Probleme auf Augenhöhe klären: ja. Eine Strukturreform ist immer ein Prozess und erfordert Kompromisse. Viele Gemeinden und Mitarbeiter können mit der Reform oder einzelnen Elementen durchaus leben und haben sich bereits darauf eingerichtet. Eine komplette Aussetzung der Reform zum jetzigen Zeitpunkt, im schlimmsten Fall verbunden mit einem jahrenlangen Diskussionsprozess, würde nur neue Unsicherheiten schaffen und demotivieren.
Allerdings würde ich eine Flexibilisierung der starren Vorgaben begrüßen. Wichtig ist, dass wir dauerhaft zukunftsfähige Einheiten schaffen, die in der Lage sind, ihre Aufgaben zu erfüllen und für haupt- wie ehrenamtliche Mitarbeiter attraktiv sind. Die Zahl der Gemeindeglieder ist hier nur ein Element. Wichtig erscheinen mir zudem die Ausrichtung an sozialen Räumen, Aktivitäten und Prägungen vor Ort, Entwicklungsperspektiven und vor allem auch der Faktor Zeit. Wenn Gemeinden in und mit ihrer Region belastbare Zukunftspläne entwickeln, dann sollten sie auch die Chance zur Umsetzung haben.

- Sind Sie bereit, nach einer erfolgreichen Wahl einer Einladung zu einem Gespräch mit uns zu folgen?
Ja.


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