Region: Sachsen

Zurück auf Los - Strukturreform der Sächsischen Kirchenleitung stoppen - neu anfangen

Petent/in nicht öffentlich
Petition richtet sich an
Landessynode der Ev.-Luth. Landeskirche Sachsens

8.518 Unterschriften

Petent hat die Petition nicht eingereicht/übergeben.

8.518 Unterschriften

Petent hat die Petition nicht eingereicht/übergeben.

  1. Gestartet 2017
  2. Sammlung beendet
  3. Eingereicht
  4. Dialog
  5. Gescheitert

Neuigkeiten

04.04.2019, 01:02

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Schwestern und Brüder,

von Mitgliedern der Landessynode gibt es hoffnungsvolle Zeichen, daß diese verkorkste Strukturreform doch noch grundlegend abgeändert werden könnte. Eine Gruppe von Synodalen hat sich in einem Brief an alle 80 „Kirchenparlamentarier“ gewandt.

In 10 Punkten beschreiben sie exakt und zutreffend die Mängel der Strukturreform. Zusammenfassung:
- Die Begründung für Regionenbildung, dort volle Stellen für Kantoren und Gemeindepädagogen anzubieten, fällt weg, wo diese bereits beim Kirchenbezirk angestellt sind.
- Das Landeskirchenamt hebelt Synodenbeschlüsse aus und setzt eigentlich das ursprüngliche Konzept „ Kirche mit Hoffnung“ durch.
- Schon lange gibt es in verschiedenen Gegenden geplante Strukturveränderungen. Diese sinnvollen Maßnahmen werden jetzt durch die starre Reform zerstört.
- Das Landeskirchenamt übt Druck auf Kirchgemeinden aus, indem vakante Pfarrstellen nicht besetzt werden.
- Die starren Zahlenvorgaben führen dazu, daß sich die 4000/5000/6000 Vorgaben verdoppeln können.
- In den neuen Leitungsgremien werden die Pfarrer mindestens ein Drittel der Kirchenvorstände ausmachen - oft sogar mehr. So wird ehrenamtliche Leitungsverantwortung eingeschränkt.
- In vielen Fällen werden in einem Kirchspiel/ Kirchgemeindebund 70 Arbeitnehmer angestellt sein. Das ist für ein monatlich tagendes Gremium nicht zu handhaben. Wer will noch Pfarramtsleiter werden und die Dienstaufsicht haben?
- Die Details und die Auswirkungen der Strukturmaßnahmen sind so kompliziert, daß sie in vielen Kirchgemeinden und Kirchenbezirken nicht verstanden werden. An die Stelle von mündigen und verantwortlichen Entscheidungen der Gremien tritt die Frage, was das LKA genehmigt.
- An der Gemeindebasis ist praktisch kein Haupt- oder Ehrenamtlicher vom Sinn der Reform überzeugt. Man fügt sich, resigniert, leistet hinhaltenden Widerstand oder tritt zurück. Die Strukturreform ermutigt niemanden sondern entmutigt.
- Nicht erst jetzt können Kirchgemeinden freiwillig fusionieren oder Kirchspiele bilden. Dies landeskirchenweit allen vorzuschreiben „ist weder geistlich noch organisatorisch noch demokratietechnisch vertretbar“.
- Historisch gesehen war die Mindestgröße einer Gemeinde der Amtsbereich einer Pfarrstelle. Dies zu vervielfachen ist weder sinnvoll noch erklärbar.
- Mit den Regionen definiert die Landeskirche neue geistliche Einheiten, die neben den Gemeinden stehen oder sie sogar ersetzen. Diese geistliche Grundsatzentscheidung darf nicht Nebenprodukt einer Organisationsveränderung sein.
- Die Behauptung, der Widerstand gegen die Strukturreform sei „Trauerarbeit“, ist unredlich. Die Gemeinden wollen ernstgenommen werden.

Wenn eine Reform auf so heftigen Widerstand stößt, kann man die Betroffenen
entweder überzeugen
oder sie nötigen
oder die Reform ändern.
Die Überzeugungsarbeit hat nicht funktioniert, Nötigung ist in der Kirche keine Alternative, also bleibt die Veränderung der Reform. (Ende der Zusammenfassung)

Dazu machen die Synodalen folgenden Vorschlag: (Zitat)
- Freiheit für alle Kirchgemeinden, sich zu Struktureinheiten beliebiger Größe (nach oben hin offen) aus Überzeugung und auf freiwilliger Basis zusammenzuschließen
- Struktureinheiten in einer Größenordnung, die 2040 noch mindestens 1 Pfarrstelle rechtfertigt
- Anstellung von Verkündigungsmitarbeitenden mindestens beim Kirchenbezirk, besser bei der Landeskirche, wenn kirchgemeindliche Strukturformen eine volle Stelle anstreben und diese nicht aus eigenen Kräften bereitstellen können.
Mit diesen Maßnahmen wäre den leitenden Prinzipien der gegenwärtigen Strukturreform (auskömmliche Mitarbeitendenstellen, langfristige Strukturperspektive) genüge getan. (Ende des Zitats)

Als Initiative „Zurück auf Los“ freuen wir uns sehr, daß es Synodale gibt, die den Mut haben, die Realität nicht nur zu sehen sondern sie auch auszusprechen. Wir wünschen uns sehr, daß die Landessynode diesem Ansinnen folgt und die Strukturreform in der geforderten Form abändert. Eine solche Veränderung würde einen großen Motivationsschub in den Ortsgemeinden erzeugen.

Als Gemeindebasis möchten wir die wegweisenden Vorschläge der Synodalengruppe unterstützen, indem wir uns
am Sonnabend, 6.4.2019, 10.00 Uhr - 13.00 Uhr,
vor der Dreikönigskirche, Hauptstr. 23, 01097 Dresden-Neustadt
zu einer Mahnwache versammeln.
Bitte bringen Sie als Zeichen des Gesprächsbedarfs runde Tische mit, falls Sie einen haben.

Lassen Sie uns im Gebet unseren Gott um eine sinnvolle Organisationsstruktur der Landeskirche bitten, um konstruktive Beratungen und um gute Entscheidungen der Landessynode.

Im Namen der Initiativgruppe grüße ich Sie herzlich
Ihr Friedhelm Zühlke


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