Region: Sachsen

Zurück auf Los - Strukturreform der Sächsischen Kirchenleitung stoppen - neu anfangen

Petent/in nicht öffentlich
Petition richtet sich an
Landessynode der Ev.-Luth. Landeskirche Sachsens

8.518 Unterschriften

Petent hat die Petition nicht eingereicht/übergeben.

8.518 Unterschriften

Petent hat die Petition nicht eingereicht/übergeben.

  1. Gestartet 2017
  2. Sammlung beendet
  3. Eingereicht
  4. Dialog
  5. Gescheitert

Neuigkeiten

14.01.2019, 00:13

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Schwestern und Brüder,

weitere Informationen zu den Kandidaten finden Sie hier:
engagiert.evlks.de/landeskirche/mehr-zu/landessynode/berichte/27-landessynode-sondertagung-praesidentenwahl/

Jetzt folgen die Antworten von Friedrich Nollau:

- Wie erklären Sie sich den großen Widerstand der Gemeindebasis gegen die Strukturreform?
Erst einmal sehe ich keinen Widerstand gegen ein Strukturreform als solche. Alle Beteiligten sind sich bewußt, dass wir auf Veränderungen reagieren müssen, auch indem wir nicht mehr passende Strukturen anpassen und auch Einschnitte vorgenommen werden.
Der Gegenwind gegen geplante und inzwischen ja auch schon teilweise umgesetzte Maßnahmen hatte m.E. viele Gründe.
• das positive Ziel, das mit zukunftsfähigen Strukturen unter den absehbaren veränderten finanziellen und personellen Umständen gemeinsam erreicht werden soll und erreicht werden kann, war nicht ausreichend erkennbar. Diese Ziele wurden zu wenig erklärt und gemeinsam entwickelt.
• das Verfahren war für die Gemeinden nicht transparent; die öffentliche Diskussion begann vielfach zu dem Zeitpunkt, als die Entscheidung gefühlt schon getroffen war; so wurde z.B. die Situation in der Großstadt erst behandelt, als der grundsätzliche Rahmen schon klar war, so dass die Besonderheiten der Großstadt nicht mehr strukturiert berücksichtigt werden konnten
• vor allem die ehrenamtlichen Gemeindeglieder fühlen sich durch die großen Strukturen überfordert
• Strukturveränderungen benötigen Zeit, in denen Gemeinden zueinander finden können. Wenn Zusammenschlüsse am Ende eines Prozesses gestanden hätten und nicht am Anfang, wäre die Akzeptanz sicher höher gewesen.
• Daneben spielt sicher auch Ärger und Trauer über unausweichliche Veränderungen eine Rolle.
Unabhängig hiervon kann ich mir eine Strukturreform ohne heftige Diskussionen nicht vorstellen. Wichtig ist, dass der Gegenwind konstruktiv zu besseren Lösungen beiträgt und beitragen kann, und dass wir uns als Kirche auch nicht dauerhaft mit uns selbst und unseren Strukturen beschäftigen, sondern mit der Verkündigung des Evangeliums in Wort und Tat.

- Wie stehen Sie zu der Möglichkeit des LKA, Gemeinden gegen ihren Willen zu Strukturmaßnahmen zu zwingen?
Erst einmal ist das LKA an die Kirchenverfassung, die Kirchengesetze und die Beschlüsse der Landessynode gebunden. Die zwangsweise Durchsetzung von Maßnahmen kann dabei geboten sein, sie kann aber nur ultima ratio sein. Im Vorfeld müssen immer alternative Lösungen gesucht werden, wobei ich nicht den Eindruck habe, dass das LKA derzeit leichtfertig Zwangsmaßnahmen durchführt.
Wichtiger ist mir aber ein anderer Aspekt in diesem Zusammenhang: rein faktisch sind Zwangsmaßnahmen in der heutigen Zeit kein geeignetes Mittel, um Gemeinde zu bauen. Da erfolgt sofort die Abstimmung mit den Füßen. Wir müssen deshalb bereits im Vorfeld eine Kultur des Dialogs und des Ausgleichs schaffen, dass Zwangsmaßnahmen am Ende nicht erforderlich sind. Dies ist nicht einfach und erfordert viel Zeit und Kraft, lohnt sich aber.


- Befürworten Sie unsere Forderung, die Strukturmaßnahmen auszusetzen und mit einem „Runden Tisch“ die Probleme auf Augenhöhe mit den Gemeinden zu klären?
Aussetzen: nein. Probleme auf Augenhöhe klären: ja. Eine Strukturreform ist immer ein Prozess und erfordert Kompromisse. Viele Gemeinden und Mitarbeiter können mit der Reform oder einzelnen Elementen durchaus leben und haben sich bereits darauf eingerichtet. Eine komplette Aussetzung der Reform zum jetzigen Zeitpunkt, im schlimmsten Fall verbunden mit einem jahrenlangen Diskussionsprozess, würde nur neue Unsicherheiten schaffen und demotivieren.
Allerdings würde ich eine Flexibilisierung der starren Vorgaben begrüßen. Wichtig ist, dass wir dauerhaft zukunftsfähige Einheiten schaffen, die in der Lage sind, ihre Aufgaben zu erfüllen und für haupt- wie ehrenamtliche Mitarbeiter attraktiv sind. Die Zahl der Gemeindeglieder ist hier nur ein Element. Wichtig erscheinen mir zudem die Ausrichtung an sozialen Räumen, Aktivitäten und Prägungen vor Ort, Entwicklungsperspektiven und vor allem auch der Faktor Zeit. Wenn Gemeinden in und mit ihrer Region belastbare Zukunftspläne entwickeln, dann sollten sie auch die Chance zur Umsetzung haben.

- Sind Sie bereit, nach einer erfolgreichen Wahl einer Einladung zu einem Gespräch mit uns zu folgen?
Ja.


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