Aus unserem Flugblatt: "Wir wollen der Bevölkerung die Chance geben, sich ein eigenes Bild von dem Zustand des Gebäudes zu machen und setzen uns für die Öffnung spätestens zum nächsten Tag des offenen Denkmals ein."
Zum "Tag des offenen Denkmals" am kommenden Sonntag findet ihr uns in der "Alten Dreherei" (Zur Alten Dreherei 13, 45479 MH). Wir setzen uns dafür ein, dass die Bürgerschaft eine Chance erhält, sich auch ein Bild vom Zustand der VHS zu machen. Alle anderen Gebäude in und an der MüGa (Schloss, Ringlokschuppen, Camera Obscura, Alte Dreherei) sind inzwischen prima rausgeputzt. Also warum nicht unsere VHS?
Antrag für den Planungsausschuss der Stadt Mülheim an der Ruhr, 5. September 2023
zum ständigen Tagesordnungspunkt „Stadtbild- und Denkmalpflege“
Beschlussvorlage:
"Der Ausschuss beauftragt die Verwaltung, an dem Denkmal der VHS an der Bergstraße endlich eine offizielle Denkmalplakette an gut sichtbarer Stelle durch den ImmobilienService der Stadt Mülheim anbringen zu lassen, und zwar möglichst Anfang September vor dem 10. September 2023 als dem diesjährigen „Tag des offenen Denkmals“.
Kein Grund zum Jubeln. Aber ein starker Hinweis, dass der Umgang mit dem baulichen Erbe - nicht nur, aber eben auch - wegen darin schlummernden "Grauen" CO2 Energie dringend neu betrachtet werden muss. Als Minimalforderung daraus ergibt sich auch für unsere Stadt: Keine Abrissgenehmigung mehr ohne Berücksichtigung einer (zu dokumentierenden) Ökobilanz!
Bis September habt ihr jetzt die Gelegenheit, euch die Heinrich-Thöne-Volkshochschule im Modell (Maßstab 1:87) von allen Seiten genau anzusehen. Ohne Bauzaun, vollwucherndes Grün und Graffiti.
Das von Dieter Wienke in akribischer, detailgetreuer und liebevoller Kleinarbeit geschaffene Modell ist ein Abbild der VHS im Jahre der Eröffnung 1979.
Herr Hartmann @ProFoto auf der Schloßstr/Ecke Löhberg hat einen Platz im Eingangsbereich zur Verfügung gestellt, so dass die VHS auch durch die Schaufenster sichtbar ist.
Damit erreichen wir hoffentlich so viele Besucher:innen wie auf der diesjährigen Extraschicht in der Alten Dreherei.
„Um die leidlich bekannte Problematik des Gebäudes der denkmalgeschützten VHS an der Bergstraße endlich praktisch anzugehen, schlagen wir Ihnen als ersten Schritt vor, zunächst mit dem Dach zu beginnen.“ Damit beginnt eine Anregung der Initiative „Erhalt unserer VHS in der MüGa“ für die Stadtverwaltung.
Hintergrund ist die nunmehr seit Jahren andauernde Hängepartie um das Gebäude, bei dem besonders der Kämmerer gerne auf die leeren Stadtkassen verweist. Die Initiative hat jedoch eher eine Unwilligkeit ausgemacht, sich mit entsprechenden Fördermöglichkeiten durch Programme des Bundes- und Landes auseinanderzusetzen. Diese können dann wiederum die Sanierungskosten der Kommune erheblich reduzieren. Die Umsetzung einer solchen Maßnahme tangiert die Erstellung eines detaillierten Nutzungskonzepts nicht, zumal ein Großteil aus dem bekannten VHS-Betrieb (Bürgerentscheid von 2019) bestehen soll.
Dach- und Fassadenbegrünungen gelten längst als anerkannte Maßnahmen gegen den urbanen Klimawandel. Sie erzielen Kühlungseffekte, halten Starkregen zurück und bieten Rückzugsbereiche für Vögel und Insekten. Die Stadt selber fordert private Immobilien-eigentümer auf aktiv zu werden, handelt jedoch bei ihrem eigenen Bestand wenig zukunftsträchtig. Die Volkshochschule an der Bergstraße erhielt bereits in den 90er Jahren ihr einmaliges, 1.700 m² großes, Gründach. Hinzu kommen weitere Pflanzbereiche auf den Terrassen. Diese weitsichtigen Investitionen werden schon lange nicht mehr gepflegt.
Durch einen Kontakt zum Bundesverband GebäudeGrün e.V. (BuGG) konnte die Initiative erfahren, dass dort eine kompetente Beratungsstelle auch die Stadt Mülheim an der Ruhr hinsichtlich der vielfältigen Programme und ihrer Beantragung unterstützen kann. In ihrem Schreiben vom 1. Juni forderte sie deshalb den Oberbürgermeister auf, in dieser Sache tätig zu werden und bietet an, gemeinsam „die Förderlandschaften nach weiteren Mitteln zu durchforsten“.
Dessen Antwort vom 3. Juli lautet nun, es fehle ein Grundsatzbeschluss des Rates und ein Investor. In der WAZ vom 9. März hatte der Kämmerer noch behauptet behauptet, es lägen akute Dach- und Wasserschäden vor und ein erneutes Gutachten angekündigt.
Die Initiative vertritt die Meinung, dass der Kämmerer und Chef des ImmobilienServices durch sein Nicht-Handeln den Gebäudeverfall wesentlich beschleunigt. Von dieser Sorgfaltspflicht gegenüber der denkmalgeschützten VHS sei er auch nicht durch den Hinweis auf weitere sanierungsbedürftige öffentliche Gebäude befreit.
13.07.2023