22.09.2021, 22:29
Liebe Unterstützer*innen,
kurz vor Ablauf dieser Petition möchten wir Euch bitten zeitnah und sachlich an die Stadtverwaltung von Völklingen zu schreiben. Nach jahrelanger massiver Wildschweinbejagung ist die Wildschweinpopulation im naheliegenden Wald angestiegen und die intelligenten Tiere haben sich nunmehr zu ihrem eigenen Schutz in die umliegenden Wohngebiete zurückgezogen. Es ist anzunehmen, dass von Verwaltung und Politik mit der Jägerschaft über einen noch intensiveren Beschuss verhandelt wird.
Das wäre fatal und kontraproduktiv in der Sache. Wir sind aus diesem Grund gegen die Jagd um noch mehr Schaden für Umwelt und Natur abzuwenden.
Nachfolgende interessante Links geben wir Euch zu dieser Thematik an die Hand:
1.) Studie von Prof. Mazzatenta: "Jagd lässt die Art ansteigen":
wildbeimwild.com/wissenschaft/die-jagdtaetigkeit-laesst-die-art-vermehren/46112/2021/07/11/?fbclid=IwAR0zaF8cXC4k9FHWfGxGw0l5u0bKcbljFNj599JbdkBGHTNCr79MSQl1Sug
2.) Die Servanty Langzeitstudie: www.abschaffung-der-jagd.de/downloads/uebersetzungderstudiepulsedresourcesandclimate.pdf
3.) Ebenso sieht es der Biologe Dr. Karl-Heinz Loske in seinem Statement:
Nehmen Sie den Abschuss der Leitbachen. Leitbachen kontrollieren in den Wildschweinrotten sehr genau, wer sich fortpflanzen darf, und wer nicht. Wird die Leitbache aber durch den Jäger erschossen, fehlt genau dieser Kontrollmechanismus innerhalb der Rotte. Es kommt unweigerlich dazu, dass der Keiler sämtliche weiblichen Tiere deckt und somit einen unkontrollierten Vermehrungsprozess in Gang setzt. Diese Tatsache wird von den Jägern nicht einmal abgestritten, sondern sogar in ihren einschlägigen Zeitungen ausführlich beschrieben. Man ist sich in Jägerkreisen dieser biologischen Zusammenhänge durchaus bewusst. Auch bei den Füchsen brauchen wir keine Jäger! Die ständige Dezimierung von Füchsen zerstört Altersstruktur und soziale Ordnung. Anstelle fester Paarbindungen und stabiler Familien, in denen nur die alte Füchsin Junge bekommt, und die Territorialstruktur die Vermehrung begrenzt, steigt bei Bejagung die Zahl fruchtbarer Füchsinnen und ihre durchschnittliche Welpenzahl. In Gebieten mit stabilen Fuchsgruppen und einem Bejagungsverbot wurde nachgewiesen, dass zwei Drittel der reproduktionsfähigen Füchsinnen sich nicht an der Fortpflanzung beteiligten. Fuchsbestände können zudem durch die Jagd nicht dauerhaft reduziert werden, da leergeschossene Fuchsreviere sofort wieder von eingewanderten Jungtieren besetzt werden, und scharf bejagte Bestände sich viel stärker ausbreiten als unbejagte Populationen. Senkt man die Fuchsdichte durch die Jagd stark ab, dann wird sich nur umso stärker vermehrt, je geringer die Dichte ist. Unbejagte Fuchsbestände dagegen pendeln um ein niedrigeres Bestandsniveau. Da diese Gesetzmäßigkeiten für fast alle Beutegreifer gelten, bleibt nur folgendes Fazit: Die Jagd ist das Problem und nicht die Lösung!
Schreibt deshalb bitte an:
Oberbürgermeisterin Frau Blatt: sekretariat-ob@voelklingen.de
Bürgermeister Herr Sellen: sekretariat-bm@voelklingen.de
Ortsrat: stephan.tautz@stadtrat.voelklingen.de
an die Redaktion der Saarbrücker Zeitung: sz-sb@sz-sb.de
an den Saarländischen Tierschutzbeauftragten: h.fr.willimzik@t-online.de
sowie: info@tierschutz-saar.de
Lieben Dank und herzliche Grüße aus dem Saarland
Jutta und Andreas Goldschmidt