28.08.2019, 20:11
Betreff: Vorverlegung des Stichtags auf den 30.06.
- ein fauler Kompromiss aufgrund der unberechtigten und maßlos übertriebenen Ängste von Kommunen und Städten.
Wir sind entäuscht.
Wir, die Elterninitiative "Stoppt die Früheinschulung in Baden-Württemberg",
wir, tausende Eltern und Familien aus Baden-Württemberg, die sich auf Ihre Zusage verlassen haben.
Wir verstehen, dass sich ein "Kompromiss" gut anhört und auch gut sein kann. Aber nur, wenn alle Beteiligten und v.a. die Betroffenen, also wir Eltern, auch gefragt werden und mitsprechen dürfen.
Ein Kompromiss, der die Hauptbetroffenen außen vor lässt, ist kein Kompromiss, sondern ein trauriges Zeugnis unserer Schulpolitik in Baden-Württemberg.
Und dazu ist das ein Kompromiss, der sich auf "maßlos übertriebene Zahlen" (Ihre Worte, Fr. Dr. Eisenmann) stützt.
Sie verspielen Vertrauen, Fr. Dr. Eisenmann.
Bei Familien und potentiellen Wählern.
Sie machen anscheinend doch nur Politik und kümmern sich nicht ehrlich um die Anliegen Ihrer zukünftigen Wähler. Unsere Kinder.
Wir dachten wirklich, Sie meinen Ihre Worte ernst, "die Sorgen und den Wunsch vieler Eltern in Baden-Württemberg zu verstehen" und "dem Wunsch nach mehr Flexibilität durch die Verlegung des Stichtages auf den 30.06. zum Schuljahr 20/21 nachzukommen."
In Ihrer Antwort auf den parlamentarischen Antrag der SPD vom März 2019 steht schwarz auf weiß geschrieben, dass es keine finanziellen Unterschiede bei einer Verlegung des Stichtags gibt.
Die Kita-Platz Probleme, die hier auf einmal mit ins Spiel gebracht werden, bestehen aufgrund anderer Ursachen und müssen schnellstmöglich auch auf andere Art und Weise unabhängig von der Vorverlegung des Stichtags geregelt werden.
Das jetzige Vorgehen ist unserer Meinung nach eine Problemverschiebung.
Es ist unfair allen Kindern gegenüber, die jetzt vor der Entscheidung, ob Vorschule - ja oder nein - stehen.
Nun wird der Streit doch auf dem Rücken unserer Kinder ausgetragen.
Denn schon jetzt wissen wir von Aussagen einzelner Rektor*innen, dass eben diese sich nur auf gültiges Gesetz berufen und von vornherein Rückstellungen abschmettern wollen.
Verstehen Sie, dass sich diese Eltern entmündigt fühlen? Laut diesen Rektor*innen sind wir Eltern nicht ausreichend kompetent, für unsere eigenen Kinder eine so wichtige Entscheidung zu treffen.
Wir fordern Sie auf, zu ihrem Wort zu stehen, das sie tausenden von Menschen gegeben haben und das in vielen Zeitungen zitiert wurde. Stehen Sie dazu - zu Gunsten Ihrer Glaubwürdigkeit und vor allem für die Kinder und Familien in Baden-Württemberg.
Weiterhin freuen wir uns auf einen persönlichen Austausch. Wir wollen gehört werden und nicht die uns betreffenden Entscheidungen aus den Medien erfahren, sei es, dass Sie der Petition im Juli entsprochen haben bzw. jetzt, wenn Sie einen Rückzieher machen.
Sie sagten selbst "unter Einbeziehung der Pententen" seien Sie zum Entschluss gekommen, den Stichtag zu verlegen.
Wir fühlen uns bei weitem nicht miteinbezogen. Wir fühlen uns ausgeschlossen. Wir empfinden ihr Verhalten wie ein Fähnlein im Winde und sind enttäuscht von Ihnen, Frau Dr. Eisenmann.
Es wäre schön, wenn Sie in Zukunft MIT uns sprechen und nicht nur ÜBER uns - uns als Vertreter der 24.000 Unterstützer der Petition.
Wir verbleiben mit hoffnungsvollen Grüßen,
Ihre Elterninitiative "Stoppt die Früheinschulung in Baden-Württemberg"