24.224 Unterschriften
Der Petition wurde entsprochen
Die Petition war erfolgreich!
Neuigkeit lesenPetition richtet sich an: Landtag von Baden-Württemberg (Petitionsausschuss)
Wir, eine Elterninitiative aus Ba-Wü, stehen dafür ein, dass der Stichtag der Einschulung auf den 30.06. zurück verlegt wird. Bisher ist der Stichtag der 30.09.
Wir möchten dringend auf die Nachteile einer Früheinschulung mit nur knapp sechs Jahren bzw. sogar fünf Jahren hinweisen. Wir möchten den Eltern, deren Kinder im Juli, August oder September sechs Jahre alt werden, das Recht zusprechen, zu entscheiden, ob ihr Kind noch in diesem Jahr, also mit gerade sechs Jahren oder sogar erst fünf Jahren, oder erst im folgenden Jahr eingeschult wird.
Die bisherige Regelung der vorzeitigen Einschulung ohne Altersbegrenzung nach unten auf Wunsch von Eltern und Kind soll davon unberührt bleiben.
Begründung
Zahlreiche Studien haben mittlerweile bewiesen, dass eine zu frühe Einschulung nicht nur direkt sichtbare Nachteile wie Überforderung, Klassenwiederholung, u.ä. mit sich bringen können, sondern dass auch seelische Komponenten der Kinder negativ beeinflusst werden könne , wie z. B. das Selbstbewusstsein. Denn wiederholende Misserfolgs- und Frustationserlebnisse, die zu früh eingeschulten Kindern häufig widerfahren, hinterlassen lebenslange Spuren.
Trotzdem obliegt es in Baden-Württemberg vorrangig dem bloßen Geburtsdatum, wann eingeschult wird. Sind Eltern der Meinung, ihr Kind sei dem Schulalltag noch nicht gewachsen, liegt oft ein schwerer Weg vor ihnen, der nur selten erfolgreich ist. Es gibt zudem keine einheitliche Regelung, stattdessen ist man als Eltern von der Entscheidung zuständiger Grundschulen/Rektor*innen abhängig, die das Kind kaum bzw. nur unzureichend kennen und durch Momentaufnahmen auch nicht einschätzen können, ob das Kind tatsächlich schulfähig/schulreif ist. Nicht selten spielen in dieser wichtigen Entscheidung Faktoren wie Klassenteiler, Finanzen, Lehrkräfte usw. ebenfalls eine ausschlaggebende Rolle.
Stellen Eltern den Antrag auf Rückstellung, können die darauf folgenden Gutachten im Bezug auf das einzelne Kind nur sehr selten den tatsächlichen Ist-Stand darlegen, da es sich ausschließlich um Sequenzen handelt, in denen das Kind gesehen und beurteilt wird. Zudem werden lediglich die kognitiven Kompetenzen betrachtet. Die sozialen und emotionalen Fähigkeiten werden weitestgehend außer Acht gelassen.
Linksammlung:
http://www.pisa-kritik.de/langfristig-nachteilige-folgen-einer-fruhen-einschulung
https://www.zeit.de/gesellschaft/schule/2014-09/frueheinschulung-bildungssystem
Wir möchten auf Niedersachsen und Bayern verweisen. Hier wurde aufgrund einer Online-Petition mit jeweils annähernd 20.000 Unterschriften und Unterstützung von Parteien erreicht, dass der Stichtag zugunsten der Kinder verändert wurde. Es wurde ein dreimonatiger Zeitraum festgelegt, in welchem den Eltern der darin schulpflichtig werdenden Kindern die Kompetenz zugesprochen wurde, dass sie selbst als Experten ihres Kindes die Schulfähigkeit am besten einschätzen können, anstatt bisher zur Einschulung gezwungen zu werden.
Wir fordern das gleiche Recht für Baden-Württemberg!
Wir fordern die Vorverlegung des Stichtages vom 30.09. auf den 30.06. und volles Entscheidungsrecht der Eltern von Juli-September Kindern!
Wir fordern den Eltern Gehör zu schenken.
Wir fordern den Kindern die so wertvolle Zeit zu schenken!
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herunterladen (PDF)Angaben zur Petition
Petition gestartet:
06.02.2019
Petition endet:
02.06.2019
Region:
Baden-Württemberg
Kategorie:
Bildung
Neuigkeiten
Debatte
Ich finde es traurig, daß man eine Petition unterstützen muß, die es Eltern erlaubt, ihre Kinder entsprechend ihren eigenen Einschätzungen zur Folge, ihre Kinder früher oder später einschulen zu lassen. Das Land/Der Staat nimmt sich das Recht, hierüber zu entscheiden. Und dann wundert man sich, wenn immer mehr Eltern die Erziehung an die Schulen weitergeben.
Ich bin seit 1996 im Schuldienst. meine Erfahrung ist, dass es sehr "fitte" Kinder gibt, die selbst, wenn sie im Oktober geboren sind, sehr gut in der Schule mit kommen und sowohl lernwillig als auch -fähig sind. Andererseits gibt es oft Kinder, die selbst, wenn sie im März geboren sind, entwicklungsverzögert sind. Ich bin generell gegen einen datumsbezogenen Stichtag und für sehr viel individuellere "Auswahlkriterien". Ich bin dagegen, das nur Eltern entscheiden zu lassen. Lange wurden Kinder sehr früh eingeschult, jetzt werden sie wieder sehr "vergluckt. Beides ist nicht gut für die Kinder.