Umwelt

Rettung des Frankenwaldes

Petition richtet sich an
Petitionsausschuss des Landtags NRW, Bezirksregierung Köln, Rat der Stadt Bergisch Gladbach

4.332 Unterschriften

Sammlung beendet

4.332 Unterschriften

Sammlung beendet

  1. Gestartet 2019
  2. Sammlung beendet
  3. Eingereicht am 04.02.2020
  4. Dialog mit Empfänger
  5. Entscheidung

Neuigkeiten






10.02.2020, 23:27

Heute haben wir die Petition mit folgendem Anschreiben der Stadt zu gestellt:

Sehr geehrte Fraktionsvorsitzende der Parteien in Bergisch Gladbach,

auf diesem Wege stellen wir Ihnen gerne die Petition "Rettung des Frankenwaldes" zu.
Sie wurden innerhalb von nur drei Monaten (11/2019 - 01/2020) von 4.332 Bürgern unterzeichnet, davon 2.788 aus Bergisch Gladbach.
Die Petition setzt sich dafür ein, dass die Stadt Bergisch Gladbach endgültig von ihren Plänen Abstand nimmt, den Wald mit der Flächenkennziffer G-Fr1a in ein Gewerbegebiet umzuwandeln.

Neben den Unterschriftslisten erhalten Sie von mir eine Zusammenfassung der Kommentare der Unterzeichner.
Angesichts der dramatischen Zahlen aus dem aktuellen Waldzustandsbericht (www.wald-und-holz.nrw.de/wald-in-nrw/waldzustand) ist der Schutz bestehender und gesunder Wälder in unserer Stadt besonders wichtig. Dies hat auch das Land NRW mit Unterzeichnung des Waldpakts am 10.12.2019 auf Landesebene bestätigt. (www.wald-und-holz.nrw.de/aktuelle-meldungen/landesregierung-und-verbaende-beschliessen-waldpakt-nrw)

Kurz nach Beginn der Petition haben wir durch unser Nachfragen davon Kenntnis erhalten, dass die Stadt Bergisch Gladbach plant, im vorderen Teil des Waldes eine hauptamtliche Feuer- und Rettungswache zu errichten.Wir sind der Meinung, dass in der heutigen Zeit der Schutz eines derart wichtigen und gesunden Naturraums (Mischwald) in unser aller Interesse ist.
Deshalb sollten die Bedeutung des Waldes nicht gegen die Bedeutung des Brandschutzes ausgespielt werden. Beide schützen uns vor Gefahren.

Aus unserer Sicht muss es einer erfolgreichen und zukunftsgerichteten Stadtentwicklungspolitk gelingen, Flächen für eine Feuerwache zu finden ohne dafür 6.000 qm Wald zu vernichten.
Deshalb bitten wir Sie, die Suche nach geeigneten Standorten nicht aufzugeben.

Wir bitten Sie, uns die schriftliche Stellungnahme Ihrer Fraktion zum geplanten Gewerbegebiet sowie zur Feuerwache bis zum 15. April 2020 zukommen zu lassen.
Diese werden auf der open petition Seite veröffentlicht und an die Unterzeichner weitergeleitet.

Die Petition wurde auch dem Petitionsausschuss des Landtags NRW, der Bezirksregierung Köln und dem Landesbetrieb Wald und Holz und vorgelegt.
Die handschriftlichen Sammelbögen liegen uns vor und können bei Bedarf eingesehen werden.

Mit freundlichen Grüßen
Martina Knieps und die Initiatoren der Petition Frankenwald

cc: Bürgermeister, Mitglieder des Rates, Stadtverwaltung, Landesbetrieb Wald und Holz




08.02.2020, 10:57

Sehr geehrter Herr Stein,

vielen Dank, dass Sie sich den Fragen der Bürger zum Klimaschutz gestellt haben.

Ich habe mich gefreut zu hören, dass Sie derzeit keine Pläne für ein Gewerbegebiet im Frankenwald (G-FR1a - Rennweg) verfolgen.

Konsequenterweise wünschen wir uns, dass Sie bei nächster Gelegenheit darauf hinwirken den FNP zu ändern und somit den Erhalt des Waldes - unabhängig von der Parteienlandschaft – zu sichern.

Während der Podiumsdiskussion ist von Ihnen der Begriff "Phantomdebatte" benutzt worden. Sie beziehen sich damit auf die Petition "Rettung des Frankenwaldes".

Mit diesem Begriff bringen Sie unseres Erachtens zum Ausdruck, dass Sie die Sorgen und Ängste der 4.330 Unterzeichner (davon 2.900 Bergisch Gladbacher) nicht ernst nehmen.

Uns haben die 3 Monate Petitionsarbeit und die zahlreichen Gespräche mit Bürgern gezeigt, dass die Menschen in Bergisch Gladbach zutiefst verunsichert sind über die Unberechenbarkeit der Gladbacher Politik. Einhergend damit stellen wir ein großes Misstrauen gegenüber der Verwaltung fest. Zu sagen, dass es sich bei der Diskussion um eine Phantomdebatte handelt, ist der Vertrauensbildung nicht förderlich. Vielmehr wäre es angebracht, den Menschen mitzuteilen, dass die Politik ihre Ängste und Bedenken wahrnimmt und respektiert.

Für uns persönlich und die tausenden Unterzeichner ist die Diskussion deshalb sehr "real", weil

die Stadt die Pläne für die Flächennutzung im Frankenwald gegen alle Proteste von Bürgern, Klimaschützern und dem Landesbetrieb Wald und Holz beschlossen hat.

In Ihrem Schreiben an die Büger stellt die Stadt im Oktober 2019 fest, dass der Wald an dieser Stelle als nicht schutzwürdig erachtet wird - trotz des Wissens, dass dieser Wald für die Anwohner die einzige Pufferzone zur A4 bildet und der Waldzustandbericht von einer dramatischen Verschlechterung der Waldsituation spricht. Diese Position wurde uns auch von Lutz Urbach im Dezember 2019 nochmals bestätigt.

Herr Flügge in seinem WDR Interview im Januar 2020 mit dem Verweis auf den geltenden Regionalplan und die gute Eignung der Fläche erneut auf die Notwendigkeit der Gewerbenutzung hingewiesen hat.

der Frankenwald als potentielle Fläche für das Verteilsystem "Cargocap" genannt und Machbarkeitsstudien bereits beauftragt wurden.

Dies sind für uns alles leider sehr reale Aspekte und keineswegs Phantome.

Zur Feuerwache:

Dass Sie eine Bürgerinformation zur Feuerwache veranstalten, ist im Sinne der Bürgerbeteiligung gut. Allerdings wurde dieser Prozess leider erst durch unser Nachfragen in Gang gesetzt.

Noch im November 2019 wusste kein Bürger, dass sie diese Stelle für eine Feuerwache in Betracht ziehen und dort Machbarkeitsstudien vorantreiben.

Dass nach sehr vielen Jahren kein einziger Standort für eine Feuerwache gefunden wurde und jetzt ein gesunder Mischwald mit einer hohen Schutzfunktion für die dortige Bevölkerung geopfert werden soll, ist für uns eine Bankrotterklärung der Stadtentwicklungspolitik. Die Feuerwache gegen den Walderhalt auszuspielen, halten wir für nicht zielführend, denn beide schützen uns vor Gefahren.

Wenn Sie aber dennoch an dem Standort planerisch festhalten, bedenken Sie bitte unsere folgenden Argumente:

Der Wald erfüllt eine Schutzfunktion im Sinne des § 12 BWaldG. ("Schutzwald")

Aufgrund der besonderen Lage des Waldes (Wasserspeicher) wäre eine Flächenversiegelung an dieser Stelle fatal.

Die Lärmkarte an dieser Stelle ist schon heute knallrot

Unsere Forderung nach der Erfüllung des Waldpakts vom 10. Dezember 2019

Das Zitat des Umweltministeriums zu diesem Thema "Wir brauchen mehr Wald und nicht weniger" macht uns hoffnungsfroh, dass der Wald an dieser Stelle eine echte Überlebenschance hat.

Um den wichtigen Bau der Feuerwache voranzutreiben, sollte zeitnah ein Standort gefunden werden, bei dem kein Wald vernichtet werden muss. Auf diese Weise hätten alle gewonnen: Umweltschutz und Brandschutz.

Mit freundlichen Grüßen
Martina Knieps und die Initiatoren der Petition "Rettung des Frankenwaldes"

Zu Ihrer Information: Wir haben gestern unsere Petition an den Petitionsausschuss des Landtages NRW übergeben. In den nächsten Tagen werden wir die Petition der Bezirksregierung Köln sowie den Fraktionsvorsitzenden der Stadt zusenden und Stellungnahmen einfordern. Diese werden wir über die open-petition Plattform an alle Unterzeichner per E-Mail versenden.


08.02.2020, 10:50

Sehr geehrter Herr Deppe,

in Ihrem Kommentar zu den Rodungen entlang der A4 in Bergisch Gladbach, bedauern Sie die Situation und sagen, dass dies das traurige Bild sei, das der Klimawandel hinterlasse.

Meines Erachtens ist es das Bild, das die Menschen hinterlassen, denn die dortigen Probleme sind menschengemacht. Dass strassen.nrw hier aus Kosten- und Vereinfachungsgründen keineswegs nur die kranken Bäume geschlagen hat, haben wir mit großer Bestürzung wahrgenommen. Das beigefügte Foto von der A4/Höhe Brüderstraße macht dies deutlich.

Das Bild, das sie beschreiben, wird indes noch trauriger werden, weil die Stadt Bergisch Gladbach darauf hinarbeitet, einen weiteren Naturraum in der Größe von 6.000 qm (Neubau der Feuerwache Süd) zu vernichten. Für die Bilder, die wir der kommenden Generation hinterlassen, sind wir daher selbst verantwortlich.

Die Suche nach weiteren geeigneten Standorten für die Feuerwache und ein Gewerbegebiet sollten daher in unser aller Interesse mit Hochdruck weiterverfolgt werden.

Mit freundlichen Grüßen
Martina Knieps
www.openpetition.de/petition/online/rettung-des-frankenwaldes

Die Petition „Rettung des Frankenwaldes“ (41.000 qm Wald für ein Gewerbegebiet) haben wir am 4.2.2020 dem Petitionsausschuss des Landtags NRW eingereicht.


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