Region: Hessen
Bildung

Petition für eine Entlastung der schulischen IT-Beauftragten

Petent/in nicht öffentlich
Petition richtet sich an
Kultusminister Herrn Prof. Dr. Alexander Lorz

500 Unterschriften

Bearbeitungsfrist abgelaufen

500 Unterschriften

Bearbeitungsfrist abgelaufen

  1. Gestartet 2019
  2. Sammlung beendet
  3. Eingereicht
  4. Dialog
  5. Gescheitert

Neuigkeiten

01.02.2020, 23:35

Im ersten Absatz habe ich einen Tippfehler beseitigt.


Neuer Petitionstext: Sehr geehrter Herr Minister Prof. Dr. Lorz,
die anstehende Umsetzung des Digitalpakts sehen wir als IT-Beauftragte an den hessischen Schulen mit gemischten Gefühlen. Natürlich begrüßen wir ausdrücklich, dass durch den Digitalpakt schon bald dringend benötigte, umfangreiche Investitionen in die IT-Infrastruktur und die IT-Ausstattung der hessischen Schulen getätigt werden. Die Aufstockung der zur Verfügung gestellten Bundesmittel durch das Land Hessen, weit über die vom Bund geforderte Summe hinaus, begrüßen wir als deutliches Zeichen einer entsprechenden politische politischen Prioritätensetzung.
Damit die Investitionen einen nachhaltigen Bildungseffekt entfalten können, ist die Sicherstellung des IT-Supports und eine entsprechende Qualifizierung der Lehrkräfte unumgänglich. In diesem Kontext nehmen wir wohlwollend zur Kenntnis, dass das Hessische Kultusministerium eine deutliche Erhöhung des Fortbildungsetats der Schulen zugesagt hat und außerdem der politische Wille artikuliert wurde, die hessischen Medienzentren mit zusätzlichen Ressourcen auszustatten.
Als schulische IT-Beauftragte müssen wir in diesem Kontext aber enttäuscht feststellen, dass für den unbedingt notwendigen First-Level-Support an den Schulen selbst, den wir IT-Beauftragte schon jetzt mit außerordentlich geringer Entlastung bzw. Entlohnung leisten, keinerlei Ressourcen vorgesehen sind, obwohl unsere Belastung mit der Erweiterung der IT-Ausstattung durch den Digitalpakt noch deutlich steigen wird. Wir IT-Beauftragten betreuen an großen Schulen schon heute um die 200 Endgeräte und bekommen dafür oft nur ein bis zwei Entlastungsstunden. In privatwirtschaftlichen Unternehmen – und auch im Hessischen Kultusministerium – werden für die Betreuung einer solchen Anzahl an Geräten dagegen in etwa 1,5 Vollzeitstellen zur Verfügung gestellt. Die mögliche Bezahlung von Arbeitsstunden der IT-Beauftragten über die Mittel für den pädagogischen IT-Support stellt eher eine symbolische Entlohnung dar. Den Schulleitungen fehlen schlicht die Ressourcen für eine angemessene Entlastung der IT-Beauftragten und selbst die schon derzeit dafür aus dem Schuldeputat aufgewandten Stunden fehlen an anderer Stelle für die pädagogische Arbeit.
Entsprechend schwer ist es für die Schulleitungen, qualifizierte und motivierte Kolleg *innen für die Tätigkeit der/des IT-Beauftragten zu finden und einen verlässlichen First-Level-Support an den Schulen sicherzustellen. Entsprechend düster sieht heute die Realität an vielen hessischen Schulen aus: Die IT-Ausstattung wird schlecht oder gar nicht gewartet, Fehler und Defekte werden erst nach langen Ausfallzeiten behoben und Software wird nur unzureichend aktualisiert oder erweitert. In der Folge können sich die Lehrer *innen nicht auf eine funktionierende IT-Ausstattung für ihren Unterricht verlassen, kompetente Ansprechpartner bei Fragen und Problemen des Kollegiums fehlen. An den Schulen, an denen es diesbezüglich besser aussieht, ist dies i. d. R. dem mit einer gewissen Selbst¬ausbeutung einhergehenden Idealismus der IT-Beauftragten zu verdanken, die ihre Nachmittage und Ferientage in der Schule verbringen und ihre Pausen der Behebung von Fehlern oder der Beantwortung von technischen Fragen der Kolleg *innen opfern.
Ohne einen gut funktionierenden First-Level-Support durch die schulischen IT-Beauf-tragten können auch die Medienzentren, trotz aller geplanten personellen Aufstockung, einen effektiven Support schwerlich gewährleisten.
Es ist uns klar, dass eine Entlastung der IT-Beauftragten nicht aus den Mitteln des Digitalpakts kommen kann. Aber wenn Sie es mit Ihrem Bekenntnis zu einer nachhaltigen Stärkung der Medienbildungs¬kompetenzen an hessischen Schulen nach den Vorgaben der KMK-Strategie Bildung in der digitalen Welt ernst meinen, erscheint es zwingend notwendig, seitens des Hessischen Kultusministeriums die Ressourcen zu schaffen, um die schulischen IT-Beauftragten für ihre wichtige und unersetzbare Tätigkeit ab sofort angemessen zu entlasten, um so eine ernsthafte und nachhaltige Umsetzung der KMK-Strategie und des Digitalpakts zu ermöglichen.
Mit freundlichen Grüßen

Unterschriften zum Zeitpunkt der Änderung: 185


Helfen Sie mit, Bürgerbeteiligung zu stärken. Wir wollen Ihren Anliegen Gehör verschaffen und dabei weiterhin unabhängig bleiben.

Jetzt fördern