Region: Hessen
Bildung

Petition für eine Entlastung der schulischen IT-Beauftragten

Petent/in nicht öffentlich
Petition richtet sich an
Kultusminister Herrn Prof. Dr. Alexander Lorz

500 Unterschriften

Bearbeitungsfrist abgelaufen

500 Unterschriften

Bearbeitungsfrist abgelaufen

  1. Gestartet 2019
  2. Sammlung beendet
  3. Eingereicht
  4. Dialog
  5. Gescheitert

Petition richtet sich an: Kultusminister Herrn Prof. Dr. Alexander Lorz

Sehr geehrter Herr Minister Prof. Dr. Lorz,

die anstehende Umsetzung des Digitalpakts sehen wir als IT-Beauftragte an den hessischen Schulen mit gemischten Gefühlen. Natürlich begrüßen wir ausdrücklich, dass durch den Digitalpakt schon bald dringend benötigte, umfangreiche Investitionen in die IT-Infrastruktur und die IT-Ausstattung der hessischen Schulen getätigt werden. Die Aufstockung der zur Verfügung gestellten Bundesmittel durch das Land Hessen, weit über die vom Bund geforderte Summe hinaus, begrüßen wir als deutliches Zeichen einer entsprechenden politischen Prioritätensetzung.

Damit die Investitionen einen nachhaltigen Bildungseffekt entfalten können, ist die Sicherstellung des IT-Supports und eine entsprechende Qualifizierung der Lehrkräfte unumgänglich. In diesem Kontext nehmen wir wohlwollend zur Kenntnis, dass das Hessische Kultusministerium eine deutliche Erhöhung des Fortbildungsetats der Schulen zugesagt hat und außerdem der politische Wille artikuliert wurde, die hessischen Medienzentren mit zusätzlichen Ressourcen auszustatten.

Als schulische IT-Beauftragte müssen wir in diesem Kontext aber enttäuscht feststellen, dass für den unbedingt notwendigen First-Level-Support an den Schulen selbst, den wir IT-Beauftragte schon jetzt mit außerordentlich geringer Entlastung bzw. Entlohnung leisten, keinerlei Ressourcen vorgesehen sind, obwohl unsere Belastung mit der Erweiterung der IT-Ausstattung durch den Digitalpakt noch deutlich steigen wird. Wir IT-Beauftragten betreuen an großen Schulen schon heute um die 200 Endgeräte und bekommen dafür oft nur ein bis zwei Entlastungsstunden. In privatwirtschaftlichen Unternehmen – und auch im Hessischen Kultusministerium – werden für die Betreuung einer solchen Anzahl an Geräten dagegen in etwa 1,5 Vollzeitstellen zur Verfügung gestellt. Die mögliche Bezahlung von Arbeitsstunden der IT-Beauftragten über die Mittel für den pädagogischen IT-Support stellt eher eine symbolische Entlohnung dar. Den Schulleitungen fehlen schlicht die Ressourcen für eine angemessene Entlastung der IT-Beauftragten und selbst die schon derzeit dafür aus dem Schuldeputat aufgewandten Stunden fehlen an anderer Stelle für die pädagogische Arbeit.

Entsprechend schwer ist es für die Schulleitungen, qualifizierte und motivierte Kolleg *innen für die Tätigkeit der/des IT-Beauftragten zu finden und einen verlässlichen First-Level-Support an den Schulen sicherzustellen. Entsprechend düster sieht heute die Realität an vielen hessischen Schulen aus: Die IT-Ausstattung wird schlecht oder gar nicht gewartet, Fehler und Defekte werden erst nach langen Ausfallzeiten behoben und Software wird nur unzureichend aktualisiert oder erweitert. In der Folge können sich die Lehrer *innen nicht auf eine funktionierende IT-Ausstattung für ihren Unterricht verlassen, kompetente Ansprechpartner bei Fragen und Problemen des Kollegiums fehlen. An den Schulen, an denen es diesbezüglich besser aussieht, ist dies i. d. R. dem mit einer gewissen Selbst¬ausbeutung einhergehenden Idealismus der IT-Beauftragten zu verdanken, die ihre Nachmittage und Ferientage in der Schule verbringen und ihre Pausen der Behebung von Fehlern oder der Beantwortung von technischen Fragen der Kolleg *innen opfern.

Ohne einen gut funktionierenden First-Level-Support durch die schulischen IT-Beauf-tragten können auch die Medienzentren, trotz aller geplanten personellen Aufstockung, einen effektiven Support schwerlich gewährleisten.

Es ist uns klar, dass eine Entlastung der IT-Beauftragten nicht aus den Mitteln des Digitalpakts kommen kann. Aber wenn Sie es mit Ihrem Bekenntnis zu einer nachhaltigen Stärkung der Medienbildungs¬kompetenzen an hessischen Schulen nach den Vorgaben der KMK-Strategie Bildung in der digitalen Welt ernst meinen, erscheint es zwingend notwendig, seitens des Hessischen Kultusministeriums die Ressourcen zu schaffen, um die schulischen IT-Beauftragten für ihre wichtige und unersetzbare Tätigkeit ab sofort angemessen zu entlasten, um so eine ernsthafte und nachhaltige Umsetzung der KMK-Strategie und des Digitalpakts zu ermöglichen.

Mit freundlichen Grüßen

Begründung

Eine gut funktionierende Medienaustatttung in den Schulen ist die Basis für einen zeitgemäßen, mediengestützten Unterricht und die Umsetzung von schulischen Medienbildungskonzepten, welche den Schüler *innen die notwendigen Kompetenzen für das Leben in der digitalen Welt vermitteln, wie sie von der KMK definiert werden:

https://www.kmk.org/themen/bildung-in-der-digitalen-welt/strategie-bildung-in-der-digitalen-welt.html

Vielen Dank für Ihre Unterstützung

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Angaben zur Petition

Petition gestartet: 21.12.2019
Petition endet: 31.03.2020
Region: Hessen
Kategorie: Bildung

Neuigkeiten

  • Liebe Unterstützende,
    der Petent oder die Petentin hat innerhalb der letzten 24 Monate nach dem Einreichen der Petition keine Neuigkeiten erstellt und den Status nicht geändert. openPetition geht davon aus, dass die Bearbeitungsfrist des zuständigen Ausschusses bzw. des Empfängers abgelaufen ist.

    Wir bedanken uns herzlich für Ihr Engagement und die Unterstützung,
    Ihr openPetition-Team

  • Liebe Unterstützerinnen und Unterstützer,
    durch eine Kommunikationspanne innerhalb des HKM erreichte mich erst letzte Woche die bereits vor einem Jahr verfasste Antwort auf unsere Petition, welche ich Euch und Ihnen hiermit zukommen lasse. Statt an mich ging die Antwort vor über einem Jahr auf dem Postweg an eine hessische Schule, welche die Petition ebenfalls direkt eingereicht hatte.
    Soeben habe ich die folgende Antwort an die Dezernentin des Referats I.1, Medienbildung, Frau Miehle verschickt. Hoffen wir diesmal auf eine zeitnahe Antwort.
    Viele Grüße
    Tobias Piniek

    Sehr geehrte Frau Miehle,

    ich danke Ihnen für die Beantwortung meiner Petition an Herrn Kultusminister Prof. Lorz vom 16.12.2019, welche ich leider erst kürzlich erhalten habe.... weiter

  • Liebe Unterstützer der Petition zur Entlastung der schulischen IT-Beauftragten,

    ich habe die Petition vor fünf Monaten an den Kultusminister geschickt und um einen Termin für eine persönliche Übergabe gebeten. Seitdem warte ich auf eine Rückmeldung. Ich weiß immerhin, dass die Petition derzeit zur Beantwortung im Dezernat Medien des HKM liegt, aufgrund der aktuellen Situation dort bisher aber nicht priorisiert bearbeitet wird.
    Gleichwohl wird von uns vermutlich erwartet, dass wir die Digitalisierung an unseren Schulen weiter priorisiert vorantreiben - auch bzw. gerade in der aktuellen Situation.

    Trotzdem Euch und Ihnen allen schöne Ferien!
    Tobias Piniek

Durch die schleichende Erhöhung der Arbeitsbelastung (immer mal wieder kommt eine neue Aufgabe dazu bzw, eine bestehende wird ausgeweitet) dauert es eine Weile, bis man mitbekommt, dass der Zusatzjob wie z.B. die Verantwortung für den IT-Bereich oder auch für die Diagnostik am BFZ nebenbei gar nicht mehr zu schaffen ist. Das hat Methode und muss bekämpft werden.

Noch kein CONTRA Argument.

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