Liebe Unterstützende,
der Petent oder die Petentin hat innerhalb der letzten 24 Monate nach dem Einreichen der Petition keine Neuigkeiten erstellt und den Status nicht geändert. openPetition geht davon aus, dass die Bearbeitungsfrist des zuständigen Ausschusses bzw. des Empfängers abgelaufen ist.
Wir bedanken uns herzlich für Ihr Engagement und die Unterstützung,
Ihr openPetition-Team
Liebe Unterstützerinnen und Unterstützer,
durch eine Kommunikationspanne innerhalb des HKM erreichte mich erst letzte Woche die bereits vor einem Jahr verfasste Antwort auf unsere Petition, welche ich Euch und Ihnen hiermit zukommen lasse. Statt an mich ging die Antwort vor über einem Jahr auf dem Postweg an eine hessische Schule, welche die Petition ebenfalls direkt eingereicht hatte.
Soeben habe ich die folgende Antwort an die Dezernentin des Referats I.1, Medienbildung, Frau Miehle verschickt. Hoffen wir diesmal auf eine zeitnahe Antwort.
Viele Grüße
Tobias Piniek
Sehr geehrte Frau Miehle,
ich danke Ihnen für die Beantwortung meiner Petition an Herrn Kultusminister Prof. Lorz vom 16.12.2019, welche ich leider erst kürzlich erhalten habe. Da durch die Verzögerung nun schon über ein Jahr seit dem Verfassen Ihrer Antwort vergangen ist, möchte ich die Gelegenheit nutzen um nachzufragen, wie der aktuelle Stand der von Ihnen in Aussicht gestellten Prüfung einer Entlastung der IT-Beauftragten ist.
Die Petition wurde bereits vor der Pandemie verfasst und wir IT-Beauftragten sehen uns seit Beginn der Pandemie einer noch weitaus größeren Belastung als seinerzeit ausgesetzt. So seien hier zum Beispiel folgende hinzugekommene Aufgaben aufgeführt:
1. Pädagogischer Support des Kollegiums in Bezug auf die Arbeit mit den IT-Systemen (SPH, Moodle, BBB, MS Teams)
2. Pädagogischer Support von Schüler*innen und Eltern in Bezug auf die Arbeit mit den genannten IT-Systemen
3. Troubleshooting bei technischen Problemen im Kollegium bei der Nutzung eigener Endgeräte für den Distanzunterricht (Gespräche, Telefonate, Videokonferenzen zur Problemlösung, z.T. Internetrecherchen zur Lösungssuche)
4. Troubleshooting bei technischen Problemen von Schüler*innen mit deren Endgeräten im Distanzunterricht
5. Sammlung, Filterung und Beantwortung bzw. Weiterleitung von Problemen beim Einsatz von Videokonferenzsystemen
6. Ausgabe, Betreuung und Support der von den Schulträgern bereitgestellten Schülerendgeräte
7. (provisorische) technische Ausstattung von Klassenräumen mit WLAN-Lösungen und Präsentationstechnik um eine Videozuschaltung im Wechselunterricht zu ermöglichen
8. Einrichtung von Videoarbeitsplätzen in der Schule
9. Recherche, Bestellung und Installation entsprechender Hardware für 7. Und 8.
10. Intensive Abstimmung mit dem Medienzentrum zu obigen Punkten und Weiterleitung von Supportanfragen
11. Beratung der Schulleitung
12. Leitung bzw. Beratung der AG Medien
13. Beratung und Mitarbeit bei didaktischen Konzepten für hybride Unterrichtsmodelle
14. Begleitung und schulinterne Steuerung der Maßnahmen zur Umsetzung des Digitalpakts
Diese zusätzlichen Belastungen sorgen dafür, dass wir IT-Beauftragten noch weit mehr als zum Zeitpunkt des Verfassens der Petition über unserem Limit arbeiten, zumal wir ebenso wie alle Lehrkräfte seit über einem Jahr den zusätzlichen Belastungen des Unterrichtens im Wechsel- bzw. Distanzunterricht ausgesetzt sind.
Die neuen Supportstrukturen, welche Sie ansprechen, begrüßen wir sehr, wie zum Beispiel den Support für die Leihgeräte der Schulträger für Lehrkräfte. Allerdings können diese Supportstrukturen die hinzukommenden Belastungen der IT-Beauftragten durch die Leihgeräte allenfalls in Teilen abfangen. Auch hier muss Netto eine weitere Bealstung der IT-Beauftragten festgestellt werden.
Dass ein neues Qualifizierungsformat der Hessischen Lehrkräfteakademie bereitgestellt wird, freut uns sehr. Auch hier würde mich der aktuelle Stand und die inhaltliche Ausgestaltung interessieren.
Unter den geschilderten enormen Belastungen warten wir auf eine längst fällige, substanzielle Entlastung der IT-Beauftragten in Form von fest für diesen Zweck den Schulen zusätzlich zugewiesenen Deputatsstunden.
Wir würden uns sehr freuen, wenn sich Ihr Dezernat weiter in diesem Sinne für uns und die hessische Schul-IT einsetzen würde!
Liebe Unterstützer der Petition zur Entlastung der schulischen IT-Beauftragten,
ich habe die Petition vor fünf Monaten an den Kultusminister geschickt und um einen Termin für eine persönliche Übergabe gebeten. Seitdem warte ich auf eine Rückmeldung. Ich weiß immerhin, dass die Petition derzeit zur Beantwortung im Dezernat Medien des HKM liegt, aufgrund der aktuellen Situation dort bisher aber nicht priorisiert bearbeitet wird.
Gleichwohl wird von uns vermutlich erwartet, dass wir die Digitalisierung an unseren Schulen weiter priorisiert vorantreiben - auch bzw. gerade in der aktuellen Situation.
Trotzdem Euch und Ihnen allen schöne Ferien!
Tobias Piniek
Ich habe mich an den Kultusminister gewandt und um eine persönliche Übergabe der Petition gebeten. Die Bedeutung der IT-Beauftragten in der aktuellen Krise habe ich dabei noch einmal angeführt.
Also warten wir mit Spannung auf einen Übergabetermin, der derzeit sicher etwas auf sich warten lassen kann.
Im ersten Absatz habe ich einen Tippfehler beseitigt.
Neuer Petitionstext: Sehr geehrter Herr Minister Prof. Dr. Lorz,
die anstehende Umsetzung des Digitalpakts sehen wir als IT-Beauftragte an den hessischen Schulen mit gemischten Gefühlen. Natürlich begrüßen wir ausdrücklich, dass durch den Digitalpakt schon bald dringend benötigte, umfangreiche Investitionen in die IT-Infrastruktur und die IT-Ausstattung der hessischen Schulen getätigt werden. Die Aufstockung der zur Verfügung gestellten Bundesmittel durch das Land Hessen, weit über die vom Bund geforderte Summe hinaus, begrüßen wir als deutliches Zeichen einer entsprechenden politische politischen Prioritätensetzung.
Damit die Investitionen einen nachhaltigen Bildungseffekt entfalten können, ist die Sicherstellung des IT-Supports und eine entsprechende Qualifizierung der Lehrkräfte unumgänglich. In diesem Kontext nehmen wir wohlwollend zur Kenntnis, dass das Hessische Kultusministerium eine deutliche Erhöhung des Fortbildungsetats der Schulen zugesagt hat und außerdem der politische Wille artikuliert wurde, die hessischen Medienzentren mit zusätzlichen Ressourcen auszustatten.
Als schulische IT-Beauftragte müssen wir in diesem Kontext aber enttäuscht feststellen, dass für den unbedingt notwendigen First-Level-Support an den Schulen selbst, den wir IT-Beauftragte schon jetzt mit außerordentlich geringer Entlastung bzw. Entlohnung leisten, keinerlei Ressourcen vorgesehen sind, obwohl unsere Belastung mit der Erweiterung der IT-Ausstattung durch den Digitalpakt noch deutlich steigen wird. Wir IT-Beauftragten betreuen an großen Schulen schon heute um die 200 Endgeräte und bekommen dafür oft nur ein bis zwei Entlastungsstunden. In privatwirtschaftlichen Unternehmen – und auch im Hessischen Kultusministerium – werden für die Betreuung einer solchen Anzahl an Geräten dagegen in etwa 1,5 Vollzeitstellen zur Verfügung gestellt. Die mögliche Bezahlung von Arbeitsstunden der IT-Beauftragten über die Mittel für den pädagogischen IT-Support stellt eher eine symbolische Entlohnung dar. Den Schulleitungen fehlen schlicht die Ressourcen für eine angemessene Entlastung der IT-Beauftragten und selbst die schon derzeit dafür aus dem Schuldeputat aufgewandten Stunden fehlen an anderer Stelle für die pädagogische Arbeit.
Entsprechend schwer ist es für die Schulleitungen, qualifizierte und motivierte Kolleg *innen für die Tätigkeit der/des IT-Beauftragten zu finden und einen verlässlichen First-Level-Support an den Schulen sicherzustellen. Entsprechend düster sieht heute die Realität an vielen hessischen Schulen aus: Die IT-Ausstattung wird schlecht oder gar nicht gewartet, Fehler und Defekte werden erst nach langen Ausfallzeiten behoben und Software wird nur unzureichend aktualisiert oder erweitert. In der Folge können sich die Lehrer *innen nicht auf eine funktionierende IT-Ausstattung für ihren Unterricht verlassen, kompetente Ansprechpartner bei Fragen und Problemen des Kollegiums fehlen. An den Schulen, an denen es diesbezüglich besser aussieht, ist dies i. d. R. dem mit einer gewissen Selbst¬ausbeutung einhergehenden Idealismus der IT-Beauftragten zu verdanken, die ihre Nachmittage und Ferientage in der Schule verbringen und ihre Pausen der Behebung von Fehlern oder der Beantwortung von technischen Fragen der Kolleg *innen opfern.
Ohne einen gut funktionierenden First-Level-Support durch die schulischen IT-Beauf-tragten können auch die Medienzentren, trotz aller geplanten personellen Aufstockung, einen effektiven Support schwerlich gewährleisten.
Es ist uns klar, dass eine Entlastung der IT-Beauftragten nicht aus den Mitteln des Digitalpakts kommen kann. Aber wenn Sie es mit Ihrem Bekenntnis zu einer nachhaltigen Stärkung der Medienbildungs¬kompetenzen an hessischen Schulen nach den Vorgaben der KMK-Strategie Bildung in der digitalen Welt ernst meinen, erscheint es zwingend notwendig, seitens des Hessischen Kultusministeriums die Ressourcen zu schaffen, um die schulischen IT-Beauftragten für ihre wichtige und unersetzbare Tätigkeit ab sofort angemessen zu entlasten, um so eine ernsthafte und nachhaltige Umsetzung der KMK-Strategie und des Digitalpakts zu ermöglichen.
Mit freundlichen Grüßen