Liebe Unterstützende,
der Petent oder die Petentin hat innerhalb der letzten 12 Monate nach Ende der Unterschriftensammlung keine Neuigkeiten erstellt und den Status nicht geändert. openPetition geht davon aus, dass die Petition nicht eingereicht oder übergeben wurde.
Wir bedanken uns herzlich für Ihr Engagement und die Unterstützung,
Ihr openPetition-Team
mit Ihrer Unterschrift zu meiner Online-Petition "Neubau einer Rheinbrücke bei Nierstein / Oppenheim" haben Sie dazu beigetragen, dass das Thema wieder in der Öffentlichkeit diskutiert wird.
Gemeinsam mit dem Bundestagsabgeordneten Jan Metzler (CDU) ist es nun gelungen den 1. Brückengipfel in Nierstein zu organisieren. Hierzu lade ich Sie herzlich ein.
Die Veranstaltung beginnt am Dienstag, 10. Januar 2017, 19.30 Uhr im Sironasaal des Best Western Wein- und Parkhotel Nierstein, An der Kaiserlinde 1, 55283 Nierstein.
An diesem Abend werden wir mit namhaften Experten und Bürgern die Möglichkeiten für den Neubau einer Rheinbrücke diskutieren. Einzelheiten entnehmen Sie dem angehängten Ablaufplan.
Ich freue mich auf Ihre Teilnahme und Beteiligung an der Diskussion.
Die Politik jubelt bereits über den Entwurf des neuen Bundesverkehrswegeplanes. Dieser muss aber noch vom Bundestag verabschiedet werden. Ob und wann ein B9-Tunnel tatsächlich gebaut wird ist damit noch nicht entschieden. Daher ist eine Rheinbrücke bei Nierstein / Oppenheim weiterhin die sinnvollere Lösung für die Verkehrsprobleme in der Region.
Allgemeine Zeitung Landskrone vom 16. März 2016
Von Ulrich Gerecke
BUNDESVERKEHRSWEGEPLAN B 9 im Vordringlichen Bedarf, gute Chance für B 420
OPPENHEIM - Am Mittwochmittag bekam Stadtbürgermeister Thomas Günther im Niersteiner Rathaus einen Anruf von seinem Oppenheimer Kollegen und Bundestagsabgeordneten Marcus Held. Anschließend knallten die Korken. Ein „sehr gutes Signal“ für Nierstein nannte der CDU-Politiker die Nachrichten, die gerade aus Berlin eingetrudelt waren. Von einer „Riesengeschichte“ schwärmte der CDU-Abgeordnete Jan Metzler, und Held stufte den 16. März 2016 gar als „historisches Ereignis und großen Tag für die Region“ ein.
Parteiübergreifend hatte das Trio (mit anderen und Landesunterstützung) monatelang in Berlin dafür gekämpft, den Aus- und Umbau der Bundesstraßen B 9 und B 420 in den Vordringlichen Bedarf des Bundesverkehrswegeplans zu drücken. Als dieser nun in Berlin vorgestellt wurde, waren sich alle einig. „Unsere Lobbyarbeit hat sich gelohnt“, atmete Held auf, Metzler betonte: „Wir haben alle gemeinsam Druck gemacht – mit Erfolg.“
Die Entscheidung von Berlin bedeutet konkret: Der B 9-Tunnel am Niersteiner Rheinufer (Schätzkosten: 64,2 Millionen Euro) steht im Vordringlichen Bedarf und kann in den kommenden zehn bis zwölf Jahren gebaut werden. Dank seines hohen Nutzen-Kosten-Verhältnisses stuften die Planer die Pendlerstraße in der höchsten Prioritätsstufe ein. Der Landesbetrieb Mobilität (LBM) könnte nun in den nächsten zwei bis drei Jahren Baurecht schaffen, dann dürften die Bagger rollen. Die jetzige B 9 würde zur Stadtstraße herabgestuft. „Das haben wir uns lange gewünscht, jetzt können wir das Rheinufer ganz neu gestalten und Nierstein attraktiver machen“, jubelte Günther und bedankte sich bei allen Unterstützern in Land und Region.
Keine getrennte Betrachtung
Ebenso wichtig für die weitere Entwicklung: Entgegen vielen Befürchtungen wurden B 9 und B 420 nicht getrennt betrachtet – im Gegenteil. Zwar wurde die B 420 „nur“ in die zweithöchste Prioritätsstufe „Weiterer Bedarf mit Planungsrecht“ eingestuft, aber mit einer ganz klaren Perspektive ausgestattet: Die Verlegung der Bundesstraße aus dem Ort heraus nach Süden kann laut Verkehrswegeplan in Angriff genommen werden, sobald die B 9 fertig ist. Sie wurde mit hoher städtebaulicher Priorität gekennzeichnet, schon bei der B 9-Planung soll die B 420-Anbindung berücksichtigt werden.
Und vor allen Dingen: Für die B 420 wurde ein Finanzrahmen von satten 105 Millionen Euro definiert. Das bedeutet, dass auch die teure Variante mit dem Steinbruch-Tunnel, die aus dem Raumordnungsverfahren 2013 als „Sieger“ hervorgegangen war, noch eine Chance auf Umsetzung hat. Gerade wegen dieser teuren Variante 5 c waren im vergangenen Jahr Ängste aufgekommen, die B 420 könnte komplett aus dem Bundesverkehrswegeplan herausfallen. Deshalb hatte Günther massiv darauf gedrängt, auch zwei kostengünstigere Varianten berechnen zu lassen.
„Das Entscheidende ist, dass der Bund um eine Lösung auch für die B 420 jetzt nicht mehr herumkommt“, verbreitete Held Zuversicht. Natürlich seien noch viele Details zu klären, aber auch Günther stellte klar: „Trotz der kleinen Abstriche bei der B 420 können beide Straßen in den nächsten zwei Jahrzehnten realisiert werden.“ Ohne die Entscheidung vom Mittwoch hätte Nierstein wieder über 30 Jahre auf Verkehrsentlastung warten müssen – und ohne die Anmeldung der kleineren Varianten, wäre in Berlin nicht der nötige politische Druck entstanden.
Held erinnerte daran, dass in Nierstein seit den 1970er Jahren um eine Lösung für beide Straßen gerungen worden sei. „Thomas Günther und ich haben gezeigt, dass wir gemeinsam für die Region viel erreichen können – völlig unabhängig von parteipolitischer Zugehörigkeit.“ Aufgrund des gemeinsamen Bemühens (zum Beispiel rund um den Besuch von Staatssekretär Norbert Barthle in Nierstein im vergangenen September) seien B 9 und B 420 „an vielen anderen Projekten in Rheinland-Pfalz vorbeigezogen“. Die konkurrierenden Ortsumgehungen im Raum Trier zum Beispiel fielen durch.
„Sinnvoll statt billig“
„Der Bund hat nicht die billigste Lösung bewilligt, sondern eine, die für die Region Sinn macht“, freute sich Held. Nun müssten sich die Planungsbehörden „auf den Hosenboden setzen“ und möglichst schnell Baurecht für die B 9 schaffen. Ein Prozess den er, Metzler und Günther in den kommenden Jahren begleiten und vorantreiben wollen. Metzler war sich jedenfalls schon am Mittwoch sicher: „Heute ist ein guter Tag.“.
IN ZAHLEN
Der B 9-Tunnel soll auf einer Länge von 2,1 Kilometer zweistreifig gebaut werden. Derzeit fahren auf dem Teilstück 23 500 Autos täg
Im Interview nennt Bauckhage als wichtige Forderung der FDP eine Brücke bei Trebur/Oppenheim.
AMPELKOALITION Ex-Wirtschaftsminister Hans-Artur Bauckhage sieht keine Schnittmenge zwischen FDP und Grünen
MAINZ - Hans-Artur Bauckhage (FDP) war fast sieben Jahre Minister und stellvertretender Regierungchef im Kabinett von Kurt Beck (SPD). Unter Bauckhage floss die sogenannte Mobilitätsmilliarde in das Straßennetz. Breitbandausbau, neue Brücken und Straßen werden zentral im Forderungskatalog der FDP in Gesprächen mit SPD und Grünen sein. Bauckhage macht keinen sonderlichen Hehl daraus, was er von einer möglichen Ampelkoalition hält.
Herr Bauckhage, was spricht eigentlich gegen eine Ampellösung und eine Regierungsbeteiligung der FDP?
Zu den Grünen gibt es riesige Differenzen. Aus meiner Sicht müsste mindestens ein Moratorium bei den Windrädern herauskommen, das heißt fünf Jahre keine neuen bauen. Für die Landesstraßen müsste der jährliche Etat mindestens auf 150 Millionen Euro dotiert werden. Die Brücken Trebur/Oppenheim und Wörth sowie die Mittelrheinbrücke müssten ins Programm. Die A643 muss sechsspurig ausgebaut werden ohne Wenn und Aber. Und auch der Ausbau der B10 muss in die Spur kommen. Beim Breitbandausbau können wir nicht mit 50MBit anfangen, das ist lächerlicher Klimbim. Wir brauchen hunderte von MBit. Dazu müssen wir erst einmal einen Kassensturz machen.
Wo sehen Sie Schnittmengen mit den Grünen?
Ich sehe keine.
Sie könnten an die sozialliberale Ära der Jahre 1991 bis 2006 anknüpfen.
Das war eine vertrauensvolle, gute und erfolgreiche Koalition, aber aus zwei Parteien. Wenn sie so verloren haben wie die Grünen, da wird man auch irrational.
Aber Sie schließen eine Ampel nicht generell aus?
Man soll nie nein sagen, aber ich sehe erhebliche Probleme. Sie müssten täglich um Mehrheiten kämpfen. Zwei Stimmen Mehrheit ist schon dünn.
Die Alternative wäre dann eine Große Koalition und die FDP als kleine Oppositionspartei neben der AfD.
Wir wären dann die größere Oppositionspartei. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Herr Junge und Herr Köbler unserem Landeschef Volker Wissing die Butter vom Brot nehmen würden – im Gegenteil.
Wie sieht es die Basis der Liberalen?
Ich glaube nicht, dass die Partei da so einfach mitmacht. Die liberale Basis hat sich noch nie mit den Grünen befasst.
Dreierbündnisse werden auch mit Blick auf die AfD in Zukunft wichtiger werden.
Ich würde zuerst einmal ein Dreierbündnis mit der CDU sehen…
… das ist in Rheinland-Pfalz aber rechnerisch nicht möglich…
Ja, klar. Aber wir würden eine Koalition stützen, die in der Mehrheit abgestürzt ist. 40 Prozent der Gesamtverschuldung sind in den letzten 10 Jahren gemacht worden.
Argumente für eine zusätzliche Rheinbrücke bei Nierstein/ Oppenheim
Die B9 wird bei Verkehrsbehinderungen, Staus, Unfällen oder medizinischen Notfällen – also dem alltäglichen Wahnsinn – zur totalen Sackgasse. Es gibt keine Ausweichroute in den Wirtschaftsraum Rhein-Main!
Die derzeit geplante Unterführung / Umgehung von Nierstein löst nur das Nadelöhr B9 in Nierstein auf wenigen Kilometern. Ab Nierstein wälzt sich die stinkende Blechlawine täglich nur langsam weiter. Der nächste Stau kommt bestimmt, spätestens vor der Weisenauer Brücke.
Alle mit Fahrtziel Flughafen, Frankfurt, Darmstadt, Rüsselsheim, Industriepark Höchst, Mainz-Kastel, Wiesbaden, d.h. sämtlicher Verkehr aus Richtung Worms und von den „Bergdörfern“, müssten Dank einer Rheinbrücke erst gar nicht mehr Nierstein passieren. Dadurch ergäbe sich eine bedeutende Entlastung der Anwohner von Nierstein, der B9 und der Weisenauer Brücke, für die Ersatz zur Prävention eines weiteren Verkehrsinfarkts und Super-Gaus geschaffen werden muss!
Vorgeschoben sind Argumente vieler Politiker, dass die Hessen bei diesem Projekt nicht mitziehen. Viele Hessen aus Trebur nutzen übrigens die gute Infrastruktur in Oppenheim/Nierstein und besuchen dort Ärzte, Schwimmbad, Schulen, Feste. Auch die dortige Region würde von einem Brückenbau und den damit notwendigen Umgehungsstraßen profitieren!
Unverständlich ist, dass Grüne und Naturschützer „aus ökologischen Gründen“ gegen die Rheinbrücke sind, obwohl man z. B. nach Darmstadt die doppelten Kilometer zurücklegt, in einer stinkenden Blechlawine im Stau steht, unnötig viel Sprit/Zeit vergeudet , damit die Umwelt noch mehr verpestet und, last but not least, gestresst zu Terminen und zur Arbeit kommt.
Vielleicht wäre es hier ratsam, mal über den Tellerrand hinauszublicken! Hier hilft weder ein alleiniger Ausbau von Radwegen, denn wer fährt schon nach Frankfurt mit dem Rad? Und auch hier wäre eine Brücke mit zusätzlichem Radweg hilfreich und würde den Radfahrern viele Kilometer ersparen. Auch der Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs ist ungeeignet die Problematik zu lösen, denn die Bahnpreise sind schlicht nicht bezahlbar und der Zeitaufwand zu allen Zielen außer Mainz ist viel zu hoch.
Eine zusätzliche Rheinbrücke zwischen Mainz und Oppenheim bietet einen Ausweg aus dem täglichen Verkehrschaos, das sich zunehmend nicht mehr nur auf die Rush-Hour konzentriert. Wer Termine in Darmstadt oder Frankfurt hat, muss auch außerhalb der Rush-Hour mindestens ½ - 1 Stunde Puffer einplanen. Dies ist untragbar und belastend in einer aufstrebenden Wirtschaftsregion – nicht nur für die betroffenenen Menschen aus Rheinhessen, sondern auch absolut kontraproduktiv für eine florierende Wirtschaft, Industrie, Handel und Gewerbe.
Ich bin erstaunt wie abgestumpft und desillusioniert sich besonders die Pendler in ihr tägliches Stau-Schicksal fügen und so wenige Menschen gegen diesen zunehmenden Verkehrsinfarkt aufbegehren!
Denn eines ist sicher: die Weisenauer Brücke muss entlastet werden und sinnvoller Ersatz zur Prävention eines erneuten Super-Gaus, wie die kürzliche Sperrung der Schiersteiner Brücke, muss geschaffen werden!
Fazit: Nur die Brücke ist ökologisch und wirtschaftlich sinnvoll! Die Online-Petition kommt zur rechten Zeit – Gelegenheit für die Politik Stellung zu beziehen und die Region effektiv zu entlasten!
Allgemeine Zeitung Landskrone vom 19. Februar 2016
Die Allgemeine Zeitung Landskrone stellt in ihrer heutigen Ausgabe die fünf Bewerber für ein Direktmandat zur Landtagswahl aus dem Wahlkreis Rhein-Selz / Wonnegau vor. Die fünf Bewerber mussten sich im Interview auch zur Infrastruktur und der Notwendigkeit einer Rheinbrücke zwischen Bingen und Worms äußern.
Ein klares JA und damit die Zustimmung für eine Rheinbrücke gaben Michael Stork (CDU), Gregor Merkel (FDP). Die SPD-Kandidatin Kathrin Anklam-Trapp formulierte das ein steigendes Verkehrsaufkommen planerische Überlegungen für eine weitere Rheinquerung rechtfertigte. Anklam-Trapp vertritt hier also eine andere Position als ihr Parteifreund und Bundestagsabgeordneter Marcus Held aus Oppenheim.
Ablehnung kam dagegen von den Grünen. Pia Schellhammer sieht eine Rheinbrücke weder aus ökonomischen als auch aus ökologischen Gründen für sinnvoll an. Der Linken-Bewerber, Peter Weinand, sieht für eine Brücke keinen Bedarf und will den ÖPNV fördern.
Ein herzliches Dankeschön an alle Unterzeichner. Mit Stand heute haben bereits 962 Menschen unterschrieben und sich für den Neubau einer Rheinbrücke zwischen Mainz und Worms ausgesprochen.
„Diese Diskussion schadet B 9 und B 420“
Von Ulrich Gerecke
VERKEHR Bundestagsabgeordneter Held hält Rheinbrücke derzeit für illusorisch und kontraproduktiv mit Blick auf neue Umgehungen
OPPENHEIM - Die frisch aufgeflammte Diskussion um eine Rheinbrücke bei Nierstein und Oppenheim ist mittlerweile medial bis nach Berlin geschwappt – und das schmeckt Marcus Held (SPD) überhaupt nicht. Zum einen hält er den Bau einer solchen Brücke zumindest im Augenblick für „völlig illusorisch“. Zum anderen – und für den SPD-Stadtbürgermeister von Oppenheim noch wichtiger: „Diese Diskussion schadet der B 9 und der B 420.“
Zum Hintergrund: Der Um- und Neubau der Bundesstraßen B 9 (Tunnel) und B 420 (neue südliche Niersteiner Ortsumgehung mit mehreren möglichen Varianten) wurde vom Land Rheinland-Pfalz für den vordringlichen Bedarf des Bundesverkehrswegeplans angemeldet. Nur wenn die Bauprojekte dort aufgenommen werden, haben sie eine Chance, finanziert und zeitnah umgesetzt zu werden. Die Entscheidung darüber wird voraussichtlich kurz vor Ostern bekannt gegeben, die fachliche Beratung im Bundesverkehrsministerium läuft derzeit.
Held befürchtet nun, dass die zum wiederholten Mal aufkeimende regionale Brücken-Diskussion die Chancen von B 9 und B 420 massiv schmälern könnte. „Wir sind so nahe wie noch nie dran an einer Lösung für B 9 und B 420“, sagte Held, der zusammen mit vielen anderen rheinhessischen Politikern für den Ausbau geworben hat, am Mittwoch der AZ. „Aber unser Hauptaugenmerk sollte jetzt ganz eindeutig auf B 9 und B 420 liegen.“ In Zahlen: Lieber zeitnah eine Zukunft für die Bundesstraßen mit einem Preisschild von rund 130 Millionen Euro finden, als über eine Brücke für 350 Millionen Euro zu debattieren.
Held betonte, er sei nicht grundsätzlich für oder gegen eine weitere Rheinquerung, für ihn kommt die Debatte (ausgelöst durch eine Online-Petition) allerdings zur absoluten Unzeit. „Die kontroverse Diskussion in Rheinhessen zeigt doch, wie schwierig die Sache ist. Und Hessen hat an einer Rheinbrücke gar kein Interesse.“ Auf letzteren Punkt hatte bereits der CDU-Landtagsabgeordnete Thomas Günther (Niersteiner Stadtbürgermeister) hingewiesen.
„Das ist eine Phantom-Diskussion, die alle zehn Jahre wieder aufkommt, aber in der Gegenwart keine Rolle spielen sollte“, so Held weiter. Er erinnerte zugleich daran, dass es in Worms nach ersten Überlegungen in den 1970er Jahren bis zum Bau einer zweiten Rheinbrücke über 30 Jahre gedauert habe. „Und dort gab es nie eine Gegenstimme.“ Ganz anders als in Nierstein und Oppenheim.
RHEINBRÜCKE IHK-Hauptgeschäftsführer Jertz unterstützt Online-Petition und fordert mehr Engagement durch die Politik
NIERSTEIN/OPPENHEIM - Der Oppenheimer Claus Uebel sammelt auf der Internet-Plattform www.openpetition.de Unterschriften für eine Rheinbrücke bei Nierstein oder Oppenheim (siehe auch AZ-Lesertelefon am kommenden Dienstag). Dabei erhält er Unterstützung aus berufenem Munde – von der IHK Rheinhessen und ihrem Hauptgeschäftsführer Günter Jertz.
Herr Jertz, warum unterstützt die IHK Rheinhessen die Petition für eine Rheinbrücke?
Durch die Sperrung der Schiersteiner Brücke im vergangenen Jahr hat das Thema Infrastruktur enorm an Bedeutung gewonnen. Die Pendler und die Unternehmen brauchen eine funktionierende Infrastruktur. Deshalb ist es unsere Pflicht, jeden Vorstoß und jede Idee für eine bessere Infrastruktur zu unterstützen.
Hat die B 9 hier einen besonderen Nachholbedarf?
Die B 9 ist seit Jahren ein Riesenproblem – durch die vielen Pendler und auch als Unfallschwerpunkt. Man muss sich einfach mal die Zahlen anschauen: Wir haben 300 000 Pendler von Rheinland-Pfalz nach Hessen und 164 000 in umgekehrter Richtung. Wir müssen für die Verkehrswege etwas tun, dann würden vielleicht auch mehr Menschen auf dieser Rheinseite arbeiten.
Brauchen Sie bei allen Rheinbrücken nicht Unterstützung aus Hessen?
Es wäre sicher gut, wenn die Kollegen der IHK Darmstadt bei so etwas mitziehen würden. Als die Schiersteiner Brücke gesperrt war, sind unsere Kammern in Mainz und Wiesbaden auch gemeinsam aufgetreten, das hat dann viel mehr Gewicht.
Aus der Politik gibt es immer wieder Stimmen, eine Rheinbrücke bei Nierstein/Oppenheim sei unrealistisch, zu teuer und man müsse zuerst in den Erhalt vorhandener Straßen investieren. Was halten Sie dem entgegen?
Wir sollten uns die Freiheit nehmen, alle Alternativen zu prüfen. Zum Beispiel wäre es doch denkbar, so eine Brücke über eine Maut zu refinanzieren. Wichtig ist vor allem, dass so eine Petition von der Politik und den Gemeinden flankiert wird. Ohne ein breites Bündnis geht es nicht.
Haben Sie die Hoffnung, dass sich nach der Landtagswahl am 13. März bei dem Thema etwas mehr tut?
Wir würden diese Forderungen auch ohne die Wahl stellen. Wir haben mit Interesse vernommen, dass Ministerpräsidentin Malu Dreyer zuletzt mehr Investitionen in Infrastruktur angekündigt hat. Das ist auch zwingend notwendig, weil der Infrastrukturhaushalt des Landes seit Jahren unterfinanziert ist. Zwischen 2012 und 2014 schwankten die Baumittel des Landes nur zwischen 67 und 79 Millionen. Euro. Der dringende Investitionsbedarf für die Landesstraßen beträgt laut Landesrechnungshof inzwischen rund eine Milliarde Euro. Deshalb fordert die Wirtschaft, die Mittel für den Landesstraßenbau auf jährlich mindestens 100 Millionen Euro aufzustocken.
Es gibt auch die Idee einer kombinierten Straßen- und Bahnbrücke über den Rhein bei Nierstein/Oppenheim. Wie bewerten Sie das?
Warum nicht? Auch das würde den Standort stärken. Alle ÖPNV-Angebote, die mittelstandsfreundlich sind, haben unsere volle Unterstützung.
die Allgemeine Zeitung Landskrone berichtet heute über die Unterstützung der IHK Rheinhessen zu meiner Petition zum Neubau einer Rheinbrücke bei Nierstein/Oppenheim.
Am kommenden Dienstag schaltet die AZ ein Lesertelefon zum Thema.
Hier ein interessanter Artikel aus dem vergangenen Jahr der die Situation sehr gut beschreibt.
Unerfüllte Brückenträume
Allgemeine Zeitung Mainz vom 21. Februar 2015
Von Stefanie Widmann
MAINZ. Gerade mal drei Brücken gibt es auf den rund 150 Rheinkilometern zwischen Koblenz und Worms - und die liegen ziemlich dicht beieinander in und um Mainz herum. In Betrieb sind aktuell nur zwei - seit die bereits seit 20 Jahren marode Schiersteiner Brücke ausfiel. Schon bei der monatelangen Sanierung Ende der 90er Jahre mit ewigen Staus war klar, dass dies nur eine vorübergehende Lösung sein konnte. 2003 abgeschlossen wurde dagegen die 15,3 Millionen Euro teure Ertüchtigung und Ausweitung der Weisenauer Brücke auf sechs Fahrspuren. Von 1991 bis 1995 wurde die Theodor-Heuss-Brücke generalsaniert. Alle weiteren Brückenpläne blieben indes Papier.
Papier von Schwarz-Gelb
Noch aus Zeiten von Schwarz-Gelb stammt ein Papier, das im Wirtschaftsministerium unter FDP-Minister Hans-Artur Bauckhage acht Brücken im Flussabschnitt zwischen Mannheim und Linz am Rhein auf ihre Machbarkeit und Rentabilität prüfte. Als Entlastung für das verkehrsreiche Rhein-Main-Gebiet würden nur zwei Brücken taugen: Von Bingen nach Rüdesheim, für die damals ein Verkehrsaufkommen von 9930 Autos pro Tag errechnet wurde, und zwischen Nierstein/Oppenheim nach Trebur, für die 16 000 Autos pro Tag errechnet wurde.
Über eine Brücke in Fließrichtung oberhalb von Bingen nach Rüdesheim wird seit den 60er Jahren politisch diskutiert. Bis zum Zweiten Weltkrieg verband über 30 Jahre lang die am 15. März 1945 zerstörte Hindenburgbrücke den Rheingau mit Rheinhessen. Zum Teil von Vegetation überwucherte Reste der Vorbrücken existieren auf beiden Seiten des Rheins, drei der Basaltpfeiler sind noch im Fluss zu sehen.
BUND lehnt Bau ab
Im vergangenen Mai sprachen sich bei einer 14-tägigen Online-Abstimmung auf www.bingen.de bei der Frage "Sind Sie für eine Rheinquerung zwischen Bingen und Rüdesheim?" 80,7 Prozent der 2 571 Teilnehmer für den Bau einer Rheinbrücke aus. Während der BUND Hessen etwa einen solchen Bau strikt ablehnt, vor allem, weil mit den Rheinauen eines der bedeutendsten Feuchtgebiete internationaler Bedeutung in Deutschland beeinträchtigt würde, kämpft die Initiative Bingen Unternehmen Zukunft (BUZ) vehement dafür.
Nach der rheinland-pfälzischen Kommunalwahl 2004 lehnte die neue Mehrheit aus SPD, Grünen und FWG im Kreistag Mainz-Bingen die weitere Planung eines Brückenbaus ab. Landrat Claus Schick (SPD) ist dagegen ein großer Befürworter einer Rheinquerung zwischen Bingen und Rüdesheim und hatte vor Jahren diese Pläne offensiv angestoßen und vertreten. "Gleichwohl muss man zur Kenntnis nehmen, dass die Anforderungen, die das europäische Umweltschutzrecht stellt, einem Brückenbau an dieser Stelle leider massiv entgegenstehen", heißt es bei der Kreisverwaltung als Begründung, warum die Brücke schon länger kein Thema mehr ist.
Weniger realistisch denn je ist auch ein weiteres Brückenprojekt, das den Großraum Mainz/Wiesbaden verkehrsmäßig entlasten könnte. Rheinaufwärts sind Nierstein und Kornsand zwar mit einer Fähre verbunden, die Pläne für einen Brückenneubau, wie er am Anfang des neuen Jahrtausends ausführlich diskutiert worden war, scheitertekläglich. Die Bedenken der Politiker gegen das von der Düsseldorfer WGZ-Bank vorgelegte Konzept einer privat betriebenen Mautbrücke zwischen Nierstein und Trebur, die sich nach Berechnungen der Bank innerhalb von 15 Jahren amortisieren sollte, waren zu groß. "Damals haben Bund und Länder nicht mitgespielt", sagt Niersteins Bürgermeister Thomas Günther (CDU). Vor allem aus Hessen sei kaum Unterstützung gekommen, was sich natürlich daraus erklärt, dass zwar viele Rheinhessen nach Frankfurt pendeln, umgekehrt kaum aber jemand. Viele, die täglich nach Darmstadt, Frankfurt oder zu Opel in Rüsselsheim fahren, könnten eine Menge Zeit und Benzin sparen, Experten erwarteten seiner Zeit für die B9 in Nierstein eine Verkehrsentlastung von 40 Prozent. "Eine solche Diskussion ist jedoch nicht zu führen, ohne die Verkehrssituation von B 9 und B 420 einzubeziehen, da eine Brücke nur dann Sinn macht, wenn die Verkehrszuwegung angepasst wird", so ein Sprecher der Kreisverwaltung Mainz-Bingen. Was seit 2000 den Bau einer Brücke zusätzlich erschweren dürfte, sind die Möglichkeiten der Anbindung auf hessischer Seite. Neben einem Sumpfgebiet ist dort inzwischen ein Neubaugebiet entstanden.