Symbolisch brachten wir eine Schwangere von Windeck in den "neu eröffneten" Kreißsaal im Franziskus Krankenhaus in Eitorf bringen. Damit wollten wir zeigen, wie es sein könnte - die Zukunft vorwegnehmen.
Fahrräder wurden mit Hinguckerplakaten "geschmückt", die Soundanlage mit unserer Ansage gestartet. Dann ging es los um 10:45 ab Windeck-Rosbach zuerst zum Rathaus in Windeck, dann kurzer Halt am Berliner Platz in Rosbach. Der längste Halt war im Elmores in Schladern am Siegwasserfall. Überall da, wo es größere Ansammlungen von Menschen gab, informierten wir über die Lautsprecheransage und dem Banner. Anschließend verteilten wir uns und sammelten Unterschriften. Die Stimmung war gut, die meisten Menschen waren aufgeschlossen.
Bei super Fahradwetter dauerte die Fahrt bis Eitorf wegen der häufigen Halts länger als wir ursprünglich dachten. Ausserdem fuhren wir so, dass die meisten uns überholten und wir so unsere Botschaft auch an die rollenden Teilnehmer*innen loswerden konnten.
So gegen 16:30 "lieferten" wir dann die virtuelle "Schwangere" am Franziskus Krankenhaus in Eitorf ab. Um in Eitorf auf dem Markt noch zu sammeln, war es dann schon zu spät. Im Eiscafe beschlossen wir den runden Rad Aktionstag.
ca 150 Unterschriften konnten online und an den Halts gesammelt werden.
Für kurz Entschlossene:
Am Sonntag treffen wir uns um 08:40 in Siegburg Hbf Gleis 2 und fahren dann nach Windeck-Rosbach Bhf, wo wir um 10:00 Uhr starten wollen. Die Fahrt geht dann mit einigen Zwischenstationen nach Eitorf bis ca 13:30.
Motto: "Wir bringen eine Schwangere in den neu eröffneten Kreißsaal nach Eitorf" Wir nehmen die Zukunft schon mal vorweg.
Wir treffen dort eine Menge Menschen, die für den Wiederaufbau der Geburtshilfe im Rhein-Sieg-Kreis aufgeschlossen sind, machen uns weiter bekannt und sammeln Unterschriften.
Spaß haben, was für die Kondition tun und sich aktiv einsetzen mit der ganzen Familie!
Die Gelegenheiten eine Fahrradaktion an diesem Tag zu planen.
Spaß haben, unsere Petition bekannt machen und zwischendurch Unterschriften sammeln.
Und selbst erleben, welchen Weg eine Schwangere bis zum nächsten Kreißsaal hat.
Angedacht ist die Strecke Windeck - Eitorf. Eventuell können wir auch bis Siegburg oder Troisdorf verlängern. Teilstrecken sind möglich. Einzelheiten später im Laufe der kommenden Woche.
Ein großes Banner empfängt die Teilnehmer*innen der heutigen Regionalen Krankenhausplanungskonferenz für das Versorgungsgebiet 6 (BN/RSK/EUS): Minister Laumann, retten Sie die Geburtshilfe im Rhein-Sieg-Kreis!
Flyer werden verteilt, auf Infotafeln wird über die Resolution des Kreistags vom 28.09.2023 informiert, viele Gespräche finden mit den Ankommenden statt: Krankenhausvertreter*innen, Krankenkassen, Spitzen der Kreise und Städte, Landtagsabgeordnete. Insgesamt ist die Atmosphäre verständnisvoll.
Staatssekretär Heidmeier wird gefragt, wie er zur Verletzung der Vorgaben im Krankenhausplan stehe, die der Rhein-Sieg-Kreis festgestellt hat und die mit der einstimmigen Resolution des Kreistages bestätigt wurde.
Staatssekretär Heidmeier meint, er kenne das Problem, könne jedoch ohne Antrag der Kliniken keine Geburten zuteilen. Der läge nicht vor z.B. vom Franziskus Krankenhaus in Eitorf.
Eine Teilnehmerin meinte zur Versorgungslücke in der Geburtshilfe, das sei eben freie Marktwirtschaft, man könne niemand zwingen Geburtshilfe anzubieten.
Wenn es um die Aberkennung von ganzen Leistungsgruppen mit teilweisen erheblichen Fallzahlen und damit finanziellen Auswirkungen geht, scheint das Ministerium in der Frage der "unternehmerischen Freiheit" wesentlich lockerer zu sein als bei einer Zuweisung von bedarfsnotwendigen Geburten. Eine der vielen Widersprüche in der Krankenhausplanung.(siehe aktueller Entwurf zu den Anhörungsverfahren: www.mags.nrw/krankenhausplanung-anhoerungsverfahren )
Das letzte Wort ist nicht gesprochen, die Anhörungen gehen bis zum 11.8. weiter,
Druck erhöhen - jede/r ist gefragt weitere Unterstützer*innen zu finden.
Hinter verschlossenen Türen wird am 17.6. in Düsseldorf mit Krankenkassen, Krankenhäusern, Landräten und Bürgermeisterinnen über die medizinische Versorgung in unserer Region (VG 6) verhandelt.
Darunter sind auch die Geburten im Rhein-Sieg-Kreis (RSK).
Da Innungskrankenkasse und die drei betroffenen Kliniken nicht nachverhandeln, besteht die Gefahr, dass die Ergebnisse der ersten Verhandlung 1:1 vom Ministerium übernommen werden und damit es sich an der desolaten Situation sich nichts ändert.
Das müssen wir verhindern!
Daher rufen wir zu einer Mahnwache vor dem Versammlungslokal auf:
WANN? Montag 17.Juni 9:30 - 12:00
WO? Düsseldorf, Gästehaus der Uni Düsseldorf, Schadowplatz
-> Fordern wir Staatssekretär Heidmeier auf, Stellung zu beziehen!
-> Auch die Vertreter der Kassen und Kliniken sollen sagen wie sie sich die Geburtshilfe im RSK vorstellen
Bitte kommt zahlreich, damit wir gegenüber Ministerium und Öffentlichkeit überzeugend wirken können.
Die IKK hat auf unsere Mail reagiert. Sie sagen, dass die erneute Verhandlungsrunde sich nur auf die Zentrumsbildungen beziehe. Eine erneute Verhandlung zu Geburtstationen scheint daher nicht möglich zu sein. Ausgemacht wurde jedoch ein Gespräch mit der IKK und der aok am 20.6..
Am 14.6. wird das MAGS seine Vorschläge zu den für sie nicht zur Grundversorgung gehörenden Leistungsgruppen, darunter die Geburten, an die direkt Beteiligten versenden. Ich hoffe, dass wir bis zu den Gesprächen Klarheit haben, was das MAGS für Vorstellungen für die Geburtshilfe im Rhein-Sieg-Kreis hat.
Es besteht aus meiner Sicht die große Gefahr, dass einfach die unzureichenden Ergebnisse der ersten Verhandlungsrunde in die Vorstellungen des MAGS übernommen werden. Deswegen haben wir an die IKK in der Antwort die folgenden Fragen gestellt:
(1) Wie werden sich IKK und die Krankenhausträger verhalten, wenn das MAGS seinerseits für z.B. das St. Franziskus Krankenhaus in Eitorf eine dreistellige Zahl von Geburten vorsehen würde, um die gravierendste Lücke zu schließen?
(2) Rechnen Sie mit einer solchen "Korrektur" durch das MAGS?
(3) Wird die IKK als Vertreterin der Versicherten bei der Anhörung ab Mitte Juni eine Geburtshilfe im ländlichen Bereich des Rhein-Sieg-Kreise fordern wie die Kreistagsresolution es vorsieht? (sessionnet.owl-it.de/rhein-sieg-kreis/BI/getfile.asp?id=110839&type=do S.21)
Wir werden sehen, wie die IKK die Interessen der von ihnen vertretenen Versicherten für wohnortnahe Kreißsäle wahrnehmen wollen.
Jetzt bis zur Sommerpause ist die "entscheidende Phase" (Laumann) der NRW Krankenhausplanung. Damit wird jetzt auch festgelegt, wo Geburtsstationen in der Zukunft existieren dürfen.
Die in den Rahmenvorgaben der NRW Krankenhausplanung festgelegte maximale Fahrtzeit von max. 40 min bis zum nächsten Kreißsaal werden im Rhein-Sieg-Kreis nicht einmal eingehalten. (z.B. Windeck-Leuscheid s. Bild)
Das haben wir zum Anlass genommen, die nachverhandelnden Kliniken und Krankenkassen in der Region an die Rahmenvorgaben zu erinnern. Dazu haben wir an die Kliniken in Eitorf, Troisdorf und Sankt Augustin sowie an die federführende Krankenkasse IKK offene Mails versandt.
Die in den Rahmenvorgaben festgelegte maximale Fahrtzeit von max. 40 min bis zum nächsten Kreißsaal wurden in den ersten Verhandlungen (Mai 2023) nicht berücksichtigt. Sie haben in der Zeit der Nachverhandlungen vom 3.5. bis 30.6. die Gelegenheit das zu korrigieren und in den angesprochenen Kliniken Geburtstationen wieder zu eröffnen.
(ga.de/region/sieg-und-rhein/siegburg/gesundheitsbuendnis-im-rhein-sieg-kreis-in-der-kirse_aid-113296737)
40 min können allerdings nur ein erster Schritt sein, Geburten gehören in die Grundversorgung!
Bitte machen Sie die Petition in Ihren Kontakten bekannt und verlinken sie.
Am letzten Sonntag, Tag der Pflege, waren wir auf dem Bauernmarkt in Windeck-Leuscheid. Bei bestem Wetter und Stimmung unterschrieben mehr als 100 weitere Menschen die Petition. Die Bürgermeisterin von Windeck, Frau Gauß, besuchte unseren Stand.
Insgesamt haben wir nun mehr als 2400 Unterschriften (online + offline)