Bildung

Lehrerwunderland Südtirol?

Petent/in nicht öffentlich
Petition richtet sich an
An den Südtiroler Landeshauptmann Dr. Arno Kompatscher, an den Landesrat für Schule und Kultur Philipp Achammer, an die Landesdirektorin und Schulamtsleiterin Sigrun Falkensteiner

3.018 Unterschriften

Der Petition wurde nicht entsprochen

3.018 Unterschriften

Der Petition wurde nicht entsprochen

  1. Gestartet 2020
  2. Sammlung beendet
  3. Eingereicht am 28.09.2020
  4. Dialog
  5. Beendet

Neuigkeiten



21.10.2020, 23:43

Sehr geehrte Unterzeichner*innen der Petition,

nach der Übergabe der Petition an den Landeshauptmann Arno Kompatscher (siehe den ungekürzten Text der Pressemitteilung unter „Neuigkeiten“) haben wir bei Landesrat Philipp Achammer und der Bildungsdirektion mit Sigrun Falkensteiner und Gustav Tschenett ein zweites Mal um einen Termin für eine Aussprache angefragt.
In Eurem Auftrag haben wir zahlreiche Erfahrungsberichte aus dem Lehrerwunderland gesammelt und wir halten es für unsere Verpflichtung, sie den Verantwortlichen vorzutragen. Doch nein! Wir und damit alle 3018 Unterzeichnenden werden einfach abgewiesen.
LR Achammer ließ uns – vorgetragen von seinem persönlichen Referenten Dietmar Pattis – folgende Begründung zukommen:

„Nach Rücksprache mit Landesrat Philipp Achammer und auch dem Büro des Herrn Landeshauptmannes teile ich Ihnen mit, dass wir zuerst die aktuell laufenden Vertragsverhandlungen mit den Gewerkschaften abwarten wollen, zumal diese offiziell auch das Vertretungsrecht in Anspruch nehmen. Somit ist es in unseren Augen korrekt, diesen Weg im Rahmen der Sozialpartnerschaft zuerst mit den Gewerkschaften zu gehen. Sollte im Anschluss an diese Verhandlungen noch Gesprächsbedarf bestehen, laden wir sehr gerne auch zu einem Austausch mit dem Landesrat ein.“

Es besteht Gesprächsbedarf, und zwar jetzt! Das wollen wir nicht einfach hinnehmen und wir bestehen auf eine Begegnung von Auge zu Auge mit einer kleineren Delegation von uns.
Wie wäre es, wenn nun der Landesrat Mail-Post bekäme aus dem großen weiten Lehrerwunderland, in dem sich (nicht erst in Zeiten von Corona) fast täglich die Nachrichten über hausgemachte Schamlosigkeiten der Selbstbediener übertrumpfen:

"Achammer, Philipp" philipp.achammer@provinz.bz.it

Jedenfalls werden wir an der Sache dran bleiben und die Medien und Euch über alle „Neuigkeiten“ informieren.

Herzliche Grüße
Markus Klammer und Florian Leimgruber


21.10.2020, 17:04

An die Redaktionen der Südtiroler Medien

Petition Lehrerwunderland Südtirol übergeben:
Landeshauptmann übt sich in Verständnis.
Bildungslandesrat und Direktion abwesend

Es war ein Auftritt, den Landeshauptmann Arno Kompatscher exzellent beherrscht: sich in ein schmeichelhaftes Wohlwollen kleiden, um dahinter die Verantwortung der Politik zu verschleiern. Aber Empathie und persönliche Zugewandtheit zu zeigen kostet keine Millionen aus dem Landeshaushalt, diese bleiben weiterhin für andere Interessensgruppen reserviert.
Das ist das Ergebnis der Anhörung anlässlich der Übergabe der Petition „Lehrerwunderland Südtirol“. Kernthema der Aussprache waren die Disparitäten im Bildungsbereich und die notwendigen Maßnahmen zu ihrer Behebung. Stellvertretend für die 3018 Unterzeichnenden wurden zentrale Defizite im gegenwärtigen Bildungsbetrieb aufgezeigt; einerseits sind es die Gehälter der Lehrkräfte und die inadäquaten materiellen und digitalen Arbeitsbedingungen in der Schule und im Fernunterricht, anderseits die obrigkeitlichen Strukturen und die drei ethnisch getrennten Schulverwaltungen samt Didaktik und Lehrpersonal.
Die Delegation aus Lehrkräften der Mittel- und Oberschulen zeichnete das Bild einer Realität, in dem häufig die Erfahrungen der Lehrberufe gar nicht vorkommen. Beleg dafür ist, dass es in Südtirol eine Petition braucht, um auf die akuten Fragen von Bildung und Schule hinzuweisen. Und es sind Fragen einer ungleichen Verteilung des Wohlstandes und der Zukunftschancen, von denen die Politik seit zehn Jahren wegschaut.
Über Bildung und Schule schwebt der Gegensatz zwischen den ihr übertragenen Aufgaben und den fehlenden Maßnahmen zu ihrer Umsetzung. Alle im „Bildungsleitbild Südtirol 2007“ von Otto Saurer formulierten Leitlinien sind seither versandet: der Abbau von Ungleichheiten, dass Bildung Vorrang habe in Südtirol, der Dialog zwischen den Sprachgruppen, dass der Aus- und Weiterbildungsbedarf erhoben werden müsse, um ihn gestalten zu können. Völlig inakzeptabel ist demnach die mit „Effizienz und einheitlicher Kommunikation“ begründete Abwesenheit von Bildungslandesrat Philipp Achammer zusammen mit der gesamten Bildungsdirektion.
Ob die Betroffenheit des Landeshauptmannes sich auch auf die hausgemachten Ursachen der Defizite im Bildungsbetrieb bezog, lässt sich indes bezweifeln. Das Lenkrad für alles liegt nämlich in der sehr einseitig ausgerichteten Haushaltspolitik, die Löhne und Gehälter vorwiegend für einen Kostenfaktor hält, anstatt sie als Werkzeug für Innovation und gesellschaftliche Entwicklung zu nutzen. Und das alles steht unter dem Regime einer ungerechten Verteilung des Steueraufkommens, das Unternehmen mit jährlich 100 Millionen belohnt, während die Steuern auf Löhne und Gehälter dem Landeshaushalt ansteigende Einnahmen bescheren. Das rechtfertigt es, die Wirtschaftspolitik in Südtirol für eine Sakralisierung des Unternehmertums und eine Bereicherungswirtschaft zu halten.
Für die Schule kündigte Landeshauptmann Kompatscher heuer 10 Millionen Euro mit einem einmaligen Betrag von 500 Euro (netto 350) pro Kopf für die technische Ausstattung der Lehrkräfte an. Dem stehen aber Sonderbeträge aus dem Nachtragshaushalt von 30 Millionen für das Tourismusmarketing Re-Start der IDM, 20 Millionen für Straßenbau, 10 Millionen für Kompensation der Tourismusabgaben, 20 Millionen für die Landwirtschaft, 12,5 Millionen für die Infranet AG, 35.000 für den Pferderennplatz usw. gegenüber.
Bozen, am 18. Oktober 2020
Für die LehrerInneninitiative Südtirol: Markus Klammer, Florian Leimgruber







09.10.2020, 11:21

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

wegen einer Verpflichtung von Landeshauptmann Arno Kompatscher in Brüssel müssen wir die Überreichung der Petition auf Freitag, 16. Oktober um 14.30 Uhr verschieben.
Demnach verschiebt sich auch der geplante Flashmob auf dem Magnago-Platz auf diesen Tag um 14 Uhr.
Wir bitten um zahlreiche Anmeldungen innerhalb Mittwoch, 14. Oktober mit

Mail an: Sabine.Dalvai@schule.suedtirol.it

Inzwischen verfolgen wir alle die aktuellen Entwicklungen im Bereich Bildung und Schule. Die wiederholte Ablehnung der „Carta del docente“ im Südtiroler Landtag und die enttäuschende Debatte dazu haben noch einmal deutlich gemacht, welchen Stellenwert die Lehrberufe in Südtirol haben.
Wir zählen auf eure Unterstützung.

Liebe Grüße
Markus Klammer, Florian Leimgruber


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