Region: Karlsruhe
Verkehr

Keine Verlängerung der Turmbergbahn in Durlach

Petition richtet sich an
Oberbürgermeister Frank Mentrup; Landtag Baden-Württemberg
6.235 Unterstützende 4.859 in Karlsruhe

Sammlung beendet

6.235 Unterstützende 4.859 in Karlsruhe

Sammlung beendet

  1. Gestartet 2021
  2. Sammlung beendet
  3. Einreichung vorbereiten
  4. Dialog mit Empfänger
  5. Entscheidung

12.01.2022, 21:18

Die Arroganz der Macht

Zu den Berichten über die Eröffnung der U-Strab:
Die U-Strab wird also endlich feierlich eröffnet und die Honoratioren klopfen sich erwartungsgemäß gegenseitig auf die Schultern. Aber was gibt es für uns Karlsruher eigentlich zu feiern?
Ein von Anfang an unsinniges Projekt wird mit jahrelanger Bauzeitüberziehung und dreifachen Kosten endlich zu Ende gebracht. Flair und Geschäftsstruktur der Innenstadt, die eigentlich profitieren sollten, sind so zerstört, dass es überhaupt keinen Anlass mehr gibt, mit irgendeinem Verkehrsmittel dorthin zu fahren. Operation mühsam beendet. Patient tot.
Der unsinnige Ansatz, den Verkehr aus der Fläche Baden-Württembergs durch das Nadelöhr der Karlsruher City zu führen, wird mit Milliardenaufwand in Beton gegossen. Das ist, als würde DB-Regio ihren Karlsruher Bahnhof wieder vor dem Karstadt eröffnen. Statt mit kompakten, bequemen und flexiblen Straßenbahnen wie beispielsweise in Prag oder Wien belegt unser Regionalverkehr mit seinen übergroßen Triebzügen und separaten zweispurigen Trassen durch die Stadt genau den Raum, der für flüssigen Verkehr einer wachsenden Stadt notwendig wäre. Und dabei ist gerade der KVV mittlerweile ein Paradebeispiel für hoch subventionierten ÖPNV, den man nutzt, wenn man muss, und meidet, wenn man es sich leisten kann.
Das Projekt U-Strab steht zudem stellvertretend dafür, wie öffentliche Verwaltungen Prestigeprojekte am Bürger vorbeimogeln: Man beginnt mit überoptimistischen Kosten- und Bauzeitschätzungen, führt Alibi-Veranstaltungen zur Bürgerbeteiligung durch und wiederholt Bürgerentscheide so lange, bis es passt. Der Karlsruher Gemeinderat nickt ab, scheinbar ohne zu prüfen, mangels Interesse oder mangels Kompetenz. Dann baut man unter Überziehung aller Kosten- und Zeitrahmen los, bis das Projekt irreversibel ist. Das Ergebnis ist Deutschlands kürzeste U-Bahn und jede Menge Bürger, deren Loyalität zu ihrer Verwaltung für immer gestört bleiben wird. Ich nenne dieses Vorgehen die Arroganz der Macht und kann keinen Unterschied zu unsinnigen Prestigeprojekten autokratischer Regime rund um den Globus erkennen.
Wer jetzt das Muster eins zu eins in den Vorgängen rund um die Verlängerung und Erneuerung der Durlacher Turmbergbahn wieder erkennt, darf nicht überrascht sein. Die Arroganz der Macht und der scheinbar Mächtigen.

BNN Montag, 10.01.2022: Die Arroganz der Macht, Leserbrief von Bernhard Fischer


23.12.2021, 16:53

Wir haben uns dazu entschlossen die Sammlung noch weiterzuführen, soweit durch openpetition möglich, auch noch über den 13.01.2022 hinaus.


Neues Zeichnungsende: 13.01.2022
Unterschriften zum Zeitpunkt der Änderung: 5.936 (4.618 in Karlsruhe)


13.12.2021, 18:55

BNN Samstag, 11.12.2021

Gegner der Turmbergbahn-Verlängerung protestieren weiter / Noch kein Zukunftsplan für Linie 1 beim VBK

Banner zeigt Wagen fast in Originalgröße

Die Spickzettel mit Kritikpunkten und Argumenten, die Michael Huber und Seth Iorio in der Hand halten, brauchen die beiden Aktiven der Interessengemeinschaft „Zukunft Turmbergbahn“ eigentlich nicht. Vom Grünstreifen in der Mitte der Durlacher Bergbahnstraße blicken die zwei Männer auf ein zehn mal fünf Meter großes Banner. Das hängt am Baugerüst vor einer Fassade auf der Südseite der Straße und zeigt, was die Initiative gegen die geplante neue Turmbergbahn hat. „Zu groß“ steht in Blockbuchstaben dabei und „zu teuer“.
Sitzende und stehende Menschen sind angedeutet in der gelben Kabine des modernen Wagens. Das rote Fahrgestell, davor ein übermannshoher Zaun aus weißen Latten, der einen grau umrissenen Betrachter oder Fußgänger knapp überragt und auf Abstand hält: Die Darstellung orientiert sich an den bekannten Planungsdaten. Das Banner – es hängt im Vergleich zur geplanten Realität zu hoch – macht Eindruck. „Dabei ist im Bild die Kabine nicht mal hochgeklappt, und der Wagen ist auch tatsächlich zwei Meter länger“, sagt Iorio. Aber das hätte die Maße des Banners gesprengt.
Die beiden Männer sind Anwohner, doch sie verweisen auf die Petition „Keine Verlängerung der Turmbergbahn in Durlach“. Die ist anders als geplant bisher nicht an Oberbürgermeister Frank Mentrup (SPD) übergeben, sondern läuft weiter im Internet und hat bisher inzwischen knapp 6.000 Unterstützer, davon 4.600 aus Karlsruhe.
Die Initiative wirbt weiter dafür, die sanierungsbedürftige Turmbergbahn zu erneuern und danach weiter nur das bisherige Hangstück hinauf zur Turmbergterrasse fahren zu lassen. Der gegenwärtige Sachstand sieht anders aus. Im Regierungspräsidium Karlsruhe ist just das Scopingverfahren beendet. Die Talstation soll an die B3 am Hangfuß verlegt werden. Die Interessengemeinschaft hat ihre Einwände dagegen erneut eingereicht. Nun warten Huber, Iorio und ihre Mitstreiter gespannt auf das Planfeststellungsverfahren, das ist der nächste Schritt.
Nicht nur die Dimension der neuen Standseilbahn auf den Turmberg ist den Gegnern zu groß. Auch an die Absenkung der Spur und des seitlichen Absperrzauns glauben sie nicht. „Da sind nur 90 Zentimeter Platz“, sagt Michael Huber, „das ist viel zu wenig für eine Böschung.“ Niedriger werde der Sicherheitszaun dadurch auch nicht ausfallen können, glaubt er. Denn der Zaun wird so bemessen, dass niemand von der Straße aus in das Gleisbett mit dem ebenerdigen Zugseil zwischen den Schienen springen oder klettern kann. Das ist gesetzliche Vorschrift, weil die neue Standseilbahn anders als die heutige Turmbergbahn ohne Begleitpersonal fahren wird.
Irritiert hat die Mitglieder der Interessengemeinschaft die aktuelle Positionsbestimmung der Verkehrsbetriebe Karlsruhe (VBK) zur Endhaltestelle „Turmberg“ der Linie 1. Denn wie die Straßenbahn in Zukunft die Wohnhäuser erreicht, die anstelle der heutigen Sportanlagen zwischen der Pfinz und der B3 im Gebiet „Unten am Grötzinger Weg“ entstehen sollen, halten sich die Verkehrsbetriebe noch offen. Durchaus denkbar sei, die Bahngleise künftig gleich nach dem Hengstplatz in die Alte Weingartener Straße abbiegen zu lassen.
Kommt es so, müssten Umsteiger ziemlich genauso weit zur neuen, an den Hangfuß verlegten Talstation der Standseilbahn laufen, wie sie es heute von der Endhaltestelle an der B3 bis zum Einstieg in die Turmbergbahn tun müssen. In beiden Fällen geht es um ungefähr 200 Meter, rechnen Huber und Iorio aus. Aktuell führt der Weg allerdings stramm bergauf, während sich das Denkspiel der VBK in der Ebene bewegt.
Die größte Hoffnung richten die Gegner der aktuellen Planung im Moment auf die Unterführung, die neben der jetzigen Talstation nötig wird. „Wir haben den VBK vorgeschlagen, ein Modell zu bauen“, sagt Huber. „Wenn nicht, würden wir das machen.“
Zankapfel: Die Verlängerung der Turmbergbahn durch die Durlacher Bergbahnstraße verhindern wollen Seth Iorio (links) und Michael Huber.

Foto: Jörg Donecker


13.11.2021, 18:54

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In unserem soeben erschienenen Newsletter Nr. 6 greifen wir die offensichtliche Fehlplanung einer Stuttgarter Schnellbuslinie auf, die aus Mangel an Fahrgästen wieder eingestellt werden soll, und ziehen aus dem Debakel Schlüsse auf die offensichtlich überdimensionierten Fahrgastzahlen in den Planungen zur künftigen Turmbergbahn. Ferner berichten wir über unsere Aktivitäten der vergangenen Monate. Dazu gehören im September ein Informationsstand am Durlacher Rathaus, der Gelegenheit zu einem Gedankenaustausch mit anwesenden Kommunalpolitikern bot. Und, auf halber Höhe der Durlacher Bergbahnstraße bekommen Sie derzeit einen Eindruck von den gewaltigen Ausmaßen der neuen Turmbergbahn – in Originalgröße prangt sie als Druck auf einer an einem Gerüst abgehängten Plane.


26.10.2021, 08:47

Nochmalige Verlängerung der Zeichnungsfrist da es noch keine Informationen zu dem Planfeststellungsverfahren gibt.


Neues Zeichnungsende: 31.12.2021
Unterschriften zum Zeitpunkt der Änderung: 5825 (4525 in Karlsruhe)


23.09.2021, 13:45

Weitere Verlängerung der Zeichnungsfrist


Neues Zeichnungsende: 31.10.2021
Unterschriften zum Zeitpunkt der Änderung: 5.694 (4.433 in Karlsruhe)


11.09.2021, 10:14

Offene Fragen
Viele Fragen, die das Wochenjournal Durlach gestellt hat, haben die VBK und die Stadt
Karlsruhe bislang nicht beantwortet. Darunter auch die Frage nach der Einschätzung der Planung und der Strukturveränderung im Wohngebiet rund um die Bergbahnstraße aus Sicht der Denkmalschutz- und Stadtplanungsbehörden, die optische Auswirkungen des Baus von Talstation und Zaun auf den Turmberg, Fragen zu Busverbindungen und zur Integrierung in den KVV-Tarif. Auch Fragen zu Einrichtungen, die das erhöhte Besuchsaufkommen notwendig machen, zu den Auswirkungen auf die Terrasse
und die Natur, zur Zwischenstation sowie die Frage nach einem von neutraler Stelle erstellten 3-D-Modells, das auch die Gegner des Baus fordern, blieben bislang unbeantwortet.
Lesen Sie den kompletten Artikel aus dem Wochenmagazin vom 10.09.2021


07.09.2021, 23:29

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Die Verlängerung der Turmbergbahn ist umstritten. Die Positionen reichen von einer völligen Ablehnung des Projekts über eine Ablehnung der Konsequenzen bei grundsätzlicher Zustimmung zur Verlängerung bis zur Begeisterung für die Planungen, die die Verkehrsbetriebe Karlsruhe GmbH (VBK) bisher vorgelegt und auf der KVV-Homepage veröffentlicht haben

Lesen Sie den kompletten Artikel, aus dem Wochenmagazin Durlach vom 03.09.2021, der als pdf beigefügt ist.


29.08.2021, 18:57

Kommentar: An den Interessen vorbei

Der öffentliche Personennahverkehr muss auch in Karlsruhe weiter ausgebaut werden. Investitionen und Maßnahmen, die die Bahn oder andere öffentliche Verkehrsmittel attraktiver machen, sind daher erst mal richtig. Je weniger Autos in den Innenstädten unterwegs sind, umso besser und notwendiger für den Klimaschutz, aber auch umso mehr Raum und Platz für eine lebenswerte Stadt. Doch um Menschen vom Auto auf die Schiene zu bekommen, muss das Bahnfahren günstiger werden! Schon die jüngste Fahrpreiserhöhung der KVV dürfte als Vorgriff auf die zusätzlichen Betriebskosten der Kombilösung von 30 Millionen Euro pro Jahr zu werten sein. Wie schon bei der milliardenschweren Kombilösung werden auch bei der Turmbergbahn wirtschaftlichere Alternativen verworfen. Bei der Kostenberechnung kommt es nicht darauf an, ob ein Zuschuss aus der Landeskasse höher oder niedriger ausfällt. Es bleibt öffentliches Geld.

Umso unverständlicher ist, dass eine städtische Gesellschaft die Planungen für ein so großes wie dauerhaftes Städtebauprojekt an der Stadtgesellschaft und ihren Gremien vorbeiplant. Selbst ein gewähltes Gremium wie der Durlacher Ortschaftsbeirat muss um die Herausgabe der Pläne bei der stadteigenen Gesellschaft kämpfen. Wenn in einer solchen Größenordnung Steuergeld ausgegeben wird, müssen der Nutzen und die städtebaulichen Folgen gesellschaftlich diskutiert werden. Die Fachleute für solche Fragen sitzen beispielsweise im Gestaltungsbeirat der Stadt. Dass die VBK die Mitsprache des Gremiums auf Fragen der Farbe der Sitze beschränken kann, ist eine Farce. Die von vielen nicht zu Unrecht als Schandfleck empfundenen Entwürfe müssen dringend im gesellschaftlichen und politischen Dialog überarbeitet werden, sonst droht ein weiteres Bahnprojekt an den Interessen der Menschen vorbeigebaut zu werden. -fk

Lesen Sie den vollständigen Artikel unter
www.inka-magazin.de/stadtleben/protest-gegen-plaene-zu-neuer-turmbergbahn.html



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