Region: Potsdam
Bildung

JETZT! Für bessere KiTa-Betreuung in Potsdam

Petent/in nicht öffentlich
Petition richtet sich an
Stadtverordnetenversammlung der Stadt Potsdam, Oberbürgermeister Jann Jakobs

7.814 Unterschriften

Der Petition wurde teilweise entsprochen

7.814 Unterschriften

Der Petition wurde teilweise entsprochen

  1. Gestartet 2016
  2. Sammlung beendet
  3. Eingereicht
  4. Dialog
  5. Teilerfolg

Neuigkeiten

20.02.2017, 13:10

Liebe Unterstützer,

wir haben schon eine Weile nicht mehr von uns hören lassen, waren im Hintergrund aber weiter sehr aktiv.

Das Jugendamt hat auf Antrag der Stadtverordnetenversammlung vom 14.09.2016 errechnet, wie viel Geld notwendig wäre, um den gesetzlichen vorgesehenen Betreuungsschlüssel auch in der Realität ankommen zu lassen. Eins vorweg: die Ergebnisse haben auch uns in Ihrer Deutlichkeit überrascht. Hier findet Ihr die Ergebnisse im Detail: egov.potsdam.de/bi/vo020.asp?VOLFDNR=25939 und
egov.potsdam.de/bi/___tmp/tmp/45081036341152559/341152559/01009064/64-Anlagen/01/Antwort17-0084.pdf

Zusammenfassend kann man sagen:
1. Derzeit liegt die tatsächliche Fachkraft-Kind-Relation (= um wie viele Kinder kümmert sich ein/e Erzieher/in) im Krippenbereich bei 1:7,5. Der Personalschlüssel müsste 1:3,3 betragen, damit die tatsächliche Fachkraft-Kind-Relation von 1:5 erreicht wird. Dies würde jährliche Personal-Mehrkosten von rd. 14,7 Mio. € und 293 zusätzliche Stellen für Erzieher bedeuten.
2. Im Kindergartenbereich liegt die Fachkraft-Kind-Relation bei 1:17,9. Der Personalschlüssel müsste 1:8,0 betragen, damit die Fachkraft-Kind-Relation von 1:12 erreicht wird. Im Bereich des Kindergartens würde dieser Schlüssel Personal-Mehrkosten von rd. 12,0 Mio. € verursachen und 240 zusätzliche Stellen für Erzieher erfordern.
3. 40% der Kinder in Potsdam haben einen Rechtsanspruch auf mehr als 8 Stunden Betreuung. Der gesetzlich vorgesehene Personalschlüssel wird jedoch nur bis zu einer Betreuungszeit von 7,5 Stunden erfüllt. Für alle Ansprüche darüber hinaus, muss das Personal vom Kita-Träger über die langen Betreuungs- und Öffnungszeiten gestreckt werden. Die Finanzierung dieser Rechtsansprüche auf mehr als 8 Stunden Betreuung würde zu finanziellen Mehraufwendungen von rd. 4,5 Mio. € führen.

Diese Zahlen zeigen klar, wie schlecht es um die qualitative Betreuung unserer Kinder steht. Eine Erzieherin muss sich beispielsweise im Kindergartenbereich in der Praxis um fast 18 Kinder kümmern. In der Krippe kommen auf einen Erzieher fast 8 Kleinstkinder, die versorgt und pädagogisch betreut werden wollen. Diese Ergebnisse machen sprachlos und rufen gelinde gesagt Unverständnis hervor.

Wir haben deshalb zusammen mit dem Jugendamt, den Kita-Trägern und Vertretern der Fraktionen im Rathaus eine Arbeitsgruppe gegründet, die einen „Fahrplan“ entwickeln sollte, wie die Qualität der Betreuung verbessert werden soll. Als Ergebnis haben sich Elternvertreter und Kita-Träger darauf verständigt, dass die Finanzierung der langen Betreuungszeiten in Potsdam Priorität haben soll. Darüber, wer für die Finanzierung der von der Stadt Potsdam ausgestellten Rechtsansprüche auf 8 und 10 Stunden Betreuung zuständig ist, gab es in der Arbeitsgruppe unterschiedliche Auffassungen. Daher hat die Fraktion „Die Linke“ für den Haushalt 2017 den Antrag gestellt, dass die Stadt Potsdam die erforderlichen Finanzmittel von 4,5 Mio. Euro bereit stellt und prüft, inwieweit die Stadt das Geld vom Land Brandenburg zurückfordern kann: egov.potsdam.de/bi/vo020.asp?VOLFDNR=26282

Darauf aufbauend soll mit Hilfe eines Rechtsgutachtens endgültig die Frage geklärt werden, wer für die Finanzierung der langen Betreuungszeiten zuständig ist:
egov.potsdam.de/bi/vo020.asp?VOLFDNR=26279

Das Zuschieben von Verantwortlichkeiten zwischen der Stadt Potsdam und dem Land Brandenburg wird nämlich am Ende auf dem Rücken der Kinder und Erzieher ausgetragen. Das muss ein Ende haben! Wir fordern die Stadtverordneten und den Oberbürgermeister daher auf, beiden Anträgen in der Stadtverordnetenversammlung am 01.03.2017 zuzustimmen. 7800 Unterschriften für eine qualitativ bessere Kita-Betreuung müssen als Ausdruck des Wählerwillens genug sein!

Der RBB wird am 24.02.2017 ab 15 Uhr zu diesem Thema ein Interview mit Eltern und Kita-Träger-Vertretern, Landtagsabgeordneten und Vertretern des Rathauses drehen. Stattfinden wird der Dreh in der Kita Waldhaus in der Amundsenstraße 24a in 14469 Potsdam (www.ejf.de/?id=281). Wir möchten alle Eltern, Kinder, Erzieher, Kita-Leitungen sowie interessierte Potsdamer Bürger herzlich dazu einladen, bei diesem Dreh dabei zu sein und so zu zeigen, wie wichtig dieses Thema ist. Bitte unterstützt uns dabei! Der Beitrag wird voraussichtlich am Samstag, den 25.02.2017 ab 19:30 bei RBB-Aktuell gezeigt.

Einen weiteren Teilerfolg unserer Petition können wir ebenfalls verbuchen. Der erste Potsdamer Kita-Elternbeirat hat sich am 10.01.2017 im Treffpunkt Freizeit in Potsdam gegründet. Ein Vertreter unserer Elterninitiative wurde in den Vorstand gewählt und wird unsere Sache in diesem Gremium weiter voran bringen. Den Kita-Elternbeirat erreicht Ihr unter kitaelternbeirat.potsdam@gmail.com
Er steht als Ansprechpartner für alle Fragen rund um Kita, Hort und Kindertagespflege zur Verfügung. Beratend nimmt er auch am Jugendhilfeausschuss der Stadt Potsdam teil.

Wir halten Euch über die Entwicklungen nach der Stadtverordnetenversammlung am 01.03.2017 auf dem Laufenden. Bis dahin und viele Grüße

Eure Initiative
"JETZT! Für bessere KiTa-Betreuung in Potsdam"


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