7.814 Unterschriften
Der Petition wurde teilweise entsprochen
Petition richtet sich an: Stadtverordnetenversammlung der Stadt Potsdam, Oberbürgermeister Jann Jakobs
„Sehr geehrte Fluggäste, heute fliegen Sie mit nur einem Piloten, denn der Co-Pilot ist erkrankt, und die Fluggesellschaft finanziert keine Krankheitsvertretung.“
In der Luftfahrt undenkbar, aber in Potsdamer KiTas ist das leider alltägliche Realität. Sobald ein Erzieher oder eine Erzieherin ausfällt, ist die Betreuung unserer Kinder in Gefahr.
Die gesetzlichen Vorgaben zur KiTa-Betreuung – eine Erzieherin* für 5,5 Kinder unter drei Jahren bzw. für zwölf Kinder über drei Jahre – sind graue Theorie. In der Praxis begegnet uns häufig eine ganz andere Situation. Der sogenannte Betreuungsschlüssel – ohnehin einer der schlechtesten in ganz Deutschland - ist in der Stadt Potsdam gar nicht erfüllt. Das belegt die aktuelle KiTa-Zoom-Studie der Bertelsmann-Stiftung.**
Für Personalausfälle durch Krankheit, Urlaub, Fortbildung, Elternzeit oder Stellenwechsel fehlen regelmäßig Vertretungskräfte. So kommt es häufig zu Situationen, in denen eine Erzieherin bis zu doppelt so viele Kinder betreuen muss wie es der Personalschlüssel angibt. Das heißt schlimmstenfalls: 1 Erzieherin ist für bis zu 11 Kleinstkindern von 1 bis 3 Jahren zuständig, oder 1 Erzieherin hat 24 Kinder im Alter von 3 bis 6 Jahren zu betreuen, zu erziehen und deren Bildungsprozesse zu begleiten.
Auch werden derzeit nur maximal 7,5 Betreuungsstunden finanziert, obwohl mehr als 70% der Kinder in Potsdam täglich 8 Stunden und mehr in KiTas verbringen. Das entspricht über 800.000 Betreuungsstunden, für die die Potsdamer KiTa-Träger nicht bezahlt werden. Folglich muss das vorhandene Personal auf einen längeren Zeitraum verteilt eingesetzt werden und das Fachkraft-Kind-Verhältnis verschlechtert sich weiter. Eine verlässliche und kindgerechte Betreuung ist so unmöglich.
Unsere Erzieherinnen leisten angesichts dieser Rahmenbedingungen täglich exzellente Arbeit, können den Anforderungen aufgrund der Personalsituation aber nicht gerecht werden und stehen unter Dauerbelastung. Das sind schlechte Voraussetzungen, um gutes Personal zu gewinnen und zu halten.
Wir wenden uns daher an Sie, unsere Stadtverordneten, und an Sie, Herrn Oberbürgermeister Jakobs. Finden Sie sofort Lösungen für die enormen und wachsenden Betreuungsprobleme in unseren Potsdamer KiTas! Von einer Stadt, die sich „familienfreundlich“ nennt, erwarten wir Eltern nicht nur eine ausreichende Anzahl an Betreuungsplätzen, sondern auch eine hohe Betreuungsqualität! Die Stadt Potsdam hat ungenutzte Finanz- und Handlungsspielräume und kann aus eigener Kraft viel zur Entschärfung der Probleme beitragen.
Wir erwarten, dass unsere Kinder in Einrichtungen, in denen sie den Großteil ihres Tages verbringen, nicht bloß beaufsichtigt werden, sondern sich altersgerecht entfalten können, entwicklungsfördernde Angebote erhalten und so zu sozial gestärkten Persönlichkeiten mit guten Bildungschancen heranwachsen.
Potsdam muss daher mehr Mittel bereitstellen, um Ausfallvertretungen und die real benötigten Betreuungszeiten berufstätiger Eltern sicher zu stellen.
Wir stellen nicht nur Forderungen, wir wollen uns aktiv einbringen. Dafür muss die Stadt Potsdam die Wahl und Einrichtung des gesetzlich vorgesehenen KiTa-Elternbeirats umgehend auf den Weg bringen.
Sehr geehrte Stadtverordnete und sehr geehrter Herr Jakobs, wir Eltern lassen uns nicht mehr abweisen mit dem Hinweis, das Land sei zuständig. Auch die KiTa-Träger können diese Aufgabe nicht aus eigener Kraft stemmen. Die Stadt Potsdam kann aus vorhandenen Mitteln sehr viel mehr leisten als bisher. Und vertrösten Sie uns bitte nicht auf 2017 oder 2018. Wir haben seit Jahren Probleme und wir erwarten Lösungen – JETZT!
*Der Einfachheit halber wird im nachfolgenden Text nur die weibliche Form verwendet. Natürlich sind Erzieherinnen und Erzieher gleichermaßen gemeint.
Begründung
Es geht um unsere Kinder und unsere Stadt!
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Nachricht zu einer abgeschlossenen Petition
am 12.08.2019Liebe Unterstützer,
rund 8.000 Menschen haben mit uns damals für eine bessere Kita-Betreuung in Potsdam gekämpft - mit Erfolg. Die Stadt Potsdam zahlt dank unseres Einsatzes jährlich 4,5 Mio. Euro für mehr Personal, um die langen Öffnungszeiten besser abzudecken und wir haben erstmals eine Interessenvertretung der Kita-Eltern gegründet: den KiTa-Elternbeirat Potsdam und den Landes-Elternbeirat für Kindertagesbetreuung Brandenburg (LEBK).
Bei vielen anderen Themen gibt es noch großen Handlungsbedarf: Deswegen fordert der LEBK eine Reform des Kita-Gesetzes in ganz Brandenburg: Mehr Qualität, gute Ausbildungsbedingen, wohnortnahe & beitragsfreie Kitas!
Bitte unterschreibt diese Petition & teilt unser kurzes Erklärvideo auf Facebook:
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Der Petition wurde teilweise entsprochen
am 01.03.2017Liebe Unterstützer,
die ersten Meilensteine hin zu einer Qualitätsverbesserung bei der Kita-Betreuung sind geschafft. Es gibt tatsächlich mehr Geld für die Personalausstattung in Potsdamer Kitas! Heute, am 01.03.2017, haben die Potsdamer Stadtverordneten beschlossen, mit Beginn des neuen Kita-Jahres 500.000 Euro und ab 2018 jährlich 1,5 Millionen Euro mehr für die Kita-Personalfinanzierung auszugeben. Konkret sollen die langen Betreuungszeiten von mehr als 8 Stunden besser unterstützt werden. Das wurde bereits im Fernsehen („Brandenburg Aktuell“ vom 25.02.2017) und in der Presse angekündigt. Die beschlossene Finanzspritze kann die Finanzierungslücke zwar nicht annähernd schließen, ist aber ein erstes Signal, dass die Betreuungsqualität in Potsdamer... weiter -
RBB Interview - Blauer Bus
am 25.02.2017Liebe Unterstützer,
mehr Geld für Potsdamer Kitas schon in diesem Jahr, verkündet das Rathaus heute im Fernsehen:
mediathek.rbb-online.de/tv/Brandenburg-aktuell/Potsdamer-Eltern-streiten-f%C3%BCr-mehr-Geld-/rbb-Fernsehen/Video?documentId=40929860&topRessort=tv&bcastId=3822126
Ganz offiziell am 01.03.2017 in der Stadtverordnetenversammlung!
Eure Kita-Initiative
"JETZT! Für bessere Kita-Betreuung in Potsdam"
Debatte
Weil die Stadt Potsdam aus Platzmangel sogar "per Sondergenehmigung" Überkapazitäten erlaubt. Ist die Stadt dann nicht in der Pflicht entsprechend Personalmittel bereitzustellen?
Mit 2.000 gefälschten Unterschriften ins Rennen gehen! Das wirft Fragen auf. Aber sicher wird nicht zu erkennen sein, wo die herkamen, nicht wahr?