Region: Hessen
Bild der Petition An Bildung darf nicht gespart werden!
Bildung

An Bildung darf nicht gespart werden!

Petent/in nicht öffentlich
Petition richtet sich an
Hessischen Landtag

1.574 Unterschriften

Der Petition wurde nicht entsprochen

1.574 Unterschriften

Der Petition wurde nicht entsprochen

  1. Gestartet 2017
  2. Sammlung beendet
  3. Eingereicht
  4. Dialog
  5. Beendet

Neuigkeiten

20.08.2018, 23:56

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Antwort des Kultusministeriums auf die Petition – alles wunderbar???
Nicht locker lassen, am 22. September an einer Demo in Frankfurt oder in Kassel teilnehmen! Demobeginn jeweils 10:30h (DGB-Haus Frankfurt W.-Leuschner-Str. 69-77, Nähe Hbf; Hauptbahnhof Kassel)

Im Auftrag des Landtages hat das Kultusministerium eine Antwort auf unsere Petition formuliert. Darin wird ein Bild entworfen, das von geballten Investitionen in die schulische Bildung schon seit einigen Jahren erzählt.
So ganz kann man sich über diese vermeintlichen Anstrengungen der Landesregierung nicht freuen, auch wenn einzelne Aspekte mit Sicherheit zu begrüßen sind. Einige Beispiele sollen an dieser Stelle besprochen werden:
- Die erwähnte „spürbare Entlastung“ der Lehrkräfte im Alter bis einschließlich 50 Jahren durch eine Reduzierung der Pflichtstunden im Umfang von 0,5 Unterrichtsstunden pro Woche stellt tatsächlich eine Reduzierung ab August 2017 im Vergleich zum Vorjahr dar. Allerdings sollte nicht vergessen werden, dass im Jahr 2002 (!) eine Mehrarbeit im Umgang von 1 Unterrichtsstunde verordnet worden ist, die durch die erwähnte Reduzierung nun halbiert wurde. Sie ist also immer noch nicht zurück gefahren worden. Gleiches gilt für Beamte außerhalb des Schuldienstes, sie hatten im Jahr 2002 eine Erhöhung von 40 auf 42 Stunden bekommen, nun arbeiten sie 41 Stunden. Zum Vergleich: Bei den Angestellten wurden die Stunden ebenfalls im Jahr 2002 auf 42 Stunden aufgestockt, allerdings wurde dies im Jahr 2009 wieder auf 40 Stunden reduziert. Dies ist bei Beamten bis heute nicht vollständig geschehen.
- Die Lehrerzuweisung für ganztägig arbeitende Schulen im Umfang von 105% klingt üppig, es suggeriert einen Überfluss an Lehrkräften, den die Schulen nutzen können. Tatsächlich wurde von der Vorgängerregierung erstmal benannt, was 100% eigentlich sein sollen. Damit ist ein Kernunterricht gemeint, der nicht dem tatsächlichen Angebot der Schulen in einem Profil des Ganztages entspricht. Wenn eine 5. Klasse in der Förderstufe im Stundenplan 33 Stunden Unterricht und ergänzende Angebote erhält, aber nur eine reguläre Zuweisung von weit unter 30 Stunden erhält (Mindestzuweisung 2015 waren 25,75 Std.), so kann die Differenz auch nicht durch die Mehrzuweisung von 5% aufgefangen werden. Es stellt sich die Frage, ob die erwähnten 460 Stellen reichen, die für den Ganztag bereitgestellt werden.
- Für die Umsetzung der Inklusion sollen 170 neue Stellen geschaffen worden sein. Da es aber an den Schulen immer mehr inklusiv zu beschulende Kinder und Jugendliche gibt, bekommt ein einzelnes Kind nicht mehr, sondern weniger Förderung. Oft werden Klassen nicht mehr im Unterricht durch eine Förderschullehrkraft begleitet, sondern es werden vermehrt Lehrkräfte außerhalb des Unterrichts beraten und die inklusiv beschulten Kinder punktuell getestet und in Fallgesprächen thematisiert. Notwendig wäre aber eine verstärkte Begleitung im Unterricht.
- Dass die Anreize für die Ergreifung des Berufs einer Grundschullehrkraft nicht ausreichen, sieht man derzeit an dem Mangel an ausgebildeten Kräften. Eine Besoldung nach A12 ist für Menschen, die sich überlegen, diesen Beruf zu ergreifen, immer weniger ein Anreiz, zumal sich wohl mittlerweile herumgesprochen hat, in welchem Maß die Anforderungen an die Menschen, die sich dieser Aufgabe stellen, gestiegen sind.
Die Antwort des Kultusministeriums klingt gut, aber die bisherigen Investitionen in die Bildung in Hessen reichen einfach nicht. Bald sind Landtagswahlen. Bitte helft dabei mit, allen Wählerinnen und Wählern und allen Parteien vor Augen zu führen, wie wichtig das Thema Bildung ist, wie wichtig deutlich höhere finanzielle Anstrengungen in diesem Bereich sind.
Kommt am 22. September ab 9:45h (Auftakt, Demobeginn 10:30h) nach Frankfurt (DGB-Haus; W.-Leuschner-Str. 69-77, Nähe Hbf) oder Kassel (Hauptbahnhof) und beteiligt euch an einer der Demonstrationen! Sagt Freundinnen und Freunden, Nachbarn, Kolleginnen und Kollegen, Vereinsmitgliedern, Sportpartnern und allen anderen Interessierten Bescheid!

Jens Zeiler, GEW Kreisvorstand Kassel Land


20.08.2018, 23:48

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Antwort des Kultusministeriums auf die Petition – alles wunderbar???
Nicht locker lassen, am 22. September an einer Demo in Frankfurt oder in Kassel teilnehmen! Demobeginn jeweils 10:30h (DGB-Haus Frankfurt W.-Leuschner-Str. 69-77, Nähe Hbf; Hauptbahnhof Kassel)

Im Auftrag des Landtages hat das Kultusministerium eine Antwort auf unsere Petition formuliert. Darin wird ein Bild entworfen, das von geballten Investitionen in die schulische Bildung schon seit einigen Jahren erzählt.
So ganz kann man sich über diese vermeintlichen Anstrengungen der Landesregierung nicht freuen, auch wenn einzelne Aspekte mit Sicherheit zu begrüßen sind. Einige Beispiele sollen an dieser Stelle besprochen werden:
- Die erwähnte „spürbare Entlastung“ der Lehrkräfte im Alter bis einschließlich 50 Jahren durch eine Reduzierung der Pflichtstunden im Umfang von 0,5 Unterrichtsstunden pro Woche stellt tatsächlich eine Reduzierung ab August 2017 im Vergleich zum Vorjahr dar. Allerdings sollte nicht vergessen werden, dass im Jahr 2002 (!) eine Mehrarbeit im Umgang von 1 Unterrichtsstunde verordnet worden ist, die durch die erwähnte Reduzierung nun halbiert wurde. Sie ist also immer noch nicht zurück gefahren worden. Gleiches gilt für Beamte außerhalb des Schuldienstes, sie hatten im Jahr 2002 eine Erhöhung von 40 auf 42 Stunden bekommen, nun arbeiten sie 41 Stunden. Zum Vergleich: Bei den Angestellten wurden die Stunden ebenfalls im Jahr 2002 auf 42 Stunden aufgestockt, allerdings wurde dies im Jahr 2009 wieder auf 40 Stunden reduziert. Dies ist bei Beamten bis heute nicht vollständig geschehen.
- Die Lehrerzuweisung für ganztägig arbeitende Schulen im Umfang von 105% klingt üppig, es suggeriert einen Überfluss an Lehrkräften, den die Schulen nutzen können. Tatsächlich wurde von der Vorgängerregierung erstmal benannt, was 100% eigentlich sein sollen. Damit ist ein Kernunterricht gemeint, der nicht dem tatsächlichen Angebot der Schulen in einem Profil des Ganztages entspricht. Wenn eine 5. Klasse in der Förderstufe im Stundenplan 33 Stunden Unterricht und ergänzende Angebote erhält, aber nur eine reguläre Zuweisung von weit unter 30 Stunden erhält (Mindestzuweisung 2015 waren 25,75 Std.), so kann die Differenz auch nicht durch die Mehrzuweisung von 5% aufgefangen werden. Es stellt sich die Frage, ob die erwähnten 460 Stellen reichen, die für den Ganztag bereitgestellt werden.
- Für die Umsetzung der Inklusion sollen 170 neue Stellen geschaffen worden sein. Da es aber an den Schulen immer mehr inklusiv zu beschulende Kinder und Jugendliche gibt, bekommt ein einzelnes Kind nicht mehr, sondern weniger Förderung. Oft werden Klassen nicht mehr im Unterricht durch eine Förderschullehrkraft begleitet, sondern es werden vermehrt Lehrkräfte außerhalb des Unterrichts beraten und die inklusiv beschulten Kinder punktuell getestet und in Fallgesprächen thematisiert. Notwendig wäre aber eine verstärkte Begleitung im Unterricht.
- Dass die Anreize für die Ergreifung des Berufs einer Grundschullehrkraft nicht ausreichen, sieht man derzeit an dem Mangel an ausgebildeten Kräften. Eine Besoldung nach A12 ist für Menschen, die sich überlegen, diesen Beruf zu ergreifen, immer weniger ein Anreiz, zumal sich wohl mittlerweile herumgesprochen hat, in welchem Maß die Anforderungen an die Menschen, die sich dieser Aufgabe stellen, gestiegen sind.
Die Antwort des Kultusministeriums klingt gut, aber die bisherigen Investitionen in die Bildung in Hessen reichen einfach nicht. Bald sind Landtagswahlen. Bitte helft dabei mit, allen Wählerinnen und Wählern und allen Parteien vor Augen zu führen, wie wichtig das Thema Bildung ist, wie wichtig deutlich höhere finanzielle Anstrengungen in diesem Bereich sind.
Kommt am 22. September ab 9:45h (Auftakt, Demobeginn 10:30h) nach Frankfurt (DGB-Haus; W.-Leuschner-Str. 69-77, Nähe Hbf) oder Kassel (Hauptbahnhof) und beteiligt euch an einer der Demonstrationen! Sagt Freundinnen und Freunden, Nachbarn, Kolleginnen und Kollegen, Vereinsmitgliedern, Sportpartnern und allen anderen Interessierten Bescheid!

Jens Zeiler, GEW Kreisvorstand Kassel Land



28.11.2017, 18:11

Liebe Unterstützer*innen,

kürzlich hat Mathias Wagner auf unsere Petition und auf unser Anschreiben an ihn vor einigen Monaten geantwortet. Siehe angehängte Datei bzw. Petition An Bildung darf nicht gespart werden! / Neuigkeiten.

Beste Grüße,

Jens Zeiler (GEW)


08.10.2017, 18:18

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Die Fraktion der Linken unterstützt das Anliegen unserer Petition. Sie verweisen auf einen im August dieses Jahres in den Landtag eingebrachten Antrag, aus dem hier ein Auszug (Forderungskatalog) wiedergegeben werden soll:

"D e r L a n d t a g w o l l e b e s c h l i e ß e n :
1. Der Landtag fordert die Landesregierung auf, die zahlreichen Überlastungsanzeigen von
Grundschullehrkräften nicht nur zur Kenntnis zu nehmen, sondern Abhilfe zu schaffen.
Dies bedeutet insbesondere, pro drei Klassen an jeder Grundschule sofort eine zusätzliche
Lehrkraft und eine zusätzliche sozialpädagogische Fachkraft zuzuweisen. Langfristig
ist das Ziel, 2025 in allen Klassen mit einer Doppelbesetzung und einer fest zugewiesenen
sonderpädagogischen Fachkraft zu arbeiten.
2. Der Landtag setzt sich für eine sofortige Aufhebung des Ressourcenvorbehalts ein. Er
ermahnt zudem, die geplanten inklusiven Schulbündnisse - die unweigerlich die Schaffung
von Schwerpunktschulen nach sich ziehen und somit den Inklusionsgedanken ad absurdum
führen - zugunsten einer flächendeckenden Grundausstattung aller Grundschulen,
die diese in die Lage versetzt, integrativ und inklusiv zu arbeiten, rückabzuwickeln.
3. Der Landtag fordert die Landesregierung zudem auf, sofort zusätzlich 250 Schulpsychologinnen und Schulpsychologen einzustellen und die Anzahl bis 2025 jährlich um 50 Stellen zu erhöhen.
4. Der Landtag ermahnt die Landesregierung, die voraussichtlich steigenden Schülerzahlen
ernst zu nehmen. Durch die Schaffung von 315 neuen Studienplätzen wird der Lehrermangel
nicht zu kompensieren sein. Neben einer Verdoppelung der Ausbildungskapazitäten
muss die sofortige Besoldungsanhebung auf A 13 stattfinden. Zudem müssen die
Pflichtstunden schrittweise auf 25 Pflichtstunden an Grundschulen reduziert werden.
5. Der Landtag fordert die Landesregierung zudem auf, die Ressourcen, welche für den
Pakt für den Nachmittag zur Verfügung gestellt werden, komplett in den Ganztagschulausbau fließen zu lassen. Die Schulen müssen sachlich und personell bedarfsgerecht so ausgestattet werden, dass sie individuell bestmöglich fördern und lehren können. Dies bedeutet, schrittweise alle Grundschulen zu echten "Profil-3"-Ganztagsschulen umzuwandeln.
6. Der Landtag setzt sich dafür ein, dass ein Recht auf einen Ganztagsgrundschulplatz gesetzlich verankert wird.
7. Ebenso ermahnt der Landtag die Landesregierung, eine sofortige Bedarfsanalyse "Schulgebäudesanierung" hessenweit in Auftrag zu geben, um den Bedarf zuverlässig abschätzen zu können und im Bezug auf das kommunale Investitionsprogramm eine fundierte Sanierungsplanung zu erarbeiten."







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