2.825 Unterschriften
Sammlung beendet
Petition richtet sich an: Präsidenten des Niedersächsischen Landtages
Schließt Euch dem breiten Bündnis in Niedersachsen an und fordert, dass die Landesregierung ihr Versprechen für Gleichbehandlung aller Menschen in Niedersachsen umsetzt!
Keine diskriminierende Bezahlkarte für Geflüchtete!
Die niedersächsische Landesregierung hat in ihrem Koalitionsvertrag angekündigt, „Rassismus mit aller Kraft“ zu bekämpfen, und versprochen, „dass alle ankommenden Geflüchteten in Niedersachsen gleich behandelt werden und ihnen möglichst schnell ein selbstbestimmtes Leben ermöglicht wird.“
Nach Einschätzung eines zivilgesellschaftlichen Bündnisses von bislang 40 Initiativen und Organisationen (Stand 18.06.2024) droht mit der Bezahlkarte jedoch das genaue Gegenteil: Systematische Diskriminierung und Ausgrenzung von Geflüchteten anstatt Chancengleichheit und gleichberechtigter gesellschaftlicher Teilhabe.
Deshalb appellieren die Organisationen und Initiativen an die rot-grüne Landesregierung, sich auf ihre Versprechen zu besinnen und die Gleichbehandlung aller Menschen in Niedersachsen sicherzustellen, statt mit der Bezahlkarte ein neues Diskriminierungsinstrument zu schaffen. Mit Deiner Unterschrift unterstützt du diesen Appell.
Begründung
Die Bezahlkarte ist unserer Meinung nach populistische Symbolpolitik
Am 26. April hat der Bundestag die Einführung einer sog. Bezahlkarte für Geflüchtete beschlossen. Damit ist ein Diskriminierungsinstrument auf den Weg gebracht, mit dem:
- der Vorrang von Sachleistungen statt Bargeld zementiert werden soll.
- Überweisungen und Lastschriften eingeschränkt / ausgeschlossen werden können.
- Menschen der Bargeldbetrag auf ein Minimum gekürzt werden soll,
- die Auswahl der Geschäfte beschränkt und
- der Einkauf regional begrenzt werden kann.
Der Beschluss, eine Bezahlkarte einzuführen, folgt einer Kampagne, welche in unseren Augen als Hetzkampagne aufgefasst werden könnte. Die Aussage, Geflüchtete würden wegen der besseren Sozialleistungen hierzulande fliehen, widerspricht jeder wissenschaftlichen Erkenntnis.
Keine Unterschreitung des Existenzminimums für Geflüchtete!
Mit einer Bezahlkarte wird das grundgesetzlich garantierte Existenzminimum weiter unterschritten, das schon jetzt für Geflüchtete in den ersten drei Jahren ihres Aufenthalts um fast 20% unter dem verfassungsrechtlich garantierten Existenzminimum liegt. Die Ampel-Regierung hatte angesichts dieses Verfassungsbruchs noch angekündigt, dass sie „das Asylbewerberleistungsgesetz im Lichte der Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts weiterentwickeln“ werde. Aber das scheint heute nicht mehr zu interessieren.
Was sehen die Gesetzesänderungen und die Bezahlkarte konkret vor?
Zukünftig bekommen Menschen, die Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz erhalten, grundsätzlich (!) vorrangig Sachleistungen statt Bargeld.
Die Leistungen sollen auf eine Bezahlkarte gebucht werden. Überweisungen und Lastschriften können eingeschränkt oder gar vollkommen ausgeschlossen werden und nur ein kleiner Betrag von 50€ / Monat pro Erwachsenem soll in bar abgehoben werden können.
Die Bezahlkarte funktioniert zudem nur in Geschäften mit dafür ausgestatteten Lesegeräten, also nicht auf Flohmärkten oder in der Schulcaféteria.
Eine Einschränkung von ganzen Händler:innengruppen sowie Überweisungen führt zu gesellschaftlichem Ausschluss aus Sport- und gemeinnützigen Vereinen, beim Kauf eines Deutschlandtickets, beim Handyvertrag. Eine erhebliche Behinderung, wenn nicht Verhinderung anwaltlicher Vertretung ist zudem absehbar.
Gesundheitskarte oder “Social Card” statt diskriminierender Bezahlkarte!
Durch die Digitalisierung und die Vereinfachung von Verwaltungsprozessen kann eine Bezahlkarte sinnvoll sein, wenn sie – wie in Hannover – diskriminierungsfrei umgesetzt wird. Aber die geplante Bezahlkarte bedroht die Hannoversche “Social Card”.
Die Bezahlkarte ist Teil eines Angriffs auf die Rechte Schutz suchender Menschen!
Die Einführung einer restriktiven Bezahlkarte ist Teil eines großen Angriffs auf die Rechte Schutz suchender Menschen, quasi der Ausbau der Festung Europa im Inneren und folgt dem Bestreben, sich der Verantwortung für den Flüchtlingsschutz zu entledigen und Flüchtlinge „abzuschrecken“.
Die Landesregierung muss ihr Versprechen halten!
Statt, wie versprochen, „Rassismus mit aller Kraft“ zu bekämpfen, droht mit der Bezahlkarte genau das Gegenteil: Systematische Diskriminierung und Ausgrenzung von Geflüchteten anstatt Chancengleichheit und gleichberechtigter gesellschaftlicher Teilhabe.
Die Bezahlkarte als Diskriminierungsinstrument muss daher verhindert werden!
Wir appellieren an die Landesregierung, sich auf ihre Versprechen zu besinnen, statt mit der Bezahlkarte ein neues Diskriminierungsinstrument zu schaffen.
Bisher unterstützen diesen Appell (Stand 18.06.2024):
Bundes-und landesweit:
ADV-Nord e.V. – Afrikanischer Dachverband Norddeutschland
Arbeitsgemeinschaft Migrantinnen, Migranten und Flüchtlinge in Niedersachsen – amfn e.V.
Bundesfachverband unbegleitete minderjährige Flüchtlinge (BumF) e.V.
Bundes Roma Verband e.V.
Landesjugendring Niedersachsen e.V.
NTFN – Netzwerk für traumatisierte Flüchtlinge in Niedersachsen e.V.
Niedersächsischer Integrationsrat e.V.
Verband Entwicklungspolitik Niedersachsen e.V. (VEN)
Regional:
AIDS-Hilfe Oldenburg e.V.
Ak Asyl e.V. Göttingen
Arbeitskreis Asyl Cuxhaven e. V.
Arbeitskreis Flüchtlingshilfe e.V. Nordhorn
Bündnis gegen Rechts Hildesheim
Entwicklungspolitisches Informationszentrum (EPIZ), Göttingen
frauen- und menschenrechte-aktiv
Fridays for Future Hannover
Haus der Kulturen e.V. aus Lüneburg
IBIS – Interkulturelle Arbeitsstelle e. V., Oldenburg
Initiative für internationalen Kulturaustausch (IIK) e. V., Hannover
Institut für angewandte Kulturforschung e.V. (ifak ), Göttingen
JANUN Oldenburg e.V.
Janusz Korczak – Humanitäre Flüchtlingshilfe e.V., Hannover
kargah e.V., Hannover
Migra Braunschweig
Migrationsberatung BLEIBEN im Wendland
Obdachlosen-Selbsthilfe Hildesheim
Refugee Law Clinic Hannover e.V
REFUGIUM Flüchtlingshilfe e.V. Braunschweig
Seebrücke Braunschweig
Seebrücke Lüneburg
Unterstützerkreis Flüchtlingsunterkünfte Hannover e.V.
ver.di Ortsvereins Hildesheim
VVN/BdA, Kreisvereinigung Hildesheim
uvm. (s.: https://t1p.de/46b0b)
Link zur Petition
Abrisszettel mit QR Code
herunterladen (PDF)Angaben zur Petition
Petition gestartet:
18.06.2024
Petition endet:
17.10.2024
Region:
Niedersachsen
Kategorie:
Migration
Neuigkeiten
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Liebe Unterstützer*innen,
Trotz zahlreicher Proteste (siehe Bericht zur Übergabe von 2.800 Unterschriften an Innenministerin Behrens: t1p.de/i5zh7) und auch Bedenken durch den Deutschen Städtetag will die Landesregierung an der Ausgabe von diskriminierenden "Bezahlkarten" an Asylsuchende festhalten. Das einzige, was wir erreichen konnten, war die Zusicherung der Innenministerin, sich vier Monate nach der Einführung des Bezahlkartensystems einer kritischen Auseinandersetzung über die Erfahrungen in der Praxis zu stellen.
Wie die genauen Vorgaben durch die Landesregierung zur Ausgestaltung für die Bezahlkarte aussehen werden, ist bisher noch nicht bekannt. Eine Obergrenze für Bargeldauszahlung von maximal 50,-/Monat und Person scheint... weiter -
Liebe Unterstützer*innen der Petition „Niedersachsen sagt “Nein” zur diskriminierenden Bezahlkarte für Geflüchtete“.
Für unsere Petition sind die ersten 2.000 Unterschriften beisammen. Super! Nun trifft sich der Landtag zu seiner September-Plenarsitzung. Das wollen wir zum Anlass nehmen, gegen die Einführung der Bezahlkarte Stellung zu beziehen. Ansporn für uns alle, nochmals Werbung für die Petition zu machen.
Denn am Mittwoch, den 25.09.2024, um 10.15 Uhr organisieren wir in einem „Bündnis gegen die Bezahlkarte“ vor dem niedersächsischen Landtag (Hannah-Ahrendt-Platz, Hannover) eine Kundgebung, auf der wir den Forderungen gegen die diskriminierende Bezahlkarte Nachdruck verleihen wollenl. Wir werden die ersten 2.000 Unterschriften samt... weiter -
Liebe Unterstüzer*innen!
Vielen Dank, dass Du unsere Petition „Niedersachsen sagt “Nein” zur diskriminierenden Bezahlkarte für Geflüchtete“ unterzeichnet hast. Damit bist Du derzeit eine*r von 1714 Unterstützer*innen. Super!
Aber da geht noch mehr! Am Sonntag, den 18. August feiert der Flüchtlingsrat seinen 40sten Geburtstag – diesmal im Rahmen des Fests der Vielfalt, organisiert von der IIK auf dem Faustgelände. Dort werden wir nochmal in die Vollen gehen und Unterschriften sammeln. Helft ihr uns?
- Teil unsere Petition in Euren Kreisen – gerne auch via Insta (www.instagram.com/p/C889-KYMWiZ) oder facebook (www.facebook.com/share/PqQokAn3REY5VN4S/)!
- Bestelle unsere wunderschönen Flyer im Scheckkartenformat gegen die Bezahlkarte... weiter
Debatte
Auch Menschen nach der Flucht müssen in Würde in Deutschland leben können und über das wenige Geld, verfügen können, um auch Angebote auf Flohmärkten oder ebay zu benutzen
Um Missbrauch vorzubeugen genau das richtige Instrument.