1.976 Unterschriften
Der Petition wurde nicht entsprochen
Petition richtet sich an: Bildungsministerium Rheinland-Pfalz. Ggfs. unter Beteiligung des Bürgerbeauftragten des Landes Rheinland-Pfalz
Diese Petition ist ein Plädoyer für die Beibehaltung von Winter- und Pfingstferien in Rheinland-Pfalz.
2015 wurde in Rheinland-Pfalz beschlossen, zusätzlich zu den Herbst-, Weihnachts- und Osterferien abwechselnd auch Winter- oder Pfingstferien einzurichten. Damit sollte die lange Zeitspanne zwischen Weihnachts- und Osterferien oder zwischen Oster- und Sommerferien unterbrochen werden. Wie das Bildungsministerium im Oktober 2022 beschlossen hat, wird es künftig in Rheinland-Pfalz keine Winter- oder Pfingstferien mehr geben. Diese kurzen Ferien im Februar beziehungsweise Mai/Juni werde es ab dem Schuljahr 2024/25 nicht mehr geben, teilte das Bildungsministerium. "Mit dieser Regelung entsprechen wir den Wünschen aus der Praxis", erklärte Bildungsministerin Stefanie Hubig (SPD) nach einer Anhörung von mehr als 50 Behörden, Gremien, Institutionen und Verbänden. Auf Nachfrage im Bildungsministerium Rheinland-Pfalz, ob auch Schüler- und Elternvertreter im Anhörungsprozess involviert waren und teil der "Praxis" waren, deren Wunsch mit der Neuregelung entsprochen wurde, kam lobenswert schnell eine Rückmeldung wie folgt:
"Um den nachvollziehbaren Interessen der Elternschaft Rechnung zu tragen, zählten zu den Beteiligten neben dem Landeselternbeirat Rheinland-Pfalz (LEB) auch der Elternverein Rheinland-Pfalz e. V. und der Verband Alleinerziehender Mütter und Väter - Landesverband Rheinland-Pfalz e. V.. Der Elternverein Rheinland-Pfalz e.V. hat in seiner Stellungnahme ausdrücklich die Planung begrüßt, Ferienblöcke in der Fastnachts- und Pfingstzeit entfallen zu lassen. Dagegen haben sowohl der LEB sowie der Verband Alleinerziehender Mütter und Väter - Landesverband Rheinland-Pfalz e. V. keine Stellungnahme zu den Planungen der zukünftigen Schulferienferien abgegeben. Wie Sie vielleicht wissen, hat der LEB in eigener Verantwortung und ohne Beteiligung des Landes im ersten Quartal des Jahres 2022 eine Umfrage unter den Eltern der schulpflichtigen Kinder an Schulen im Land durchgeführt. Ergebnis dieser Umfrage, an der sich nach Angaben des LEB rund 13.000 Personen beteiligt haben, war eine nahezu paritätische Verteilung der Befürworter bzw. Gegner der Winterferien."
Auch wenn anzuerkennen ist, dass Elternvertreter im Verfahren gehört wurden, ist doch fraglich, ob die Interessen der Eltern und Kinder ausreichend gewürdigt sind. Die einzigen Interessenvertreter, die sich zu Wort gemeldet haben (Elternverein Rheinland-Pfalz e.V.), haben auf meine Nachfrage bekundet, dass man der Neuregelung nicht im Wege stehen wollte und sie pädagogisch nicht hinterfragt hat. Fraglich ist, wie viele Eltern der Verein repräsentiert. Der LEB hat sich trotz vorliegender Umfrage, die auf keine Mehrheit von Befürwortern hindeutet, nicht am Anhörungsverfahren beteiligt, weil sich der LEB in dieser Zeit neu konstituiert hat.
Daher möchte ich mit dieser Petition die Gelegenheit schaffen, sich gegen die neue Schulregelung auszusprechen und denjenigen eine Stimme geben, die die aktuelle Schulferienregelung in Rheinland-Pfalz beibehalten wollen.
Begründung
Sicher hat man 2015 bei der Reform der Schulferienregelung hin zu der aktuellen Lösung, die abwechselnd auch Winter- oder Pfingstferien vorsieht, gute Gründe gehabt. Unklar ist, warum diese heute nicht mehr gelten sollten. Zu befürchten ist, dass die zukünftige Konzentration der Schulferien auf Sommer-, Herbst, Weihnachts- und Osterferien wegen der dadurch geschaffenen langen Unterrichtsphasen zu noch mehr Unterrichtsausfällen führt als eh schon zu beklagen sind. Das Bildungsministerium führt für die Neuregelung potentielle "pädagogische und schulorganisatorische Verbesserungen" an. Sicher gibt es bei der Schulferienfestlegung keine eindeutig ideale Regelung, wie der Blick in die heterogenen Regelungen anderer Bundesländer zeigt. Umso löblicher ist der Weg, den Rheinland-Pfalz 2015 gegangen ist nämlich den Kompromiss, in einem Jahr lange Unterrichtsblöcke zwischen Weihnachten und Ostem und im folgenden Jahr lange Blöcke zwischen Ostern und Pfingsten einzurichten. Diese Regelung hat den angenehmen Nebeneffekt, dass Urlaubszeiten außerhalb des Touristen-Mainstreams geschaffen wurden, was - mal ehrlich - schon auch etwas für sich hat - auch aus Sicht unserer Kinder. Nimmt man die Musterschüler in Sachen Bildungspolitik, scheinen Winter- und Pfingstferien der Qualität des Bildungssystem nicht im Wege zu stehen: Bayern (alljährlich Winter- und Pfingstferien) belegt Platz 2 im Bildungsmonitor 2022 und Baden-Württemberg (alljährlich Pfingstferien) Platz 6.
Mit dieser Petition will ich für all diejenigen, die die Reform nicht gutheißen, die Möglichkeit schaffen, gegen die Entscheidung des Bildungsministeriums vorzugehen.
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herunterladen (PDF)Angaben zur Petition
Petition gestartet:
08.01.2023
Petition endet:
07.04.2023
Region:
Rheinland-Pfalz
Kategorie:
Bildung
Neuigkeiten
-
Nachricht zu einer abgeschlossenen Petition
am 04.10.2023Liebe Unterstützende,
schlechte Nachrichten: Der Petitionsausschuss hat über das Anliegen der Petition beraten. Der Petition konnte nicht entsprochen werden. Die Stellungnahme finden Sie im Anhang.
Beste Grüße
das openPetition-Team -
Petition eingereicht - Danke für die Unterstützung!
am 18.07.2023
Liebe Unterstützende,
openPetition hat die von Ihnen unterstützte Petition offiziell im Petitionsausschuss von Rheinland-Pfalz eingereicht. Jetzt ist die Politik dran: Über Mitteilungen des Petitionsausschusses werden wir Sie auf dem Laufenden halten und Informationen transparent in den Petitionsneuigkeiten veröffentlichen.
Als Bürgerlobby vertreten wir die Interessen von Bürgerinnen und Bürgern. Petitionen, die auf unserer Plattform starten, sollen einen formalen Beteiligungsprozess anstoßen. Deswegen helfen wir unseren Petitions-Startenden dabei, dass ihre Anliegen eingereicht und behandelt werden.
Mit besten Grüßen
das Team von openPetition -
Debatte
Die Zeiten zwischen den Ferien waren lange Zeit ganz unausgewogen: zwischen Oster- und Sommerferien gab es schon 15 Wochen, zwischen den Sommer- und den Herbstferien nur 6 Wochen. Das ist doch Quatsch! Sommerferientermine, die sich ständig ändern lassen doch gar keine ausgewogene, langfristige Planung zu! Und die jüngsten in der Grundschule vergessen ganz viel, wenn die Ferien zu lange sind. Besser alles gleichmäßig!
Zur Vermeidung allseitigen Stresses durch Häufung von Klassenarbeiten, die ordentlich vorbereitet werden sollen, und in der Häufung schulgesetzlich geregelt sind, ist es unabdingbar, dass längere zusammenhängende Unterrichtsperioden vorhanden sind.