13.10.2024, 12:37
Liebe Unterzeichnerinnen und Unterzeichner der Petition „Keine Schließung der Kirchlichen Hochschule Wuppertal“,
die Landessynode der Evangelischen Kirche im Rheinland erteilte bekanntermaßen im Juni 2024 einen Prüfauftrag, ob die Kirchliche Hochschule Wuppertal in Zukunft zu einem "Theologischen Bildungscampus" um- bzw. ausgebaut werden kann. Auf der ordentlichen Landessynode im Januar 2025 sollen unterschiedliche Modelle, durch eine Steuerungsgruppe evaluiert und eingebracht, diskutiert und entschieden werden. Ein wichtiger Punkt ist dabei die wirtschaftlich angespannte Situation. Die z.Zt. noch mitfinanzierende EKD und die Westfälische Kirche wollen sich sukzessive aus der Finanzierung der Kirchlichen Hochschule Wuppertal zurückziehen. Präses Dr. Thorsten Latzel von der EKiR betonte, dass in Zukunft Theorie (Theologie) und Praxis (Kirche / Gesellschaft) stärker in Dialog zu bringen seien, und sich ein Bildungscampus um der Sprachfähigkeit christlichen Glaubens willen vernetzen müsse.
Für dieses Anliegen ist ein wissenschaftliches Studium der Evangelischen Theologie unabdingbar. In der gegenwärtigen Lage von Kirche und Theologie ist dies allerdings nicht unbedingt selbstverständlich: Da die Existenz staatlicher Theologischer Fakultäten wegen mangelnder Anmeldezahlen von Theologiestudierenden mittelfristig gefährdet sein könnte, wäre die Schließung der vorletzten Kirchlichen Hochschule in Deutschland ein fatales Signal: Kirche zieht sich aus der Verantwortung für die Ausbildung von PfarrerInnen zurück. Gerade deshalb bedarf es heute Kirchlicher Hochschulen nötiger denn je für die langfristige Sicherung des Theologiestudiums. Das Bekenntnis zur Zukunft Kirchlicher Hochschulen wäre ein positives Signal für einen innovativen Dialog zwischen Kirche, Theologie und Gesellschaft.
Unabhängig von den innerkirchlichen Bemühungen hat sich ein Bündnis von engagierten Bürgerinnen und Bürgern in Wuppertal gegründet, die ein weitgehendes Exposé zu einem "Bildungscampus Heiliger Berg" erarbeitet haben. Dem Bündnis gehören Menschen aus Politik (Initiative des Bundestagsabgeordneten Helge Lindh, SPD), Wirtschaft, Gewerkschaft, Wohlfahrtsverbänden, Kirche und Kultur an. Auf dem Grundgedanken, dass die Kirchliche Hochschule auf dem "Heiligen Berg" Wuppertals "zur DNA der Stadt und der Evangelischen Kirche in Deutschland" gehört, entstand ein Exposé, dass den Dialog von Gesellschaft und Kirche fördert und konzentriert und zugleich keine Mehrkosten durch intelligente Vernetzungen und Kooperationen generiert. Der „Bildungscampus Heiliger Berg“ verkörpert so eine Vision von Evangelischer Kirche, die auf innovative Weise notwendige gesellschaftliche wie kirchliche Transformationsprozesse anregt. Die Evangelische Kirche ist auf diese Weise im gesellschaftlichen Dialog Gastgeberin, Partnerin und Lernende.
Das Wuppertaler Bündnis bietet an, das zukunftsträchtige Modell einer Kooperation der Kirchlichen Hochschule Wuppertal mit Startups und selbständig arbeitenden Instituten (o.ä.) unter dem Dach eines "Bildungscampus Heiliger Berg" der Landessynode einzubringen.
Darüber hinaus braucht der Bildungscampus als innovatives Projekt mit Strahlkraft über das Rheinland hinaus Ihre / Eure Unterstützung: Möglichst viele Synodale sollten aus Gemeinden und Städten erfahren, welche Bedeutung einer Kirchlichen Hochschule unter dem Dach eines innovativen „Bildungscampus Heiliger Berg“ zukommen kann: Schreiben Sie Ihre / schreibt Eure Synodalen an oder sprechen / sprecht diese an, teilen Sie / teilt das Exposé, damit die Synodalen wissen, um was es bei der Frage der Schließung der KiHo füe Kirche und Gesellschaft geht und welches Potential hinter der Idee des „Bildungscampus Heiliger Berg“ steckt.
Vielen Dank!
Mit freundlichen Grüßen,
Andreas Obermann.