2.815 Unterschriften
Petition richtet sich an: Synode der Evangelischen Kirche im Rheinland - z. Hd. Herrn Präses Dr. Thorsten Latzel
Der Evangelischen Kirche im Rheinland (EKiR) ist die „Kirchliche Hochschule Wuppertal“ (KiHo) zu teuer. Auf einer digitalen Sondersynode vom 6. bis 11. Juni 2024 sollen die Synodalen beschließen, ob und wie es mit der „Kirchlichen Hochschule Wuppertal“ weitergehen soll. Die Schließung der letzten großen und freien Evangelischen Kirchlichen Hochschule in Deutschland wäre (1.) ein großer Verlust für die Evangelische Kirche im Rheinland (EKiR), die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD), die Hochschullandschaft NRW und (2.) ein fatales öffentliches Statement gegen die Relevanz von Theologie und Kirche in und für unsere freiheitliche Gesellschaft.
Wir rufen die Synodalen der EKiR dazu auf, im Juni auf der Sondersynode für den Erhalt der "Kirchlichen Hochschule Wuppertal" zu stimmen.
Wir rufen die Synode dazu auf, in einem konzertierten Prozess zukunftsfähige Konzepte zu erarbeiten, die die Arbeit der KiHo als freie Hochschule auf einem analog hohen qualitativen Niveau wie bisher dauerhaft gewährleisten.
Die Unterschriften dieser online-Petition sollen der Synode der Evangelischen Kirche im Rheinland durch deren Präses, Herrn Dr. Thorsten Latzel, übergeben werden.
Begründung
Bei der Frage nach der Zukunft der Kirchlichen Hochschule darf es nicht nur um finanzielle Fragen gehen. Die Entscheidung impliziert konstitutive kirchenpolitische und theologische Prioritäten: Am 31. Mai 2024 feiert die KiHo zusammen mit dem Kirchenkreis Wuppertal den 90. Geburtstag der „Barmer Theologischen Erklärung“ an der KiHo und in der Gemarker Kirche in Barmen. In dieser Kirche hat die Synode der Bekennenden Kirche 1934 im Widerstand zu den Nationalsozialisten die „Barmer Theologische Erklärung“ beschlossen. Als Folge wurde 1935 unter größten finanziellen Anstrengungen die „Kirchliche Hochschule Wuppertal“ gegründet. Man wollte um jeden Preis eine inhaltlich freie Hochschule. Zeitgleich wurde damals an der Universität Bonn Karl Barth der Lehrstuhl entzogen, da seine Theologie bei den Nazis in Ungnade gefallen war. An einer Kirchlichen Hochschule wollte die Bekennende Kirche ohne staatliche Vorgaben die Pfarrer (damals noch alleine Männer!) frei ausbilden können. Schon 1937 wurde die KiHo verboten und musste in den Untergrund gehen. Dieses freiheitliche Erbe gibt die EKiR auf, sollte die KiHo als eigenständige Hochschule in Zukunft nicht mehr existieren. Es kann den Anschein haben, dass die Kirche die theologische Ausbildung ihrer eigenen PfarrerInnen nicht mehr ernst nimmt – welch eine Schwächung von Kirche in der Öffentlichkeit, zumal die Evangelische Kirche immer kleiner wird und an Plausibilität verliert. Passt das, die Barmer Theologische Erklärung feiern und gleichzeitig die Kirchliche Hochschule schließen? Welch ein fatales Signal in einer Zeit, in der theologische Fakultäten finanziell wie auch inhaltlich alles andere als gesichert sind. 1934 benannte die "Barmer Theologische Erklärung" in ihrer 5. These die Gefahr einer totalitären staatlichen Bevormundung der Kirche (und Gesellschaft) und erklärte die Notwendigkeit der theologischen Freiheit. Dafür stand damals eine freie Kirchliche Hochschule. Eine Schließung dieser Hochschule wäre auch ein immenser Verlust angesichts der immer mehr an Einfluss gewinnenden rechtspopulistischen Strömungen und Parteien. Diese wollen bekanntermaßen unsere freiheitlich-demokratische und plural-multireligiöse Gesellschaft beschneiden und damit auch eine freie Theologie einschränken. Wenn heute nicht die finanziellen Mittel für eine freie kirchliche Hochschule aufgebracht werden, könnte sich die Schließung der Kirchlichen Hochschule Wuppertal als historischer Fehler – auch für unsere Demokratie – erweisen. Wenn es der EKiR auch finanziell schwerfällt: Um der Freiheit von Theologie und Kirche (Gesellschaft) willen muss die Kirchliche Hochschule – als ein Projekt aller evangelischer Landeskirchen und der Evangelischen Kirche in Deutschland – erhalten bleiben.
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Petition gestartet:
29.05.2024
Petition endet:
14.02.2025
Region:
Wuppertal
Kategorie:
Bildung
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Petition in Zeichnung - Rechtspolitische Überlegungen
am 12.12.2024Sehr geehrte Damen und Herren,
die Überlegungen und Beratungen zur Zukunft der Kirchlichen Hochschule gehen in die entscheidende Phase im Rahmen der Vorbereitung der Landessynode der Ev. Kirche im Rheinland, die Anfang Februar 2025 in Bonn stattfinden wird und auf der eine Entscheidung zur Zukunft der Kirchlichen Hochschule Wuppertal bzw. eines "Theologischen Bildungscampus" oder eines "Bildungscampus Heiliger Berg" getroffen werden soll. Anbei finden Sie rechstpolitische Überlegungen zu einer optionalen Schließung der Kirchlichen Hochschule vor dem Hintergund eines Vertrages zwsichen dem Land NRW und den Kirchen in NRW die theologische Ausbildung betreffend - vielleicht als Argumentationshilfe im Rahmen Ihrer eigenen Bemühungen um den Erhalt... weiter -
Sehr geehrte Damen und Herren,
die Überlegungen und Beratungen zur Zukunft der Kirchlichen Hochschule gehen in die entscheidende Phase im Rahmen der Vorbereitung der Landessynode der Ev. Kirche im Rheinland, die Anfang Februar 2025 in Bonn stattfinden wird und auf der eine Entscheidung zur Zukunft der Kirchlichen Hochschule Wuppertal bzw. eines "Theologischen Bildungscampus" oder eines "Bildungscampus Heiliger Berg" getroffen werden soll. Anbei finden Sie rechstpolitische Überlegungen zu einer optionalen Schließung der Kirchlichen Hochschule vor dem Hintergund eines Vertrages zwsichen dem Land NRW und den Kirchen in NRW die theologische Ausbildung betreffend - vielleicht als Argumentationshilfe im Rahmen Ihrer eigenen Bemühungen um den Erhalt... weiter -
Liebe Unterzeichnerinnen und Unterzeichner der Petition „Keine Schließung der Kirchlichen Hochschule Wuppertal“,
die Landessynode der Evangelischen Kirche im Rheinland erteilte bekanntermaßen im Juni 2024 einen Prüfauftrag, ob die Kirchliche Hochschule Wuppertal in Zukunft zu einem "Theologischen Bildungscampus" um- bzw. ausgebaut werden kann. Auf der ordentlichen Landessynode im Januar 2025 sollen unterschiedliche Modelle, durch eine Steuerungsgruppe evaluiert und eingebracht, diskutiert und entschieden werden. Ein wichtiger Punkt ist dabei die wirtschaftlich angespannte Situation. Die z.Zt. noch mitfinanzierende EKD und die Westfälische Kirche wollen sich sukzessive aus der Finanzierung der Kirchlichen Hochschule Wuppertal zurückziehen.... weiter
Debatte
Wenn in naher Zukunft die theologischen Fakultäten zur Disposition stehen werden: wie wollen wir dann gegenüber dem Staat deren Fortexistenz begründen, wenn wir selbst unsere eigenen Hochschulen geschlossen haben?
Noch kein CONTRA Argument.
Warum Menschen unterschreiben
Ich habe dieses semster hier angefangen zu studieren und habe innder ersten Wichen hier schon gemerkt, was für ein Segen es ist, wenn man in einen Vertrauten und kirchlichen Rahmen studieren kann, wie er nur von der KihO gebotennwerden kann.
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