3.036 Unterschriften
Sammlung beendet
Petition richtet sich an: Iris Spranger, Senatorin für Inneres und Sport; Dr. Johannes Kleinsorg, Vorstandsvorsitzender der Berliner Bäder-Betriebe
Kurze Version
Viele Berliner*innen können gerade nicht ins Schwimmbad gehen. Sie wollen eine Eintrittskarte an der Kasse kaufen, aber das geht nicht.
Denn in manchen Freibädern gibt es Eintrittskarten an der Kasse nur bis 10 Uhr morgens.
Die Schwimmbäder sagen: Wir machen das, damit alles einfacher wird. Die Menschen sollen ihre Eintrittskarten im Internet kaufen.
Wir sagen: diese neue Regel macht es viel schwieriger!
Viele Leute können sich keine Eintrittskarte im Internet kaufen. Denn dafür braucht man eine Kredit-Karte oder ein PayPal-Konto. Man braucht auch ein Gerät mit Internetzugang. Und man muss wissen, wie es überhaupt funktioniert. Wenn manche aus diesen Gründen nicht ins Schwimmbad können, ist das Diskriminierung.
Wir finden das ungerecht! Die Schwimmbäder sollen für alle Menschen in Berlin da sein. Das sagt auch das Berliner Gesetz so.
Wir fordern: Die Schwimmbäder sollen den ganzen Tag Eintrittskarten an der Kasse verkaufen.
Wir finden, dass es immer schwieriger wird, ins Schwimmbad zu gehen.
Seit letztem Jahr können Menschen nur noch mit Ausweis ins Schwimmbad. Aber nicht alle haben einen Ausweis. Die Schwimmbäder sagen, dass es so sicherer ist. Aber für viele Leute ist es jetzt schwieriger.
Die Polizei ist jetzt auch oft im Schwimmbad. Manchmal auch, wenn gar nichts passiert ist.
Wir wollen, dass andere Lösungen für die Sicherheit gefunden werden.
Wir fordern: Einlass ins Schwimmbad ohne Ausweispflicht!
Wir sehen auch, dass Berlin Geld kürzt bei Freizeit-Angeboten und im Sozialen Bereich.
Deshalb ist das Freibad wichtig! Es muss einfach sein, ins Freibad zu gehen.
Wir wollen Baden, Spielen, Entspannung, Pommes und Freizeit für alle!
Wir sagen: Freibad einfach für alle!
#FreibadEinfachFuerAlle
Begründung
Lange Version
Seit Anfang Juni stehen vor fünf Berliner Freibädern viele Besucher*innen vor verschlossenen Toren, während andere einfach rein gehen können: Eintrittskarten an der Kasse werden nur noch bis 10 Uhr morgens verkauft. Wer mittags, nachmittags oder abends kommt, kann nur mit Online-Ticket ins Bad.
Diese Regelung macht für viele Menschen das Schwimmen gehen schwierig bis unmöglich. Zum Beispiel für Kinder und Jugendliche: sie haben weder Kreditkarte noch PayPal-Konto, die für den Kauf des Online-Tickets erforderlich sind. Oder für ältere Menschen, die keine Erfahrung mit Internet-Bestellungen haben.
Die Berliner Bäderbetriebe sind eine Einrichtung der öffentlichen Daseinsvorsorge, die für alle da sein muss - genau wie Parks oder Stadt-Bibliotheken. Sie haben vom Land Berlin den Auftrag, "sportliche Betätigung, Erholung und Entspannung für die Angehörigen aller (!) Bevölkerungsgruppen" anzubieten. Das ist hier nicht mehr gewährleistet.
Wir fordern: Ticketkauf an der Kasse muss wieder möglich sein, während der gesamten Öffnungszeiten!
Seit Sommer 2023 gilt in Freibädern außerdem die Ausweispflicht. Dies bedeutet für viele eine zusätzliche Hürde oder sogar Ausschluss: z.B. für Menschen, die keine Papiere haben; für trans Personen, die sich wegen Foto oder Namen im Ausweis vor dem Personal rechtfertigen müssen. Oder für Leute, für die Pass, Aufenthaltsgenehmigung oder Ausweis wichtige Dokumente sind, die sie nicht ins Schwimmbad mitnehmen. Und welche Menschen werden am genauesten kontrolliert, während andere durchgewunken werden?
Wir fordern: Einlass ins Schwimmbad ohne Ausweispflicht!
Die Bäderbetriebe sagen, dass die Ausweispflicht Sicherheit schafft. Wir fordern, dass andere Lösungen gefunden werden, um die bestehenden Probleme anzugehen - z.B. durch mehr Gewaltprävention und die effektive Durchsetzung von Hausverboten.
Immer weniger Menschen können schwimmen und vielerorts werden Schwimmbäder geschlossen, wie auch die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) betont. Deshalb muss der Zugang zu den existierenden Schwimmbädern gewährleistet sein.
Stattdessen wird es immer schwieriger, ins Schwimmbad zu gehen - und das trifft vor allem arme Menschen, die angesichts von Inflation und Sozialkürzungen besonders auf das Freibad angewiesen sind. Das ist ungerecht und diskriminierend!
Auch an anderen Stellen werden niedrigschwellige Freizeitangebote abgebaut - z.B. auf dem Tempelhofer Feld.
Niedrigschwellige Freizeitangebote in Berlin müssen erhalten bleiben!
Wir wollen kein Schwimmbad, in das Menschen nur mit Ausweis, Paypal-Konto und Kreditkarte rein kommen.
Wir wollen kein Schwimmbad, wo Kinder vor dem Eingang unbekannte Erwachsene ansprechen müssen, damit diese ihnen ein Ticket kaufen.
Wir wollen kein Schwimmbad, in dem Polizei patrouilliert, während Gelder für Personal, Gewaltprävention und Soziales eingespart werden.
Wir wollen Baden, Spielen, Entspannung, Pommes und Freizeit für alle!
Columbiabad, Prinzenbad, Insulaner, Sommerbad Humboldthain und Pankow - Freibad einfach für alle!
#FreibadEinfachFuerAlle
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herunterladen (PDF)Angaben zur Petition
Petition gestartet:
16.06.2024
Petition endet:
30.09.2024
Region:
Berlin
Kategorie:
Soziales
Diese Petition wurde in folgende Sprachen übersetzt
Neuigkeiten
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Liebe Unterzeichnende,
gemeinsam haben wir das Sammelziel erreicht: mehr als 3000 Personen setzten ihre Unterschrift gegen diskriminierende Zugangsregelungen an den Berliner Freibädern.
Danke für eure Unterstützung und fürs Teilen der Petition!
Der Sammelzeitraum für die Unterschriften ist jetzt beendet. Wir arbeiten weiter daran, dass Ausweispflicht, Online-Ticket-Zwang und andere diskriminierende Maßnahmen gestoppt werden - damit es nächstes Jahr wieder einfacher für alle ist, ins Freibad zu gehen. Wir halten euch dazu auf dem Laufenden.
Für diejenigen, die auf Social Media unterwegs sind: schaut auf unserem neuen Account www.instagram.com/freibad_fuer_alle vorbei !
Herbstliche Grüße,
Initiative Freibad Einfach Für Alle -
Berliner Freibäder: Nach der Welle kommt kein Sturm. Neue Sicherheitskonzepte sollen Freibadgäste schützen, könnten jedoch diskriminierend wirken
am 15.08.2024 -
Debatte
Dieses rechtswidrige Verhalten der Bäderbetriebe lässt sich auch nicht mit der Vertragsfreiheit nach BGB vereinbaren. Gerade weil es sich bei den Berliner Bäderbetrieben um eine Kommunale Einrichtung handelt, sollte eine solche Einrichtung wert auf Inklusion legen und dbzgl. mit gutem Beispiel vorangehen. Die Petenten haben gut daran getan, diese Petition auf den Weg zu bringen.
Ich würde die Petiton gern unterschreiben aber die Ausweispflicht als Mittel zur Durchsetzung von Hausverboten - die ja auch gefordert sind - sehe ich als einziges probates Mittel dies zu kontrollieren. Zudem hindert es keinen am Zugang zum Freibad der nicht Hausverbot hat. Daher kann ich diese Petition nicht unterstützen.