Region: Bayern
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Bildung

Erhalt der universitären Ausbildung im Universitätswald der Ludwigs-Maximilians-Universität München

Petent/in nicht öffentlich
Petition richtet sich an
Staatsminister Dr. Wolfgang Heubisch

1.660 Unterschriften

Der Petition wurde entsprochen

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  1. Gestartet 2013
  2. Sammlung beendet
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Petition richtet sich an: Staatsminister Dr. Wolfgang Heubisch

Der Universitätswald der Ludwigs-Maximilians-Universität München geht zurück auf eine Stiftung des Bayerischen Kurfürsten Maximilian Joseph, den späteren König Maximilian I. Joseph der im Zuge der Säkularisation die damals in Landshut angesiedelte Landesuniversität mit Besitzungen ausstattete. Seit dieser Zeit lag die Betriebsleitung bei einem Professor der Forstwissenschaft, so dass der Betrieb in vollem Umfang als Lehr- und Übungsobjekt für die akademische Forstausbildung an der Universität genutzt werden konnte. Für die Studierenden bot das die einmalige Möglichkeit, sich unter Anleitung des Professors mit den Aufgaben und Tätigkeiten eines Forstbetriebsleiters vertraut zu machen. Daran änderte sich auch nichts als die Forstfakultät 1999 von der LMU an die TUM überging. Der Wald wurde weiterhin durch Studenten im Rahmen von Lehrveranstaltungen aktiv gestaltet und der Betrieb wurde ehrenamtlich von einem Professor der Studienfakultät Forstwissenschaften und Ressourcenmanagement geleitet. Im Dezember 2012 kündigte die LMU den Betriebsleitervertrag mit dem Leiter des Lehrstuhls für Waldbau, Prof. Dr. Dr. Mosandl. Bei dieser Entscheidung stützt man sich auf Vorwürfe, die in einem Bericht des Bayerischen Rechnungshofs gegen den Betriebsleiter erhoben wurden. Im Januar 2013 wurde dann auch dem wissenschaftlichen Assistenten am Waldbaulehrstuhl der TUM, Herrn Forstoberrat Dr. Höllerl die stellvertretende Betriebsleitung entzogen. Damit hatte die Studienfakultät für Forstwissenschaft und Ressourcenmanagement keine Gestaltungsmöglichkeiten mehr im Universitätsforstbetrieb. Bei der Entscheidung der LMU die Betriebsleitung durch die Studienfakultät zu kündigen spielte offensichtlich ein uns nicht vorliegender Bericht des Bayerischen Rechnungshofs eine entscheidende Rolle. Es ist davon auszugehen, dass in diesem Bericht auch Passagen enthalten sind, die die Lehre durch die Studienfakultät betreffen; diese wurden der Studienfakultät oder der studentischen Vertretung bisher allerdings noch nicht zugänglich gemacht. Das Angebot der Studienfakultät Forstwissenschaft und Ressourcenmanagement, einen neuen Betriebsleiter aus dem Kreise der Professoren der Studienfakultät vorzuschlagen wurde seitens der LMU jedoch ignoriert. Stattdessen hat die LMU den bisherigen Revierleiter mit der Betriebsleitung beauftragt und zu erkennen gegeben, dass sie an der bisherigen Regelung bezüglich der Betriebsleitung nicht mehr festhalten will. Damit würde sie der Qualität der forstwissenschaftlichen Ausbildung an der TUM erheblichen Schaden zufügen.

Wir bitten Sie, Dr. Heubisch, daher sich beim Rektorat der LMU dafür einzusetzen, dass die Betriebsleitung auch weiterhin bei einem Professor der Studienfakultät Forstwissenschaft und Ressourcenmanagement verbleibt und damit die bisherige Qualität der akademischen Forstwissenschaftsausbildung an der TUM sicherzustellen. Des Weiteren bitten wir Sie mit ihren Minister Kollegen zu prüfen ob der Universitätswald nicht der Studienfakultät von der LMU an die TU folgen kann.

Begründung

Das Verhalten der LMU, weder den Bericht des Rechnungshofes zugänglich zu machen noch auf den Vorschlag einen neuen Betriebsleiter aus dem Kreis der forstlichen Studienfakultät zu ernennen, zeugt davon wie wenig man an einer sachlichen Lösung interessiert ist. Es werden Fakten geschaffen und Konflikte auf dem Rücken von 700 Studenten ausgetragen.

Wir fordern eine sachliche Lösung des Konfliktes. Ein erster Schritt hierzu wäre die Offenlegung der die Lehre betreffenden Passagen des Rechnungshofberichtes.

Der Universitätswald war immer eine wichtige Säule in der Münchner forstwissenschaftlichen Ausbildung. Die Studenten konnten den Forstbetrieb durch Praktika und Projekte mitgestalten und so Managementfähigkeiten entwickeln. Dies war allerdings nur möglich da die Entscheidungsgewalt, in Form des Betriebsleiters, an der Studienfakultät beheimatet war. Durch den Wegfall der Gestaltungsmöglichkeiten wird sich zwangsläufig auch die Lehrqualität verschlechtern. Schon im kommenden Sommersemester wird die Studienfakultät Schwierigkeiten haben ihren Lehrverpflichtungen nachzukommen. Für eine qualitativ hochwertige Ausbildung benötigen wir keinen „Besichtigungswald“, sondern ein Lehr- und Gestaltungsobjekt. Als 1999 die forstliche Fakultät von der LMU an die TU überging sprach Rektor Prof. Heldrich von einem herben Verlust und äußerte die Hoffnung „dass [die] fachliche und menschliche Verbundenheit nicht abreißen [werde]“ . Doch genau diese Verbindung droht gerade unwiderruflich zerstört zu werden. Das Ganze geschieht zum Leidwesen von aktuellen und zukünftigen Studentengenerationen, für die auch die LMU heute noch eine Verantwortung trägt.

Wir fordern daher nicht mit einer über 200-jährigen Tradition zu brechen und den Universitätswald weiterhin durch einen Professor der Forstwissenschaft führen zu lassen. Denn nur so kann die hohe Lehrqualität aufrechterhalten werden.

Vielen Dank für Ihre Unterstützung

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Angaben zur Petition

Petition gestartet: 18.03.2013
Petition endet: 14.04.2013
Region: Bayern
Kategorie: Bildung

Neuigkeiten

  • Sehr geehrte Unterstützerin, sehr geehrter Unterstützer unserer Petition,

    die LMU hat gestern eine Pressemitteilung zum Universitätswald Landshut auf ihrer home-page veröffentlicht (siehe: www.uni-muenchen.de/aktuelles/news/2015/uniwald.html).
    Hiermit werden die Vorwürfe des ORH über angebliche gravierende Missstände im Universitätswald in der Vergangenheit aus der Welt geschafft. Somit ist die Petition endgültig erfolgreich abgeschlossen.

    Vielen Dank noch einmal für Ihre Unterstützung!

    Ihre Fachschaft Forst der TU München

  • Liebe Unterzeichner unserer Petition,

    die Wellen der Petition, die Sie unterschrieben, verebben langsam, doch sind die Auswirkungen der Petition alles andere als nichtig.
    Die im April 2013 gestartete Petition zum Universitätswald bei Landshut zeigt – nach einer langwierigen Entwicklung – letztlich ihre Wirkung: Die Betriebsleitung des Universitätswalds hat seit April 2014 Prof. Knoke von der Studienfakultät Forstwissenschaft & Ressourcenmanagement „auf Probe“ inne, ab April 2015 geht sie nun fest an ihn über. Dieses Ergebnis ist für die Studenten der Studienfakultät ein wichtiger Gewinn. Daneben wurde Prof. Mosandl vollständig rehabilitiert.

    Im April 2013 wurde die Petition “Erhalt der universitären Ausbildung im Universitätswald der... weiter

  • Liebe Unterzeicherinnen und Unterzeichner,

    folgende Pressemitteilung wurde auf den Homepages der Universitäten LMU und TUM veröffentlicht:

    Die Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) und die Technische Universität München (TUM) haben sich auf eine gemeinsame Lösung für die Nutzung des Universitätswaldes der LMU in Unterlippach bei Landshut geeinigt: Mit Professor Dr. Thomas Knoke soll künftig wieder ein Mitglied der Studienfakultät Forstwissenschaft und Ressourcenmanagement der TUM die Betriebsleitung des Forstes übernehmen. Mit dieser Entscheidung der beiden Universitäten wird eine strategische Balance zwischen einer beispielhaften Nutzung des Forstes für Forschung und Lehre an der TUM sowie einer nachhaltigen wirtschaftlichen Nutzung sichergestellt.... weiter

Dass die Kündigungen "überraschend" kamen, noch dazu der zuständige Studiendekan "nicht einmal darüber informiert" und dass nicht nur eine Person, sondern beide Betriebsleiter mit einem zeitlichen Abstand von mehreren Wochen gekündigt wurden, spricht nicht für einen betriebswirtschaftlichen Akt. Viel eher um eine Kompetenzenverdrängung, wenn man berücksichtigt, dass die Betriebsleiter ehrenamtlich (!) die Leitung übernahmen.

"... Ein erster Schritt hierzu wäre die Offenlegung ... des Rechnungshofberichtes. ..." - so heisst es zu Beginn der ganzen Diskussionen. Als Laie kann ich mir nicht vorstellen, dass der ORH tatsächlich den Lehrbetrieb durch Waldumverteilung neu regeln wollte. In den Medien fand sich der Hinweis auf eine strafrechtliche Problematik ... und ich habe das Gefühl, dass die ganze Diskussion dazu geführt wird, vor lauter Wald den Baum nicht erkennen zu lassen. Mir bleibt die Frage: Was rügte der ORH tatsächlich?

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