22.05.2018, 20:05
Liebe Unterstützer für Winterferien in Schlewig-Holstein,
vielen Dank für die Unterstützung der Petition zur Einführung von Winterferien in Schleswig-Holstein, die mittlerweile vor über 2 Monaten beendet wurde. In der Zwischenzeit habe ich viel versucht, um einen Adressaten für eine öffentliche Übergabe der Unterschriftenliste zu finden. Leider habe ich jedoch weder vom Landtagspräsidenten noch von der Kultusministerin eine Antwort auf meine Anfrage erhalten. Auch die Presse scheint nun mit Frühlingsbeginn kein großes Interesse mehr an dem Thema zu haben. Daher werden wir wohl auf eine solche öffentliche Übergabe verzichten müssen und die Petition direkt beim Landtag einreichen.
Allerdings hat der Landtag zur Einreichung von Massenpetitionen eine aus meiner Sicht nicht sehr transparente Hürde aufgestellt: Als öffentliche Petitionen oder Massenpetitionen werden nur solche Petitionen anerkannt, bei denen Unterschriften über die Webseite des Landtags gesammelt werden. Bekommt man über diesen Weg mindestens 2000 Unterschriften zusammen, erwirbt man damit das Recht auf eine öffentliche Anhörung, die jedoch auch von den Mitgliedern des Petitionsausschusses abgelehnt werden kann. Da aber jede Petition, auch von einer einzelnen Person, vom Petitionsausschuss behandelt werden muss und zu dieser Jahreszeit ein erneuter Unterschriftenaufruf sicher nicht so erfolgreich würde, wird die Petition nun direkt beim Landtag eingereicht. OpenPetition hat mit diesem Vorgehen bereits Erfahrung und wird die Einreichung übernehmen, so dass es hoffentlich zu einer öffentlichen Anhörung kommen wird. Über den Fortschritt werden wir auf diesem Weg informieren.
Bis dahin grüßt
Volker Barthel
18.03.2018, 23:28
Im Folgenden ein Brief, den ich als Antwort auf die Stellungsnahme von Kai Vogel, bildungspolitischer Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, an ihn gesendet habe:
Hallo Herr Vogel,
vielen Dank für Ihre Stellungnahme zu meiner Petition auf openPetition und vor allem Danke für die Befürwortung einer öffentlichen Anhörung! Ich hoffe sehr, dass es zu einer konstruktiven Diskussion über die Einführung von Winterferien kommt.
Ich möchte gern schon im Vorfeld nacheinander auf Ihre Argumente eingehen. Vielleicht belebt das die Diskussion in der Fraktion. Ich werde diesen Brief auch auf der Petitionsseite veröffentlichen.
Die Ablehnung des Winterferienmodells im Jahr 2003 ist aus meiner Sicht kein Wunder: Es waren lediglich vorgezogene Osterferien, die für Wintersport zu spät und für Osteraktivitäten zu früh waren. Auch wird auf die Osterferien, die in diesem Jahr nicht stattfanden, kaum jemand verzichten wollen.
Wenn pädagogische Aspekte der wesentliche Maßstab sind, dann ist es Tatsache, dass am Ende eines Schulhalbjahres jeweils sehr intensive Arbeits- und Lernphasen anliegen. Nach einem solchen Halbjahresendspurt ist sowohl bei den Schülern als auch bei den Lehrern die Luft raus. Das Erholungsbedürfnis von Kindern sollte bei der pädagogischen Argumentation dann auch mit in Betracht gezogen werden. Hinzu kommt, dass durch den Halbjahreswechsel und die damit verbundenen Zeugnisse der Lernprozess sowieso schon unterbrochen ist und von Kontinuität keine Rede sein kann. Die Kinder arbeiten in einer Art Endspurt auf die Zeugnisse hin und sollten sich dann eine Pause verdient haben. Auch müsste sich der von Ihnen als positiv hervorgehobene kontinuierliche Lernprozess zumindest im Bildungsergebnis messen lassen. Mir ist allerdings kein Bundesländervergleich bekannt, bei dem sich erkennen lässt, dass es Lernerfolgsunterschiede durch unterschiedliche Ferienregelungen gibt.
Aus der Tourismuswirtschaft hat die Petition ganz besonders viele Unterschriften erhalten, da es für viele Familien, die in der Gastronomie tätig sind, der einzige Zeitraum im Jahr wäre, gemeinsam Urlaub zu machen.
Die Argumente "nasskaltes Wetter" und "zu teurer Urlaub" gelten noch viel mehr für die erste Januarwoche. Statistisch gesehen ist es dann viel nasser, wärmer (kälteres Wetter ist im Winter viel angenehmer) und auch dunkler als im Februar. Mit diesem Argument sollte es dann kein Probem sein, diese Woche einfach in den Februar zu verlegen. Skifahren kann man im Februar für wesentlich weniger Geld, aber man muss es noch nicht einmal. Rodeln und Schlittschulaufen sind auch häufig zu dieser Zeit bei uns möglich, wie zum Beispiel in diesem Jahr.
Es gibt auch im Winter geöffnete Hotels und Ferienwohnungen bei uns, und diese sind dann zu regelrechten Schleuderpreisen buchbar. Außerdem bestimmt bekanntlich die Nachfrage das Angebot, so dass es dann sicher zu zusätzlichen Angeboten käme.
Ich möchte außerdem nicht an der klassischen Ferienverteilung (6 Wochen Sommer-, je 2 Wochen Herbst, Weihnachts- und Osterferien) rütteln, laut meiner Berechnung (siehe Neuigkeiten) müsste man nur angestückelte Tage bzw. die zusätzliche Woche Herbst- oder Osterferien dafür nutzen. Auf Ferien in der warmen Zeit müsste somit niemand verzichten.
Dem Begriff der "Zerstückelung des Schuljahres" möchte ich die in meinen Augen positivere Formulierung der Harmonisierung der Ferienzeiten entgegensetzen. In diesem Jahr gibt es ganze 10 Wochen Ferien im zweiten Halbjahr, aber nur 3 Wochen im ersten. Auch verstehe ich nicht, woher der Vorschlag der Verkürzung der Sommerferien kommt. Dieser wird nicht in der Petition erwähnt und ich lehne diesen auch ab. Ein Blick in die Bundesländer mit Winterferien reicht aus, um Vorschläge für die Einrichtung von Winterferien zu erhalten. Auf die 6 Wochen Sommerferien verzichtet keines. Übrigens gibt es in allen skandinavischen Ländern und allen Nachbarländern Deutschlands Winterferien im Februar, ganz so ausgefallen kann die Idee nicht sein.
Herzliche Grüße
Volker Barthel
07.03.2018, 07:15
openPetition hat heute eine Erinnerung an die gewählten Vertreter im Parlament Schleswig-Holsteinischer Landtag geschickt, die noch keine persönliche Stellungnahme abgegeben haben.
Bisher haben 3 Parlamentarier eine Stellungnahme abgegeben.
Die Stellungnahmen veröffentlichen wir hier:
www.openpetition.de/petition/stellungnahme/winterferien-fuer-schleswig-holstein
03.03.2018, 02:07
Immer wieder wird darauf hingewiesen, dass es nicht möglich wäre, einwöchige Winterferien einzuführen, ohne an der klassischen Ferienverteilung (6 Wochen Sommer und je 2 Wochen Weihnachts-, Oster- und Herbstferien) zu rütteln. Beispielsweise wird der Sprecher des Bildungsministeriums im Hamburger Abendblatt (bit.ly/2F9KgIk) mit der Aussage wiedergegeben, die 3 Wochen Herbstferien im Schuljahr 19/20 seien eine Ausnahme. Das ist tatsächlich nicht falsch, er verschweigt aber, dass es in den darauffolgenden Schuljahren gleich 2 mal 3-wöchige Osterferien gibt, die sich für eine Kürzung anbieten. Daher folgt hier eine Auflistung der Abweichungen vom o.g. Verteilungsschema in den kommenden Schuljahren zusammen mit einem jeweiligen Kürzungsvorschlag zugunsten der geforderten Winterferien:
18/19 3 Wo. Herbstferien, 1 bewegl. FT
Vorschlag: Kürzung der Herbstferien um eine Woche
19/20 3 Wo. Osterferien, 2 bewegl. FT
Vorschlag: Kürzung der Osterferien um eine Woche
20/21 2 Wo. + 3 Tage Weihnachtsferien, 3 bewegl. FT
Vorschlag: Kürzung der Weihnachtsferien um 3 Tage und Reduzierung der bewegl. FT um 2 Tage
21/22 2 Wo. + 2 Tage Weihnachtsferien, 2 Wo. + 1 Tag Osterferien, 3 bewegl. FT
Vorschlag: Kürzung der Weihnachtsferien um 3 Tage, der Osterferien um 1 Tag und Reduzierung der bewegl. FT um 1 Tag
22/23 2 Wo. + 1 Tag Weihnachtsferien, 2 Wo. + 2 Tag Osterferien, 2 bewegl. FT
Vorschlag: Kürzung der Weihnachtsferien um 1 Tag, der Osterferien um 2 Tage und Hinzunahme der 2 bewegl. FT
23/24 3 Wo. Osterferien, 1 bewegl. FT
Vorschlag: Kürzung der Osterferien um eine Woche
(FT: Ferientag)
21.02.2018, 07:00
openPetition hat heute von den gewählten Vertretern im Parlament Schleswig-Holsteinischer Landtag eine persönliche Stellungnahme angefordert.
Die Stellungnahmen veröffentlichen wir hier:
www.openpetition.de/petition/stellungnahme/winterferien-fuer-schleswig-holstein
Warum fragen wir das Parlament?
Jedem Mitglied des Parlaments wird hiermit die Möglichkeit gegeben, sich direkt an seine Bürger und Bürgerinnen zu wenden. Aufgrund der relevanten Anzahl an engagierten und betroffenen Bürgern aus einer Region, steht das jeweilige Parlament als repräsentative Instanz in einer politischen Verantwortung und kann durch Stellungnahme zu einem offenen Entscheidungsfindungsprozess beitragen.
Öffentliche Stellungnahmen des Parlaments ergänzen das geordnete, schriftliche Verfahren der Petitionsausschüsse der Länder und des Bundestags. Sie sind ein Bekenntnis zu einem transparenten Dialog auf Augenhöhe zwischen Politik und Bürgern.
Was können Sie tun?
Bleiben Sie auf dem Laufenden, verfolgen Sie in den nächsten Tagen die eintreffenden Stellungnahmen.
Sie haben die Möglichkeit, einen der gewählten Vertreter zu kontaktieren? Sprechen Sie ihn oder sie auf die vorhandene oder noch fehlende Stellungnahme an.
Unterstützen Sie unsere gemeinnützige Organisation, um den Bürger-Politik-Dialog langfristig zu verbessern. openPetition finanziert sich zu 100% aus Spenden.
25.01.2018, 23:49
Liebe Unterstützer,
mit einem solchen Auftakt hatte ich nicht gerechnet. Über 2000 Unterschriften in der ersten Woche! Damit ist das von OpenPetition gesetzte Ziel für ein Quorum erreicht. Das bedeutet, dass OpenPetition nun vom Landtag eine Stellungnahme einfordern kann. Aber mehr Stimmen bedeuten dort auch mehr Gewicht für unsere Sache: Die Einführung von echten Winterferien in Schleswig-Holstein! Daher werde ich vorerst die Petition noch für weitere Unterschriften geöffnet lassen.
Wir werben auch nach wie vor für diese Petition und hoffen, noch mehr Menschen überzeugen zu können. Bitte setzen Sie sich weiterhin im Bekanntenkreis, in der Firma, an der Schule und in den sozialen Medien dafür ein!
Vielen herzlichen Dank!
22.01.2018, 20:10
Es gab eine missverständliche Formulierung im letzten Abschnitt der Begründung. Der Satz wurde nun ergänzt: "An der Gesamtzahl der Ferientage ändert sich somit nichts."
Neue Begründung: Abgrenzung der beiden Schulhalbjahre
Zwischen den beiden Schulhalbjahren liegt lediglich ein ganz normales Wochenende. Die Kinder bekommen also am Freitag ihre Halbjahreszeugnisse und bevor diese richtig verarbeitet und reflektiert wurden und neue Motivation durch ausreichend Abstand zur Schule entstanden ist, müssen sie nur drei Tage später wieder mit voller Konzentration einsteigen.
Gesundheitlicher Aspekt
Kinderärzte beobachten durch Ferien immer wieder einen Rückgang von Erkrankungsgipfeln durch Infekte, da die Übertragungswege für ein oder zwei Wochen unterbrochen werden. Gerade in der infektgefährdeten Winterzeit wären Ferien demnach eine wirksame Maßnahme gegen die Ausbreitung von Erkältungskrankheiten.
Wintererholung möglich
In Winterferien bietet sich die Möglichkeit für einen Aktivurlaub im Schnee oder auf dem Eis; mit Skifahren, Snowboarden, Rodeln oder Schlittschuhlaufen. Auch in Schleswig-Holstein hält zu dieser Zeit häufig der Winter Einzug. Was kann es besseres für die Erholung der Kinder geben, als den ganzen Tag an der frischen Luft unterwegs zu sein? Sogar in Mecklenburg-Vorpommern, das nicht gerade für seine Skigebiete bekannt ist, gibt es ganze zwei Wochen Winterferien.
Skiurlaub auch für wenig Geld
Häufig gibt es das Argument, dass Winterurlaub nur für die gehobenen Einkommensschichten in Frage kommt. Aber gerade für Familien, die nicht tausende von Euro für einen Winterurlaub aufbringen können, bietet sich mit passenden Winterferien die Möglichkeit, in 3-5 Stunden in deutsche Mittelgebirge wie das Sauerland, Harz oder das Erzgebirge zu reisen, um dort zu erschwinglichen Preisen und im Februar in dann nahezu schneesicheren Regionen einen preiswerten Winterurlaub zu verbringen. Skiurlaub über Silvester ist dazu keine Alternative, da die Urlaubsgebiete zu dieser Zeit restlos überfüllt und damit überteuert sind und es für Schnee in deutschen Mittelgebirgen häufig zu früh im Jahr ist. Gerade für Familien mit kleineren Kindern sind diese Gebiete aber eine tolle Alternative zu Norwegen, Österreich und der Schweiz. Über Ostern können es sich dann wirklich nur noch Familien mit viel Geld leisten, auf einem weit entfernten Gletscher Ski zu fahren.
Gleichmäßigere Verteilung der Ferien
Die Schulzeit zwischen Weihnachten und Ostern ist für Schulkinder in Schleswig-Holstein mit bis zu 14 Wochen die längste im Schuljahr ohne Unterbrechung. Nach den 6-wöchigen Sommerferien schließen sich lediglich 6 Unterrichtswochen an, die dann wieder von 2-wöchigen Herbstferien (die in diesem Jahr sogar ganze 3 Wochen betragen!) abgelöst werden. Mit einer einwöchigen Winterpause würden die Ferien gleichmäßiger auf das Jahr und die verschiedenen Freizeitaktivitäten verteilt werden.
Welche anderen Ferien sollen für eine Woche Winterferien wegfallen?
Keine. Für eine Woche Winterferien müssten lediglich die sehr langen Oster-, Herbst- und/oder Weihnachtsferien um einzelne Tage gekürzt werden. In diesem Jahr könnte beispielsweise fast eine komplette Woche der Herbstferien dafür genutzt werden, im letzten Jahr der Freitag vor Osterferienbeginn und der Donnerstag und Freitag vor den Weihnachtsferien. Mit zusätzlich ein bis zwei der ohnehin vorhandenen beweglichen Ferientagen Ferientage erhielte man somit 5 Tage für Winterferien im Februar oder Anfang März.
März. An der Gesamtzahl der Ferientage ändert sich somit nichts.