Tierschutz

Stadttauben brauchen betreute Taubenhäuser - Städte brauchen betreute Taubenhäuser

Petition richtet sich an
Deutscher Städte - und Gemeindebund
3.307 Unterstützende

Sammlung beendet

3.307 Unterstützende

Sammlung beendet

  1. Gestartet 2021
  2. Sammlung beendet
  3. Eingereicht am 31.12.2021
  4. Dialog mit Empfänger
  5. Entscheidung

12.12.2021, 14:59

Liebe Unterstützer*innen,

zum 3. Adventsonntag gibt es eine Stadttauben - Weihnachtsgeschichte in Echtzeit;-)

Warten auf die Weihnacht

In einer großen Stadt, mitten auf dem Marktplatz steht ein imposantes Denkmal auf einem steinernen Sockel. Ein wunderbar anzuschauendes Pferd auf den Hinterbeinen mit einem stolzen,

wahrscheinlich für diese Stadt sehr wichtigen Reitersmann darauf, welcher sein Kurzschwert mit langem Arm gen Himmel streckt, zeigt eine historische Szene, die für alle Zeiten wie festgefroren in einen blauen Lichtkegel getaucht ist.

Auf dem Sockel des Denkmals, ganz klein und nicht bemerkt, sitzt eine Stadttaube, der diese Statue sehr vertraut scheint und die, ich möchte es mal so sagen, in einer Art Wartestellung verharrend, die Szenerie so gut wie kaum belebt.

Soweit so gut. Glockengeläut hört man aus dem nahestehenden Kirchturm und weihnachtliches Orgelspiel aus dem beleuchteten Kirchenschiff. Da kommen auch schon die ersten Menschen, Männlein und Weiblein, aus dem Gotteshaus heraus, gehen ihre Wege oder bleiben stehen und wünschen sich Frohe Weihnachten. Die Stadttaube am Denkmalsockel bemerkt aber keiner. Die Taube stört´s auch nicht weiter. Sie steht mal auf dem linken Beinchen, dann wieder auf dem rechten Beinchen und, ich möchte mal sagen,... sie wartet still und leise, ja fast ein wenig heilig anmutend. Inzwischen fängt es ein klein wenig an zu schneien. Die Schneeflocken tanzen durch die Luft und die Taube vergräbt zum Schutz ihr Köpfchen in ihr warmes Gefieder.

Da kommt auch noch der Pastor mit seinem wehenden Talar als Letzter aus der Sakristei und eilt ins Pfarrhaus, wo schon das Licht einladend brennt. Er freut sich wahrscheinlich schon auf ein Glas Wein und Gebäck von seiner Haushälterin. Auch er bemerkt die Stadttaube nicht. Die Taube stört´ s nicht. Sie hält unbeweglich ihre Stellung, wie ein Wachsoldat auf seinem Posten und wartet still und leise, ja fast ein wenig heilig anmutend.

Ein Liebespaar kommt noch vorbei, küsst sich vor dem Reitersmann und der kleinen Stadttaube und verschwindet wieder. Die Taube stört´ s nicht weiter und sie selbst wirkt wie ein Stück aus gemeißeltem Stein.

Dann jedoch ändert sich die Szenerie. Von fern nähert sich ein Mensch, den die Taube zu kennen scheint. Eine ältere Dame mit Hut und Halstuch und in einen warmen Mantel gehüllt ist´ s, die sich dem Denkmal nähert. Die Taube erwacht aus ihrer Starre, beginnt sich zu bewegen, flattert mit den Flügeln und fängt an auf der Stelle mit ihren Stelzen zu tippeln. Dabei ertönt ein lautes Guru. Man könnte glauben, ihr Warten habe der Dame gegolten, die immer näher kommt.

Und schließlich ... eine warme Hand gleitet in die Manteltasche und schon beim Herausziehen, fallen ein paar leckere Körner auf den weiß gepuderten Gehweg. Dann öffnet sich die Hand und siehe da, die Stadttaube setzt zum Flug an, flattert in Richtung der Dame und setzt sich zwecks Weihnachtsschmaus auf die ausgestreckten Finger. Die Dame fängt an zu lächeln und das kleine Taubengeschöpf pickt fleißig ein Körnchen nach dem anderen aus der alten und gütigen Hand auf. "Frohe Weihnachten" sagt die alte Dame und ihr Herz ist weihnachtlich gestimmt.

Und so wird an diesem Weihnachtsabend aus der Schenkenden eine Beschenkte und ... ein bisschen ist der Himmel auf die Erde gekommen an diesem altehrwürdigen Denkmal mitten in der Stadt.

Andreas und Jutta Goldschmidt


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