15.07.2022, 11:23
Die Tagesschau schreibt am 15.7.2022 in einem Artikel zur Aufarbeitung der Flutkatastrophe vom Sommer 2021 mit dem Titel:
‚NIEMAND HAT SEINE ARBEIT GEMACHT
Im Rahmen eines Gedenkens an die Opfer der Flutkatastrophe sagte der NRW-Landtagspräsident André Kuper: "Wir fühlen mit den Hinterbliebenen, für die dieser Tag die Bilder von vor einem Jahr wiederbringt." Der neue NRW-Umweltminister Oliver Krischer von den Grünen fordert, den ökologischen und vorsorgenden Hochwasserschutz auszubauen, ausreichend zu finanzieren und personell besser auszustatten.
Eine Baustelle, an der nun viele akribisch arbeiten würden. "Auch wir schauen, wo wir mit Rückhaltebecken zum Beispiel Zuflüsse lenken könnten", erklärte beispielsweise die Bürgermeisterin von Bad Münstereifel, Sabine Preiser-Marian. DOCH SEI ES NICHT SO EINFACH WIE GEDACHT, SCHLIESSLICH GIBT ES IN DER EIFELREGION MEHRERE HUNDERT KLEINE BÄCHE, FLÜSSE UND SCHWACHSTELLEN. Das Land Nordrhein-Westfalen will hier nun groß investieren und hat Städten und Kommunen mehr als 740 Millionen Euro bereitgestellt - etwa um Kitas, Feuerwehrhäuser, Straßen und Brücken neu zu bauen. Eben auch um besonders auf Hochwasserschutz zu achten.
Und so radikal fällt das Urteil des Meteorologen Jörg Kachelmann während seiner Befragung im Untersuchungsausschuss zur Jahrhundertflut in Nordrhein-Westfalen aus:
"Das ist ganz, ganz wichtig, dass das nächste Mal die Behörden ihre Arbeit machen. Niemand hat diesmal seine Arbeit gemacht, mit den bekannten Folgen." ‘
Nach dieser Erkenntnis wiegt es umso schwerer nun endlich auch zu zeigen, dass man gelernt hat aus den Geschehnissen bei Starkregenereignissen.
Die Gewässer Waller- und Pilligerbach in Sevenich gehören zu den HUNDERT KLEINEN BÄCHEN, FLÜSSEN UND SCHWACHSTELLEN!
Die fast 400 Kommentare die zusätzlich zur Unterzeichnung der Petition #SaveSevenich abgegeben wurden, fordern eine Umkehr von der bisherigen Denkweise und die Logik verbietet eine Bebauung inmitten einer Retentionsfläche per se.
www.tagesschau.de/inland/flut-aufarbeitung-nrw-101.html
13.07.2022, 16:09
Liebe*r Beobachter*in unserer Petition SaveSevenich!
Zunächst ein ganz herzliches D A N K E für die viele Unterstützung aus ganz Deutschland und auch aus dem Ausland. Das tut wirklich gut. Es zeigt auf wunderbare Weise, dass man doch nicht alleine da steht, sondern dass es ganz viele Menschen gibt die ähnlich denken, beobachten und sich nach vorne trauen um ihre Meinung kund zu tun. Das macht Mut, spendet Kraft und gibt Hoffnung: DANKE!!!
Eure Kommentare zeigen auf beeindruckende Weise, dass immer mehr Menschen es verstanden haben, dass eine sich immer rasanter verändernde Umwelt eine Anpassung erfordert. Anpassung in Bewusstsein & Denken, in der Vorsorge zum Schutz von Leib & Leben, sowie der Sicherstellung von Gesundheit, Ernährung und Wohnen.
Seit dem Start unserer Petition am 24.6.2022 sind uns zwei neue Statements aufgefallen, die wir hier unter Neuigkeiten mit Euch teilen möchten:
Prof. Wolfgang Günthert vom Forschungszentrum RISK an der Universität der Bundeswehr München
• hatte bereits 2016 und 2018 zwei Studien mit dem Titel ‚Starkregen – Urbane Sturzfluten‘ veröffentlicht. Auf der Seite des ZDF www.zdf.de/nachrichten/panorama/starkregen-karte-vorsorge-hochwasser-100.html ist unter dem Titel Starkregen-Vorsorge ‚Was zum Schutz vor Starkregen geschehen muss‘ (12.7.2022) nachzulesen: ‚Eine zentrale Erkenntnis dieser Studien ist…die meisten Leute haben eigentlich kein Bewusstsein dafür, ob und in welcher Gefahr sie im Fall extremer Wetterereignisse leben. In ganz Deutschland gibt es großen Bedarf zu analysieren und Gefahren auch transparent zu machen.
Ein wichtiges Instrument dafür sind so genannte Starkregen-Karten. In ihnen lässt sich ablesen, wie hoch bei unterschiedlichen Niederschlagsmengen das Wasser steht und wo Gebäude und Menschen gefährdet sind.‘
Das Hochwasserschutzkonzept der VG Maifeld ist ein Schritt in die richtige Richtung. Beim Erstellen von Starkregenkarten kann man durch exakte Berechnungen der Topographie Prognosen anstellen über die Wassermengen die an einem bestimmten Punkt ankommen werden.
Im Fall von Sevenich sind es unseren Erkenntnissen nach 8 km². Die dort gesammelten Wassermassen müssen dann zwingend durch Sevenich fließen, weil unser Talkessel Trichterlage hat und Wasser nur auf die Auenwiesen ausweichen kann.
Wie Prof. Wolfgang Günthert richtig bemerkt: ‚In vielen Gemeinden wird gesagt: Bei uns war noch nie was, und da wird vermutlich auch nichts kommen‘. Leider ist genau dieser Ansatz in kleinen Gemeinden noch immer häufig anzutreffen. Prof. Wolfgang Günthert bezeichnet diese Aussage salopp und gleichzeitig treffend als: Starkregen-Demenz.
Ralph Tiesler, der Präsident des BKK (Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe)
• fordert ein neues Krisenbewusstsein in der Bevölkerung. Er geht davon aus, dass sich Krisen häufen werden, so wie es jetzt gerade überall sichtbar wird. ‚Es gibt keinen Ort in Deutschland, bei dem man nicht genau hingucken muss. Fest steht, dass wir in immer unsicheren Zeiten leben. Der Krisenmodus muss jetzt zum allgemeinen Bewusstsein dazugehören, wir müssen lernen, dass die Krise zum Alltag gehört,‘ sagt Tiesler (aus Tagesschau, 13.7.2022).
Spätestens sobald wir konkrete Informationen von Seiten der Verwaltung zum Stand der Bebauungsplanung der Sevenicher Auenlandschaft haben, werden wir uns an dieser Stelle wieder melden. Der Artikel im ‚Blick Aktuell‘ bringt den Sachstand und die Warnungen nochmals gut auf den Punkt:
www.blick-aktuell.de/Politik/Unterstuetzung-fuer-dieBuergerinitiative-Sevenicher-Auenschutz-515915.html
Bis dahin unsere Bitte an Alle, an Dich:
• Hilf mit, die Petition zu verbreiten! Es gilt jetzt durch eine breite Unterstützung in der Bevölkerung diese Bebauungspläne aufzuhalten.
Auf der Seite der Petition können auch Unterschriftslisten und Abreißzettel zum Mitnehmen ausgedruckt werden. Nicht jede/r auf dem Land hat eine Mail-Adresse zum Verifizieren der Unterschrift, für manche/n ist es einfacher auf einer Liste zu unterschreiben. Wenn Du eine Gelegenheit hast, dann lege diese Unterschriftlisten aus und sende sie bis zum 28.8.2022 an:
• Bürgerinitiative Sevenicher Auenschutz, Sevenich 12, 56294 Münstermaifeld oder eingescannt/fotografiert an: info@auenschutz-sevenich-bi.de
Ich freue mich sehr über Dein Mitsorgen & Kümmern, nur gemeinsam können wir in dieser Welt bestehen und sicher durch diese mulmig-turbulenten Gezeiten segeln.
Martina Grosvenor
12.07.2022 Presseschau von Petitions-Startenden:
