Wer nicht auf die Eröffnung des Hildegardstegs zwischen Bingen und Rüdesheim warten will kann ja zwischenzeitlich in Willingen bestaunen was die Ingenieurskunst alles möglich macht. 665 Meter lang, ohne einen Pfeiler und rund 4,5 Mio. EURO teuer. Also auch hier weit von den geschätzten 100 Mio. der Binger Verwaltung entfernt.
Da in der Politik ein langer Atem notwendig ist haben wir die Petition jetzt erst mal über den 31.12.23 hinaus verlängert. Am 9.6.2024 ist in RLP Kommunalwahl. Das Brückenthema kommt sicher - traditionell - wieder auf die Tagesordnung.
Die Franzosen machen es vor. Ein rund 300 Meter (BIN-RÜD direkt 500 Meter) langer Tunnel mit getrennten Spuren für KFZ und Fußgänger/Radfahrer. Gebaut in 3 Jahren. Für den Bau und den Betrieb inkl. sämtlicher Instandhaltung zahlt die Stadt Vannes insgesamt 76 Mio. Warum geht das bei uns nicht?
DIe Allgemeine Zeitung berichtet heute darüber das der Zweckverband zur Anschaffung einer Elektrofähre aufgelöst werden soll. Über Jahre hatte man sich für eine die Auflebung der Fährverbindung eingesetzt. Einer der Gründe ist wohl die Tatsache, dass die ursprünglich angesetzten Anschaffungskosten für solch eine Fähre in Höhe von 800.000 EURO sowie ein wirtschaftlicher Betrieb nicht mehr realistisch erscheinen. Es bleibt nur der Schluß das Fähren nicht mehr zeitgemäß sind. Eine nachhaltige Alternative stellen reine Fuß- und Radbrücken dar. Trotz aller Lippenbekenntnisse zur Verkehrswende. Soweit sind die die politisch Verantwortlichen gedanklich leider noch nicht.
Das Raumordnungsverfahren in St. Goar ist abgeschlossen und sieht keine unüberwindbaren Probleme für eine KFZ-Brücke im Bereich Umwelt und Unesco. Und zwischen Bingen und Rüdesheim soll aus genau diesen Gründen eine reine Fuß/Radbrücke nicht möglich sein? Das würden wir uns doch gerne einmal näher erläutern lassen.
Das Gutachten liegt vor und ist extrem pessimistisch ausgefallen. Allerdings ist es in unseren Augen wertlos, da der Gutachter nicht die von uns vorgeschlagene Trassenführung berücksichtigt hat. Der Binger Stadtrat hat nachweislich einen Untersuchungsraum westlich des Binger Winterhafens vorgegeben. Im Gutachten ist aber von den östlich gelegenen Naturschutzgebieten die Rede. Diese tangiert unsere Trasse ebenso wenig wie die vom Gutachter benannte Unesco-Kernzone. Es wurde also ein völlig falscher Bereich begutachtet. Leider hat der Binger Stadtrat in seiner letzten Sitzung keine Nachbesserung des Gutachtens verlangt.
Aus den Äußerungen im Binger Stadtrat war zu entnehmen, dass der Gutachter bisher nicht vor Ort war. Offenbar wurde nur nach Aktenlage begutachtet. Den Kontakt mit den Initiatoren der „Grünen Welle“ hat er auch zu keinem Zeitpunkt gesucht. Es wurden auch keine Alternativlösungen vorgeschlagen. Der gesamte Beauftragungs-Prozess des Gutachtens ist ebenfalls nicht transparent. Es bleibt der Verdacht, dass ein Gefälligkeitsgutachten erstellt wurde.
Wir geben uns aber nicht geschlagen. Die nächste Kommunalwahl im Landkreis Mainz-Bingen steht schon in rund 1 Jahr an.