Das Rechtsgutachten liegt vor. Leider hat sich das Büro zu keinem Zeitpunkt mit uns Initiatoren in Verbindung gesetzt. So ist es auch nicht verwunderlich das einige gravierende Fehler eingeflossen sind. Wie bei Juristen oft üblich erfolgt leider keine Festlegung. Es werden viele Hürden benannt - aber zu keiner Zeit wird bestätigt das es unmöglich ist. Am 21.6.23 tagt der Binger Stadtrat um über das weitere Vorgehen zu beraten.
Rüdesheim 19.05.2023
Über den Rhein zusammenwachsen
Landtagskandidat Lawetzky traf Initiative zur Rheinbrücke zwischen Rüdesheim und Bingen
Ein Foto vom Dach des Bingener "Hotel Papa" zeigt Stefan Schweitzer, Dominik Lawetzky und Reinhard Wandrey (v.l.n.r.).
Rüdesheim. (mg) –
Wie können beide Rheinseiten enger zusammenwachsen? Seit mehreren Jahren wirbt die "Initiative Hildegardsteg" für eine Fuß- und Radweg-Brücke von Rüdesheim nach Bingen. Der Rheingauer Landtagskandidat Dominik Lawetzky traf nun die Initiatoren Stefan Schweitzer und Reinhard Wandrey, um sich das vorgeschlagene Konzept einer Querung vom "Hotel Papa" in Bingen nach Rüdesheim auf Höhe Adlerturm vorstellen zu lassen. "Die aktuelle Querungssituation ist für viele unbefriedigend", erklärte Lawetzky vor Ort in Bingen. "Eine Fuß- und Radweg-Brücke wäre eine Chance, uns überregional weiterzuentwickeln und enger mit dem Kreis Mainz-Bingen zusammenzuwachsen."
Lawetzky, der auch im Kreistag des Rheingau-Taunus-Kreises sitzt, hatte zuvor Stellungnahmen vom hessischen und rheinland-pfälzischen Wirtschaftsministerium eingeholt und versprach, weiter im Austausch zu bleiben. "Zurecht fordert die Initiative politischen Mut, eine Entscheidung konsequent zu verfolgen", findet Lawetzky. Allerdings seien auch einige planungsrechtliche und naturschützerische Risiken abzuwägen. Einige davon seien im aktuellen Vorschlag auch berücksichtigt, indem beispielsweise die als Vogelschutzgebiete eingestuften Auen umschwenkt würden.
Seit der Zerstörung der Hindenburgbrücke zwischen Rüdesheim und Bingen-Kempten gegen Ende des Zweiten Weltkriegs bestehen zwischen Wiesbaden und Koblenz keine Brücken über den Rhein. Momentan sind Querungen in der Region nur über die Autofähren in Ingelheim und Rüdesheim möglich. Diese Fährverbindungen werden für den Autoverkehr auch weiterhin wichtig sein, denn eine Autobrücke zwischen den beiden Kreisen scheint nicht mehr umsetzbar. Im Jahr 2021 hatte eine Machbarkeitsstudie ergeben, dass der Eingriff in geschützte Naturgebiete bei einer Autobrücke zu groß wäre. Planungsrechtlich stehen allerdings, so merkt auch das hessische Wirtschaftsministerium an, für Fuß- und Radweg-Brücke ebenso hohe Hürden bevor. Ein Bau direkt auf die Pfeiler der zerstörten und demontierten Hindenburgbrücke sei ebenso wenig möglich, da die historischen Brückenpfeiler baurechtlich geschützt sind, die Tragfähigkeit fraglich sei und die Anbindung über Bingen-Kempten und den Rüdesheimer Ortseingang für Radfahrer und Fußgänger zu unattraktiv sei.
Olaf Scholz weilt heute in Ingelheim. Das propagierte Deutschlandtempo hält aber leider noch nicht bei allen Projekten Einzug wie der Artikel im Mittelrheingold vermittelt.
Aus gewöhnlich gut unterrichteten Kreisen ist zu hören, dass die Machbarkeitsstudie hinsichtlich juristischer Machbarkeit bis Ende Mai vorliegen soll. Wir sind gespannt.
Das Deutschland-Ticket (49 EURO) kommt. Leider sind die Fähren über den Rhein wohl nicht in Deutschland und somit nicht enthalten. Als Zeichen für die Verkehrswende wäre es natürlich gut gewesen, wenn man zumindest die Fährfahrt für Fußgänger und Radfahrer integriert hätte. Da dies aber nicht der Fall ist bleibt weiterhin nur die F/R Brücke als kostenlose Querungsmöglichkeit für umweltfreundliche Fortbewegung.
Aus gut informierten Kreisen ist zu erfahren, dass die Stadt Bingen jetzt ein Rechtsgutachtens zur
Einschätzung der Genehmigungsfähigkeit einer Fuß/Radbrücke in Auftrag gegeben hat. Wann dieses Gutachen vorliegen soll ist leider noch nicht bekannt. Wir bleiben am Ball.
Bei einem Termin am 31.1.23 konnten Peter Eich, FDP-Fraktionsvorsitzender Bingen und Stefan Schweitzer vom Arbeitskreis „Grüne Welle“ das Projekt Fußgänger- und Fahrradbrücke über den Rhein zwischen Bingen und Rüdesheim bei Herrn Staatsekretär Andy Becht im Verkehrsministerium in Mainz vorstellen.
Es ist dabei gelungen, die vielfältigen Vorteile im Bereich sanfter Tourismus und CO2-freie Mobilität für Pendler, Radtouristen und Anwohner aufzuzeigen.