Die dringend benötigte neue Feuerwache Süd soll in einem Zipfel des Königsforsts an der A4 gebaut werden. Das Land ist zum Grundstückstausch bereit, doch viele Hürden müssen noch genommen werden, rechtliche und politische. Auch der neue Flächennutzungsplan müsste geändert werden.
Der Klimawandel ist nicht nur in aller Munde, sondern längst in der Region Köln angekommen. Nicht nur die abgestorbenen Wälder durch die explosionsartige Vermehrung der Borkenkäfer gehören zu den Folgen des Klimawandels, sondern auch mehr Hitzetage in den Städten und stark schwankende Wasserstände in unseren Flüssen. Wenn Niedrigwasser im Rhein die Versorgung stocken lässt, wie im Sommer 2018 die Engpässe beim Treibstoff, sind wir alle betroffen. Und die Trinkwasserversorgung der Bevölkerung ist auf gut gefüllte Talsperren angewiesen.
10.12.19 Pressemitteilung des Landesbetrieb Wald und Holz NRW
Um sich weiter gemeinsam für die Zukunft der Wälder zu engagieren, hat die Landesregierung in der Staatskanzlei des Landes Nordrhein-Westfalen mit Verbänden aus Forst- und Holzwirtschaft, Naturschutz und Berufsvertretung den Waldpakt „Klimaschutz für den Wald – unser Wald für den Klimaschutz“ unterzeichnet.
am 6. November 2019 haben wir unsere Petition ins Leben gerufen – ausgelöst von einem Brief der Stadt Bergisch Gladbach, der uns kurz nach Verabschiedung des Flächennutzungsplans 2035 am 23.9.2019 zugestellt wurde.
In diesem Schreiben teilt uns die Stadt mit, dass „die Eingriffe in die Schutzgüter [Wald Rennweg G-Fr1a] vertretbar bzw. ausgleichbar [seien] und zur Deckung des nachgewiesenen Bedarfs an Gewerbeflächen zusätzliche Bauflächen erforderlich [seien].“
Unser Unverständnis darüber, dass die Stadt Bergisch Gladbach trotz der vielen Bedenken aus der Bürgerbeteiligung einen gesunden Mischwald für ein Gewerbegebiet aufgeben will, hat uns dazu veranlasst, diese Petition zu starten.
Wir sind mittlerweile über 1.100 Unterzeichner!! Dies zeigt uns, dass immer mehr Menschen dem Wald eine herausragende Bedeutung beimessen. Die Sensibilisierung für den Naturraum „Wald“ halten wir in diesen Zeiten für sehr wichtig – gerade auch im Hinblick auf die kommende Generation.
Im Zuge unserer Informationssuche haben wir mehr über unseren Wald in Erfahrung bringen können:
- Die Stadt möchte in einem Teil des Frankenwalds (Ecke Rather Weg/Frankenforster Str./A4) eine Feuerwache errichten. Hierzu führt sie aktuell Gespräche mit dem Land NRW – dem Eigentümer des Waldes.
- Laut eines Artikels vom 2.12.2019 im Kölner Stadtanzeiger scheint das Land bereit zu sein, den Wald zu verkaufen. Wieviel Hektar Wald hierfür aufgegeben werden müssen - darüber liegen uns noch keine Informationen vor.
- Gemäß Aussage der Stadt ist das Land NRW aktuell nicht bereit, den restlichen Teil des Waldes zu veräußern. Wir glauben, dass die Stadt sich aber weiterhin um den Ankauf des Waldes bemühen wird, um sich Gewerbeflächen zu erschließen.
- Laut Bundesverkehrswegeplan 2030 (www.bvwp-projekte.de/map_street.html) soll die A4 zwischen Köln Ost und Moitzfeld auf 6 Spuren verbreitert werden. Die Zahl 2030 verstehen wir so, dass bis zu diesem Zeitpunkt die Maßnahme umgesetzt sein soll. Wir gehen davon aus, dass aufgrund der besonderen Schutzwürdigkeit des Königsforst (FFH Gebiet) der Platz für die Verbreiterung der Autobahn in Richtung Frankenwald erfolgen muss. Wieviel Wald dafür aufgegeben werden muss und mit welchen Konsequenzen (Emissionen/Lärm) zu rechnen ist, ist derzeit noch nicht absehbar.
Wir werden unsere Petition Anfang des Jahres an die Verantwortlichen von Stadt und Land übergeben.
Wir fordern die Stadt Bergisch Gladbach und das Land NRW auf, den Frankenwald als schutzwürdigen Naturraum zu erhalten.
Wir sind der Meinung, dass Gewerbeflächen erforderlich sein können, dass dafür aber kein gesunder Wald vernichtet werden darf!
Wir sind hoffnungsvoll, dass wir und Sie mit Ihren zahlreichen Kommentaren und tatkräftigem Engagement der Politik deutlich machen, dass jeder Hektar Wald ein wertvolles Schutzgut ist und viele Menschen bereit sind, sich dafür leidenschaftlich und friedlich einzusetzen!
Heute erhielten wir den Antwortbrief von Armin Laschet, der auf unser Ankündigungsschreiben der Petition vom 25.11.2019 antwortet.
Herr Laschet sieht sich selbst nicht als Petitionsempfänger, sondern Herrn Dr. Pinkwart, Minister für Wirtschaft, Innovation. Wir werden jetzt überlegen wie wir damit umgehen.