07.06.2024, 23:18
6. Juni 2024
Votum
von den Studierenden der „Kirchlichen Hochschule Wuppertal“ und von Dr. Andreas Obermann
bei der Überreichung der Petition „Keine Schließung der Kirchlichen Hochschule Wuppertal“
an Präses Dr. Thorsten Latzel anlässlich der Sondersynode der „Evangelischen Kirche im Rheinland“
(6. bis 11. Juni 2024)
1. Votum der Studierenden der „Kirchlichen Hochschule Wuppertal“
„Wir hoffen dass diese Petition zeigt, dass in der kirchlichen und theologischen Landschaft die KiHo immer noch sehr geschätzt wird. Ein Bestehen der KiHo, in welcher Form das auch sein mag, ist offensichtlich nicht nur ein Interesse der KiHo. Der Studierendenschaft ist derzeit deshalb v.a. wichtig, dass für die Ausarbeitung der 4. Option noch Zeit gegeben wird.
Die Studierenden besorgt bei dem aktuellen Rechtsruck, den wir in Europa und Deutschland erleben zudem in Zukunft für eine Kirche zu arbeiten, die sich aus der Eigenverantwortung eines grundständigen Studiums zurückzieht, das allein in kirchlicher Trägerschaft liegt; das ist einfach ein falsches Signal.“
2. Votum Dr. Andreas Obermann
Zunächst, verehrter Herr Präses, danke ich Ihnen für die Entgegennahme der Petition „Keine Schließung der Kirchlichen Hochschule Wuppertal“.
Das primäre Ziel der Petition ist, dass es zu keiner unmittelbaren Schließung der Kirchlichen Hochschule kommt. Die historisch-theologische Begründung habe ich der Petition vorangestellt.
Erlauben Sie bitte noch zwei Gedanken:
1.) Es geht primär um den Erhalt der Kirchlichen Hochschule als eigenständiger – auch finanziell von Staat unabhängiger – Hochschule in kirchlicher Trägerschaft, die ein grundständiges Studium langfristig ermöglicht, das den Bedingungen bzw. Wandlungen unserer multikulturellen und multireligiösen Gesellschaft entspricht und gerecht wird: Diese Aufgabe ist in meines Erachtens jedoch nicht alleine eine Aufgabe bzw. liegt nicht in der Verantwortung allein der EKiR, sondern der gesamten EKD und damit allen Landeskirchen.
2.) Eine Erweiterung der Variante 4 der Synodenunterlagen sehe ich als die weitreichendste Lösung: Ein Bildungscampus mit einer KiHo wie oben skizziert bei Nutzung der Kompetenzen des jetzt schon existierenden „Theologischen Zentrums“ auf dem „Heiligen Berg“ (PTI, Predigerseminar, Pastoralkolleg, Landesbibliothek und Zentrum für Gemeinde- und Kirchentwicklung) bieten ein großes Innovations- und Entwicklungspotential für die KiHo und die anderen Einrichtungen. In einen Bildungscampus investieren eröffnet meines Erachtens auch die Chance, für den Erhalt und die Weiterentwicklung der „Kirchliche Hochschule“ als einer freien und unabhängige Hochschule – z.B. auch im Rahmen des „Bündnisses KiHo Wuppertal“ (Helge Lindh, MdB) – weitere finanzielle Sponsoren zu gewinnen.