09.06.2017, 13:46
Auszug des Bericht.
Verkalkte Wasser Armaturen, brüchige Dichtungen und defekte Kaffeemaschinen – für die Einwohner von Grasleben sind dies alltägliche Ärgernisse. Ursache hierfür ist das sehr kalkhaltige Wasser in der Samtgemeinde. Für Stefan Georg und Tim Reinemann ein Grund, um aktiv zu werden und eine Petition für weicheres Wasser an den Wasserverband Vorsfelde (WVV) zu stellen.
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Seit Jahren ärgert sich Stefan Georg über das extrem kalkhaltige Wasser in der Samtgemeinde. „Ich bin kalkhaltiges Wasser gewohnt, aber so immense Verkalkungen, wie wir in Grasleben haben, habe ich vorher noch nicht gesehen“, berichtete Georg von dem Problem. Um eine Lösung zu finden, hat er sich vor einiger Zeit mit seinen Nachbarn Tim Reinemann zusammen getan und Anfang April dieses Jahres eine Petition gestartet.
517 Unterschriften für weicheres Wasser
Über eine Onlineplattform haben die beiden Grasleber in der Zeit vom 3. April bis 31. Mai zahlreiche Unterstützer gefunden, die die Petition für weiches Wasser für die Samtgemeinde unterzeichnet haben. Um auch älteren Mitbürgern die Möglichkeit zu geben, sich zu beteiligen, sei man auch im Ort mit einer Unterschriftensammelliste unterwegs gewesen. Die so gesammelten Unterschriften seien anschließend ebenfalls in die Onlinepetition übertragen worden, fügt Reinemann hinzu. Insgesamt 517 Unterschriften sind innerhalb von acht Wochen zusammengekommen. Diese überreichten Georg und Reinemann nun an den Geschäftsführer des Wasserverbandes Vorsfelde Stefan Schmidt.
Dieser zeigte sich über die Vielzahl der gesammelten Unterschriften „positiv überrascht“. Es sei ihm nicht bewusst gewesen, dass das Thema den Einwohnern von Grasleben so sehr unter den Nägeln brenne, so der Geschäftsführer des Wasserverbandes Vorsfelde. Bislang habe er nur von einigen wenigen Beschwerden aus Grasleben gehört und den Eindruck gehabt, dass sich die Bevölkerung mit der Situation des mit 26 bis 28 dH harten Wassers „arrangiert habe“.
Wasserverband Vorsfelde arbeitet seit 2015 an einer Lösung
Schmidt berichtete, dass das Problem der Wasserhärte in Grasleben bereits seit zwei Jahren Thema beim Wasserverbandes Vorsfelde ist. 2015 habe es im Vorstand eine Diskussion über eine zentrale Enthärtungsanlage für das Wasserwerk Mariental gegeben. Man habe bereits Vorplanungen vorgenommen und Überlegungen angestellt. Um die Kosten des Projekts abzufedern, hätte man in Mariental sogar die Fördermenge erhöht, erklärt Schmidt im Hinblick auf die Planungen. Doch leider haben sich Bau einer Enthärtungsanlage als nicht genehmigungsfähig erwiesen. Grund hierfür seien wasserrechtliche Regelungen. Für den Betrieb der Enthärtungsanlage hätte man die benachbarte Uhrau als Gewässer nutzen müssen. Dabei wären die bei der Enthärtung aus dem Wasser entfernten Sulfate in die Uhrau geleitet worden, erläuterte Schmidt das Verfahren. Dies verstoße gegen das Verschlechterungsverbot für Gewässer.
Ankauf von weicheren Wasser als Lösung für das Problem
Doch der Wasserverband arbeite weiter an einer Lösung, um auch Grasleben in den Genuss von weicherem Wasser kommen zu lassen, versicherte Schmidt. Die Alternative, die derzeit geprüft werde, sei es weicheres Wasser von außerhalb des Verbandsgebietes hinzuzukaufen und es im Wasserwerk Mariental beizumischen. Diese Alternative würde allerdings Kosten mit sich bringen, für den Wasserankauf und Verlegung zusätzlicher Leitungen, gab der Geschäftsführer des Wasserverbandes zu bedenken. Deshalb werde man, sobald die technischen Fragen der Umsetzung geklärt sind, an die Bevölkerung herantreten und sie entscheiden lassen, ob diese Lösung, verbunden mit höheren Wasserkosten gewünscht sei. Doch bis es soweit ist, könnten noch zwei bis drei Jahre vergehen, so Schmidt.
Für die Grasleber heißt das also, noch mal in Geduld üben lassen.