Region: Sachsen
Erfolg
Kultur

JA-zur-Amtseinführung-ABER

Petent/in nicht öffentlich
Petition richtet sich an
Bischof Dr. Carsten Rentzing

1.719 Unterschriften

Petition hat zum Erfolg beigetragen

1.719 Unterschriften

Petition hat zum Erfolg beigetragen

  1. Gestartet 2015
  2. Sammlung beendet
  3. Eingereicht
  4. Dialog
  5. Erfolg

Die Petition war erfolgreich!

Neuigkeiten

14.05.2016, 00:32

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Liebe Unterstützerinnen und Unterstützer,

rechtzeitig zum Pfingstfest, geht eine Plattform für einen neuen Geist in der Ev.-Luth. Landeskirche Sachsens online. Das Forum für Gemeinschaft und Theologie
www.frei-und-fromm.de

Damit findet diese Petition einen Abschluss und gleichzeitig ihre Fortsetzung in einer Bewegung, die hoffentlich genauso angenommen und weiter getragen werden wird, wie diese Petition.

Ich möchte Sie ganz herzlich einladen:
1. Das Forum zu verfolgen (z. B. in dem Sie unseren Newsletter abonnieren www.frei-und-fromm.de/newsletter/)
2. Das Forum finanziell zu unterstützen (Das Projekt soll ausschließlich über Spenden finanziert werden. Unsere Crowdfunding-Kampagne finden Sie unter: www.betterplace.org/de/projects/43542-forum-fur-gemeinschaft-und-theologie
3. Den Link zu unsere Homepage weiterzuverbreiten in Ihrem Bekanntenkreis.
4. Sich mit Diskussionsbeiträgen an der Ausgestaltung und der Diskussion im Forum zu beteiligen.

Zunächst als virtuelles Forum konzipiert, möchte die Bewegung Menschen versammeln, die sich einen progressiven Geist in der sächsischen Landeskirche wünschen. Gleichzeitig laden die Initiatoren und Initiatorinnen zu einem Forumstag am 27. August in die Leipziger Peterskirche ein. (Am besten ebenfalls gleich anmelden: www.frei-und-fromm.de/anmelden-für-den-forumstag/)

Als Appetithappen habe ich Ihnen, die durch viele Beiträge in dieser Petition inspirierte Erwiderung an die Sächsische Bekenntnis-Initiative angehängt, die Sie im Forum gerne kommentieren und diskutieren können. (www.frei-und-fromm.de/positionen-und-material/lebensführung/)

Mit herzlichen Grüßen und besten Wünschen für ein geistreiches Pfingstfest
Christoph Maier

P.S. Dies ist die letzte E-Mail über diesen Verteiler. Wollen Sie die weiter Entwicklung dieser Thematik verfolgen, wechseln Sie zum Forum für Gemeinschaft und Theologie.


18.03.2016, 16:18

Liebe Unterstützerinnen und Unterstützer,

mit dieser Petition wollten wir zeigen, für welche Kirche wir stehen. Oft wurde der frühe Zeitpunkt für diese öffentliche Positionierung kritisiert. Was aber passiert, wen nicht frühzeitig, deutlich und öffentlich Stellung bezogen wird, hat sich in den letzten Wochen und Tagen wieder gezeigt. Deshalb werde ich nun nicht länger schweigen:

Die Außenwahrnehmung der Ev.-Luth. Landeskirche Sachsens ist verheerend. Provokant stellte die „ZEIT im Osten“ in Ihrer Ausgabe vom 3. März die Frage: „Kann es sein, dass nicht einmal die Kirche helfen kann, Sachsens Probleme zu lindern? Sondern dass diese Kirche selbst Teil des Problems ist? Manches sogar noch schlimmer macht?“
www.zeit.de/2016/11/kirche-sachsen-fluechtlinge-pegida-homosexualitaet-hilfe/komplettansicht

Was im Inneren unserer Landeskirche wirkt und wie vielfältig Gemeinde ist, bleibt dabei unsichtbar – bis auf die Position der Sächsischen Bekenntnisinitiative (SBI). Diese macht jüngst wieder Schlagzeilen mit einem Predigtverbot für einen bekennenden gleichgeschlechtlich liebenden Jugendwart in Aue. (Artikel „Predigtverbot in Aue“ im Sonntag vom 17.03.2016/ leider nur im Digital-Abo oder in der Printversion zugänglich).

Dabei wird von der SBI ein Beschluss der Landessynode zum „Gewissensschutz“ im Ringen um das rechte Schriftverständnis schamlos ausgenutzt. In der Erklärung der Landessynode heißt es:
„Wir bestätigen die Feststellung der 26. Landessynode, dass unterschiedliche Auffassungen im Schriftverständnis geistlich und theologisch angemessen sind und ihnen in der Ev.-Luth. Landeskirche Sachsens Raum gegeben und Schutz gewährt wird.“ www.evlks.de/doc/a_42_TA_Gespraechsprozess_beschlossen.pdf

Die SBI macht daraus eine Aufforderung, die zur Intoleranz und Diskriminierung aufruft:
„Wir ermutigen alle Gemeindeglieder, die diese Auffassungen vertreten, den gewährten Raum in unserer Kirche freimütig, liebevoll und klar zu nutzen.“ www.bekenntnisinitiative.de/176-wort-der-sbi-zum-gespraechsprozess-21-05-2015.html

DEM MUSS IM SINNE DIESER PETITION ENTSCHIEDEN UND DEUTLICH WIDERSPROCHEN WERDEN!

In Kürze werden weitere Informationen über diesen Verteiler folgen. Ich würde mich freuen, wenn Sie für das Thema weiterhin ansprechbar und sensibel bleiben.

Mit freundlichen Grüßen
Christoph Maier


01.10.2015, 01:17

Wo kämen wir den da hin ...
So wurde es mir in den letzten Wochen immer wieder entgegengehalten. Von Beschädigung des Bischofsamtes war da die Rede, von Spaltung oder - etwas milder formuliert – vom falschen Zeitpunkt für eine solche Aktion.

Wo kämen wir da hin ...
das höre ich auch immer wieder als Argument, wenn es um den Weg unserer Gesellschaft und den Weg unserer Kirche geht.

Nun liegt also der Mantel des Schweigens schon bereit.
Der Teppich, unter den schon so vieles gekehrt wurde, ist angehoben.

Meine Hoffnung ist, dass sich 1.722 Unterschriften nicht so leicht unter den Teppich kehren lassen.
Meine Hoffnung ist, dass durch diese Petition viele Gemeindeglieder (immerhin sind ca. 1.300 Unterschriften aus Sachsen) wach gerüttelt wurden und sich auch weiterhin für den Weg ihrer Kirche interessieren und diesen aufmerksam und kritisch begleiten werden.
Meine Hoffnung ist, dass die Kolleginnen und Kollegen unter den Unterzeichnenden (immerhin rund 14 % der aktiven sächsischen Pfarrerschaft), weiter mit Engagement für die Kirche streiten werden, die uns gemeinsam wichtig ist.

Wo kämen wir hin ...
Manchmal ist Polarisierung hilfreich, um schärfer zu sehen, wo wir hinkommen.
Manchmal ist Positionierung unerlässlich, um den nächsten Schritt gehen zu können.

Mut hat mich das nicht gekostet und Freude hat mir jeder theologische Diskurs auf diesem Weg bereitet. Mancher Gedanke liegt noch unreif vor mir auf dem Schreibtisch und will noch hinaus.
Traurig wurde ich über Berichte von Unterzeichnenden, die Anfeindung erleben mussten.
Dankbar bin ich für alle Solidarisierung und die vielen Mitstreiter im Hintergrund.
Dankbar bin ich für die Möglichkeiten und das Instrumentarium, das die Plattform „OpenPetiton“ hier bereitstellt. Ausdrücklich möchte ich dazu einladen, diese Organisation mit einer Spende zu unterstützen.

So bleibt am Ende (vorerst) ein großes DANKE!
Und dieser GEDANKE:

Wo kämen wir hin,
wenn jeder sagte,
wo kämen wir hin
und keiner ginge,
um zu sehen,
wohin wir kämen,
wenn wir gingen.
(Kurt Marti)

Mit herzlichen Grüßen
Christoph Maier


23.09.2015, 01:39

An die Kolleginnen und Kollegen unter den Unterzeichnenden:

zum Predigttext des kommenden Sonntags (17. So.n.Tr./ Mt 15,21-28) habe ich eine Predigt auf www.predigten.evangelisch.de unter dem Titel "Hunde sind dem HERRN ein Gräuel" verfasst, die ich als Gesprächsbeitrag zu dem Thema dieser Petition verstehe.
predigten.evangelisch.de/predigt/hunde-sind-dem-herrn-ein-graeuel-ein-beitrag-zur-debatte-sachsen-predigt-zu-matthaeus-1521

Vielleicht regt diese den Einen oder die Andere an, den Diskurs zur Schriftauslegung auch in Ihrer eigenen Gemeinde aufzugreifen. Ich würde mich freuen.

Herzliche Grüße
Christoph Maier


19.09.2015, 01:55

Ein besonderer Dank geht heute an diejenigen unter Ihnen, die durch die Möglichkeit des down- und uploads von Unterschriftslisten auch Menschen ohne Computerkenntnisse die Möglichkeit zur Beteiligung gegeben haben! Die restliche Zeichnungszeit soll hauptsächlich dem Diskurs dienen. (Wem das zu viel wird, kann die Benachrichtigungsfunktion per E-Mail widerrufen.)
Und es wird bereits viel diskutiert. Nicht nur in den Medien (s.u.) sondern auch in Schulen, Kirchgemeinden Hauskreisen,... Das ist ganz im Sinn von Bischof Rentzing, der vor der 26. Landessynode der Ev.-Luth. Landeskirche Sachsens am 21. Januar 2012 sagte: „Auf Dauer brauchen wir so etwas wie einen neuen magnus consensus. Und der ist nur herzustellen, wenn wir theologisch um die Wahrheit streiten. Frei heraus, mit offenem Visier. Und mit theologischer Redlichkeit, Demut und Barmherzigkeit. Auf allen Ebenen und vor allem auch mit dem Kirchenvolk.“

Da sicher nicht alle die „Freie Presse“ lesen möchte ich hier auf zwei Artikel im Fall Klaffenbach hinweisen:
Hoffnungsvoll stimmt mich, dass dem betroffenen Kantor offenbar Perspektiven in unserer Landeskirche eröffnet werden sollen:
www.freiepresse.de/LOKALES/CHEMNITZ/Schwuler-Organist-unerwuenscht-Empoerung-ueber-Kirchenvorstand-artikel9296235.php
Das Interview mit Bruder Wetzig zur Kenntnis:
www.freiepresse.de/LOKALES/CHEMNITZ/Es-hat-nie-eine-Diskriminierung-gegeben-artikel9299159-1.php

Ich selbst möchte an dieser Stelle einen Beitrag veröffentlichen, der in dieser Woche in der Zeitschrift „Idea Spektrum“ als Contra-Argument auf die Frage der Woche: „Sollte man in der Gemeinde die Mitarbeit von praktizierenden Homosexuellen beenden?“ erschienen ist:

„Die moralische Bewertung von gleichgeschlechtlicher Liebe kann bei der derzeitigen Rechtslage in Deutschland kein Kündigungsgrund sein, weder für haupt- oder nebenamtlich noch für ehrenamtlich Mitarbeitende. Das wäre Diskriminierung. Kann die biblische Bewertung ein Ja auf die gestellte Frage erzwingen?
Ich nehme für meine Antwort die biblische Position des Paulus im Streit mit Petrus um die Tischgemeinschaft zwischen Juden- und Heidenchristen in Anspruch. Paulus schreibt: „Ich widerstand ihm ins Angesicht, denn es war Grund zur Klage gegen ihn.“ (Gal 2,11 LUT) Wer seine Bibel kennt, weiß, dass Petrus durchaus eine differenzierte Position vertreten hat und niemanden ausschließen wollte. Doch der zwischen Petrus und Paulus ausgehandelte Kompromiss hat in der Praxis versagt. Erstaunlich, dass in der Apostelgeschichte schließlich Petrus derjenige ist, der den Schritt zur Tischgemeinschaft mit den Heidenchristen theologisch legitimierte: »Wahrhaftig«, begann Petrus, »jetzt wird mir erst richtig klar, dass Gott keine Unterschiede zwischen den Menschen macht!“ (Apg 10,34 NGÜ) Der Grund für sein verändertes Weltbild war eine Vision, die ihm von Gott geschenkt wurde.
Wäre es auch heute noch möglich, dass Gott Wege führt, die ehemals fest gefügte biblische Normen in neue Richtungen weist? Wir sollten ernst nehmen, dass viele engagierte Menschen in unseren Kirchen für sich wahrhaftig erkannt haben: „Gott macht keine Unterschiede zwischen den Menschen. Er fragt nicht danach, welche sexuelle Orientierung sie haben, sondern nimmt jeden an, der Ehrfurcht vor ihm hat und tut, was gut und richtig ist.“
Der segensvolle Dienst jener Menschen in unseren Kirchen ist deshalb zu Recht hoch geachtet.“

Herzliche Grüße
Christoph Maier


10.09.2015, 13:57

Sehr geehrte Unterzeichnerinnen und Unterzeichner,

Manchmal ist es geboten abzuwarten, bis sich der mediale Pulverdampf verzogen hat, um zu hören, was eigentlich gesagt wird.
Ein Kommentar, der mir per Mail zugegangen ist, möchte ich als Statement zum Vorfall in Klaffenbach (vgl.: www.sonntag-sachsen.de/2015/update-homosexueller-musiker-chemnitzer-kirchgemeinde-unerwuenscht) hier veröffentlichen:

"Die Ruah (Anmerkung: „Ruah“ = hebräisch für Windhauch/ Heiliger Geist. C.M.) bringt es an den Tag! Wie will die Gemeinde in Chemnitz-Klaffenbach jemals wieder den Windhauchklängen ihrer Orgel lauschen, ohne an den schwulen Kirchenmusiker zu denken, dessen Orgelspiel sie nicht mehr hören mochten, weil er einen Mann liebt..."
(Gunar Evang, Köln-Zündorf)

Ich höre:
Für Menschen, die nicht in das Bild von Gemeindezucht von einigen Wenigen passen, wird die Luft dünner in der Landeskirche. Das ist leider kein Einzelfall. Es geht auch nicht um einen Einzelfall, sondern darum, wie wir als Kirche mit einer angefragten und teilweise durch die entstandene Situation tief verletzten Minderheit umgehen. Ob mit Honorarvereinbarung, Haupt-, Neben- oder Ehrenamt spielt dabei keine Rolle.

Dann höre ich ganz lange nichts...
Deshalb möchte ich an dieser Stelle die Erklärung der Landeskirche weiter verbreiten, die alles sagt, was zu diesem Thema gesagt werden muss. Allerdings erlaube ich mir die Erklärung zu kürzen, da sie offensichtlich durch einen unglücklichen Redaktionsprozess verunfallt ist.

Homosexualität ist weder Einstellungshindernis noch Kündigungsgrund
DRESDEN | CHEMNITZ - Für die Evangelisch-Lutherische Landeskirche Sachsens und ihre Kirchgemeinden stellt eine homosexuelle Orientierung weder ein Einstellungshindernis noch einen Grund für die Kündigung eines Arbeitsverhältnisses dar.
In allen kirchlichen Berufen, angefangen vom Pfarrdienst über die Kirchenmusik und Gemeindepädagogik bis hin zum Verwaltungsdienst, leisten homosexuelle Menschen einen wichtigen und hoch geachteten Dienst für unsere Kirche. Sie sind Kirchenmitglieder und bereichern als gläubige Christen an vielen Stellen das Gemeindeleben.
(Original unter: www.evlks.de/aktuelles/nachrichten/27514.html)

Wie geht es weiter:
Die Stimmen, die sich hier in der Debatte und in den Kommentaren versammelt haben, verdienen es gehört zu werden. Das scheint mir noch nicht ausreichend der Fall zu sein.

Wir wollen in der verbleibenden Zeit, die Zahl der Unterzeichnenden noch einmal deutlich erhöhen und so dieser Stimme noch mehr Gewicht in unsere Landeskirche geben. Helfen Sie mit und teilen Sie diese Seite erneut in Ihrem Freundes- und Bekanntenkreis. Bitte bewegen Sie mindestens eine weiter Person zur Unterschrift!

Es ist viel in Bewegung, deshalb muss das Gespräch jetzt weiter gehen. Dazu wird es in der verbleibenden Zeit über diesen Mailverteiler Anregungen gehen. Es geht mir nicht darum die Fronten zu verhärten, oder unseren Bischof Dr. Carsten Rentzing das Leben schwer zu machen.
Es geht um eine angemessene Wahrnehmung unserer landeskirchlichen Wirklichkeit. Dabei brauche ich Ihre Hilfe.

Mit herzlichen Grüßen
Christoph Maier


05.09.2015, 23:45

Sehr geehrte Unterzeichnerinnen und Unterzeichner,

Ja, wir reden miteinander
am Mittwoch (2. September) fand im Rahmen einer Zusammenkunft Leipziger Pfarrerinnen und Pfarrer ein erneutes Gespräch mit Bischof Carsten Rentzing statt, bei der auch diese Petition übergeben wurde. Wir empfinden es als ein gutes Zeichen des aufeinander Zugehens, dass Bischof Rentzing diesen Termin in seinen ersten Amtstagen möglich gemacht hat. So war auch das Gespräch selbst geprägt von wechselseitigem Respekt und einer großen Bereitschaft zu hören. Bekräftigt wurde auch, dass es nicht darum gehe, sich wechselseitig in Schubladen zu stecken.

Unsere Position bleibt deutlich
Bei der Übergabe der Petition konnte ich Bischof Rentzing mithilfe von Zitaten aus den Kommentaren und der Debatte dieser Petition deutlich machen:
• Gleichgeschlechtlich Liebende sind durch seine öffentlichen Äußerungen verletzt und die betreffenden Kolleginnen und Kollegen zutiefst verunsichert.
• Schwestern und Brüder sind empört und weite Teile der Landeskirche fühlen sich nicht mehr/noch nicht repräsentiert.
• Christinnen und Christen sind traurig und enttäuscht und sehen sich in der Öffentlichkeit durch die Äußerungen von Dr. Rentzing und ihrer Zugehörigkeit zur Ev.-Luth. Landeskirche Sachsens in die homophobe Ecke gestellt.

Keine Angst vor Streit
Bischof Rentzing zeigte sich betroffen von manchen Äußerungen und drückte seinen Dankbarkeit für die Petition und die vorgebrachte Kritik aus. Er würdigte die Initiative als einen Beitrag für die Einheit der Kirche. Wir freuen uns, dass unser Anliegen damit so verstanden wurde, wie es von uns und den meisten Unterzeichnenden auch gemeint war.
Bischof Rentzing sagte, er fühle sich in vielen Punkten überhaupt nicht im Widerspruch zu dem in der Petition vorgetragenen Kirchenbild und bekräftigt seine Haltung, wonach er sich schützend vor Homosexuelle stellen wolle.

Mancher Widerspruch wird erst in vertieften Gesprächen klarer zutage treten. So ist mein Eindruck, dass uns nicht nur die Frage der Schriftauslegung trennt, sondern zum Beispiel auch die Frage nach dem Verhältnis von Gottes Schöpfungshandeln und seinem Gnadenhandeln und des Verhältnisses von Evangelium (als befreiende Kraft) und Bekenntnis (als Selbstvergewisserung).
Mehrfach wurde im Gespräch betont, dass die Einheit unserer Kirche nicht in der Übereinstimmung theologischer Positionen zu suchen ist, sondern allein in Christus begründet ist.

Für uns bleibt es wichtig festzuhalten: Keine Partnerschaft, die in Liebe und Treue, wechselseitiger Verantwortung und Verantwortung vor Gott geführt wird, ist ein Vergehen gegen Gottes Willen. Auch dann nicht, wenn es sich um eine Partnerschaft von gleichgeschlechtlich Liebenden handelt.

Die kirchenpolitische Aufgabe
Der Wunsch, Menschen mit konservativen Positionen in unserer Landeskirche mitzunehmen und eine Stimme zu geben, ist uns verständlich geworden. Jedoch darf diese Politik nicht auf dem Rücken von Minderheiten ausgetragen werden. Vielmehr wird das fortgesetzte Gespräch zwischen den Gruppen zu moderieren sein.

Es wird wohl unsere Aufgabe bleiben, uns in den kirchlichen Gremien für die volle Umsetzung des Pfarrerdienstrechtes der EKD auch in Sachsen einzusetzen. Wir werden weiterhin solidarisch zu den Kolleginnen und Kollegen und ihren gleichgeschlechtlichen Partnerinnen oder Partnern stehen – wie auch zu allen Menschen, denen ihr Platz in der Kirche streitig gemacht wird.

Es ist gut und wichtig, dass durch diese Petition eine starke Position in unserer Landeskirche öffentlich sichtbar wird. Die Petition wird bis zum Ende der Zeichnungsfrist online bleiben, damit alle, die diese Position weiter stärken wollen, Gelegenheit dazu haben. Allen Unterzeichnenden möchte ich auf diesem Wege für dieses Zeichen herzlich danken.

Wir hoffen nach diesem Gespräch darauf, dass Bischof Rentzing ein klares und öffentlich wahrnehmbares Signal setzen wird, dass die Unterzeichnenden verstehen und annehmen können.

Mit freundlichen Grüßen
Pfr. Christoph Maier


31.08.2015, 16:57

Am kommenden Mittwoch (02.09.2015) werden wir mit Bischof Rentzing sprechen und ihm dabei auch die Segenswünsche der Unterzeichnenden übergeben. Über das Gespräch werden wir über diese Plattform informieren.

Diese Initiative geht nicht allein auf meine Person zurück, sondern ist aus in einem Kreis von Leipziger Pfarrerinnen und Pfarrern entstanden.

Weil viele gefragt haben: Nein, es gibt keinen shitstorm aufgrund dieser Petition. Außer den üblichen Ausnahmen, sind die Rückmeldungen angemessen und sachlich.

Das in den letzten Neuigkeiten in dieser Rubrik hervorgehobenen Wort "HASS" bezog sich auf die Ausländerfeindlichkeit. Bischof Rentzing hat das nötige dazu in seiner Antrittspredigt gesagt. Ein Zeichen kann man z.B. so setzen:
"Unterzeichne auch Du den Appell: www.campact.de/Nazis-stoppen "


28.08.2015, 13:15

Ein Beitrag heute auf MDR-Info erweckt den Eindruck, ich würde dafür plädieren, in einer pluralistisch orientierten Gesellschaft müsse man „manche theologische Richtigkeit hinten anstelle.“

Dies könnte in der Zusammenstellung des Berichts so verstanden werden, als würde ich die „Erkenntnisse“, die Herr Rentzing meint, den Menschen nicht „vorenthalten“ zu dürfen, als „theologische Richtigkeit“ lediglich „hintenanstellen“ zu wollen.
Dazu möchte ich klarstellen, dass ich exegetisch zu völlig anderen Ergebnissen komme, als Bruder Rentzing und seine Positionen nicht für theologisch richtig halte (siehe Punkt 3 der Begründung dieser Petition).

Auch bin ich der Meinung, dass ein Teil des Problems, das wir im Moment haben (nämlich der tiefe Graben zwischen Universitäts- und Gemeindetheologie), auf jahrzehntelangen Theologieverzicht auf unseren Kanzeln zurückzuführen ist. Es geht mir also nicht um Theologieverzicht!

Vielmehr wollte ich sagen, dass wir die DEBATTE um theologische Richtigkeiten einmal hinten anstellen sollten, weil sie uns nicht weiter bringt. Über alle theologische Gräben hinweg müssen wir jetzt im Tun (siehe 2. Punkt der Begründung) vereint sein.

Wir haben in Sachsen ein Problem, und das ist nicht die Homosexualität. Das Problem heißt HASS!

Christoph Maier

www.mdr.de/mediathek/themen/sachsen/mediathek-sachsen100.html


26.08.2015, 01:17

Ich möchte hier deutlich klar stellen, dass NEIN-Sager in dieser Petition nichts zu suchen haben. WIR SAGEN JA und das meinen wir auch so! (Bitte vor Unterzeichnung/ Kommentierung oder Kritik den Petitionstext lesen.)

Diese Petition richtet sich an Menschen, die ringen, die ein öffentliches Zeichen für die Position der Ev.-Luth. Landeskirche Sachsens setzen wollen und die für die Einheit dieser Kirche mit ihrer Vielfalt stehen.

Christoph Maier


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