10.09.2015, 13:57
Sehr geehrte Unterzeichnerinnen und Unterzeichner,
Manchmal ist es geboten abzuwarten, bis sich der mediale Pulverdampf verzogen hat, um zu hören, was eigentlich gesagt wird.
Ein Kommentar, der mir per Mail zugegangen ist, möchte ich als Statement zum Vorfall in Klaffenbach (vgl.: www.sonntag-sachsen.de/2015/update-homosexueller-musiker-chemnitzer-kirchgemeinde-unerwuenscht) hier veröffentlichen:
"Die Ruah (Anmerkung: „Ruah“ = hebräisch für Windhauch/ Heiliger Geist. C.M.) bringt es an den Tag! Wie will die Gemeinde in Chemnitz-Klaffenbach jemals wieder den Windhauchklängen ihrer Orgel lauschen, ohne an den schwulen Kirchenmusiker zu denken, dessen Orgelspiel sie nicht mehr hören mochten, weil er einen Mann liebt..."
(Gunar Evang, Köln-Zündorf)
Ich höre:
Für Menschen, die nicht in das Bild von Gemeindezucht von einigen Wenigen passen, wird die Luft dünner in der Landeskirche. Das ist leider kein Einzelfall. Es geht auch nicht um einen Einzelfall, sondern darum, wie wir als Kirche mit einer angefragten und teilweise durch die entstandene Situation tief verletzten Minderheit umgehen. Ob mit Honorarvereinbarung, Haupt-, Neben- oder Ehrenamt spielt dabei keine Rolle.
Dann höre ich ganz lange nichts...
Deshalb möchte ich an dieser Stelle die Erklärung der Landeskirche weiter verbreiten, die alles sagt, was zu diesem Thema gesagt werden muss. Allerdings erlaube ich mir die Erklärung zu kürzen, da sie offensichtlich durch einen unglücklichen Redaktionsprozess verunfallt ist.
Homosexualität ist weder Einstellungshindernis noch Kündigungsgrund
DRESDEN | CHEMNITZ - Für die Evangelisch-Lutherische Landeskirche Sachsens und ihre Kirchgemeinden stellt eine homosexuelle Orientierung weder ein Einstellungshindernis noch einen Grund für die Kündigung eines Arbeitsverhältnisses dar.
In allen kirchlichen Berufen, angefangen vom Pfarrdienst über die Kirchenmusik und Gemeindepädagogik bis hin zum Verwaltungsdienst, leisten homosexuelle Menschen einen wichtigen und hoch geachteten Dienst für unsere Kirche. Sie sind Kirchenmitglieder und bereichern als gläubige Christen an vielen Stellen das Gemeindeleben.
(Original unter: www.evlks.de/aktuelles/nachrichten/27514.html)
Wie geht es weiter:
Die Stimmen, die sich hier in der Debatte und in den Kommentaren versammelt haben, verdienen es gehört zu werden. Das scheint mir noch nicht ausreichend der Fall zu sein.
Wir wollen in der verbleibenden Zeit, die Zahl der Unterzeichnenden noch einmal deutlich erhöhen und so dieser Stimme noch mehr Gewicht in unsere Landeskirche geben. Helfen Sie mit und teilen Sie diese Seite erneut in Ihrem Freundes- und Bekanntenkreis. Bitte bewegen Sie mindestens eine weiter Person zur Unterschrift!
Es ist viel in Bewegung, deshalb muss das Gespräch jetzt weiter gehen. Dazu wird es in der verbleibenden Zeit über diesen Mailverteiler Anregungen gehen. Es geht mir nicht darum die Fronten zu verhärten, oder unseren Bischof Dr. Carsten Rentzing das Leben schwer zu machen.
Es geht um eine angemessene Wahrnehmung unserer landeskirchlichen Wirklichkeit. Dabei brauche ich Ihre Hilfe.
Mit herzlichen Grüßen
Christoph Maier